Die hat einen Rechts-Pfeil und es gibt einen konkurrierenden Verkehrsstrom?
So einen Wahnsinn hat es früher gegeben auf der Kreuzung Hütteldorfer Straße#äußerer Gürtel, da haben die Rechtsabbieger aus der Hütteldorfer Straße und die Linksabbieger von der Westbahnstraße kommend gleichzeitig eine grüne Pfeilampel gehabt, hat man Gott Sei Dank schon abgeschafft.
§38 Abs 7 StVO sagt zum "Grünpfeil":
Leuchtende grüne Pfeile gelten als Zeichen für „Freie Fahrt“ im Sinne des grünen Lichtes.Und dieses "grüne Licht" ist in Abs 4 desselben § beschrieben:
Grünes Licht gilt als Zeichen für „Freie Fahrt“. Bei diesem Zeichen haben die Lenker von Fahrzeugen, wenn es die Verkehrslage zuläßt, weiterzufahren oder einzubiegen. Beim Einbiegen dürfen die Benützer der freigegebenen Fahrstreifen sowie Fußgänger und Radfahrer, welche die Fahrbahn im Sinne der für sie geltenden Regelungen überqueren, weder gefährdet noch behindert werden. Beim Einbiegen nach links ist den entgegenkommenden geradeaus fahrenden sowie den entgegenkommenden nach rechts einbiegenden Fahrzeugen der Vorrang zu geben. Fahrzeuge, die von Hauptfahrbahnen kommen, haben den Vorrang gegenüber Fahrzeugen, die aus Nebenfahrbahnen kommen.
Also: Der Grünpfeil overrult ein allgemeines Rot- oder Gelblicht für die durch ihn angezeigte Fahrrichtung. Es gilt aber, so wie bei Grün auf Fußgänger, Gegenverkehr etc zu achten.
Der häufig verwendete Grünpfeil bei grüner Ampel ist also vollkommen sinnlos, auch wenn damit gemeint ist, dass jetzt Konfliktpartner wie Fußgänger oder Gegenverkehr rot haben.
Dort ist doch beidseitig eine Haltestelle. Und dann fährt der Bim-Fahrer in den Bus (ohne schauen)?
Wahrscheinlich war niemand in der Haltestelle und es wollte niemand aussteigen und somit wollte der Straßenbahnfahrer durchfahren. Und der Buslenker hat sich darauf verlassen, dass die Straßenbahn in der Haltestelle stehen bleibt.
Wobei bei den Foto stellt sich mir die frage, wo das vorausschauende Fahren des Straßenbahnfahrers ist.
Vertrauensgrundsatz: Er darf so lange darauf vertrauen, dass der Bus rechtzeitig anhalten wird, bis es ihm ersichtlich ist, dass der Bus nicht anhalten wird.
Das Gesetz zielt nicht auf allgemeine Busse ab ("die schaun da nie beim Einbiegen"), sondern nur auf den konkreten jetzt einbiegenden Bus.
Zumindest bräuchte der Strassenbahnfahrer auf Grund der Stellung der Fahrzeuge eine gute Begründung, wieso er den Unfall nicht verhindert hat.
Gegenüber seinem Dienstgeber wird er sich schon rechtfertigen müssen, denn der Dienstgeber zielt sicher auf die allgemeine Situation und den "Durchschnittsbus" ab und nicht wie der Vertrauensgrundsatz auf den konkreten Bus.
Im Prinzip sind diese Abbiegeunfälle das Gleiche wie die ganze Radwegproblematik - ein paar hundert Meter stadteinwärts ist vor ein paar Tagen ein zehnjähriges Mädchen mit dem Fahrrad unter einen abbiegenden LKW gekommen und dabei getötet worden - beide hatten Grün, das Mädchen auf dem Radweg und der abbiegende LKW. Und trotzdem fühlen sich die meisten auf dem Radweg sicherer und übersehen dabei die Gefahren durch plötzlich auf den Radweg springende Fußgänger, Hundeleinen und aus Ausfahrten kommenden Autos. Mit solchen Gefahren bin ich als Autofahrer auf der Hauptfahrbahn nie konfrontiert.
Für die Straßenbahn bedeutet das - abgesehen vom Extrembeispiel innerer Ring:
Der 31er nach Stammerdorf fährt in der Brünner Straße relativ flott auf dem eigenen mittigen Gleiskörper. Damit es nicht gar so schnell wird, baut man halt (das müssen die WL von den Radwegplanern abgeschaut haben) ein paar Schikanen ein (Katsushikastraße, Trillergasse). In der Seitenlage wird es schon problematischer: Entweder man fährt komplett kreuzungsfrei (Heeresspital - Stammersdorf) oder man sichert ampelmäßig so ab, dass nie zwei Konfliktpartner gleichzeitig grün haben.
Ganz im Gegenteil die Simmeringer Hauptstraße in Seitenlage - die ist eine einzige konfliktträchtige Langsamfahrstelle von der Litfassstraße bis zur Ostbahn, und dann gibt es noch ein paar würzige Konfliktpunkte außerhalb des Bahnhofs Simmering, von denen ja hier jetzt einer zugeschlagen hat.