Es verkehrt auch der Nachtzug von Warschau nach Rijeka zwischen Wien Meidling und Westbahnhof. Wobei ich sagen muss, dass ich bei dem Fahrweg den halt am Westbahnhof völlig überflüssig finde. Da wäre es besser er würde statt am Westbahnhof in Meidling stehen bleiben
Keine Frage, der Verkehrsnutzen dieser Spazierfahrt ist endend wollend und diese frisst wertvolle Ressourcen auf der Verbindungsbahn. Man könnte jetzt anhand von wagonweb reverse engineering betreiben, um zu sehen um welche Rangierbewegungen es im Westbahnhof geht. Vermutlich ist es eine Frage der Abstellung von Wagen, die dann eben einen halben Tag lang irgendwo auf die Rückführung warten müssen...
Der Mythos hält sich auch hartnäckig bzw. wird das oft falsch verstanden: Wenn die Abstellanlagen am Hauptbahnhof nicht reichen, ist das Angebot schlecht geplant. Der Hauptbahnhof ist im Fernverkehr als Durchgangsbahnhof gedacht und sollte vorwiegend so verwendet werden.
Spätestens ab Herbst laufen mit Nordbahn, Westbahn, Südbahn, Ostbahn und Marchegger Ast in die Slowakei in Wien 5 Hauptstrecken zusammen. Wenn man also die Fernzüge von diesen halbwegs sinnvoll durchbinden will, geht sich das schon rein mathematisch nicht aus. Das soll jetzt kein Plädoyer gegen den Durchgangsbahnhof sein, den ich grunsätzlich für sinnvoll erachte - aber irgendwelche Züge werden immer in Wien enden müssen.
Außerdem geht es beim Fahrgäste mitnehmen bis Westbahnhof nur um das Mitnehmen von Meidling und damit unter anderem der U6. Alles andere ist Nebenprodukt. Komischerweise regt sich keiner über die mangelnden Abstellmöglichkeiten in Meidling auf.
Mit der Abstellanlage Eglsee/Unter-Hetzendorf (Bild 1) gab es einst eine solche, auch wenn sie nach Einstellung der alten Verbindungsbahn über Hetzendorf nur mehr für Bahndienstfahrzeuge genutzt wurde. Irgenwann wurde auch dieser Bahngrund an
Boehringer Ingelheim verschachert (wann?). Offenbar konnte man damals noch nicht absehen, dass die Abstellflächen für Züge in Wien eines Tages knapp werden würden (oder man hat eben zu sehr in die Hbf als Wundermittel geglaubt).
[Warschau - Rijeka]
Ich verstehe auch nicht, warum der Halt in Meidling fehlt. Bei dem Zug hat der Halt am Westbahnhof aber nur einen Rangierzweck. Wagen abhängen + Lokwechsel - für dieses Manöver bzw. die Dauer dieses Manövers ist der Hauptbahnhof nicht gedacht.
Kann mir schwer vorstellen, dass um diese Tageszeit etwa im Bereich des Autoverladebahnhofs allzu viel los ist als dass man das Manöver nicht dort durchführen könnte. Aber es geht vermutlich um die Abstellung von Wagen.
Ich sehe mich in meiner Erfahrung aus Rom bestätigt, dass im Fall einer Verkehrsplanung durch die Staatsbahn (für die Stadt) wenig herausschaut.
[Durchbindung zur S45]
Danke für die Erklärung. Ohne "Bocksprung" (italiensich:
salto di montone - Fachausdruck für eine kreuzungsfreie Überwerfung bei der Eisenbahn) ist also nichts zu machen. Womit die Chancen, dass sich in absehbarer Zeit hier irgendetwas bewegen wird gegen null gehen, nachdem der kleine Koalitionspartner in Wien ja bereits in seiner ersten Legislaturperiode mit seinem Vorschlag zur Durchbindung umgefallen ist.
Und ob man jetzt neue Anlagen zB im Bereich Inzersdorf errichtet oder einfach existierende Flächen nutzt, ist für den Betrieb irrelevant. Fahrten dorthin und zurück gäbe es so und so. Nur wäre ersteres viel teurer und die Zulaufstrecke hat (in Zukunft) weniger freie Kapazität.
Inzersdorf ist wegen des Nadelörs zwischen Meidling und Schöpfwerk sicher wenig geeignet. Eventuell findet sich noch Platz im Bereich des
Frachtenbahnhofs Liesing, dort wo einst die Züge der Schleppbahn zusammengestellt wurden. Spätestens mit dem viergleisigen Ausbau nach Mödling sollte sich das mit dem Zulauf hier ausgehen.
Und selbst wenn man damals am Hbf zusätzlich noch ein Tiefgeschoss errichtet hätte: Züge den ganzen Tag dort abstellen würde man auch nicht.
Das wäre sicher eine teure Fehlinvestition gewesen. Aber ein paar zusätliche Stutzgleise mit Bahnsteig östlich des Hauptbahnhofs auf der Seite der Gerhard-Bronner-Straße und/oder westlich, über dem internationalen Busbahnhof beim Südtirolerplatz (Bild 2) wären für in Wien endende Züge durchaus auch in Zukunft denkbar.