Autor Thema: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr  (Gelesen 317006 mal)

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Alex

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #930 am: 30. Oktober 2020, 13:19:04 »
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und bringe den gesunden Menschenverstand ins Spiel (ich weiß, den gibts nur bei einer Supermarkt-Kette).
Ich brauche eigentlich keine Verpflichtung, um Maske zu tragen. Wenn ich, wie 1-2 Wochen vor der Wien-Wahl, vor dem Lainzer Tiergarten (im Freien!) durch eine Menschentraube gehen muss, die dadurch entsteht, dass an einem traumhaften Sonntag zwei politisch in Wien regierende Parteien ihre Wahlkampf-Stände genau vor dem Eingang platzieren, dann setze ich mir die Maske trotzdem auf, obwohl es nicht verpflichtend ist, dort die Maske zu tragen und obwohl es im Freien ist. Es waren dort zu viele Leute auf zu engem Raum.
Genauso trage ich schon lange im Stiegenhaus vor meiner Wohnung immer Maske, da es Leute gibt, die trotz Aufforderung, dass nur Personen aus einem Haushalt gleichzeitig mit dem Lift fahren sollen, sich trotzdem noch dazuquetschen müssen.
Und da gibt es sicher noch einige Situationen, wo man durchaus aus eigenem Antrieb schon einmal die Maske aufsetzen kann, auch wenn es (noch) nicht vorgeschrieben ist.


Das Problem an Überreglementierung ist eben genau, dass die Leute dann annehmen, dass alles gut ist, was nicht explizit verordnet ist.

hema

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #931 am: 30. Oktober 2020, 13:31:50 »
Wenn die Beförderungsbedingungen eine rundum (dicht) abschließende Bedeckung von Mund und Nase vorschreiben, muss ein Fahrgast mit Visier, ärztliche Bescheinigung hin oder her, von den WiLi wohl nicht befördert werden!   :lamp:
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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #932 am: 30. Oktober 2020, 13:41:03 »
Eine einfache Maske ist auch keine rundum (und erst recht nicht dicht) abschließende Bedeckung von Mund und Nase.
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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #933 am: 30. Oktober 2020, 14:11:39 »
Wenn die Beförderungsbedingungen eine rundum (dicht) abschließende Bedeckung von Mund und Nase vorschreiben, muss ein Fahrgast mit Visier, ärztliche Bescheinigung hin oder her, von den WiLi wohl nicht befördert werden!   :lamp:

In den Beförderungsbedingungen unter Punkt G ("Nicht erlaubt ist:") findet sich:

g) Jede Handlung oder Tätigkeit, die eine Gefahr für andere Fahrgäste darstellt (zB das Hantieren mit Feuer, scharfen und/oder spitzen Gegenständen und dergleichen) oder diese belästigt. Darunter fällt auch das Nicht-Tragen einer den Mund und die Nase abdeckenden Schutzvorrichtung. Davon ausgenommen sind Kinder bis zum vollendeten sechsten Lebensjahr und Personen, denen aus gesundheitlichen Gründen das Tragen dieser Vorrichtung nicht zugemutet werden kann.

Eine einfache Maske ist auch keine rundum (und erst recht nicht dicht) abschließende Bedeckung von Mund und Nase.

Du kannst es freilich drehen und wenden, wie du magst. An der Realität ändert das nichts: Es ist einerseits erwiesen, dass ein Mund-Nasen-Schutz eine Schutzwirkung hat (und ein Visier nicht), andererseits steht in den Beförderungsbedingungen auch nichts von "dicht abschließend" (dann würde man nämlich ersticken, das sei aber nur nebenbei erwähnt), sondern "abdeckend". Was "abdeckend" bedeutet, kannst du dir hoffentlich vorstellen.
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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #934 am: 30. Oktober 2020, 14:19:41 »
Schau, ich hab das ohnehin nicht zu bestimmen. Soll man die Bestimmungen halt immer weiter verschärfen: Stoffmasken verbieten, weil die, hab ich zumindest gelesen, weniger gut schützen als mehrlagige Papiermasken, Bärte verbieten, weil dann die Maske (noch) weniger gut anliegt etc. pp. Wird halt trotzdem nix helfen, weil die steigenden Infektionszahlen nach meinem allerbescheidensten Dafürhalten eher mit der Witterung und dem privaten Bereich zusammenhängen.
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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #935 am: 30. Oktober 2020, 14:26:11 »
Wird halt trotzdem nix helfen, weil die steigenden Infektionszahlen nach meinem allerbescheidensten Dafürhalten eher mit der Witterung und dem privaten Bereich zusammenhängen.

Das ganze Brimborium hat schon massiv geholfen. Was glaubst du, wie sehr die Zahlen explodiert wären, wenn es keine Maskenpflicht gäbe? Du kannst davon ausgehen, dass sich in einer vollbesetzten Straßenbahn durchschnittlich eine infizierte Person befindet. Wenn alle Masken tragen und diese Person nicht hustet, passiert im Allgemeinen nichts. Wenn keiner eine Maske trägt und die Person hustet oder laut telefoniert, wird sie plötzlich zum Superspreader und alle anderen Fahrgäste tragen das Virus nach Hause, wo dann "die ausschließliche Weitergabe im familiären Bereich" stattfindet, wie von oben trügerischerweise vermeldet wurde.

Ich weiß, die ganze Sache mit Aerosolen und deren Verweildauer ist schwierig nachzuvollziehen, weil es für den Großteil der Bevölkerung neu und nicht vorstellbar ist. Man riecht nichts, spürt, schmeckt, sieht, hört nichts, es ist wie Radioaktivität eine nicht wahrnehmbare Gefahr. Aber auch wenn man sie nicht nachvollziehen kann, ändert das blöderweise nichts an der realen Existenz der Gefahr.
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hema

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #936 am: 30. Oktober 2020, 14:31:06 »
Die Makenbefreiung (durch einen Arzt) hat man sich per Mail um 10 Euro kaufen können!   ::)
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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #937 am: 30. Oktober 2020, 14:35:12 »
Die Makenbefreiung (durch einen Arzt) hat man sich per Mail um 10 Euro kaufen können!   ::)

Dieser Kurpfuscher wurde aber mittlerweile von der Ärztekammer gesperrt.

Lesenswerter Artikel, wie sich Aerosole ausbreiten (leider nur auf Englisch):
https://english.elpais.com/society/2020-10-28/a-room-a-bar-and-a-class-how-the-coronavirus-is-spread-through-the-air.html?fbclid=IwAR1n0MKddR2P6ATMf63HHQmQzGwgmmd0pJggXjMO6hlkm6oZ26_toqK_SW4
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captainmidnight

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #938 am: 30. Oktober 2020, 14:37:54 »
Die Makenbefreiung (durch einen Arzt) hat man sich per Mail um 10 Euro kaufen können!   ::)

Und genau deswegen, sollte diese nur noch von einem Amtsarzt ausgestellt werden dürfen.

Alles andere kann man dann nur noch für das große Geschäft verwenden...

U3

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #939 am: 30. Oktober 2020, 15:22:15 »
Es gibt wieder eine Idee von einer Ausgangssperre von ca. 20/21 Uhr am Abend bis ca. 6 Uhr Früh.

Wenn diese in Kraft treten wird,würde es keinen Sinn ergeben ab 20 Uhr den 10-Minuten bzw. 7,5 - 8 Minuten (wie z.B Linien 6 und 13A) zu betreiben.

Den U-Bahnverkehr würde ich um 2 Minuten ausdehnen (statt 5 Minuten nur mehr alle 7,5 Minuten)
Den Straßenbahn und Busverkehr auf 12-15 Minuten.

Es würde sich nicht auszahlen wenn keiner mehr fährt (außer Arbeiter oder Ärzte die spät Arbeiten müssen)




N1

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #940 am: 30. Oktober 2020, 15:23:24 »
@ 95B: Ein demokratischer Rechtsstaat wie Österreich kann nicht nur auf Verbote setzen, sondern muss auch danach trachten, dass eine weitgehende Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung vorhanden ist. Alle wird er ohnehin nie dazu bringen können, in seinem Sinne zu handeln, allerdings läuft er Gefahr, mit immer strikteren, immer weniger nachvollziehbaren Vorschriften immer mehr Menschen vor den Kopf zu stoßen. Es widerspricht meinem (zugegeben nicht ausgeprägten) Verständnis der Wahrscheinlichkeitsrechnung, dass unter den Fahrgästen der öffentlichen Verkehrsmittel just diejenigen, die grundsätzlich gutwillig gesinnt eine unzureichende Bedeckung von Mund und Nase aufweisen, eine über ein vernachlässigbares Ausmaß hinaus gehende Rolle bei der Ausbreitung der Infektion besitzen. Für mich ist es da schon weit naheliegender, dass der sich (Gott sei Dank) jeder Kontrolle entziehende private Bereich eher in Betracht zu ziehen ist. Die entscheidende Bedeutung der Witterung und der Sonnenscheinintensität konnte man in diesem Jahr bereits empirisch anhand des Verlaufes der Infektionskurve über die vergangenen Monate nachvollziehen. Anders ausgedrückt: Wahrscheinlich wäre auch der bravsten, folgsamsten Bevölkerung (die es nicht einmal in Diktaturen gibt) der erwartbare Lockdown nicht erspart geblieben.

Und damit ist von meiner Seite diese Diskussion um des Kaisers Bart beendet.
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Paulchen

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #941 am: 30. Oktober 2020, 15:29:44 »
Es gibt wieder eine Idee von einer Ausgangssperre von ca. 20/21 Uhr am Abend bis ca. 6 Uhr Früh.

Eine Ausgangssperre, in der es wie in März/April wieder nur für bestimmte Gründe erlaubt sein soll, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen: https://mobile.twitter.com/moser_at/status/1322173130832568320

D.h. für die "körperliche und psychische Erholung" darf man zwar ins Freie gehen, aber nicht mit Öffis fahren.

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #942 am: 30. Oktober 2020, 19:20:00 »
D.h. für die "körperliche und psychische Erholung" darf man zwar ins Freie gehen, aber nicht mit Öffis fahren.

Nix Neues, hatten wir ja schon im Frühjahr. Ich gehe davon aus, dass es dann neue Fahrpläne geben wird, nach denen nicht erst ab 22, sondern schon ab 20 Uhr auf den 15-Minuten-Abendtakt umgestellt wird (U-Bahn 7,5 Minuten). Der Nachtverkehr wird womöglich wieder auf ein Stundenintervall gedehnt. Nachdem die Schulen nicht geschlossen werden, schätze ich, dass untertags die gewohnte Verkehrsdichte beibehalten wird.
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Beutetiroler

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #943 am: 30. Oktober 2020, 20:25:56 »
bin 60 und rauche seit ewig, also leichte Risikogruppe :-\
mit von Schwiegermutter angefertigten Stoffmasken kann ich relativ gut atmen, die passen auch auf meine große "Goschn" ;D . bei den Einwegmasken habe ich immer das Gefühl- zu eng und beim Einatmen irgendwie in den Nasenlöchern.. >:D

Ferry

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #944 am: 31. Oktober 2020, 11:02:46 »
Es gibt wieder eine Idee von einer Ausgangssperre von ca. 20/21 Uhr am Abend bis ca. 6 Uhr Früh.

Eine Ausgangssperre, in der es wie in März/April wieder nur für bestimmte Gründe erlaubt sein soll, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen: https://mobile.twitter.com/moser_at/status/1322173130832568320

D.h. für die "körperliche und psychische Erholung" darf man zwar ins Freie gehen, aber nicht mit Öffis fahren.

Was unter anderem bedeutet, dass die Benützung der Öffis, um einen Christkindlmarkt zu erreichen, verboten ist. Mit dem Auto wird man aber - einerseits wegen der Parkplatzsituation in der Innenstadt, andererseits wegen eines möglichen Alkoholkonsums - auch nicht fahren. Wie erreicht man dann einen Christkindlmarkt?

Was somit generell die fragwürdige Sinnhaftigkeit dieser Einrichtungen aufzeigt. Aber die Stadt verdient sehr gut an den Pachtgebühren der Standler, die hat kein Interesse daran, dass Christkindlmärkte abgesagt werden. Das könnte - generell für Österreich - nur die Bundesregierung. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")