Autor Thema: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus  (Gelesen 508408 mal)

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nord22

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #840 am: 02. Februar 2015, 19:22:54 »
Die Flexitys werden so ähnlich wie seinerzeit die E1 mehrere Fahrzeuggenerationen ablösen:
* E1 + c4 (die c3 werden schon bis Ende 2017 kassiert)
* E2 + c5
* B (teilweise)
Die Schadstände der ersten ULF Generation sind gleichbleibend hoch. Die Ersatzteilbeschaffung für die A und B ist kostenintensiv und langwierig und es gibt immer wieder temporären Ersatzteilmangel. Alle Ersatzteile für die E1 gibt es palettenweise in der HW lagernd und sind im SAP mit Wert Null angelegt, was bei einem überschuldeten und in arger finanzieller Schieflage befindlichen Verkehrsunternehmen ein nicht zu unterschätzender Grund ist, sich nur zögerlich von dieser musealen Fahrzeuggeneration trennen.

nord22

4463

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #841 am: 02. Februar 2015, 19:40:11 »
* E1 + c4 (die c3 werden schon bis Ende 2017 kassiert)
Ich dachte, die c3 und c4 werden buchmäßig als dieselbe Type geführt? Oder ist diese Aussage rein auf HU-Daten gegründet?  ???
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Rodauner

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #842 am: 02. Februar 2015, 19:51:08 »
....was bei einem überschuldeten und in arger finanzieller Schieflage befindlichen Verkehrsunternehmen....

nord22
OK, angesichts des Zustandes des Gleisnetzes z.B. kann man als Außenstehender sicher diesen Eindruck gewinnen. Gründet sich diese Deine Aussage darüberhinaus auf handfeste Fakten ?

nord22

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #843 am: 02. Februar 2015, 21:34:25 »
@ 4463: Im Dezember 2017 laufen bei den letzten drei c3 die HU-Fristen ab (c3 1207, 1213, 1261). An den c3 werden keine Hauptuntersuchungen mehr gemacht. 2014 hat bereits die Ausmusterung der Type c4 begonnen.

Der Schuldenstand der W.L. ist > 500 Millionen € und muss seit letztem Jahr in die österreichische Staatsverschuldung mit eingerechnet werden. Durch die Aufwertung des Schweizer Franken hat sich die finanzielle Situation der Gemeinde Wien stark verschlechtert. Somit gibt es für eine Erhöhung des Zuschusses an die W.L. von Seiten der Gemeinde Wien nahezu keinen budgetären Spielraum mehr.

nord22

T1

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #844 am: 02. Februar 2015, 21:53:57 »
Also wird's wohl nichts mit den angedachten Netzerweiterungen!?

Wenn man Beschleunigungen durchführt und den Schadstand verringert, geht sich schon ein bisserl was aus. Aber was soll den außer den kurzen Stückerln (D-Wagen und O-Wagen) noch groß kommen? Papier ist geduldig!
Nachdem Bombardier für die Wartung zuständig ist, wird es wohl eine Verfügbarkeit >95% geben, wie international üblich und nicht 75% wie bei den ULFen.

67er-Süd ist übrigens noch halbwegs realistisch, ist aber kilometermäßig nach Einstellung des 67ers zur Alaudagasse wohl nicht wirklich eine Netzerweiterung.

Werner1981

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #845 am: 02. Februar 2015, 21:59:16 »
Nachdem Bombardier für die Wartung zuständig ist, wird es wohl eine Verfügbarkeit >95% geben, wie international üblich und nicht 75% wie bei den ULFen.

Wie hoch wohl die ULF-Verfügbarkeit wäre, wenn Siemens für die Wartung zuständig wäre...

13er

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #846 am: 02. Februar 2015, 22:41:20 »
Der Schuldenstand der W.L. ist > 500 Millionen € und muss seit letztem Jahr in die österreichische Staatsverschuldung mit eingerechnet werden. Durch die Aufwertung des Schweizer Franken hat sich die finanzielle Situation der Gemeinde Wien stark verschlechtert. Somit gibt es für eine Erhöhung des Zuschusses an die W.L. von Seiten der Gemeinde Wien nahezu keinen budgetären Spielraum mehr.
Dazu kommen noch dringend notwendige Investitionen bei den WL, die derzeit auf jeden Fall getätigt werden (müssen), für die aber eigentlich auch keine Finanzmittel da sind. Darum wird der Sparkurs bei Infrastruktur und Betrieb noch schlimmer werden (und erneute saftige Tariferhöhungen).
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

W_E_St

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #847 am: 03. Februar 2015, 00:10:59 »
Ich bin ja neugierig, was von dem Rendering letztlich noch bleiben wird!

Einige gute Ansätze sind dabei, etwa die Ganzglas-Fahrerkabine oder die doppelt breiten Überkopf-Monitore, die auf einer Seite Werbung dudeln so viel sie wollen und auf der anderen dauerhaft Fahrgastinfo anzeigen!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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hema

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #848 am: 03. Februar 2015, 01:05:35 »

Dazu kommen noch dringend notwendige Investitionen bei den WL, die derzeit auf jeden Fall getätigt werden (müssen), für die aber eigentlich auch keine Finanzmittel da sind.
Tja, St. U-Bahn lässt grüßen! Der Straßenbahnbetrieb alleine sollte eigentlich keine finanziellen Schwierigkeiten haben. Selbst der schleißige und unrationell abgewickelte Wiener Betrieb sollte nahe an der Kostendeckungsgrenze agieren! Die Tarife sind in Wien ja hoch genug!
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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #849 am: 03. Februar 2015, 08:49:57 »
Tja, St. U-Bahn lässt grüßen!
Nicht nur. Ich sag nur HW. Was da derzeit noch Geld für Sanierungen und Nachbesserungen der frisch sanierten Hallen hineingepumpt werden muss, ist abnormal.
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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #850 am: 03. Februar 2015, 09:15:55 »
Nicht nur. Ich sag nur HW. Was da derzeit noch Geld für Sanierungen und Nachbesserungen der frisch sanierten Hallen hineingepumpt werden muss, ist abnormal.
Hat man die Schlussrechnung bezahlt, ohne auf Baumängel zu kontrollieren? ::)
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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #851 am: 03. Februar 2015, 09:20:05 »
Einige gute Ansätze sind dabei, etwa die Ganzglas-Fahrerkabine oder die doppelt breiten Überkopf-Monitore, die auf einer Seite Werbung dudeln so viel sie wollen und auf der anderen dauerhaft Fahrgastinfo anzeigen!

Das sind weltweit bewährte Standards. Mag sein, dass die WL aus Gründen der Kompatibilität mit den Infoterror-ULFen darauf bestehen, dass nur ein Monitor eingebaut wird. Und gegen die gläserne Rückwand der Fahrerkabine wird sich die Gewerkschaft schon zu wehren wissen. Wenn nicht, kann ich mir schon gut vorstellen, wie das im Realbetrieb ausschauen wird – alles mit Türstörungspickerln verklebt, bis sich die Werkstatt erbarmt und von sich aus das Glas mit schwarzer Folie abklebt.
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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #852 am: 03. Februar 2015, 09:39:14 »
Was anderes:

Emil sagt leise Servus

Er wird dem Stadtbild fehlen, der alte rote Straßenbahnzug, genannt "Emil-1." Tatsache ist jedoch, dass die alten Tramwagen mit ihren hohen Treppen und schmalen Gängen nicht mehr zeitgemäß für eine moderne Großstadt sind. Ab 2018 soll Emil schrittweise durch ein niederfluriges Modell, nämlich den "Flexity Wien"-Zug der kanadischen Firma Bombardier ersetzt werden.

Bis 2026 sollen zwischen 119 und 156 Stück der neuen Straßenbahnen angefertigt werden. Die genaue Zahl sei von Netzwerkerweiterungen und Intervallverdichtungen abhängig, die zwischenzeitlich beschlossen werden könnten. Damit sollen die Wiener Linien, dann zu 100 Prozent niederflurig werden. Die 34 Meter langen Züge bieten Platz für 211 Fahrgäste, inklusive Raum für acht Kinderwägen und jeweils zwei Rollstuhlplätze, mit 2,5 Meter Wendebereich für Rollstuhlfahrer. Barrierefreiheit war auch im bis zu letzt spannenden Match um den Öffi-Großauftrag das zentrale Thema gewesen. Der am Ende unterlegene Konkurrent in der Ausschreibung, Siemens Österreich, hatte das Modell von Bombardier als eine "fahrende Skatebahn" kritisiert. Gemeint waren damit Rampen im Wageninneren, die Niveauunterschiede ausgleichen sollten. Günter Steinbauer, Geschäftsführer des Ausschreibers Wiener Linien, weist diese Kritik als eine Überzeichnung zurück: "Es ist keine Berg- und Talbahn, wie das im Vorfeld so schön genannt wurde. Selbstverständlich lagen der Ausschreibung die neuesten Normen zugrunde und die neuersten Bestimmungen werden eingehalten. Mögliche Grenzwerte werden, wo es möglich ist, sogar noch unterschritten." Die Neigung der Rampen in den Wägen vergleicht er mit jenen, die es etwa auch in den Wägen der U6 bereits jetzt gibt. Da gebe es ja in der Praxis auch "keinerlei Probleme", sagt Steinbauer.

Barrierefrei und
energieeffizient

Dieses Versprechen hatte im Vorfeld der Präsentation nicht alle überzeugt, hatte doch der Volksanwalt Günther Kräuter (SPÖ) Mitte Jänner angekündigt ein Prüfverfahren einzuleiten, um sicherzustellen, dass sowohl internationale als auch nationale Standards der Barrierefreiheit eingehalten werden. Die Volksanwaltschaft kritisiert auch, dass Behindertenverbände, beziehungsweise die österreichische Behindertenanwaltschaft bei der Vergabe des mehr als eine halbe Milliarde Euro schweren Auftrags keine Rolle gespielt haben und nennt dies einen Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention. Auch dies dementiert Steinbauer. Die Entscheidung zwischen Siemens und Bombardier sei jedoch eine kaufmännische gewesen und daher anderen Experten vorbehalten. Das Prüfansuchen der Volksanwaltschaft sehe man jedenfalls "sehr gelassen", denn man habe keine Bedenken, dass der Barrierefreiheit nicht genug Sorge getragen wurde.

Germar Wacker, Bombardier Österreich Geschäftsführer, betont, dass alle Wägen mit "hundertprozentiger Niederflur-Drehgestelltechnik" gebaut würden, wobei die Einstiegshöhe nur bei 21,5 Zentimeter liege. Für Bombardier habe neben des barrierefreien Zugangs auch Energieeffizienz und eine lange Lebensdauer eine große Rolle gespielt. Bei der gesamten Beleuchtung setze man auf LED-Technik. "Wenn man annimmt, dass die Fahrzeuge je etwa 60.000 Kilometer im Jahr zurücklegen, dann kommt man dabei über 24 Jahre auf 224 Millionen Kilometer. Das ist weiter als von der Erde bis zur Sonne", sagt Wacker auf die Frage nach der Lebensdauer der neuen Straßenbahnen. Die Wiener Linien stellen sich eine Lebensdauer von etwa 35 Jahren vor.

Der Weltmarktführer im Bereich Straßen- und Stadtbahnen darf sich außerdem über einen, mit der Bestellung einhergehenden Wartungsvertrag für die Züge freuen. Die Arbeiten sollen jedoch von Mitarbeitern der Wiener Linien selbst durchgeführt werden. Risiken der laufenden Instandhaltung gehen somit auf den Hersteller über, heißt es dazu von den Wiener Linien.

Ausschreibung für
U2 und U5

Mitbewerber Siemens hat kürzlich noch kritisiert, Bombardier baue in Österreich lediglich anderswo gefertigte Teile zusammen. Geschäftsführer Germar Wacker weist diese Vorwürfe von sich: "Wir sind stolz darauf, dass wir die gesamte fachliche Kompetenz zur Abwicklung eines solches Projekt hier am Standort haben." Das Fahrzeugkonzept sei gänzlich in Wien entstanden und man mache angefangen vom Wagenkastenaufbau, über Vor- und Nebenmontage der Fahrzeuge, bis hin zum Testen alles in Wien. "Sie werden hier nahezu die komplette Wertschöpfungskette eines Fahrzeuges am Standort Wien beobachten können", so Wacker.

Die Wiener Linien bereiten gegenwärtig eine weitere Ausschreibung um die neuen Züge für U2 und U5 vor. Diese sei laut dem Verkehrsbetrieb zwar noch nicht spruchreif, man mache sich aber bereit, sie im ersten Halbjahr 2015 zu veröffentlichen. Gegenwärtig fahren, mit Ausnahme der mit Bombardier-Zügen bestückten U6, auf allen U-Bahnlinien Siemens-Züge. "Wir haben natürlich die Ausschreibung noch nicht gesehen, aber Sie können davon ausgehen, dass wir uns natürlich gerne auch dort engagieren werden", so Wacker.

Unterdessen sagt der alte Emil, mit seinen hohen Stufen, leise Servus. Sind seine Tage hier gezählt, gibt es Hoffnung, dass er anderswo in Europa ein Zuhause findet, rollen doch etwa in Krakau, Miskolc und Rotterdam bereits einige seiner alten Garnituren.


Q: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/unterwegs/732369_Emil-sagt-leise-Servus.html

Leider hat die Qualität der Wiener Zeitung auch schon nachgelassen. So eine Peinlichkeit wie der letzte Absatz wäre früher nicht passiert.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

haidi

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #853 am: 03. Februar 2015, 09:58:59 »
Emil sagt leise ServusDas ist weiter als von der Erde bis zur Sonne", sagt Wacker auf die Frage nach der Lebensdauer der neuen Straßenbahnen.
DAs sagt uns nichts - wie oft ist das um die Josefstadt?
Leider hat die Qualität der Wiener Zeitung auch schon nachgelassen. So eine Peinlichkeit wie der letzte Absatz wäre früher nicht passiert.
Dafür habens eine hohe Qualität beim Sport

Edit: Quoting repariert
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

95B

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Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #854 am: 03. Februar 2015, 10:01:02 »
DAs sagt uns nichts - wie oft ist das um die Josefstadt?

Rund 2,143.700 Badewannen – das sind in Euro 155.788,75. :D
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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