Irgendwelche Vorteile MUSS die Wiener Art, Schienen zu verlegen, hat haben. Weiß zufällig jemand, was die Vorteile von Betonplatten auf einem Schotterbett sind? 
Ich denke hauptsächlich, dass man die Platten nahezu bis zum St.-Nimmerleins-Tag wiederverwenden kann, wenn man sich von großzügig abgebrochenen Ecken usw. nicht stören lässt. Asphalt oder Beton kann man nur erneuern. Trotzdem dürfte Wien so ziemlich die letzte Stadt in ganz Europa sein, die noch Groß"pflaster"platten verwendet. Denn im Prinzip sind die Großflächenplatten nichts anderes als riesige Pflastersteine.
Ganz im Gegensatz zu den DDR-Großverbundplatten (Rillenschienen mit einer fertig angegossenen Betonplatte, die nur - im Optimalfall - auf eine Tragschicht, ansonsten direkt in den Gatsch gelegt werden, verschweißt und der Bereich zwischen den Platten mit Beton ausgegossen) und Budapester Platten (durchgehende Betonplatten mit Nuten für extrem leichte Block-Rillenschienen, die Platten werden aufgelegt und die Schienen in die Nuten gelegt). Zumindest letztere werden bis heute verwendet, leider.
Allen Methoden ohne massive Tragschicht und Feuchtigkeitsabdichtung ist gemeinsam, dass sich die Eindeckung beim Befahren mit Straßenfahrzeugen mit der Zeit fürchterlich aufstellt und durch Pumpwirkung unter die Eindeckung gedrungenes Wasser gemischt mit Dreck, Erdreich usw. nach oben befördert wird. Das sind die gelben Lehmschlieren, die man in Wien nach starken Regenfällen an den verschiedensten Stellen sieht. Dementsprechend werden die Platten in recht engen Abständen (stellenweise laut Hema mehrmals pro Jahr) nachgestopft. Bei Großverbundplatten und Budapester Platten ohne Tragschicht und Fugenverguss ist das Problem so gravierend, dass Strecken nach teilweise fünf Jahren schon nach DDR-Maßstäben(!) unbefahrbar waren! Da bewegt sich ja nicht nur die Eindeckung, sondern auch das Gleis gleich mit.