Das bisher skurrilste Straßenbahnerlebnis seit ich in Wien bin, das auch zeigt, wie sehr es bei den Wiener Linien an Kommunikationskultur fehlt:
Vorgeschichte: Wegen eines Unfalls (ich glaube, Nr. 1 ist jetzt hinüber) wurden 5 und 33 über Nußdorfer Straße und Liechtenwerder Platz umgeleitet. Ich sitze im D und will eigentlich wo anders hin, da sehe ich in der Augasse auf der Anzeige "5 Westbahnhof" - den habe ich dann genommen.
In der Haltestelle Marsanogasse dann ewiger Stillstand. Nach einiger Zeit (in der man locker zu Fuß alles herausfinden hätte können, was der Fahrer offenbar nicht wusste) hört man Funkverkehr. Fahrer redet von Marsanogasse, jemand am Funk (der war lauter, den Verstand man deutlich) erklärt ihm: "Nach rechts über den Gürtel!" Hat mich so gewundert, dass ich später noch einmal nachschauen gegangen bin, das war vollkommener Blödsinn. Wir fahren über den Gürtel, rund um den Häuserblock zwischen Remise und Anastasius-Grün-Gasse und dort stehen wir wieder mehrere Minuten. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass der Fahrer offensichtlich wieder nicht weiter weiß und nach einiger Zeit wird klar: er hat die Weiche dort nicht verstanden. Wir stehen eigentlich richtig aber fahren deshalb nicht. Wir fahren rückwärts bis in die Quergasse, aus der wir gekommen sind, wir fahren wieder nach vorne, er stellt die Weiche falsch (nach rechts Richtung 8→Meidling). Wir fahren, der Fahrer ist entsetzt, weil seine Straßenbahn abzubiegen beginnt, läuft wieder nach hinten und wir fahren noch einmal bis in die Quergasse zurück. Dann hat es mit händisch gestellter Weiche schließlich geklappt. Inzwischen war die Umleitung vorbei (ob uns beim Weg um den Häuserblock ein Folgezug überholt hat, weiß ich nicht, aber gesehen habe ich keinen). Ich habe mich dann geärgert, dass ich den Fahrer nicht zu Beginn angesprochen habe, er hat mir echt leid getan - aber ich kann ja nicht ahnen, welche Kommunikationsgenies bei den Wiener Linien an die Funkgeräte gelassen werden ...