So führt sich Denkmalschutz selbst ad absurdum, denn einerseits wird eine adäquate Nachnutzung verhindert, andererseits der Bestand alles andere als geschützt.
Ja leider, es ist aber auch eine schwere Gratwanderung. Einerseits sollte man historischen Baubestand so gut wie möglich schützen (und da meine ich nicht alt sondern historisch wertvoll, was durchaus auch moderne Architektur sein kann). Andererseits ist eine Stadt halt auch kein Freilichtmuseum.
Es gab nach der Schließung des Eos-Kinos ein Konzept für eine Weiterführung als Lichtspieltheater. Da sich das Kino allerdings in einem der Kirche gehörenden Gebäudekomplex befindet und die Geistlichen einem Weiterbetrieb als Stätte der profanen Lustbarkeit nicht zustimmen wollten, kam es zu der jetzigen (Nicht-)Lösung.
Naja, die Kirche ist dem Medium Film durchaus nicht feindlich gegenüber gestellt. In Amerika beispielsweise gibt es eine riesige Industrie an "christlichem Film", wo auch viele abgehalfterte B-Stars (wie Eric Roberts) eine zweite Karriere feiern. Prominentestes Beispiel ist wohl Mel Gibsons umstrittenes Epos "The Passion of the Christ".
Ganz schlecht sind natürlich Filme, in denen die Kirche nicht so gut wegkommt (z.B. der Pate III) - die wird man wohl dort eher nicht zeigen.

Übrigens gibts im Film Il Cinema Paradiso, der auch im EOS gezeigt wurde, die geniale Szene, in der der Pfarrer der sizilianischen Kleinstadt vor der Erstaufführung im örtlichen Kino erst alle Filme probeschauen will und dann immer die Anweisung gibt, bestimmte Szenen rauszuschneiden (meist Kuss- und Liebesszenen).