Beim N1 (Stadtbahn) musste der Fahrer in regelmäßigen Abständen mit dem Fuß auf ein Pedal kurz drücken.
Falsch. Bei den N1 musste der Fahrer mit dem Fuß ständig ein Pedal gedrückt halten und bei Ertönen eines Signals (Schnarre) dieses kurz loslassen. Dazu hatte er fünf Sekunden Zeit, danach (und wenn das Pedal ohne Signal losgelassen wurde) wurde der Zug eingebremst.
Das habe ich anders in Erinnerung. Im Fussraum gab es eine durchgehende Pedalrolle, die von lässigen Fahrern mit den Fersen periodisch niedergedrückt wurde. In die Überwachung war auch der Fahrschalter einbezogen, jede Kurbelbewegung ersetzte die Pedalbetätigung.
Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe es definitiv so in Erinnerung: wenn das Schnarren ertönte, musste der Fahrer kurz den Fuß heben und die Pedalrolle loslassen, um sie dann wieder niederzudrücken. Das mit der Kurbelbewegung ist richtig, es war auch auf 0 keine Pedalbetätigung zu leisten.
Das ertönen der Schnarre war der Warnton vor der Zwangsbremsung.
Ja, es war die Aufforderung zur Pedalbetätigung, um eine Zwangsbremsung zu vermeiden.
Wenn ich dich richtig verstehe, konnte der Fahrer auch die Pedalrolle betätigen, ohne dass die Schnarre zu hören war? Das wäre denkbar, ist mir aber nie aufgefallen. Die meisten Fahrer haben wohl bis zum Ertönen der Schnarre mit der Pedalbetätigung gewartet. Für mich waren Schnarre und die unmittelbar darauf folgende Pedalbetätigung (ich habe den Sound heute noch im Ohr) unverwechselbare Geräusche einer Stadtbahnfahrt!
Leider ist in meinem Lehrbehelf aus 1959 noch nichts über die Totmaneinrichtung drinnen, die dürfte erst später (Umstellung auf Begleiterbetrieb?) gekommen sein. Wenn jemand einen jüngeren Lehrbehelf hat, kann er vielleicht nachsehen; es würde mich interessieren, ob mir meine Erinnerung (wieder einmal
) einen Streich spielt.