Autor Thema: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien  (Gelesen 29290 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6428
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #45 am: 19. November 2014, 14:56:08 »
Es stimmt, mir sind die 15 Mio. Euro pro km für die Straßenbahn auch schon sehr teuer vorgekommen. Bei den Kosten für eine U-Bahn-Strecke in reiner Hochlage ist man von der Verlängerung Aspernstraße-Seestadt ausgegangen wenn ich das ríchtig verstanden habe. Allerdings kostete die laut offiziellen Angaben 360 Mio. Euro bei einer Länge von ca. 4,2 km, was mich auf Kosten von 85 Mio. Euro pro km kommen lässt. Oder ist die am Ende doch deutlich billiger gewesen als geplant?

Wer weiß welche Kosten wie mitgerechnet wurden, die dann wieder raus gerechnet wurde etc.
Das ist ja das schlimme an allen kolportierten Zahlen: Man kann sie kaum bis gar nicht nachvollziehen.
Lt. Tramway.at hat die billigste Tramway Frankreichs 16Mios/km gekostet. Ohne Fahrzeuge.
Die teuerste wohl gut mehr als doppelte. Ich kann mcih irgendwie an über 1Mrd. in Orleans erinnern. Das wären dort ~34Mios/km. Allerdings mit allen Schnickschnack was man sich vorstellen kann.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5314
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #46 am: 19. November 2014, 15:59:57 »
Wie, im STEP 2025 taucht jetzt auch der 13er wieder auf? :o

Naja, in jedem STEP werden alibihalber ein paar Tramwayprojekte genannt, die allerdings immer denselben Zeithorizont aufweisen, nämlich ($zieljahr_step+$n). $zieljahr_step steht am Einband des Konglomerats, $n dürfte eine Fixgröße sein.  :-X
Lest einmal in den neuen STEP hinein: Es sind gar keine konkreten Projekte mehr genannt, das Dokument ist nun endgültig auf einer Strategieleitbildsvisionsebene angelangt (was nicht zwangsläufig schlecht sein muss, denn somit gewinnt er vielleicht sogar an Gewicht).

Das dazugehörige "Fachkonzept Mobilität" funktioniert halt nach dem Motto "wünsch dir was" und ist hier zu finden: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008390a.pdf

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #47 am: 19. November 2014, 17:45:26 »

da sich bei den Botschaften um exterritorialen Bereich handelt.
Das ist Blödsinn, wie man in jedem völkerrechtlichen Dokument nachlesen kann.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #48 am: 19. November 2014, 18:06:10 »
Wirklich exterritorial sind in Wien beispielsweise die UNO-City und das OPEC-Gebäude.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #49 am: 19. November 2014, 18:53:40 »
da sich bei den Botschaften um exterritorialen Bereich handelt.
Das ist Blödsinn, wie man in jedem völkerrechtlichen Dokument nachlesen kann.
Die Klingelfee hat nur den falschen rechtlichen Begriff verwendet, aber gemeint hat sie das richtige: Nämlich, dass man nicht einfach so unter einer Botschaft durchgraben darf. Der Grund gehört bis etliche zig Meter runter ebenfalls zu der Botschaft.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #50 am: 19. November 2014, 19:08:32 »
Nämlich, dass man nicht einfach so unter einer Botschaft durchgraben darf. Der Grund gehört bis etliche zig Meter runter ebenfalls zu der Botschaft.
Das gilt aber bei jedem Haus/Grundstück. Gut, den "Normalbürger" kann man (unter Zahlung einer Entschädigung) enteignen, bei Botschaften wird man das wohl kaum tun. :)
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #51 am: 19. November 2014, 19:46:06 »
Gut, den "Normalbürger" kann man (unter Zahlung einer Entschädigung) enteignen, bei Botschaften wird man das wohl kaum tun. :)
Eben, das ist der wichtige Unterschied. Stell ich mir bei der Trassenfindung alles andere als einfach zu planen und damit vor allem sehr teuer vor.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Hauptbahnhof

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2455
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #52 am: 20. November 2014, 12:08:20 »
Frage zum 15er:
Sehe ich das so richtig, dass die Wiener Linien den möglichst bald bauen wollten, die Politik ihn aber auf einmal wieder abgeblasen hat? :bh:
Und zum Buskorridor: Da wird schon die ganze Straßenoberfläche umgebaut, wie wenn die Bim gebaut werden würde, nur dass in der Betonwüste keine Gleise "vergraben" werden, oder? Wenn dem wirklich so ist, ist das ja hirnrissig zum Quadrat! Dann muss man ja ein paar Jahre später erst wieder alles aufreißen...  :o

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36126
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #53 am: 20. November 2014, 12:11:13 »
Dann muss man ja ein paar Jahre später erst wieder alles aufreißen...  :o

Aus ein paar Jahren werden schnell Jahrzehnte, sobald es um den Bau einer Straßenbahn geht.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

traveller23

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 360
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #54 am: 20. November 2014, 12:17:53 »
Hätte man aktuell überhaupt die Kapazität zb. den 15er zu betreiben?

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7843
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #55 am: 20. November 2014, 12:33:19 »
Dann muss man ja ein paar Jahre später erst wieder alles aufreißen...  :o

Aus ein paar Jahren werden schnell Jahrzehnte, sobald es um den Bau einer Straßenbahn geht.
Oder man lässt die Bustrasse dann überhaupt einfach als Dauerprovisorium bestehen, je nachdem wie "straßenbahnafin" die neue Stadtregierung gerade ist. Wenn z.B. jemand an die Macht kommt, der von flexiblen Doppelgelenks-, Spur- oder O-Bussen träumt, kann das auch das Ende für die Straßenbahn sein oder das Projekt wird zumindest um Jahrzehnte nach hinten geworfen.

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11517
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #56 am: 20. November 2014, 13:14:36 »

da sich bei den Botschaften um exterritorialen Bereich handelt.
Das ist Blödsinn, wie man in jedem völkerrechtlichen Dokument nachlesen kann.

Außerdem geht es ja nicht um das Botschafsgelände, sondern um den Bereich unterhalb des Geländes, und der kann keinesfalls exterritorial sein.

PS: Ganz so ein Blödsinn ist das aber nicht, da z.B. die Polizei Botschaftsgelände nur mit Zustimmung des Botschafters betreten darf.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36126
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

schaffnerlos

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3171
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #58 am: 20. November 2014, 13:22:21 »
PS: Ganz so ein Blödsinn ist das aber nicht, da z.B. die Polizei Botschaftsgelände nur mit Zustimmung des Botschafters betreten darf.

Botschaften sind nicht exterritorial. Das Gastgeberland verzichtet gemäß dem Wiener Übereinkommen auf die Ausübung seines Hoheitsrechts, es ist also ein völkerrechtlicher Schutz und  kein exterritorialer.

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11517
Re: 18.11.2014: U-Bahn- und Straßenbahn- Planung in Wien
« Antwort #59 am: 20. November 2014, 13:27:32 »
PS: Ganz so ein Blödsinn ist das aber nicht, da z.B. die Polizei Botschaftsgelände nur mit Zustimmung des Botschafters betreten darf.

Botschaften sind nicht exterritorial. Das Gastgeberland verzichtet gemäß dem Wiener Übereinkommen auf die Ausübung seines Hoheitsrechts, es ist also ein völkerrechtlicher Schutz und  kein exterritorialer.

Und wo ist - bezogen auf den U-Bahn-Bau - da der Unterschied?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")