Autor Thema: Intervalländerung per 9.1.2021  (Gelesen 99488 mal)

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Ferry

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #165 am: 29. Dezember 2020, 10:28:15 »
Da wäre es gefragt, einen Verkehrsstadtrat im Rathaus sitzen zu haben, der

b.) Durchsetzungsvermögen ggü den Bezirken hat

Das würde ihm nichts nützen, da die Wiener Stadtverfassung den "Bezirkskaisern" (und die heißen nicht umsonst so!) umfangreiche Kompetenzen einräumt. Daran könnte auch ein Stadtrat nichts ändern, er hat gegenüber den Bezirken kein Weisungsrecht. Es stimmt schon, was die Klingelfee gelegentlich schreibt: Ideen zur Verbesserung des ÖV scheitern oft genug nicht an den WL, sondern an den Bezirken - und da oft nur aus kleinkarierten politischen Gründen (zB. "Diese Idee kommt von den Roten, da kann ich als grüner BV ja nicht dafür sein!"). Traurig, aber wahr.
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hema

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #166 am: 29. Dezember 2020, 12:47:16 »
. . . . . dass man die Ampelanlage Währinger Straße # Spitalgasse verbessern sollte. Ich persönlich weiß auch nicht, was man dort noch verbessern könnte.
Aha, wenn du es nicht weißt, dann geht es leider nicht. Logisch!   ::)
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M-wagen

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #167 am: 29. Dezember 2020, 13:02:59 »
Nun wurde auf der WL Homepage die neuen Intervalle angekündigt. Im Grunde ist es eine Verschlechterung und damit eine indirekte Preiserhöhung.

denond

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #168 am: 29. Dezember 2020, 13:21:34 »
Das würde ihm nichts nützen, da die Wiener Stadtverfassung den "Bezirkskaisern" (und die heißen nicht umsonst so!) umfangreiche Kompetenzen einräumt. Daran könnte auch ein Stadtrat nichts ändern, er hat gegenüber den Bezirken kein Weisungsrecht. Es stimmt schon, was die Klingelfee gelegentlich schreibt: Ideen zur Verbesserung des ÖV scheitern oft genug nicht an den WL, sondern an den Bezirken - und da oft nur aus kleinkarierten politischen Gründen (zB. "Diese Idee kommt von den Roten, da kann ich als grüner BV ja nicht dafür sein!"). Traurig, aber wahr.

Schön zu lesen, daß das auch aus fremder Feder kommt, da @Klingelfee, wenn er so manches behauptet hier immer angegriffen wird. Auch sind die WL bei so mancher Entscheidung aus den genannten Argumenten oftmals ggü. verschiedensten Bezirken und deren Begehren machtlos.

Und glaube: Die Entscheidung, Intervalle zu dehnen kommt nicht alleine von den WL. Die WL stellen die Fahrgastzählungen, die regelmäßig ausgewertet werden zur Verfügung, geben daraus Linien-Analysen an die zuständigen Stellen im Rathaus bekannt und dann wird - auch nach kaufmännischen Gesichtspunkten - entschieden. Und da war man - aus welchen Gründen auch immer - die letzten Jahre sehr großzügig, ja fast schon auf großem Schuh unterwegs, leistete sich sehr viel Betrieb mit halbleeren Fahrzeugen und Kursen. Hanke ist da ein knallharter Kalkulator im Gegensatz zu 7a. Das der Betrieb in dieser Form der vergangenen Jahre jetzt durch die Pandemie absolut nicht mehr zu halten war, zeigt sich halt jetzt. Und diesen Zeitpunkt nutzt man halt jetzt von Seiten der Stadt um zu reduzieren.
Es ist unnötig, den 71 zur Börse zu führen, es ist unnötig, eine Linie 33 in den Abendstunden zur Augasse zu führen, es ist unnötig, eine Linie 30 meist hinter einem überfüllten Zug der Linie 31 fast leer nachfahren zu lassen, es ist unnötig an der Peripherie sinngemäß zwei Straßenzüge entfernt aus bequemlichkeitsgründen doppelte Linienführungen anzubieten. Linie O in der derzeitigen Form als Stummel in einem Neubaugebiet enden zu lassen, wenn dringend wichtigere Punkte mit dieser Linie zufriedenstellend erreicht werden könnten, einfach Irre. Das heißt jetzt nicht, das diese Linien eingestellt werden sollen, das sind aber Gründe, wo man wirklich sich einmal überlegen sollte, wie man effektivere Lösungen - auch neue Streckenlösungen - schaffen könnte.

Vom Nezt zerreissen, oder Abendlinien andere Linienbezeichnungen zu geben, Linien in den Abendstunden andere Endstellen zuzuweisen, davon halte ich nichts, das stiftet nur zusätzliche Verwirrung. Das kann ich in einer eher Klein-Stadt mit wenigen STRAB-Linien machen. Wien hat ein hervorragendes Liniensystem, daß man so nebenbei nach wie vor pflegen und wieder auf Vordermann bringen sollte. Es sind durch die Digitalisierung auch Strich-/ Bruchlinien-Signale möglich, wo/wie ich ev. Kurzführungen signalisieren kann. Auf dieser Basis sollte weiterhin das Wiener Liniensystem aufrechterhalten werden.

highspeedtrain

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #169 am: 29. Dezember 2020, 13:34:05 »
Es ist sicherlich nicht unnötig, den 71er zur Börse zu führen.

Klingelfee

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #170 am: 29. Dezember 2020, 13:40:35 »
Es ist sicherlich nicht unnötig, den 71er zur Börse zu führen.
Aber nicht bis Betriebsschluß.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Linie106

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #171 am: 29. Dezember 2020, 13:44:16 »
https://wien.orf.at/stories/3082708/

die neuen Fahrpläne sind auf der Wiener Linien Fahrplanseite online.

highspeedtrain

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #172 am: 29. Dezember 2020, 13:45:52 »
Es ist sicherlich nicht unnötig, den 71er zur Börse zu führen.
Aber nicht bis Betriebsschluß.

Im Gegenteil, gerade in Zeiten dünner Intervalle hat die Direktanbindung des Rings mehr Bedeutung.

68er

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #173 am: 29. Dezember 2020, 14:17:48 »
Ja wenn das so einfach wäre. Alle schreien nur, das etwas gemacht gehört. Aber niemand liefert brauchbare Lösungen. Denn die einzige Lösung, wäre, die Parkspuren sperren, so dass die Straßenbahn eine eigene Spur hätte. Das ist aber nicht immer möglich, bzw durchsetzbar.

Die Verwandlung von Straßen in Autorennbahnen, die durch innerstädtische Wohngebiete führen, ist nicht die einzig brauchbare Lösung. Im Gegenteil, sie ist eine völlig unbrauchbare Lösung. Die Interessen von automobilisierten Außenbezirks- und Umlandbewohnern sind nicht deckungsgleich mit jenen des öffentlichen Verkehrs, auch wenn das bei den WL niemand wahrhaben will aufgrund der Windschutzscheibenperspektive.

Ferry

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #174 am: 29. Dezember 2020, 14:35:11 »
Es ist sicherlich nicht unnötig, den 71er zur Börse zu führen.
Aber nicht bis Betriebsschluß.

Im Gegenteil, gerade in Zeiten dünner Intervalle hat die Direktanbindung des Rings mehr Bedeutung.

Die ist gerade im Falle des 71ers ohnehin durch ein Umsteigen in den D am Schwarzenbergplatz gegeben. Ich würde den 71er überhaupt nur in der HVZ bis Börse verlängern, Sonn- und Feiertags gar nicht.
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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #175 am: 29. Dezember 2020, 15:04:26 »
Die ist gerade im Falle des 71ers ohnehin durch ein Umsteigen in den D am Schwarzenbergplatz gegeben. Ich würde den 71er überhaupt nur in der HVZ bis Börse verlängern, Sonn- und Feiertags gar nicht.

Gerade das umsteigefreie Fahren macht eine Verbindung attraktiv. (Deswegen hat zum Beispiel auch die U2 erst nach ihrer Verlängerung über den Schottenring hinaus auf dem Zweierlinienabschnitt akzeptable Fahrgastzahlen erzielt.)
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denond

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #176 am: 29. Dezember 2020, 15:17:36 »
Gerade das umsteigefreie Fahren macht eine Verbindung attraktiv. (Deswegen hat zum Beispiel auch die U2 erst nach ihrer Verlängerung über den Schottenring hinaus auf dem Zweierlinienabschnitt akzeptable Fahrgastzahlen erzielt.)

Umsteigefreies Fahren, ja, da bin ich schon bei dir, der 71er hätte am Ring nur dann Sinn, wenn ich ihn Ring-Rund Schwarzenbergplatz - Schwarzenbergplatz fahren lassen würde.

Nur so als Gedankenspiel:
Als Gegenlinie außen würde ich den 33er über Jägerstraße - Gaußplatz - Obere Augartenstraße - Taborstraße - Schwedenplatz - außen Ring-Rund fahren lassen. Dann würde ich mir z.B. die Linie E2 als U2-Ersatz sparen, gleichzeitig lege ich die Linie D fix auf den Franz-Josefs-Kai. Außerdem hätte ich vom 20. Bezirk her zwei schlagkräftige Linien in Richtung Ring (31 und 33, auch auf verschiedenen Streckenästen), den 5A könnte ich halbwegs abdecken. Und der Neubau (Wiedererrichtung) der Strecke Taborstraße - Untere Augartenstraße würde in das U-Bahn-Budget fallen und könnte mittels selbstständigen Gleiskörpers errichtet werden. Natürlich, im Bereich Schwedenplatz würde ich auch an der Gleisgeometrie ein bißchen was verändern um den Verkehr dort zu beschleunigen, sodaß der 33er aus der Taborstraße über die Schwedenbrücke kommend beide Gleise (mittels neu zu bauender Gleisverbindung) in FR Schottenring - je nach Verkehrsdichte bzw. Gleisbesetzung - verwenden könnte.

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #177 am: 29. Dezember 2020, 15:33:34 »
Umsteigefreies Fahren, ja, da bin ich schon bei dir, der 71er hätte am Ring nur dann Sinn, wenn ich ihn Ring-Rund Schwarzenbergplatz - Schwarzenbergplatz fahren lassen würde. Als Gegenlinie außen würde ich den 33er über Jägerstraße - Gaußplatz - Obere Augartenstraße - Taborstraße - Schwedenplatz - außen Ring-Rund fahren lassen. Dann würde ich mir z.B. die Linie E2 als U2-Ersatz sparen, gleichzeitig lege ich die Linie D fix auf den Franz-Josefs-Kai. Außerdem hätte ich vom 20. Bezirk her zwei schlagkräftige Linien in Richtung Ring, den 5A könnte ich halbwegs abdecken.

Von unterschiedlichen gegenläufig verkehrenden Linien (wie es auch die ursprünglichen Ringelspiellinien 1 und 2 waren) halte ich nicht viel, da sie für den Fahrgast auf jeden Fall in einer der beiden Fahrtrichtungen nachteilig sind, wenn er nicht genau zum Scheitelpunkt der Ringführung will. Den E2 könnte man schon einsparen, wenn man den 71er standardmäßig statt zur Börse zum Schottenring führt und die Ringlinien während der U2-Sperre ein wenig verstärkt, das könnten auch Einlagezüge sein, die nicht entlang der gesamten Strecke verkehren und vom Disponenten flexibel und nachfrageorientiert auf den Weg geschickt werden.

Aber die Einrichtung einer eigenen Ersatzlinie ist natürlich die einfachere Variante – vermutlich auch deshalb, weil ihr Betrieb aus dem U-Bahn-Budget bestritten wird.
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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #178 am: 29. Dezember 2020, 15:37:44 »
Ich erlaube mir, doch etwas zu ergänzen:

Auf irgendeiner Durchzugsstraße wird eine Fahrspur für eine Woche gesperrt:
Opposition: Zeter!
Medien: Mordio!

20-Minuten-Intervall bei den Wiener Linien an Samstagen, Sonn- und Feiertagen morgens:
Opposition: –
Medien: –

Wenn die ganze Woche den ganzen Tag lang ein 20-Minuten-Intervall herrschen würde bzw. eine Fahrspur nur für wenige Stunden am Sonntagmorgen gesperrt werden würde, dann wäre es genau andersrum...

denond

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Re: Intervalländerung per 9.1.2021
« Antwort #179 am: 29. Dezember 2020, 15:41:22 »
Aber die Einrichtung einer eigenen Ersatzlinie ist natürlich die einfachere Variante – vermutlich auch deshalb, weil ihr Betrieb aus dem U-Bahn-Budget bestritten wird.

...ist natürlich ein schlagkräftiges Argument. Man müßte sich halt wirklich einmal zusammensetzen, für und wieder für eine Linie in der heutigen Zeit abzuwägen.

Hinzugefügt: Was ich mir auch vorstellen könnte ist, die Linie D von Nußdorf kommend ab Börse über Kai und den Ring bis Schwarzenbergplatz zu führen, in FR Nußdorf wie bisher bis Börse, da dies in FR I vom Belvedere kommend die merklich stärker frequentierte Fahrtrichtung ist.