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ÖBB/Schnellbahn / Re: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
« Letzter Beitrag von Autobusfan am Gestern um 12:55:57 »Der Nachtzug begleitet einen Eurocity von Warschau nach Wien als Kurswagen auf seinem gesamten Laufweg. In Wien Westbahnhof wird das Verschubmanöver durchgeführt, wo die Kurswagen vom Eurocity getrennt werden. Dieses Verschubmanöver kann nicht sinnvoll in der Autoreisezuganlage durchgeführt werden, weil ja beide Zugteile zumindest bis zum Hauptbahnhof müssen. Hinter Wien fährt der Nachtzug dann eigenständig bis irgendwo in Slowenien, wo er wiederum dann Teil eines anderen Zuges wird.Es verkehrt auch der Nachtzug von Warschau nach Rijeka zwischen Wien Meidling und Westbahnhof. Wobei ich sagen muss, dass ich bei dem Fahrweg den halt am Westbahnhof völlig überflüssig finde. Da wäre es besser er würde statt am Westbahnhof in Meidling stehen bleibenKeine Frage, der Verkehrsnutzen dieser Spazierfahrt ist endend wollend und diese frisst wertvolle Ressourcen auf der Verbindungsbahn. Man könnte jetzt anhand von wagonweb reverse engineering betreiben, um zu sehen um welche Rangierbewegungen es im Westbahnhof geht. Vermutlich ist es eine Frage der Abstellung von Wagen, die dann eben einen halben Tag lang irgendwo auf die Rückführung warten müssen...
[...]ZitatIch verstehe auch nicht, warum der Halt in Meidling fehlt. Bei dem Zug hat der Halt am Westbahnhof aber nur einen Rangierzweck. Wagen abhängen + Lokwechsel - für dieses Manöver bzw. die Dauer dieses Manövers ist der Hauptbahnhof nicht gedacht.Kann mir schwer vorstellen, dass um diese Tageszeit etwa im Bereich des Autoverladebahnhofs allzu viel los ist als dass man das Manöver nicht dort durchführen könnte. Aber es geht vermutlich um die Abstellung von Wagen.
Die Verlängerungen zum Westbahnhof haben nichts mit irgendeiner Anti-Hauptbahnhof-Fraktion oder mit Verspätungsängsten zu tun. Es herrscht schlichtweg Platzmangel für Züge am Hauptbahnhof, weswegen man versucht, ihn zu entlasten. Natürlich funktionieren die Durchbindungen, aber nicht immer sind Durchbindungen möglich (siehe Kommentar zum nächsten Zitat).Die 17 FV-Zugpaare nach Westbahnhof sind schon heavy...
...und sie zeigen, dass das stärkste Argument für den Bau des Hbf immer stärker untergraben wird: Nämlich eine Alternative zu den Kopfbahnhöfen zu werden, um mehr durchgehende Fernverkehrszüge anbieten zu können. Die Praxis (u.a. RJ Graz - Prag) hat leider gezeigt, dass die beteiligten Bahnen es oft nicht schaffen, auf langen, grenzüberschreitenden Relationen einigermaßen pünktlichen Betrieb zu fahren, und anscheinend ist auch für die absehbare Zukunft diesbezüglich nichts oder sogar eher ein Rückschritt zu erwarten. Hinzu kommt, dass die durch ETCS erhoffte Vereinheitlichung der Zugicherungssysteme ebenfalls stockt und so manches EVU die Kosten der Fahrzeugausrüstung scheut. Das "grenzenlose Europa auf Schienen" - wo ist es geblieben?
Die Anti-Hauptbahnhof-Fraktion scheint sehr langlebig zu sein, obwohl der Bahnhof seit 10 Jahren super funktioniert und die Betriebskonzepte aufgehen. Sind deswegen die Zuläufe pünktlich geworden? Nein, natürlich nicht. Aber mehrere Kopfbahnhöfe würden diese Verspätungen noch schlechter abfedern können. In puncto ETCS brauchen wir uns in Österreich nicht aufregen, da sind die Tschechen und Ungarn schneller gewesen. Und die Linie mit den größten und häufigsten Verspätungen (ICEs aus Frankfurt) endet ohnehin in Wien. Graz - Prag funktioniert relativ gut, mehr als 10 min Verspätung hats da selten, Budapest - München ist anfälliger.
Dem kann ich nur zustimmen. Der Hauptbahnhof ist auf durchgebundene Fahrten ausgelegt. Nicht für alle Fahrten ist eine Durchbindung möglich, und möglicherweise ist auch für weniger Fahrten eine Durchbindung möglich, als ursprünglich angenommen. Weiterer Effekt jedenfalls ist, dass heute mehr Züge fahren, als ursprünglich den Planungen zugrunde gelegt wurden. Allein der Weststrecke-Neubaustrecke zwischen Wien und St. Pölten wurden drei Personenzüge pro Stunde und Richtung zugrunde gelegt, heute sind es bis zu sieben (bis zu 2× CJX, RJ, RJX, bis zu 2× WEST, bis zu 1× ICE, bis zu 1× D, bis zu 1× NJ), also mehr als doppelt so viel, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass nicht alle davon auch zum Hauptbahnhof fahren. Vor allem die Verstärkerfahrten kann man aber nicht sinnvoll durchbinden und treffen den Bahnhof zu jener Tageszeit, der HVZ, wo er ohnehin am stärksten belastet ist.Der Mythos hält sich auch hartnäckig bzw. wird das oft falsch verstanden: Wenn die Abstellanlagen am Hauptbahnhof nicht reichen, ist das Angebot schlecht geplant. Der Hauptbahnhof ist im Fernverkehr als Durchgangsbahnhof gedacht und sollte vorwiegend so verwendet werden.Spätestens ab Herbst laufen mit Nordbahn, Westbahn, Südbahn, Ostbahn und Marchegger Ast in die Slowakei in Wien 5 Hauptstrecken zusammen. Wenn man also die Fernzüge von diesen halbwegs sinnvoll durchbinden will, geht sich das schon rein mathematisch nicht aus. Das soll jetzt kein Plädoyer gegen den Durchgangsbahnhof sein, den ich grundsätzlich für sinnvoll erachte - aber irgendwelche Züge werden immer in Wien enden müssen.
Stutzgleise bedeuten halt immer unattraktiv lange Fußwege und verlängern die Umsteigezeiten. Zudem sind sie für lokbespannte Züge ein Problem, da sie ja nicht einfach so die Fahrtrichtung wechseln können, allerdings sind die meisten Züge, die Zusatzzüge sind oder jetzt zum Westbahnhof verlängert werden sollen, eben lokbespannte Züge. Die bauliche Umsetzbarkeit der Stutzgleise zweifle ich bauchgefühlsmäßig auch an, allerdings sind Bauthemen nicht mein Fachbereich, von daher kann ich hierzu vertiefend nichts sagen.ZitatUnd selbst wenn man damals am Hbf zusätzlich noch ein Tiefgeschoss errichtet hätte: Züge den ganzen Tag dort abstellen würde man auch nicht.Das wäre sicher eine teure Fehlinvestition gewesen. Aber ein paar zusätliche Stutzgleise mit Bahnsteig östlich des Hauptbahnhofs auf der Seite der Gerhard-Bronner-Straße und/oder westlich, über dem internationalen Busbahnhof beim Südtirolerplatz (Bild 2) wären für in Wien endende Züge durchaus auch in Zukunft denkbar.