Autor Thema: Linie 12  (Gelesen 328702 mal)

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abc

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Re: Linie 12
« Antwort #825 am: 11. Januar 2024, 10:25:09 »
Verabschiedet euch doch bitte endlich von eurem "Ring"-Denken, diese Herangehensweise kommt aus der Auto-Umfahrungsstraßenplanung und ergibt folglich im ÖV herzlich wenig Sinn.

 :up:

Und für die Organisation tangentialer Verkehre ist es sogar positiv, wenn man sich nicht auf Ringverkehre versteift. Ringverkehr an sich ist ziemlich störanfällig, und wenn man sie auf mehrere Linien aufteilt, kann man gezielt stark nachgefragte Abschnitte mit mehreren Linien bedienen, und so nebenbei zusätzlich Direktverbindungen schaffen.

Ich sehe auch recht wenig Bedarf für eine Verbindung zwischen Stuwerviertel, Nordbahn- und Nordwestbahnviertel einerseits und der Westbahnstraße andererseits. Zur Mahü und zum Westbahnhof wird man doch aus diesem Bereich eher mit U1/U2+U3 bzw. U6 fahren, und der 5er streift ja Nordbahn- und Nordwestbahnviertel auch noch.

95B

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Re: Linie 12
« Antwort #826 am: 11. Januar 2024, 10:33:47 »
Und für die Organisation tangentialer Verkehre ist es sogar positiv, wenn man sich nicht auf Ringverkehre versteift. Ringverkehr an sich ist ziemlich störanfällig, und wenn man sie auf mehrere Linien aufteilt, kann man gezielt stark nachgefragte Abschnitte mit mehreren Linien bedienen, und so nebenbei zusätzlich Direktverbindungen schaffen.

Das ist ja auch das Erfolgsrezept von Durchgangslinien. Die Gesamtrelation A – B wird eigentlich nicht nachgefragt, aber Mittel- und Langstreckenfahrgäste ersparen sich durch die Überlappung der Durchgangslinien (in Wien eben am Ring) einen Umsteigevorgang. Beispiel: Kaum jemand will vom Engelsplatz nach Dornbach fahren, aber wenn jemand zum Beispiel von der Taborstraße auf die Wiedner Hauptstraße will, musste er vor 2008 2x umsteigen, jetzt nur mehr 1x. Genau das hat den Linien 1 und 2 ihren Fahrgastzuwachs gebracht – sie bedienen den nicht zu unterschätzenden Faktor Bequemlichkeit.
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marq

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Re: Linie 12
« Antwort #827 am: 11. Januar 2024, 14:12:04 »
Wenn man sich so sehr gegen eine Art Ring wehrt, müsste man konsequenterweise auch eine Straßanbahnlinie 13 ablehnen, denn diese würde gemeinsam mit O und 5 einen Ring bilden. Genau wie mein Vorschlag, ein zufälliger Ring aus tangentialen Verbindungen. Der Kern meines Vorschlages wäre ja eher der neue Straßenbahnhighway, der zwischen Josefstädter Straße und Wallensteinplatz, sofern man 5er und 33er nicht verschlechtert durch den 12er ohnehin kommen müsste. Der wäre alleine schon nötig, sollte man wirklich einige Brücken/Tragwerke der U6 tauschen müssen und es zu längeren Sperren auf der U6 kommen sollte. Gerade diese Sperren wären zugleich der Auftackt den neuen Straßenbahnhighway als Alternative bekannt zu machen und einigen U6 Fahrgästen die Vorteile der Straßenbahnverbindung aufzuzeigen. Denn, wie du richtig schreibst, Bequemlichkeit ist nicht zu unterschätzen und deswegen lassen sich Fahrgäste von der U-Bahn nur durch dichte Intervalle und beschleunigte Strecken auf die Straßenbahn abwerben.

Ferry

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Re: Linie 12
« Antwort #828 am: 11. Januar 2024, 14:20:07 »
Wenn man sich so sehr gegen eine Art Ring wehrt, müsste man konsequenterweise auch eine Straßanbahnlinie 13 ablehnen, denn diese würde gemeinsam mit O und 5 einen Ring bilden.

Wie soll denn dein 13er fahren?
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marq

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Re: Linie 12
« Antwort #829 am: 11. Januar 2024, 14:28:12 »
Wenn man sich so sehr gegen eine Art Ring wehrt, müsste man konsequenterweise auch eine Straßanbahnlinie 13 ablehnen, denn diese würde gemeinsam mit O und 5 einen Ring bilden.

Wie soll denn dein 13er fahren?

So wie in der Machbarkeitsstudie der Straßenbahn 13 hier abgebildet ( https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/verkehrsplanung/strassenbahn/index.html ). Da würde er am Hauptbahnhof den O und im Norden den 5er kreuzen. Wohin man ihn im Norden sinnvoll weiterführen könnte, habe ich mir noch nicht überlegt, vielleicht auch auf den "Highway" und dann im 9. Richtung Augasse, würde mir spontan einfallen, aber dazu müsste ich mich erst näher ins Thema 13er einlesen. Wobei, wenn ich mir die Anbindung des Hauptbahnhofs genauer ansehe, könnte ich mir auch eine alternative Streckenführung über die Kliebergasse-Hauoptbahnhof zur alten D-Schleife beim Quartier Belvedere vorstellen und dafür eine Verlängerung des 69A zur künftigen U2 Reinprechtsdorfer Straße/Bacherplatz.

95B

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Re: Linie 12
« Antwort #830 am: 11. Januar 2024, 14:41:20 »
Ring... auch die Linien 43, 10, 60 und 9 lassen sich als ringförmige Kombination interpretieren. Absurd? Ja, aber nicht nur in diesem Fall.
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Ferry

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Re: Linie 12
« Antwort #831 am: 11. Januar 2024, 14:45:50 »
So wie in der Machbarkeitsstudie der Straßenbahn 13 hier abgebildet

Es ist nur ein Unterschied, ob sich aus der Führung mehrerer Linien ein "Ring" ergibt oder ob man Linien bewusst so plant und führt, dass zwangsweise einer entsteht. Ich kann heute auch z.B. vom Schottentor mit dem 43er zur Rosensteingasse, von dort mit dem 9er zum JNB-Platz und vom dort mit dem 44er zurück zum Schottentor fahren. Trotzdem würde hier wohl niemand von einem "Ring" sprechen.

Die Relation O - 13 - 5 wäre daher in meinen Augen auch kein Ring (zumal ja O und 5 auch noch andere Streckenteile bedienen) und daher kein Grund für die Ablehnung eines 13ers. Er wird trotzdem nicht kommen, aber das hat andere Gründe.
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marq

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Re: Linie 12
« Antwort #832 am: 11. Januar 2024, 14:55:33 »
Ring... auch die Linien 43, 10, 60 und 9 lassen sich als ringförmige Kombination interpretieren. Absurd? Ja, aber nicht nur in diesem Fall.

Ja klar, 1 und 2 bilden auch einen Ring, U6 und U4 bilden auch einen Ring,... Darauf sollte man sich nicht zu sehr versteifen, meiner Meinung nach. Wichtiger ist eine sinnvolle tangentiale Verbindung, die die Verkehrsströme so lenkt, dass die Fahrgäste zügig und zufrieden von A nach B kommen.

95B

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Re: Linie 12
« Antwort #833 am: 11. Januar 2024, 15:49:26 »
Darauf sollte man sich nicht zu sehr versteifen

Aber warum tust du es dann (und scheinst es gar nicht mitzukriegen)?
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Re: Linie 12
« Antwort #834 am: 11. Januar 2024, 17:06:11 »
Pläne ändern sich. Der STEP 2025 ist auch schon wieder fast ein Jahrzehnt alt.

Vergleiche mal was dort steht mal mit dem Masterplan Verkehr von 2003 und seiner Revision aus dem Jahr 2008. (Hab beide mal angehängt.)

Nicht nur beim Bim Netz sind ettliche Sachen nicht gekommen bzw. werden erst jetzt bzw. in einigen Jahren gebaut.

Ist zwar etwas off-topic aber trotzdem interessant: (auf Seite 13 im Link)

Halt nur bei Haltestellen:
systematische Bevorrangung von
Straßenbahn und Bus

marq

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Re: Linie 12
« Antwort #835 am: 11. Januar 2024, 18:04:21 »
Darauf sollte man sich nicht zu sehr versteifen

Aber warum tust du es dann (und scheinst es gar nicht mitzukriegen)?

Ich habe die 12er Verlängerung zum Praterkai ja auch als Utopie bezeichnet, so ein Ring ist nämlich irgendwo eine Utopie und unrealistisch, da wie bereits geschrieben, schlicht der Bedarf fehlt. (Genial wäre es meiner Ansicht nach trotzdem, aber vermutlich erst ab den 2040ern, sofern Wien weiterhin so schnell wächst. Anders die Verlängerung zum Westbahnhof, darin würde ich einen Sinn sehen. Mit nur dieser Verlängerung gibt es dann auch keinen Straßenbahnring. Der Highway von Josefstädter Straße zum Wallensteinplatz ist ja nicht meine Erfindung, sondern einfach das Aufrechnen der Linie 12 auf das Bestandsnetz ohne die Linien 5 und 33 zu verschlechtern.

Bhf_Breitensee

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Re: Linie 12
« Antwort #836 am: 23. Januar 2024, 19:16:30 »
Wie soeben in Wien heute zu sehen war, hat sich auch eine Bürgerinitiative gebildet, die den Bau verhindern will. Der BV sagte aber, er hätte gerne eine Verlängerung zur U2 - sehr löblich.

Werner1981

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Re: Linie 12
« Antwort #837 am: 23. Januar 2024, 20:36:54 »
Eine Bürgerinitiative hat mehr als 2.000 Unterschriften gegen die Linie 12 gesammelt:
https://wien.orf.at/stories/3241872/

Vineyard

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Re: Linie 12
« Antwort #838 am: 23. Januar 2024, 22:21:43 »
Eine Bürgerinitiative hat mehr als 2.000 Unterschriften gegen die Linie 12 gesammelt:
https://wien.orf.at/stories/3241872/

Die Initiatoren sind zwei Frauen, also wohl die die die offizielle, sowie die Onlinepetition ins Leben gerufen haben. (In einem Videobetrag der "heute" vor Monaten waren die beiden mit verpixelten Gesichtern zu sehen.)

Über beide Petitionen wurde hier im Forum schon gesprochen.

Die offizielle Petition:

https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8096.msg437266#msg437266

Die Absagen des Petitionsausschusses sowohl beim 12er als auch beim 18er:

https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8096.msg438768#msg438768

Und die Onlinepetition:

https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=8096.msg438016#msg438016

Welche die "2000 Unterschriften" hat, von der sie reden. (Große Zahlen sollen halt beeindrucken.)

Und um mich selbst zu zitieren:

Von den "über 2000 Unterzeichnern" stammen nur knapp über 1500 aus der Leopoldstadt, knapp 400 aus den anderen Wiener Bezirken, fast 60 aus NÖ und der Rest aus den anderen Bundesländern.

Und es würde mich nicht wundern wenn es hier Mehrfachunterzeichnungen gegeben hat, man Verwandte aus anderen Bezirken hat unterzeichnen lassen (Ich habe mir die meist dümmlichen Kommentare mal durchgesehen und ein Unterzeichner hat für seine/ihre Schwiegermutter unterschrieben.), oder man ein "Gegengeschäft" mit einer anderen Petition gemacht hat (die 18er Verlängerung geht ja schließlich auch durch die Leopoldstadt und da gibt es ja wie wir wissen eine ähnliche Petition.)

Aber solche Petitionen werden zum Glück grundsätzlich ignoriert.

LH

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Re: Linie 12
« Antwort #839 am: 23. Januar 2024, 22:47:26 »
Zitat
Eine Bürgerinitiative hat mehr als 2.000 Unterschriften gegen die Linie 12 gesammelt:
https://wien.orf.at/stories/3241872/
Gebaut wird trotzdem.

Das hat man beim 67er auf die Kretagründe auch geglaubt.