Bei den Jahreszahlen bin ich eher sehr kritisch wie ich Berlin kenne, sage nur BER.
Was macht eigentlich das Krankenhaus Nord gerade?
Aber im Ernst: der Zeitplan ist für diese Vielzahl an Vorhaben wirklich ambitioniert, und ich wäre positiv überrascht, wenn sie alle durchkämen. Nichtsdestotrotz stehen einige Vorhaben direkt vor der Umsetzung: der Lückenschluss von der Wissenschaftsstadt Adlershof nach Schöneweide (bei Erschließung dieser Fläche baulich vorbereitet, man muss "nur" noch die Gleise in den Mittelstreifen legen), die Verlängerung vom Hbf zum U-Bahnhof* Turmstraße sowie die Direktanbindung des Bahnhofs Ostkreuz.
Der Plan ist in einer Hinsicht etwas missverständlich: Die von Süden kommende Strecke zum Bahnhof Mahlsdorf besteht seit über 110 Jahren, hier geht es "nur" um eine Neutrassierung im Mahlsdorfer Ortskern. Dort ist die Strecke nämlich im Straßenraum eingleisig, Richtung Süden fahren die Bahnen gegen den Pkw-Verkehr. Hier ist die Umsetzung durch einen CDU-Lokalpolitiker erschwert - der seit Jahren den Anwohnerversteher gibt, aber vor allem durch ständige Querschläger den Ausbau verhindert, sich aber zugleich beschwert, dass die Strecke nur alle 20 min bedient wird (eben wegen der Eingleisigkeit, die behoben würde).
Wie dem auch sei: einen solchen Ausbauplan an Strecken (auch innerstädtisch!) sollte man in Wien erstmal vorlegen.
Bei den anderen bis 2025 umzusetzenden Strecken bin ich skeptisch. Bei der Verlängerung zum Hermannplatz steht eine innerparteiliche Diskussion bei den Grünen bevor (und dann auch noch bei den Kreuzberger Grünen - im Vergleich dazu sind die Wiener Neubau-Bobos rechtsradikal) - die logische Verlängerung führt geradeaus durch den Görlitzer Park, der in diesen Kreisen heilig ist. Der Vorschlag einer Strecke von der Turmstraße zur Jungfernheide scheint neu - ich sehe zwar keine großen Schwierigkeiten, aber man müsste bald mit der Planung beginnen, um die Zielmarke zu schaffen.
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*ja, die Berliner U-Bahn hat im lokalen Sprachgebrauch
Bahnhöfe