Eine komplette Neuentwicklung mit allen ihren Kinderkrankheiten soll gegenüber von bereits in mehreren Städten problemlos im Einsatz stehenden Fahrzeugen die bessere Wahl gewesen sein? Naja, kommt wohl darauf an, aus wessen Sicht. 
Na ja, problemlos war der Einsatz der AdTranz GTxN "in mehreren Städten" bei weitem nicht, und vom Cityrunner gab es nur ein Mock-Up (wenn überhaupt). Die Technik des ULF hingegen war immerhin schon als Versuchsträger in Wien unterwegs.
Trotzdem, auch die Sichtweise von Revisor ist ziemlich einseitig: Der ULF (bzw. der Sieg von SGP) war politisch gewünscht, dementsprechend wurde ja auch ein Versuchsträger entwickelt und im Wiener Netz eingesetzt. Die Politik schaffte also die Rahmenbedingungen und günstigen Voraussetzungen, um danach von technischer Seite bestätigt zu bekommen, was sie wollten. Wenn auch die Argumente gegen AdTranz/Jenbacher halbwegs nachvollziehbar waren, was wären denn die aus technischer Sicht ggü. dem Cityrunner gewesen? Da war doch ein Hauptargument, dass die Fahrfähigkeit des ULF-Konzepts schon getestet wurde, der Cityrunner hingegen existiere nur am Papier. Aber sonst, was wären denn die Punkte aus technischer Sicht gewesen?
Klar, die Grazer hatten dann später auch Kinderkrankheiten mit den Cityrunnern, wenn auch eher kurzzeitig. Die hätte es in Wien wohl auch gegeben, möglicherweise in einem größeren Ausmaß (wegen zurückgefahrener Wartungsverträge mit dem Hersteller). Das Debakel ULF wäre uns dennoch erspart geblieben.
Ja, hätten wir damals lieber den Combino genommen (der nicht angeboten wurde!),…
Wieso hätte der auch angeboten werden sollen? SGP war damals noch SGP, Siemens als ausländischer Hersteller hatte nichts zu sagen.
Aber das ist ja ein weiterer Aspekt bei der ULF-Auftragsvergabe: Diese wurde ja noch vor dem EU-Wettbewerbsrecht durchgedrückt, um ja Ausschreibungen im großen Stile zu vermeiden…