Autor Thema: Linie 25 Neu  (Gelesen 403926 mal)

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hema

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #615 am: 23. April 2013, 17:06:48 »
. . . .  ein herkömmliches, auf Rillenschienen basierendes Rasengleis . . . .
Damit die Autos besser drauf fahren können und damit es schön teuer und umständlich ist.  ::)
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60er

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #616 am: 23. April 2013, 17:12:49 »
Gegen die Wiener Unart mit Gummiradlern über die Gleisanlage zu fahren, hilft dein Lieblings-Oberbau auch nicht, wie man in der Prandaugasse deutlich sehen kann:

invisible

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #617 am: 24. April 2013, 00:05:30 »
Dann soll man das außen bis fast zum Schienenkopf mit Erde auffüllen!

Nein, man soll's gleich ordentlich machen. Nachdem das Vignolgleis dort jetzt schon liegt muss es eben um entsprechende Schalldämmung ergänzt werden: Gummielemente seitlich der Schienen und den verbleibenden Raum bündig mit Erde auffüllen. Es gibt mehrere Hersteller solcher Systeme - die sind anderswo (Berlin, Bremen, ...) schon jahrelang praxiserprobt.

Als ich die ersten Pläne für die Tokiostraße sah, ging ich eigentlich davon aus, dass das eine solche Bauform wird:
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

hema

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #618 am: 24. April 2013, 00:52:48 »
Es würde auch schmalerer Gummi reichen, sonst fahren sie erst wieder mit den Autos drauf rum. Wäre auch hübscher!
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13er

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #619 am: 24. April 2013, 08:33:33 »
Es würde auch schmalerer Gummi reichen, sonst fahren sie erst wieder mit den Autos drauf rum. Wäre auch hübscher!
Ich habe den Eindruck, dass die Wahnsinnigen überhaupt nichts aufhält, mit den LKWs am Gleiskörper zu fahren, ganz egal, wie der beschaffen ist. Da würden wirklich nur Fahrsperren a la Dresden etwas ändern.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #620 am: 24. April 2013, 08:39:56 »
Ich habe den Eindruck, dass die Wahnsinnigen überhaupt nichts aufhält, mit den LKWs am Gleiskörper zu fahren, ganz egal, wie der beschaffen ist.
Da spielt sicher auch die in Wien weit verbreitete Denkweise mit, man dürfe doch den Autoverkehr nicht stören. Ganz so, wie es vor einiger Zeit irgendwo (am Ring?) war, wo ein schadhaftes Fahrzeug des Individualverkehrs durch den Lenker "gerettet" werden konnte, indem er es gerade noch schaffte, von der ersten Fahrspur weg auf die Gleise zu rollen, denn dort sei er ja nicht im Weg.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Tatra83

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #621 am: 24. April 2013, 09:11:54 »
Es würde auch schmalerer Gummi reichen, sonst fahren sie erst wieder mit den Autos drauf rum. Wäre auch hübscher!
Der beidseitig etwas breitere Gummi hat den Vorteil, dass Zweiwege-Fahrzeuge (die z.B. in Berlin den Flexity abschleppen müssen) dennoch Grip haben ohne dass sie das Grün beschädigen. Und zum anderen soll dadurch verhindert werden, dass sich Grashalme nach Taubildung oder Regen auf die Schienenköpfe legen und so für einen schlechteren Reibwert sorgen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #622 am: 24. April 2013, 12:42:26 »
Bezüglich Tokiostraße möchte ich noch nicht vorgreifen, da ich es nur gerüchteweise gehört habe, aber es dürfte eine Wiener Lösung werden und die oben scherzhaft genannten Optionen erscheinen plötzlich nicht mehr so scherzhaft, sondern schmerzhaft ...  :'(
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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #623 am: 24. April 2013, 13:14:48 »
Es würde auch schmalerer Gummi reichen, sonst fahren sie erst wieder mit den Autos drauf rum. Wäre auch hübscher!
Ich habe den Eindruck, dass die Wahnsinnigen überhaupt nichts aufhält, mit den LKWs am Gleiskörper zu fahren, ganz egal, wie der beschaffen ist. Da würden wirklich nur Fahrsperren a la Dresden etwas ändern.
Ich sag nur Geisterfahrersperren ^^
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

hema

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #624 am: 24. April 2013, 15:10:02 »
Es würde auch schmalerer Gummi reichen, sonst fahren sie erst wieder mit den Autos drauf rum. Wäre auch hübscher!
Der beidseitig etwas breitere Gummi hat den Vorteil, dass Zweiwege-Fahrzeuge (die z.B. in Berlin den Flexity abschleppen müssen) dennoch Grip haben ohne dass sie das Grün beschädigen.
Das Schleppen klappt aber überall anders auch so! Notfalls (oder oft besser) bleibt ja auch noch das Zugschieben.  ;)


Zitat
Und zum anderen soll dadurch verhindert werden, dass sich Grashalme nach Taubildung oder Regen auf die Schienenköpfe legen und so für einen schlechteren Reibwert sorgen.
Da reichen aber auch 5 cm Gummi. Zusätzlich kann man ja den Erdkörper auf fünf Zentimeter unter der Schienenoberkante beschränken! Echte Probleme durch das Gras sind mir aus der Wolkersbergenstraße keine bekannt, am ehesten vorstelbar wären die durch zu viel nicht entfernten Rasenschnitt.
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Schienenchaos

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #625 am: 24. April 2013, 15:22:59 »
In der Forschungsbeilage der heutigen Presse ist auf den Seiten 26ff ein Artikel über die Rad-Schiene-Wechselwirkung zu finden. Thema ist unter anderem auch die Lärmentwicklung und mögliche Gegenmittel. Prädikat: lesenswert!

Tatra83

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #626 am: 24. April 2013, 19:51:49 »
Der Standard schreibt zur Sanierung der Strecke in der Tokiostraße...

Zitat daraus:
Zitat
Schuld am Lärm sind laut Wiener-Linien-Sprecherin Anna Maria Reich die unter dem Rasen verlegten Bodenplatten, die die Schwingungen der Züge stärker an die Umwelt abgeben als bei den Vorevaluierungen errechnet. Durch den Einsatz steiferer Platten soll das Problem behoben werden.
Q: http://derstandard.at/1363709072560/Wiener-Straßenbahnlinie-25-wird-nach-wenigen-Monaten-laermsaniert

Wo sind die unter dem Rasen verlegten Bodenplatten, wenn die Schienenprofile doch auf längs gegossenen Betonarmierungen liegen? Wo ist der Rasen? Der Lärm geht ja direkt von der Schiene aus, welche nicht durch seitliche Kammerfüllelemente gedämpft werden. :fp: Man kann nur hoffen, dass dieser Billigheimer-Oberbau nirgendswo mehr Anwendung findet!
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

hema

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #627 am: 24. April 2013, 22:05:09 »
Der Luftschall entsteht ja nicht in den Schienen selber oder durch Lärmabstrahlung von den Stahlschienen oder durch das Abrollgeräusch der Räder auf den Schienen, sondern zwischen Fahrzeug und Boden. Und da gibt es derzeit mangels Begrünung leider einen großen Resonanzraum ohne jede Dämpfung! Gäbe es im Gleistrog dichten Bewuchs (Gras oder noch besser Bodendecker) wäre alles um Eckhäuser leiser. Durch die Gummielemente verhindert man die Ausbreitung von Körperschall, bei Rillenschienen werden die Schienen dreiseitig ummantelt, damit der Straßenbelag nicht direkt am Stahl anliegt, bei Vignolschienen genügt die Dämpfung gegen die Schienenunterlage.


Was den Luftschall betrifft sind weiche oder rauhe Materialien (Gras, Schnee usw.) am günstigsten und harte am schlechtesten (glatter Beton!). Drum ist auch Schotteroberbau leiser als schotterloser und Holzschwellen sind leiser als Betonschwellen usw.
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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #628 am: 24. April 2013, 22:38:45 »
Dank Smartphone und der passenden App ("Lärmmessung") kann heutzutage jeder DAU (dümmste anzunehmende User) Lärm messen, so auch ich. Ich habe das gleich mal dazu benutzt, die Neubaustrecke auszumessen.

Ich lege Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei selbstverständlich nicht um einen wissenschaftlichen Test handelt, sondern allenfalls um einen anekdotischen.

Ich habe an drei Stellen der Neubaustrecke gemessen und an einer in der Donaufelder Straße. Dabei habe ich das Smartphone (Samsung Galaxy S2) jeweils in ganz normaler "Surfposition" in der linken Hand gehalten, so als ob man ein SMS tippt oder eine Webseite ansurft. Das Mikrophon war also stets in derselben Position.

Ich habe zuerst die Umgebungslautstärke ermittelt, in möglichst großer Ruhe (das war auf der Neubaustrecke recht einfach, aber in der Donaufelder Straße gibt es nur Richtwerte bei möglichst wenig Autoverkehr).

Die angegeben dB-Zahlen pro Fahrzeug sind nicht immer die Maxima, sondern die Zahl die mir am längsten angezeigt wurde, während das Fahrzeug genau neben mir war. Das Maximum lag aber nur etwa 1-2 dB darüber (für Sekundenbruchteile).

In etwa gemessen habe ich auch die "Vorerregung" des Gleises, wenn sich der Zug näherte (also die Lautstärke, die das Gleis selbst hatte, während der Zug noch nicht zu weit da war). Das hört man wegen des offenen Oberbaus massiv, da muss man kein Indianer sein.

Die Voraussetzungen von meiner Seite für einen möglichst objektiven Test waren also gegeben.

Die erste Messung erfolgte in der Prandaugasse auf Höhe der Eishalle. Ich stand auf der anderen Seite (vor dem Gitterzaun), also neben dem Gleis FR Kagran.

Ruhelautstärke: ca. 51 dB. FR Floridsdorf (ULF): 89 dB, FR Kagran (ULF): 91 dB.

Einige Vergleichszahlen: Ein auf der Straße vorbeifahrendes Motorrad erreichte 76 dB, Auto Nr. 1 71 dB und Auto Nr. 2 70 dB.

Gleisvorerregung: 70-75 dB.

Die zweite Messung erfolgte in der Tokiostraße kurz vor dem Übergang Arakawagasse. Ich stand unmittelbar beim Gleis FR Floridsdorf.

Ruhelautstärke: ca. 45 dB. In beide FRs erreichte der ULF 88 dB.

Gleisvorerregung: 75 dB.

Die dritte Messung erfolgte auf Höhe Tokiostraße 7, etwa in der Mitte der U-förmigen Hauseinbuchtung, am Gehsteig etwa auf Höhe Häuserkante.

Ruhelautstärke: 53 dB. FR Kagran (ULF): 78 dB. FR Flor (ULF): 79 dB. Wie gesagt, ich befand mich diesmal weiter weg vom Gleis, dazwischen war eine Autospur und ein Gehsteig.

Zum Vergleich wurde ein Auto auf der anderen Straßenseite (FR Flor) mit 65 dB gemessen, auf dieser Seite mit 79 dB. Ein Radfahrer erzeugte eine Lautstärke von 56 dB :D

Die vierte Messung erfolgte in der Donaufelder Straße, Hst. Baumangasse FR Kagran. Ich stand etwa auf Höhe der hinteren Haltestellentafel (Doppelhaltestelle!).

Die Grundlautstärke war hier mit 65-70 dB wesentlich höher wegen des sehr zahlreichen Autoverkehrs in der ganzen Umgebung.

Hier habe ich mehrere Züge gemessen. "Leider" waren alle bis auf einen ULFe. In FR Kagran ergibt sich ein Durchschnitt von ca. 91 dB mit einem Maximum von 92 dB, die ich bei einem Zug gemessen habe. In FR Flor etwa 90 dB (ein ULF fiel mit 84 dB etwas aus der Rolle, weil der Fahrer wegen der roten Ampel weiter vorne vorausschauend fuhr), wobei auch hier der höchste Wert 92 dB war. Der einzige E1, den ich antraf, hatte 93 dB, war also minimal lauter als die ULFe. Das ist doch ein überraschendes Ergebnis, das man aber sicher durch mehrere Messungen noch weiter prüfen müsste.

Auch hier habe ich Vergleichswerte des restlichen Verkehrs aufgezeichnet. Die Autokolonne vor der Ampel FR Kagran hatte beim Wegfahren, als die Ampel grün wurde, eine Lautstärke von 77 dB. Der normale Autoverkehr bei grüner Ampel lag bei etwa 78 dB. Ein vorbeifahrender Linienbus hatte 91 dB, ein LKW donnerte neben mir mit 92 dB vorbei.

Sorry, war sehr viel Text, aber es lohnt sich durchaus, mal genauer hinzuschauen. Gerne hätte ich mehrere E1 gemessen; aber die Hypothese, dass der ULF wesentlich leiser als ein E1 ist, lässt sich IMHO aus den vorliegenden Daten vorerst nicht halten.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

HLS

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #629 am: 24. April 2013, 23:40:07 »
Lässt sich eventuell doch sagen, denn bei der Lautstärkemessung, nach db, heißt es, das 6db mehr, einer Lautstärkeverdopplung entspricht.
Diese Werte sind untertags nicht schlimm und störend, es wird erst zum Problem, wenn die Umgebungsgeräusche sich vermindern, also zu Abend- & Nachtstunden.

Man müßte also diese Messungen, mit einem wirklich geeignetem Gerät prüfen und da aber hauptsächlich in den "Ruhestunden".
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr