Autor Thema: Wiener Straßenbahn im Film  (Gelesen 299775 mal)

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Ferry

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Re: Wiener Straßenbahn im Film
« Antwort #405 am: 27. April 2025, 20:13:56 »
Von ökonomischer Fahrweise keine Spur. Nur Vollgas oder Bremsen. Ein klassischer Wagenbeweger.

Bist du selber Fahrer, um das beurteilen zu können?

Und weil vom Leerlauf die Rede war: du weißt schon, dass Fahrer einen Fahrplan haben, den sie einhalten müssen? Kurz aufschalten, dann auf null gehen und den Wagen gemütlich rollen lassen - das war von der Zeit her meistens nicht drin. Zumal die F dieselben Motoren wie die L hatten, aber durch den Nachläufer wesentlich mehr Masse. Und somit nicht gerade die Beschleunigungskurve eines E erreichen konnten.

Meiner Ansicht nach fährt der Fahrer routiniert und versucht eben, ohne Fahrschalter und Motoren zu sehr zu strapazieren, das Maximum aus dem Wagen herauszuholen. Ein völlig normales und den Gegebenheiten angepasstes Fahrverhalten.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

fr3

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Re: Wiener Straßenbahn im Film
« Antwort #406 am: 27. April 2025, 23:45:40 »
Serien-/Parallelschaltung der Motoren war und ist sogar Standard bei allen Straßenbahnen auf der Welt und hörte sich erst auf mit der Einführung der Stromrichter (Chopper- bzw. Drehstromantrieb).
Vielen Dank für die Erklärung.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es zwei "sparsame" Fahrstufen ohne vorgeschalteten Widerstand:
1. Hohes Drehmoment bei halber Geschwindigkeit (in Serie geschaltet) und
2. Volle Geschwindigkeit bei niedrigerer Leistung (Motoren parallel)

Mögliche Varianten währen jetzt noch Zuschalten von zwei oder vier Fahrmotoren. Gab es diese Möglichkeit beim F?

95B

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Re: Wiener Straßenbahn im Film
« Antwort #407 am: 27. April 2025, 23:59:03 »
Mögliche Varianten währen jetzt noch Zuschalten von zwei oder vier Fahrmotoren. Gab es diese Möglichkeit beim F?

Nein, der F hatte zwei Motoren.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Wiener Straßenbahn im Film
« Antwort #408 am: 28. April 2025, 06:49:25 »
Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es zwei "sparsame" Fahrstufen ohne vorgeschalteten Widerstand:
1. Hohes Drehmoment bei halber Geschwindigkeit (in Serie geschaltet) und
2. Volle Geschwindigkeit bei niedrigerer Leistung (Motoren parallel)

Das volle Drehmoment steht auch in Parallelschaltung zur Verfügung, nur bei bis zum Vierfachen höherer Leistung.

Mögliche Varianten währen jetzt noch Zuschalten von zwei oder vier Fahrmotoren. Gab es diese Möglichkeit beim F?

Generell gilt für alle elektrischen Bahnen: Das Wegschalten einzelner Motoren erfolgt nur im Störungsfall. Ansonsten sind immer alle Motoren in Betrieb, bei einer klassischen Straßenbahn mit Gleichstrom-Fahrmotoren eben 2 oder 4.
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!

Cerberus2

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Re: Wiener Straßenbahn im Film
« Antwort #409 am: 28. April 2025, 07:24:27 »
Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es zwei "sparsame" Fahrstufen ohne vorgeschalteten Widerstand:
1. Hohes Drehmoment bei halber Geschwindigkeit (in Serie geschaltet) und
2. Volle Geschwindigkeit bei niedrigerer Leistung (Motoren parallel)
Drehmoment hat nix mit Kurbelstellung zu tun: Wenn Du bei 30 oder 35km/h in Serienschaltung ohne Vorwiderstände fährst, hast Du null Drehmoment.

Wenn Du beim Anfahren nach der 1. Stufe die folgenden Stufen schneller aufschaltest, hast Du ein Drehmoment, das Du im oberen Geschwindigkeitsbereich (schon ab ca 20 km/h) nie mehr erreichst.