Autor Thema: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien  (Gelesen 31267 mal)

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Anid

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #90 am: 14. August 2013, 21:42:47 »
Nur weil die ganzen Betonschädel bei den Wiener Linien das damals nicht hingekriegt haben, heißt das nicht dass das 2021, also fast 40 Jahre später, auch so sein wird. Damals war ja nichts auf einen solchen Betrieb ausgelegt, wenn man von vorne herein so plant wäre das ohne Probleme möglich. Wie gesagt, irgendwo muss ein Umdenken stattgefunden haben, sonst würde man die Gabelung nach der Alaudagasse nicht planen. Auf alle Fälle scheint mir diese Variante am sinnvollsten, vernünftigsten und billigsten zu sein von allen Vorschlägen wie man den Westast realisieren kann. Damit wäre die einzig noch wirklich sinnvolle U-Bahn-Strecke in die Realität umgesetzt und man könnte sich mit dem Abschluss der 4. Ausbaustufe anderen Projekten zuwenden.

Daniel

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #91 am: 14. August 2013, 21:55:31 »
Was ist mit der Lösung einer simplen Linienüberlagerung bei Beibehaltung der jetzigen U2-Strecke? Sinnvoll erscheint mir Hernals-Schottentor-Praterstern, wobei man die Linie mangels Wendemöglichkeit wohl optimalerweise bis Stadion führt. Da die U2 auf ihrem Außenast ohnehin keinen dichteren Intervall als 4 Minuten benötigt und auch der U5-Ast mit 4 Minuten zur HVZ wohl ausreichend bedient wäre ist das meiner Meinung nach die optimale Lösung.

Dass eine solche Lösung funktioniert sieht man ja tagtäglich in München und das die WiLi einer solchen Lösung nicht abgeneigt wären beweist die Planung einer Liniengabelung für die U1. Kann das vielleicht mal jemand bei den richtigen Stellen vorschlagen? ;)

Ja München, das ist was anderes, dort gibt es kein STeppenklima mehr und was verstehen die schon vom Wiener Verkehr.
Was glaubst, was mit so einer Linienüberlagerung passiert - habens die WStW-VB geschafft, die U2/4 innerhalb von 14 Tagen abzudrehen.

Wobei auch ein Problem war, das damals die U2 nur mit 2 Doppelwagen gefahren ist, während die U4 mit 3 Doppelwagen gefahren ist. Denn das die WL sehr wohl eine Linienüberlagerung zusammengebracht haben, haben sie jahrzehntelang auf de Stadtbahn bewiesen. Nur da wurde eben zum Unterschied mit gleich langen Zügen gefahren.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

haidi

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #92 am: 14. August 2013, 22:12:37 »
Auf der Stadtbahn hat es von 3-(oder waren es 5-)Wagenzügen bis zu 9-Wagenzügen alles gegeben.

Hannes
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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #93 am: 14. August 2013, 23:06:13 »
Die inoffizielle Version davon ist, dass das damals mit voller Absicht ein fulminanter Mißerfolg wurde, da sonst die Einstellung der Straßenbahn am Ring praktisch beschlossene Sache gewesen wäre (letzteres lässt sich ja durchaus mit Fakten belegen). Also gut gemacht, wer auch immer dafür verantwortlich war! :up:
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haidi

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #94 am: 14. August 2013, 23:08:14 »
Unter diesem Gesichtspunkt ist ja alles bestens :)
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W_E_St

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #95 am: 14. August 2013, 23:09:51 »
Auf der Stadtbahn hat es von 3-(oder waren es 5-)Wagenzügen bis zu 9-Wagenzügen alles gegeben.

Hannes
Hat es, der G ist mit 3-Wagen-Zügen gefahren, der GW/WG mit 8-Wagen-Zügen (oder sind sich da am Gürtel schon 9 ausgegangen?). Also es hat durchaus Überlappungen von sehr kurzen mit langen Zügen gegeben. Allerdings war die gemeinsame Strecke sehr kurz (Währinger Straße - Nussdorfer Straße).
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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #96 am: 15. August 2013, 00:29:08 »
Lange Zeit, so von den 1950er bis in die 1970er Jahre, sah die Ordnung von Montag bis Freitag folgendermaßen aus:

Linie G: Früh- und Nachmittags-HVZ 6-Wagenzüge, tagsüber und abends 3-Wagenzüge
Linie DG und GD: Früh- und Nachmittags-HVZ 8-Wagenzüge, tagsüber und abends 4-Wagenzüge
Linie WD: Früh- und Nachmittags-HVZ 9-Wagenzüge, tagsüber und abends 5-Wagenzüge

HLS

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #97 am: 15. August 2013, 02:24:03 »
Gab es auf irgendeiner U-Bahn, auch mal Kurzzüge, so wie in manchen Stationen noch angeschrieben steht?
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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #98 am: 15. August 2013, 06:26:15 »
Gab es auf irgendeiner U-Bahn, auch mal Kurzzüge, so wie in manchen Stationen noch angeschrieben steht?
Immer Abends und am Wochenende. Die Kurzzüge wurden aber mit der Einführung der V abgeschafft; weil ungleichlange Züge und so, das gibt nur Chaos :)

HLS

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #99 am: 15. August 2013, 08:48:45 »
Ah danke, das war nämlich noch vor meiner Wienzeit. :)
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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #100 am: 15. August 2013, 09:13:56 »
Gab es auf irgendeiner U-Bahn, auch mal Kurzzüge, so wie in manchen Stationen noch angeschrieben steht?
Immer Abends und am Wochenende.
Die U2 wurde bis 2008 generell nur mit Kurzzügen betrieben. Für den Langzugbetrieb mussten erst die Stationen Museumsquartier, Volkstheater und Rathaus entsprechend verlängert werden, was im Zuge der Vorarbeiten für die 2008er-Verlängerung geschah.
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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #101 am: 15. August 2013, 10:33:01 »
Die U2 wurde bis 2008 generell nur mit Kurzzügen betrieben. Für den Langzugbetrieb mussten erst die Stationen Museumsquartier, Volkstheater und Rathaus entsprechend verlängert werden, was im Zuge der Vorarbeiten für die 2008er-Verlängerung geschah.
Und meine damalige Heimatstation Lerchenfelder Straße komplett zugesperrt werden ::)
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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #102 am: 15. August 2013, 11:42:29 »
Lange Zeit, so von den 1950er bis in die 1970er Jahre, sah die Ordnung von Montag bis Freitg folgendermaßen aus:

Linie G: Früh- und Nachmittags-HVZ 6-Wagenzüge, tagsüber und abends 3-Wagenzüge
Linie DG und GD: Früh- und Nachmittags-HVZ 8-Wagenzüge, tagsüber und abends 4-Wagenzüge
Linie WD: Früh- und Nachmittags-HVZ 9-Wagenzüge, tagsüber und abends 5-Wagenzüge
Und wie war das in der Endphase, als nur der G nach Heiligenstadt gefahren ist und ansonsten der GW/WG seinen Rundkurs?
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #103 am: 15. August 2013, 12:29:25 »
Und wie war das in der Endphase, als nur der G nach Heiligenstadt gefahren ist und ansonsten der GW/WG seinen Rundkurs?
Für den Betrieb der Linien WG/GW wurden extra die Bahnsteige am Gürtel verlängert, so dass dort auch Neunwagenzüge halten können. So weit ich weiß, hat sich bei den WD-Nachfolgelinien zuglängenmäßig bis zum Schluss nichts geändert, der G fuhr anscheinend unabhängig von der Tageszeit immer nur im Dreiwagenzug.

Peter Bader schreibt im Buch "Wiener Stadtbahn" (1988) übrigens, dass 1967 "weitere Sparmaßnahmen eingeleitet" worden seien, "die Verschlechterungen im Platzangebot mit sich gebracht" hätten, und nennt dann die von "Revisor" angegebenen Längen der tagsüber und abends verkehrenden Züge. Wenn das stimmt, dann hieße das doch implizit, dass zuvor längere Garnituren eingesetzt worden waren?

Wie wurde die Zuglängenfrage eigentlich an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien gehandhabt?
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #104 am: 15. August 2013, 12:39:10 »
Und wie war das in der Endphase, als nur der G nach Heiligenstadt gefahren ist und ansonsten der GW/WG seinen Rundkurs?
Für den Betrieb der Linien WG/GW wurden extra die Bahnsteige am Gürtel verlängert, so dass dort auch Neunwagenzüge halten können. So weit ich weiß, hat sich bei den WD-Nachfolgelinien zuglängenmäßig bis zum Schluss nichts geändert, der G fuhr anscheinend unabhängig von der Tageszeit immer nur im Dreiwagenzug.

Peter Bader schreibt im Buch "Wiener Stadtbahn" (1988) übrigens, dass 1967 "weitere Sparmaßnahmen eingeleitet" worden seien, "die Verschlechterungen im Platzangebot mit sich gebracht" hätten, und nennt dann die von "Revisor" angegebenen Längen der tagsüber und abends verkehrenden Züge. Wenn das stimmt, dann hieße das doch implizit, dass zuvor längere Garnituren eingesetzt worden waren?

Wie wurde die Zuglängenfrage eigentlich an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien gehandhabt?
Sehr variabel und bedarfsabhängig.

Leider kann ich die von dir angesprochene Stelle im Buch "Wiener Stadtbahn" nicht finden, aber andere Zuglängen waren damit wohl nicht gemeint.