Welche Linie hätte man da denn wo wie fahren lassen sollen?
War nicht die Umstellung der 2er Linien an sich schon keine gute Idee damals?
Ja, das war in meinen Augen schon keine gute Idee, aber vor dem Hintergrund der damaligen U-Bahn-Euphorie verständlich. Weniger verständlich ist für mich - damals wie heute im nachhinein -, dass man die Tunnelstrecke der Straßenbahn unbedingt bei laufendem betrieb umbauen wollte, obwohl es auch damals schon ein paar Meter weiter auf dem Ring einen leistungsfähigen Ersatzverkehr gab. (Bei den jüngsten Umbauten für die künftige U5 hatte man kein Problem mehr, diesen Teil der Strecke jahrelang stillzulegen.)
Hätte man - wie ursprünglich vorgesehen - nur den Schotter ausgebaggert und die Gleise tiefer gelegt, würde das (n den Bahnsteighöhen hängende) Lichtraumprofil nach wie vor den Rückbau auf Straßenbahnbetrieb möglich gewesen. Selbstverständlich hätte es an den Enden Um- und Neubauten gebraucht; insbesondere hätte man die Straßenbahn beim Schwarzenbergplatz wieder auftauchen lassen müssen, wenn man die Bim nicht wieder oben über den Karlsplatz führen, sondern die U2-Haltestelle nutzen wollte.
Welche Straßenbahnlinien dort dem heutigen Bedarf am besten entsprechen, weiß ich nicht und habe ich auch nicht überlegt. Aber z.B. den 71er durch den Tunnel zu führen, hätte ihn noch viel besser mit den U-Bahn-Linien verknüpft als mit der aktuellen Lösung. Den Tunnel wieder für die Straßenbahn zu nutzen, hätte auch den großen Vorteil gehabt, bei Veranstaltungen aller Art auf dem Ring die Ringlinien (wie in der "guten alten Zeit") nicht auf Abwege führen oder kürzen zu müssen, sondern einfach auf die Parallelstrecke umleiten zu können.
Noch eine Anmerkung:
Beim Bau der U4 hat man gesehen, wieviel Zeit und Geld man sparen kann, wenn man nicht bei laufendem Betrieb bauen muss. Man hätte das beim Bau der ersten "Rumpf-U2" eingesparte Geld m.E. besser in den Umbau der Gürtel-Stadtbahn in eine "echte" U-Bahn investiert.