Autor Thema: Mitdenken beim Wageneinsatz?  (Gelesen 1511614 mal)

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t12700

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3765 am: 15. Januar 2025, 23:19:56 »
Spätestens ab September 2025 werden die Hochflurer sowieso nur mehr im Sektor Nord unterwegs sein.
Das wird so nicht kommen.

Genießen wir doch (fotografisch) die letzen Hochflurer in Wien. Derartige, für heutige Verhältnisse, formschönen Züge (TW+Bw), werden wir mittelfristig niemals mehr im Wiener Liniennetz planmäßig erleben. Das soll das Bild vom 05.06.2024 mit E2 4024+c5 1446 am Schwarzenbergplatz dokumentieren.
Da geb ich dir recht, danke fürs Foto!

Meiner Meinung nach ist mit Beginn der Sommerferien 2026 mit den E2 Schluss!
Wie kommst du zu dieser Annahme?

60er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3766 am: 16. Januar 2025, 11:03:28 »
Meiner Meinung nach ist mit Beginn der Sommerferien 2026 mit den E2 Schluss!
Das glaube ich nicht. Die neu ausgelieferten Flexity werden die Type E2 nicht zur Gänze ersetzen. Man darf nicht vergessen, dass bis 2026 gleich drei Neubaustrecken in Betrieb gehen werden und man dann mehr Fahrzeuge benötigen wird.

hewerner

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3767 am: 16. Januar 2025, 11:10:53 »
Meiner Meinung nach ist mit Beginn der Sommerferien 2026 mit den E2 Schluss!
Das glaube ich nicht. Die neu ausgelieferten Flexity werden die Type E2 nicht zur Gänze ersetzen. Man darf nicht vergessen, dass bis 2026 gleich drei Neubaustrecken in Betrieb gehen werden und man dann mehr Fahrzeuge benötigen wird.

Zumindest für die anstehenden S-Bahn-Streckensperren in den nächsten Jahren wird man sicher auch Garnituren brauchen können.
Lg Helmut

haidi

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3768 am: 16. Januar 2025, 11:15:28 »
Ich verstehe die aktuelle Aufregung gegen die Hochflurer in Wien kaum. Diese sind doch eh schon fast erledigt, betrieblich kaum noch relevant.
Du missverstehst da etwas - es geht nicht gegen die Hochflurer (obwohl die wirklich nicht mehr im Einsatz stehen sollten) sondern um die Wurschtigkeit der Disponenten, die 2, 3 oder mehr Hochflurer hintereinander zulassen und auch, dass auf einer Linie mit 4 Fahrzeugen im Umlauf 3 Hochflurer laufen.
Eine Wartezeit von bis zu 30 Minuten auf einen behindertentauglichen Zug ist nicht vertretbar
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Donaufelder

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3769 am: 16. Januar 2025, 18:36:17 »
Ich verstehe die aktuelle Aufregung gegen die Hochflurer in Wien kaum. Diese sind doch eh schon fast erledigt, betrieblich kaum noch relevant.
Du missverstehst da etwas - es geht nicht gegen die Hochflurer (obwohl die wirklich nicht mehr im Einsatz stehen sollten) sondern um die Wurschtigkeit der Disponenten, die 2, 3 oder mehr Hochflurer hintereinander zulassen und auch, dass auf einer Linie mit 4 Fahrzeugen im Umlauf 3 Hochflurer laufen.
Eine Wartezeit von bis zu 30 Minuten auf einen behindertentauglichen Zug ist nicht vertretbar
 

Und nachwievor ist es Praxis, dass man nach der HVZ Niederflurzüge einzieht, während Hochflurer tagsüber im Umlauf bleiben! Aber mittlerweile müssten eigentlich genug Niederflurzüge bereitstehen, oder etwa nicht? ???

Klingelfee

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3770 am: 16. Januar 2025, 18:48:40 »
Ich verstehe die aktuelle Aufregung gegen die Hochflurer in Wien kaum. Diese sind doch eh schon fast erledigt, betrieblich kaum noch relevant.
Du missverstehst da etwas - es geht nicht gegen die Hochflurer (obwohl die wirklich nicht mehr im Einsatz stehen sollten) sondern um die Wurschtigkeit der Disponenten, die 2, 3 oder mehr Hochflurer hintereinander zulassen und auch, dass auf einer Linie mit 4 Fahrzeugen im Umlauf 3 Hochflurer laufen.
Eine Wartezeit von bis zu 30 Minuten auf einen behindertentauglichen Zug ist nicht vertretbar
 

Und nachwievor ist es Praxis, dass man nach der HVZ Niederflurzüge einzieht, während Hochflurer tagsüber im Umlauf bleiben! Aber mittlerweile müssten eigentlich genug Niederflurzüge bereitstehen, oder etwa nicht? ???

Schon einmal überlget, dass  dei Niederflurfahrzeuge einziehen, damit die Werkstatt vorgeschriebene Überprüfungen machen kann. Und die Disponenten dürfen auch nicht so einfach den Auslauf verändern. Den gibt die Werkstätte vor.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

haidi

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3771 am: 16. Januar 2025, 22:32:02 »
Schon einmal überlget, dass  dei Niederflurfahrzeuge einziehen, damit die Werkstatt vorgeschriebene Überprüfungen machen kann. Und die Disponenten dürfen auch nicht so einfach den Auslauf verändern. Den gibt die Werkstätte vor.
Wie schon Sinowatz sagte: Es ist alles so kompliziert. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die WL kein Nahverkehrsunternehmen, sondern ein Kabarett.
Wofür ist eigentlich ein Disponent da? Der scheint doch vollkommen überflüssig.

Und noch was: Der wichtigste Faktor ist halt einmal der Fahrgast, der Fahrgast und noch einmal der Fahrgast. Dem ist alles unterzuordnen.
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EinfallsreicherName

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3772 am: 16. Januar 2025, 23:01:57 »
Wie schon Sinowatz sagte: Es ist alles so kompliziert. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die WL kein Nahverkehrsunternehmen, sondern ein Kabarett.
Wofür ist eigentlich ein Disponent da? Der scheint doch vollkommen überflüssig.

Und noch was: Der wichtigste Faktor ist halt einmal der Fahrgast, der Fahrgast und noch einmal der Fahrgast. Dem ist alles unterzuordnen.

Im Auslaufplan, der täglich ident ist, ist immer vermerkt, welche Fahrzeugtype auf welchem Umlauf unterwegs sein soll. So wirst du Wochentags auf dem auf einem bestimmten  Umlauf in der Regel dieselbe Wagentype vorfinden. Auf diesen Auslaufplan hat der Disponent so viel Einfluss wie ein Fahrer - dieser wird von Erdberg bzw. der Referatsleitung zusammengestellt. Und welcher Umlauf wann und wo eingezogen wird, ist ebenfalls im Auslaufplan festgelegt.

Wenn ein Disponent aus Lust und Laune entscheidet, Fahrzeuge so umzukursen, damit ein Flexity (der planmäßig einziehen sollte) draußen bleibt und ein E2 (der planmässig draussen bleiben sollte) eingezogen wird, dann kriegt er/sie ziemlich sicher von der Referatsleitung einen auf den Deckel (eben u.A. aus den Gründen, die Klingelfee aufgelistet hat)

Wenn auf einem Umlauf mal eine andere Fahrzeugtype vorzufinden ist, dann kann ein Disponent in der Regel ebenfalls nix dafür, da solche Änderungen von der Werkstatt/ dem Verschub aus gehen.

Störungen sind hier natürlich eine andere Geschichte. Da kann es durchaus passieren, dass Fahrzeuge so umgekurst werden, dass beispielsweise ein E2 draußen bleibt, der eigentlich einziehen sollte.  In der Regel kann ein Disponent aber herzlich wenig dafür, welcher Zug wann einzieht.


denond

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3773 am: 17. Januar 2025, 10:06:43 »
Wenn ein Disponent aus Lust und Laune entscheidet, Fahrzeuge so umzukursen, damit ein Flexity (der planmäßig einziehen sollte) draußen bleibt und ein E2 (der planmässig draussen bleiben sollte) eingezogen wird, dann kriegt er/sie ziemlich sicher von der Referatsleitung einen auf den Deckel (eben u.A. aus den Gründen, die Klingelfee aufgelistet hat)

Die Referatsleitung hat auf den Auslauf einer Linie keinen Einfluss, das liegt ganz alleine in der Hand der Fahrplangestaltung durch Vorschreibungen bzw. der Werkstätte für die Ausführung des Auslaufes im Rahmen ihrer tatsächlichen Möglichkeiten mit dem ihr zur Verfügung stehenden bzw. tatsächlich einsatzbereiten Wagenmaterials. Und dies kann durch Fristuntersuchungen und Reparaturen aus verschiedensten Gründen tagtäglich aufs Neue anders eingeschränkt sein.

Wenn ich das so machen will, wie oben beschrieben, dann bekomme ich insofern keine am Deckel von irgendwem, denn welchen Triebwagennummer ich im Auslauf lassen will, das kläre ich mit dem Hauptverschieber, der sagt mir dann seine Vorhaben bezüglich dem vorgeschlagenen Fahrzeug, ob Ja oder Nein. Hat dieses Fahrzeug keine Arbeiten anstehen kann ich mit Ihm disponieren, oftmals kommt es auch vor, daß der Hauptverschieber ein Ansinnen bezüglich eines Fahrzeuges hat und ich als Disponent kann ihm dabei helfen, seinen Plan umzusetzen um die anstehenden Arbeiten besser koordinieren zu können. Oftmals gibt es auch in der Werkstätte für anstehende Arbeiten ein Platzproblem, muß auch berücksichtigt werden und hängt mit der Auflassung so mancher Werkstätte in einem Bahnhof zusammen. Dadurch können sich ebenfalls nötige Arbeiten verschieben. Das hängt dann wiederum mit den Arbeitszeiten der dafür benötigten Facharbeiter zusammen.

Und: Der wichtigste Faktor ist nicht der Fahrgast sondern daß die nötigen Fahrzeuge dem Betrieb zur Verfügung stehen um den vorgesehenen Fahrplan einhalten zu können. Und wenn NF-Fahrzeuge somit nicht im nötigen Ausmaß zur Verfügung stehen, dann fahren E2+c5. Zugegeben: Für den Fahrgast dann nicht so bequem wie von vielen erwünscht, aber der Betrieb bzw. die Besetzung der vorgesehenen Kurse läuft im vorgesehenen Rahmen.

Leider mischt die Politik mit ihren Befindlichkeiten zu sehr in dem Ganzen mit, entscheidet über die Qualität eines Fahrzeuges (schon beim Ankauf), der Infrastruktur in ihrer Gestaltung und ist somit des Fahrgastes Glückes Schmied. Die WL sind dabei nur mehr ausführendes Organ...

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3774 am: 17. Januar 2025, 10:46:58 »
Wenn ich das so machen will, wie oben beschrieben, dann bekomme ich insofern keine am Deckel von irgendwem, denn welchen Triebwagennummer ich im Auslauf lassen will, das kläre ich mit dem Hauptverschieber, der sagt mir dann seine Vorhaben bezüglich dem vorgeschlagenen Fahrzeug, ob Ja oder Nein. Hat dieses Fahrzeug keine Arbeiten anstehen kann ich mit Ihm disponieren, oftmals kommt es auch vor, daß der Hauptverschieber ein Ansinnen bezüglich eines Fahrzeuges hat und ich als Disponent kann ihm dabei helfen, seinen Plan umzusetzen um die anstehenden Arbeiten besser koordinieren zu können. Oftmals gibt es auch in der Werkstätte für anstehende Arbeiten ein Platzproblem, muß auch berücksichtigt werden und hängt mit der Auflassung so mancher Werkstätte in einem Bahnhof zusammen. Dadurch können sich ebenfalls nötige Arbeiten verschieben. Das hängt dann wiederum mit den Arbeitszeiten der dafür benötigten Facharbeiter zusammen.

Mir ging es darum, dass ein Disponent nicht ohne Grund entscheiden wird, ein Fahrzeug im Auslauf zu lassen, welches eigentlich einziehen sollte. Die Kurse eines E2 und eines Flexity/ULF auf der Strecke zu tauschen, nur damit ein E2 um 9:00 einzieht und ein Flexity als Tageskurs draußen bleibt (obwohl so laut Plan nicht vorgesehen) ist ja auch mit betrieblichen Handlungen verbunden, die so nicht vorgesehen sind. Warum sollte ein Disponent (täglich wohlgemerkt!, da ja die Zugtype eines Umlaufs in der Regel fix ist) so eine Umkursung anordnen, obwohl es ja offensichtlich so gewollt ist, dass die Umläufe so bestückt sind, wie sie sind?
 
Wenn der Verschub sagt: Heute kann dieser ULF den ganzen Tag draußen bleiben, weil Arbeiten nicht notwendig bzw. nicht möglich sind, dann wird dieser eben bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof schon auf einem Tageskurs (der planmäßig mit E2 bestückt worden wäre) anstatt eines Frühkurses eingesetzt.

Ein Disponent, der also tagtäglich auf der Strecke so einen unplanmäßigen Kurstausch vollzieht, nur damit ein Niederflurfahrzeug unterwegs ist (auch wenn jedes Mal mit Hauptverschieber abgeklärt), wird sich sicherlich die Frage von den Obrigkeiten stellen lassen müssen: "Warum?"
Meiner Meinung nach ist das Eindreschen auf Disponenten ist in diesem Fall einfach unangebracht. Da sollte man in gänzlich andere Abteilungen nach einem Schuldigen suchen.

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3775 am: 17. Januar 2025, 10:57:58 »
Wenn der Fahrplangestalter anordnet, dass - wie derzeit angeblich planmäßig der Fall - am D tagsüber zwei Hochflurkurse aus Simmering fahren, es aber nicht schafft, diese zwei NICHT hintereinander fahren zu lassen, gehört er woanders hin versetzt. Da gibts meiner Ansicht nach kein Schönreden.

Klingelfee

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3776 am: 17. Januar 2025, 12:12:32 »
Wenn der Fahrplangestalter anordnet, dass - wie derzeit angeblich planmäßig der Fall - am D tagsüber zwei Hochflurkurse aus Simmering fahren, es aber nicht schafft, diese zwei NICHT hintereinander fahren zu lassen, gehört er woanders hin versetzt. Da gibts meiner Ansicht nach kein Schönreden.
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Und auf den Fahrplangestalter hinzuschauen, da gehst du auch auf den Falschen los. Denn welche Fahrzeuge wann., wo eingesetzt werden wird einzig und allein von F5 entschieden.

Und wie auch schon Denond geschrieben hat. Leider mischt sich bezüglich auch die Bezirkspolitiker ein.

Ich erinnere mich da an einen Beschluss der BV14, die den Antrag beschlossen haben, dass die Linie 49 die erste Flexity - Linie werden soll.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

denond

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3777 am: 17. Januar 2025, 12:17:20 »
Wenn der Fahrplangestalter anordnet, dass - wie derzeit angeblich planmäßig der Fall - am D tagsüber zwei Hochflurkurse aus Simmering fahren, es aber nicht schafft, diese zwei NICHT hintereinander fahren zu lassen, gehört er woanders hin versetzt. Da gibts meiner Ansicht nach kein Schönreden.

Man muß zuletzt darauf achten, was die beiden Kurse beim Einziehen machen: Wo und wie ziehen sie ein.

Ich möchte den Fahrplangestalter jetzt nicht in Schutz nehmen, aber manchmal geht es wirklich nicht anders, denn eine Fristrevision soll am Heimatbahnhof gemacht werden und nicht auf einen fremden Bhf., besonders, wenn es im Falle eines E2 oder c5 um einen Drehgestelltausch geht. Denn dann würde vieles aus dem Ruder laufen und man bräuchte auch keine Werkstättenzuscheidungen mehr, was aber gesetzlich vorgeschrieben ist.

Sollen beide Garnituren in Simmering bleiben da keine Arbeiten anstehen, gibt es fahrplantechnisch keine Alternative, dann müssen beide Kurse hintereinander fahren oder es gibt die Möglichkeit, ein NF-Fahrzeug für einen der beiden Kurse zu stellen. Da aber wiederum: Ist ein intaktes NF-Fahrzeug am Bhf. vorhanden?
Soll einer der beiden E2 oder einer der Beiwagen z.B. nach Favoriten für eine Fristuntersuchung einziehen (da nur in diesem Bhf. Facharbeiter diese Tätigkeit verrichten) und liegen die Fahrplantrassen ebenfalls wieder im Fahrplan bis am Abend zum Einziehvorgang hintereinander, müssen diese beiden E2 ebenfalls wiederum hintereinander fahren. Was in der heutigen Un-Zeit nicht erwünscht ist, ist, daß die Werkstätte nur aus diesem Grund mit einem Tauschzug unterwegs sein muß. Grund: entstehende Kosten für die Werkstätte, bezahlt der Betrieb?
Und somit redet halt der Hauptverschieber mit dem Disponenten, was und wie man so manches Fahrzeugproblem lösen kann. Leider gibt es heute keine so guten Kontakte - wie früher - zwischen Betrieb und Werkstätte. Durch die vor Jahren erfolgte Trennung der Zweigbereiche schaut jeder nur mehr auf sein eigenes Umfeld und denkt nur für sich.
Alteingesessene Disponenten und alteingesessene Werkstättenbedienstete reden aber Heute noch miteinander und finden die eine oder andere Lösung. Das schmeckt aber den Führungsorganen wieder nicht mehr. Also kommt es auf die betreffenden Charaktere an, ob sie sich diesem Unmut Aussetzen wollen oder nicht.

denond

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3778 am: 17. Januar 2025, 12:33:04 »
Wenn ich das so machen will, wie oben beschrieben, dann bekomme ich insofern keine am Deckel von irgendwem, denn welchen Triebwagennummer ich im Auslauf lassen will, das kläre ich mit dem Hauptverschieber, der sagt mir dann seine Vorhaben bezüglich dem vorgeschlagenen Fahrzeug, ob Ja oder Nein. Hat dieses Fahrzeug keine Arbeiten anstehen kann ich mit Ihm disponieren, oftmals kommt es auch vor, daß der Hauptverschieber ein Ansinnen bezüglich eines Fahrzeuges hat und ich als Disponent kann ihm dabei helfen, seinen Plan umzusetzen um die anstehenden Arbeiten besser koordinieren zu können. Oftmals gibt es auch in der Werkstätte für anstehende Arbeiten ein Platzproblem, muß auch berücksichtigt werden und hängt mit der Auflassung so mancher Werkstätte in einem Bahnhof zusammen. Dadurch können sich ebenfalls nötige Arbeiten verschieben. Das hängt dann wiederum mit den Arbeitszeiten der dafür benötigten Facharbeiter zusammen.

Mir ging es darum, dass ein Disponent nicht ohne Grund entscheiden wird, ein Fahrzeug im Auslauf zu lassen, welches eigentlich einziehen sollte. Die Kurse eines E2 und eines Flexity/ULF auf der Strecke zu tauschen, nur damit ein E2 um 9:00 einzieht und ein Flexity als Tageskurs draußen bleibt (obwohl so laut Plan nicht vorgesehen) ist ja auch mit betrieblichen Handlungen verbunden, die so nicht vorgesehen sind. Warum sollte ein Disponent (täglich wohlgemerkt!, da ja die Zugtype eines Umlaufs in der Regel fix ist) so eine Umkursung anordnen, obwohl es ja offensichtlich so gewollt ist, dass die Umläufe so bestückt sind, wie sie sind?
 
Wenn der Verschub sagt: Heute kann dieser ULF den ganzen Tag draußen bleiben, weil Arbeiten nicht notwendig bzw. nicht möglich sind, dann wird dieser eben bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof schon auf einem Tageskurs (der planmäßig mit E2 bestückt worden wäre) anstatt eines Frühkurses eingesetzt.

Ein Disponent, der also tagtäglich auf der Strecke so einen unplanmäßigen Kurstausch vollzieht, nur damit ein Niederflurfahrzeug unterwegs ist (auch wenn jedes Mal mit Hauptverschieber abgeklärt), wird sich sicherlich die Frage von den Obrigkeiten stellen lassen müssen: "Warum?"
Meiner Meinung nach ist das Eindreschen auf Disponenten ist in diesem Fall einfach unangebracht. Da sollte man in gänzlich andere Abteilungen nach einem Schuldigen suchen.

Wenn ich als Disponent sattelfest bin, kann mir keiner was anhaben. Und wie schon oben beschrieben: Wenn ich jetzt empfinde, da mir die Betriebsnummer 333 eher taugt als 4313, ich die Möglichkeit habe, den 333er als lt. Plan vorgesehenen Einzieher auf meiner Linie weiter fahren zu lassen indem ich nach vorheriger Absprache mit dem Hauptverschieber ihn ausdrehen darf da er ihn nicht für irgend etwas braucht, kann mir ebenfalls keiner was anhaben und wird mir eine Frage stellen. Das ist ganz alleine meine Entscheidung und diese Befugnis habe ich als Disponent.
Ein Problem werde ich bekommen, wenn ich alle NF-Fahrzeuge einziehen lasse und nur mehr E2 auf der Linie lassen würde. Da aber würde als Erster selbst der Hauptverschieber bzw. Werkmeister mich dann fragen...  Dieser Fall könnte/würde nur dann eintreten, wenn die Aufsichtsbehörde anruft und die ULFe aus irgend einem Grund per sofort abstellen ließe. Da wäre dann sowieso schon Feuer am Dach und ein Disponent mit Kreativität und Einfallsreichtum gefragt.

Genauso umgekehrt, wenn die Werkstätte den 333er aus für sie ergebenden Gründen braucht, drehe ich 4313 für 333 aus. Wichtig ist, das der Kurs nicht ausfällt.

EinfallsreicherName

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #3779 am: 21. Januar 2025, 10:32:01 »

Wenn ich als Disponent sattelfest bin, kann mir keiner was anhaben. Und wie schon oben beschrieben: Wenn ich jetzt empfinde, da mir die Betriebsnummer 333 eher taugt als 4313, ich die Möglichkeit habe, den 333er als lt. Plan vorgesehenen Einzieher auf meiner Linie weiter fahren zu lassen indem ich nach vorheriger Absprache mit dem Hauptverschieber ihn ausdrehen darf da er ihn nicht für irgend etwas braucht, kann mir ebenfalls keiner was anhaben und wird mir eine Frage stellen. Das ist ganz alleine meine Entscheidung und diese Befugnis habe ich als Disponent.
Ein Problem werde ich bekommen, wenn ich alle NF-Fahrzeuge einziehen lasse und nur mehr E2 auf der Linie lassen würde. Da aber würde als Erster selbst der Hauptverschieber bzw. Werkmeister mich dann fragen...  Dieser Fall könnte/würde nur dann eintreten, wenn die Aufsichtsbehörde anruft und die ULFe aus irgend einem Grund per sofort abstellen ließe. Da wäre dann sowieso schon Feuer am Dach und ein Disponent mit Kreativität und Einfallsreichtum gefragt.

Genauso umgekehrt, wenn die Werkstätte den 333er aus für sie ergebenden Gründen braucht, drehe ich 4313 für 333 aus. Wichtig ist, das der Kurs nicht ausfällt.

Gut, mag sein, dass einem Disponent, ohne betrieblichen Grund, Züge umkursen kann. Von allen Beteiligten ist es aber meiner Meinung nach einem Disponenten noch am wenigsten anzulasten, welche Züge auf die Strecke geschickt werden. Vor allem bei einem planmäßigen Auslauf, der aus E2-Tageskursen besteht.