Autor Thema: Schwarzfahren  (Gelesen 24423 mal)

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217Essling

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #30 am: 16. März 2014, 12:40:50 »
Dafür bezahlen wir ja brav Steuer um Asoziale zu erhalten und die werden leider meistens als arme Opfer dargestellt.
Ich wünsch' Dir, daß Du mit 45 arbeitslos wirst (zu spät um nochmal einen Job zu finden, zu früh für die "geschützte-Werkstätten-Frühpension"). Bis dahin habe ich dann mein Managergehalt bereits in die Schweiz geschoben. ::)
Hier sind nicht die Arbeitslosen sondern Schwarzfahrer gemeint.
Aber auch bei der Generation 45+ wären politische Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung notwendig.

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #31 am: 16. März 2014, 13:34:45 »
Hier sind nicht die Arbeitslosen sondern Schwarzfahrer gemeint.
Aber auch bei der Generation 45+ wären politische Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung notwendig.
OK, sorry kleines Mißverständnis. Schwarzfahren ist natürlich asozial (auch wenn ich manchmal durchaus verstehen kann, daß man für das Service der Wiener Linien nicht zahlen will 8)).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #32 am: 16. März 2014, 14:08:09 »
Solange der ÖV kostet, brauchst du auch eine Kontrolle. Und auch bei einen Nulltarif brauchst du eine Kontrolle, denn wie willst du sonst die werten Fahrgäste daran hindern, sich daneben zu benehmen, bzw dann diese Fahrgäste aus den Fahrzeug zu entfernen.

Sei mir nicht böse, aber eine brauchbare Kontrolle, die Fahrgäste daran hindert, sich daneben zu benehmen, bzw dann diese Fahrgäste aus den Fahrzeugen entfernt, gibt es nicht. Wenn man Glück hat, dann greift einmal ein Fahrer ein, die meisten schauen in solchen Fällen intensiv durch die Windschutzscheibe und trauen sich auchnicht, den Finger inRichtung Funktaste auszustrecken.

Und die 100 Euro, für eine Mutti, die nur vergessen hat, ist das viel Geld. Nur solange es immer noch Fahrgäste gibt, die die 100 Euro ohne eine Miene zu verziehen bezahlen, kann die Strafe nicht zu hoch sein. Man müsste eventuell das Fahren ohne gültigen Fahrausweis aus dem Verwaltungsvergehen in ein Strafvergehen umwandeln. Dann könnte man die Strafen für Wiederholungstäter staffeln.
Willst den Armen das Geld abnehmen, dass sie für Lebensmittel für 2, 3 oder 4 Wochen haben, nur damit finanziell leistungsfähigere das vielleicht ein bisschen spüren? So kann es sicher nicht sein und wie schon gesagt, den ersten Richter hat es schon gegeben, der das nicht hingenommen hat. Ich nehme an, dass die WL das nicht durchjudizieren werden, weil sie Angst vor einem OGH-Urteil haben werden.
Und nur zur Info, die ÖBB verlangt schon wesentlich länger für das Fahren ohne gültigen Fahrausweis 100,- Euro. Und da regt sich komischer weise niemand auf.
Stimmt nicht, laut ÖBB sind das 70 Euro. Von den Fahrgastzahlen sind da potentiell weniger betroffen als bei den WL, abgesehen davon stehen die 70 Euro in einer anderen Relation als die 2,10 Euro oder weniger, die die Wiener Linien für eine Fahrt verlangen.

Edit: bei einem Fahrpreis im Regionalverkehr von angenomm durchschnittlich 5-10 Euro sind das 1400 - 700 %, bei den Wiener Linien sind das 4762 %!
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Linie 41

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #33 am: 16. März 2014, 14:16:20 »
Willst den Armen das Geld abnehmen, dass sie für Lebensmittel für 2, 3 oder 4 Wochen haben, nur damit finanziell leistungsfähigere das vielleicht ein bisschen spüren?
Und nur weil ich arm bin, darf ich dann machen, was ich will? Nein, so geht's nicht! Es gibt Regeln an die man sich zu halten hat oder man muß die Konsequenzen tragen–  und das gilt für alle. Von mir aus kann man gerne bei Wiederholungstätern die Strafen staffeln (also die Wiederholung noch teurer machen) – aber der Basissatz von 100 Euro ist schon OK. Bei der vorliegenden Kontrollfrequenz ist jeder niedrigere Betrag sinnlos, weil er de facto das Schwarzfahren fördert.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #34 am: 16. März 2014, 14:32:16 »
5000% sind nicht ok und asozial. Wenn die Kontrolldichte zu gering ist, dann ist das einzig und allein Angelegenheit der Wiener Linien.
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217Essling

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #35 am: 16. März 2014, 14:51:54 »
Hier sind nicht die Arbeitslosen sondern Schwarzfahrer gemeint.
Aber auch bei der Generation 45+ wären politische Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung notwendig.
OK, sorry kleines Mißverständnis. Schwarzfahren ist natürlich asozial (auch wenn ich manchmal durchaus verstehen kann, daß man für das Service der Wiener Linien nicht zahlen will 8)).
Das verstehe ich auch.
Darum gibts ja Foren und man hofft dass die Verantwortlichen so manches als positive Kritik aufnehmen oder so mancher damit befasster Bedienstete das Umsetzt.

Linie 41

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #36 am: 16. März 2014, 15:18:45 »
5000% sind nicht ok und asozial. Wenn die Kontrolldichte zu gering ist, dann ist das einzig und allein Angelegenheit der Wiener Linien.
Die Kontrolldichte – und das traue ich sogar den Wiener Linien zu – ist in etwa so gewählt, daß zwischen Schwarzfahrerquote, Personaleinsatzkosten und Einnahmen optimiert wird. Alles andere wäre auch völlig blödsinnig. Ein Verkehrsunternehmen hat weder die Aufgaben des Sozialamtes zu übernehmen noch die Vergeßlichkeit/Dummheit der Bevölkerung auszugleichen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #37 am: 16. März 2014, 15:27:43 »
Ich denke, der Ansatz, das Schwarzfahren bei Wiederholungen teurer zu machen, ist ein guter Ansatz. So könnte man das erste Vergehen auch günstiger machen, um die berühmte Mutter mit 3 Kindern zu entlasten. Ein anderer Ansatz wäre, die Strafe zu mindern, wenn sich der Schwarzfahrer z.B. binnen einer Woche nach dem (ersten) Vergehen eine Jahreskarte kauft. Allerdings müsste das Schwarzfahren ab dem zweiten Mal dann deutlich teurer werden (z.B. Verdoppelung der Strafe bei jeder weiteren negativen Kontrolle binnen eines gewissen Zeitraumes, also zuerst 100 EUR, dann 200 EUR, dann 400 EUR, dann 800 EUR etc.).
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Re: Schwarzfahren
« Antwort #38 am: 16. März 2014, 15:37:38 »
Ein anderer Ansatz wäre, die Strafe zu mindern, wenn sich der Schwarzfahrer z.B. binnen einer Woche nach dem (ersten) Vergehen eine Jahreskarte kauft.

So eine Art € 70,- Gutschein für eine Jahreskarte, 1 Woche gültig, zur € 100,- Strafe dazu. Das könnte was, da haben alle was davon ;-)

moszkva tér

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #39 am: 17. März 2014, 08:26:39 »
Ein anderer Ansatz wäre, die Strafe zu mindern, wenn sich der Schwarzfahrer z.B. binnen einer Woche nach dem (ersten) Vergehen eine Jahreskarte kauft.

So eine Art € 70,- Gutschein für eine Jahreskarte, 1 Woche gültig, zur € 100,- Strafe dazu. Das könnte was, da haben alle was davon ;-)
Das finde ich eher kontraproduktiv. Dann kaufe ich mir als Dauerfahrgast einfach keine Jahreskarte und warte darauf, dass ich erwischt werde. Wenn das Hasardspiel einen Monat gut geht, habe ich bereits gewonnen, wenn nicht, kaum was verloren.

Das Problem mit fixen Bußgeldern ist (man sieht es ja auch bei den Verkehrsstrafen), den einen kratzen 100 Euro gar nicht, den anderen treiben selbst 30 Euro schon fast in den Ruin. Besser wäre es, die Strafen an das Einkommen zu koppeln.

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #40 am: 17. März 2014, 17:30:25 »
Heute beim Heimfahren am D-Wagen erlebt: Bei der Börse schleppt sich ein altes Muaterl mit drei Einkaufssackerln in den E2 und mit letzter Kraft zum ersten Quersitz und lässt sich kurz zum Verschnaufen und um ihren Fahrschein zu suchen niederfallen.

Kaum fährt der Zug an, steht vorne auf der Längsbank ein Kontrollor auf "Die Fahrscheine bitte". Meine Jahreskarte (ich stand beim Fenster bei Sitz 1) und die Fahrscheine der anderen 2-3 Leute rundherum wollte er kaum sehen und steuerte sofort auf das Muaterl zu. Natürlich hat sie noch nicht entwertet. Sie hat dann eh gesagt, dass sie das gerade machen wollte und bekam fast einen Herzinfarkt, als er nur sagte "Das macht dann 103 Euro, wollsn glei zohln oder später"; er ließ sich bis zum Schottentor nicht erweichen. Das war sicher ein nicht geringer Teil der Pension und die Dame sah mir keinesfalls danach aus, dass sie ein unehrlicher Rowdy wäre.

Menschlichkeit ist halt leider out, da könnt ihr mit Law & Order sagen was ihr wollt, so was muss einfach nicht sein. Er hätte wenigstens ihren Fahrschein nehmen können und ihn für sie entwerten.

Auch die anderen Fahrgäste haben nur den Kopf geschüttelt und eine Mutter zu ihrem kleinen Kind gesagt: "Das ist aber ein sehr strenger Kontrollor!"
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

roadrunner

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #41 am: 17. März 2014, 17:34:08 »
Ein anderer Ansatz wäre, die Strafe zu mindern, wenn sich der Schwarzfahrer z.B. binnen einer Woche nach dem (ersten) Vergehen eine Jahreskarte kauft.

So eine Art € 70,- Gutschein für eine Jahreskarte, 1 Woche gültig, zur € 100,- Strafe dazu. Das könnte was, da haben alle was davon ;-)
Das finde ich eher kontraproduktiv. Dann kaufe ich mir als Dauerfahrgast einfach keine Jahreskarte und warte darauf, dass ich erwischt werde. Wenn das Hasardspiel einen Monat gut geht, habe ich bereits gewonnen, wenn nicht, kaum was verloren.

Das Problem mit fixen Bußgeldern ist (man sieht es ja auch bei den Verkehrsstrafen), den einen kratzen 100 Euro gar nicht, den anderen treiben selbst 30 Euro schon fast in den Ruin. Besser wäre es, die Strafen an das Einkommen zu koppeln.
So etwas gibt es mWn in ein oder zwei nordeuropäischen Ländern. Da wird das Bußgeld nach dem Einkommen berechnet.

haidi

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #42 am: 17. März 2014, 18:12:20 »
Heute beim Heimfahren am D-Wagen erlebt: Bei der Börse schleppt sich ein altes Muaterl mit drei Einkaufssackerln in den E2 und mit letzter Kraft zum ersten Quersitz und lässt sich kurz zum Verschnaufen und um ihren Fahrschein zu suchen niederfallen.

Kaum fährt der Zug an, steht vorne auf der Längsbank ein Kontrollor auf "Die Fahrscheine bitte". Meine Jahreskarte (ich stand beim Fenster bei Sitz 1) und die Fahrscheine der anderen 2-3 Leute rundherum wollte er kaum sehen und steuerte sofort auf das Muaterl zu. Natürlich hat sie noch nicht entwertet. Sie hat dann eh gesagt, dass sie das gerade machen wollte und bekam fast einen Herzinfarkt, als er nur sagte "Das macht dann 103 Euro, wollsn glei zohln oder später"; er ließ sich bis zum Schottentor nicht erweichen. Das war sicher ein nicht geringer Teil der Pension und die Dame sah mir keinesfalls danach aus, dass sie ein unehrlicher Rowdy wäre.

Menschlichkeit ist halt leider out, da könnt ihr mit Law & Order sagen was ihr wollt, so was muss einfach nicht sein. Er hätte wenigstens ihren Fahrschein nehmen können und ihn für sie entwerten.

Auch die anderen Fahrgäste haben nur den Kopf geschüttelt und eine Mutter zu ihrem kleinen Kind gesagt: "Das ist aber ein sehr strenger Kontrollor!"
Und da hat sich keiner der Fahrgäste (inclusive dir) eingemischt? SPätstens nachdem sich 2 Fahrgäste eingemischt hätten, hätte der Kontrollor wahrscheinlich aufgegeben. Zumindest hätte man das Mutterl beruhigen können, sich den Papierfetzen vom Kontrollor nehmen können und ihn mit einem entsprechenden Schreiben an die Wiener Linien - oder besser noch - in Kopie auch an den Bürgermeister schicken können.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

hema

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #43 am: 17. März 2014, 18:21:06 »

Kaum fährt der Zug an, steht vorne auf der Längsbank ein Kontrollor auf "Die Fahrscheine bitte". Meine Jahreskarte (ich stand beim Fenster bei Sitz 1) und die Fahrscheine der anderen 2-3 Leute rundherum wollte er kaum sehen und steuerte sofort auf das Muaterl zu. Natürlich hat sie noch nicht entwertet. Sie hat dann eh gesagt, dass sie das gerade machen wollte und bekam fast einen Herzinfarkt, als er nur sagte "Das macht dann 103 Euro, wollsn glei zohln oder später"; er ließ sich bis zum Schottentor nicht erweichen. Das war sicher ein nicht geringer Teil der Pension und die Dame sah mir keinesfalls danach aus, dass sie ein unehrlicher Rowdy wäre.
Normalerweise sagt man den Kontrolloren, dass man jedem eine Haltestelle Zeit lassen muss (zumindest war das vor einiger Zeit noch so), ein Fahrgast könnte ja z.B. zu spät merken, dass er kein Geld bei sich hat und daher bei der nächsten Haltestelle wieder raus wollen bzw. müssen! Wieso bist du (Feigling) nicht eingeschritten? Ich habe das schon gemacht, der Fahrscheinprüfer war "not amused"!  :o


Du solltest den Vorfall auf jeden Fall dem Kundendienst mitteilen!


Was der Wicht wohl getan hätte, wenn das ein zwei Meter großer Glatzkopf mit 140 Kilo gewesen wäre?
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Schwarzfahren
« Antwort #44 am: 17. März 2014, 18:58:15 »
Menschlichkeit ist halt leider out, da könnt ihr mit Law & Order sagen was ihr wollt, so was muss einfach nicht sein. Er hätte wenigstens ihren Fahrschein nehmen können und ihn für sie entwerten.
Das hat aber absolut nichts damit zu tun, daß eine Strafe von 100 Euro prinzipiell nicht gerechtfertigt sei. Das hat damit zu tun, daß der betreffende Kontrollor einfach ein Arschloch ist und/oder die Situation nicht einschätzen kann/will. Es gehört nämlich schon zu den Aufgaben eines Fahrscheinprüfers auch die Situation beim Einsteigen zu überblicken. Und mal ehrlich: Da hättest echt was sagen können, wenn Du das schon so detailliert schildern kannst. Unbeliebter kannst Dich bei dem Verein eh nicht mehr machen als auf der roten Liste zu stehen. ;)
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