Autor Thema: Gleisschäden Straßenbahn  (Gelesen 1881388 mal)

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t12700

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4725 am: 27. Mai 2019, 17:11:42 »
Der nächste Gau wird mit der Knöllgasse kommen. Da werden die Gleise vermutlich kein ganzes Jahr mehr halten. Auch der Gleisbogen von der Windtenstraße in die Knöllgasse nicht. Teilweise die Gleise unter Straßenniveau, sodaß dort die Bahnräumer von den E2-c5 streifen. Natürlich, je nach Zustand der Räder in den Drehgestellen. Mich würde eine Streckensperre nicht überraschen...  Da hat die Strecke der Linie 49 noch ein bißchen mehr Luft, da eindeutig in "besserem" Zustand.
Ist es in der Knöllgasse noch so viel schlimmer? Die Gleise in der Hütteldorfer Straße sind ja schon ziemlich hinüber, da ist es ja Wahnsinn, dass es da noch eine Steigerung gibt! :fp:

LG t12700

denond

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4726 am: 27. Mai 2019, 17:26:12 »
Ist es in der Knöllgasse noch so viel schlimmer? Die Gleise in der Hütteldorfer Straße sind ja schon ziemlich hinüber, da ist es ja Wahnsinn, dass es da noch eine Steigerung gibt! :fp:

LG t12700

Ich will nichts dramatisieren.
Wie von @ Rodauner richtig erkannt: Die Typen A und B nach Ausbau der Hydraulik (war ja bis zu einem gewissen Grad doch auch eine Federung) in Verbindung mit keinem nachhaltigen Konzept für den Erhalt der Infrastruktur zu haben, wirkt sich halt auf die Jahre gesehen, fatal aus.
Zusätzlich keine rechtzeitige Sanierungen in früheren Jahren, das jetzige Herumgewurschtl mit zu hohen Preisen der Baufirmen: Eben die richtige Mischung zum jetzigen Istzustand des Betriebes...

Linie 360

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4727 am: 27. Mai 2019, 17:50:05 »
Ich hätte ja nur gerne folgenden Kostenvergleich->
Kosten Gleissanierung Knöllgasse<->Kosten für die Ehrenrunde über Südbahnhofschleife über den nun undefinierten, längeren Zeitraum.

Ob da der Aufschub der Gleissanierung so viel günstiger ist?

denond

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4728 am: 27. Mai 2019, 17:59:23 »
Was noch zum Thread einfällt: Das Jonasreindl, sprich: Obere und Untere Etage der Gleisschleife Schottentor steht ja auch zur Generalsanierung an. Das nächste große Stück...

4463

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4729 am: 27. Mai 2019, 17:59:51 »
Was noch zum Thread einfällt: Das Jonasreindl, sprich: Obere und Untere Etage der Gleisschleife Schottentor steht ja auch zur Generalsanierung an. Das nächste große Stück...
Da wäre aber ein Neubau nachhaltiger...
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
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Rodauner

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4730 am: 27. Mai 2019, 18:17:52 »
Die Zustände sind eine Schande für die langjährige rote Stadtregierung. Schade, dass die prominenten Medien das Thema nicht aufgreifen
 - oder davon nichts mitbekommen... :-[
Auch wenn er hinken mag: Was hat das Rote Wien vergleichsweise in der Zwischenkriegszeit und nach dem 2. Weltkrieg beim Wiederaufbau, sozialem Wohnbau, etc. nicht alles geleistet, quasi aus dem Nichts... ::)
Über die Zeit zwischen 1919 und 1934 läuft ja derzeit eine Ausstellung im Wien Museum MUSA, 1010, Felderstraße 6-8 - der Hauptstandort Karlsplatz ist wegen Umbauarbeiten geschlossen.

denond

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4731 am: 27. Mai 2019, 18:29:27 »
Die Zustände sind eine Schande für die langjährige rote Stadtregierung. Schade, dass die prominenten Medien das Thema nicht aufgreifen
 - oder davon nichts mitbekommen... :-[
Auch wenn er hinken mag: Was hat das Rote Wien vergleichsweise in der Zwischenkriegszeit und nach dem 2. Weltkrieg beim Wiederaufbau, sozialem Wohnbau, etc. nicht alles geleistet, quasi aus dem Nichts... ::)
Über die Zeit zwischen 1919 und 1934 läuft ja derzeit eine Ausstellung im Wien Museum MUSA, 1010, Felderstraße 6-8 - der Hauptstandort Karlsplatz ist wegen Umbauarbeiten geschlossen.

Mit deinem Vergleich über das rote Wien nach dem 2. WK hast du schon Recht. Da wurde wirklich unmögliches Zuwege gebracht. Den Zeitraum vorher - wie von dir genannt - sollte man die geschriebene Geschichte endlich ruhen lassen, nicht schüren, trotzdem nicht vergessen. Den heutigen Zustand siehst ja auch am heutigen Tag im Parlament: Statt dem Volk zu dienen verwenden sie sich für ihre Befindlichkeiten. Genieren würde ich mich, säße ich in diesem Hohen Haus oder im Wiener Rathaus...

Ich glaub', die prominenten Medien sind mit oben stehenden wesentlich mehr beschäftigt als mit der Wiener Straßenbahn und deren Zustand. Vielleicht werden sie spätestens dadurch aufmerksam, wenn in der Knöllgasse auch Innsbrucker Verhältnisse, ein SEV, statt findet. Aber nicht wegen der Wagen sondern wegen der Strecke.  Einfach  :down:

Für das Wiener Gleisnetz und die konkreten Fälle:  Die WL sollten raschest ihre Oberbauwerkstätten mit ihren Partien wieder aufleben lassen, auf den Stand von den 80iger-Jahren bringen um im nötigen Ausmaß reüssieren zu können. Die Entscheidung für den ULF, in all seinen Varianten, erfordert dies.

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4732 am: 29. Mai 2019, 19:28:43 »
Linie 37 und 38:

Aufgrund eines Längsrisses im Schienenstrang sowie mehrerer Gleisbrüche im Bereich Nußdorfer Straße von Währinger Gürtel bis Nußdorferstraße ONr. 77 in Fahrtrichtung Schottentor auf zirka 70 Meter Länge wurde aus Sicherheitsgründen 10 km/h angeordnet.

Rodauner

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4733 am: 29. Mai 2019, 20:18:12 »
Die WL sollten raschest ihre Oberbauwerkstätten mit ihren Partien wieder aufleben lassen, auf den Stand von den 80iger-Jahren bringen um im nötigen Ausmaß reüssieren zu können.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie das zeitnah (und es ist dringend!) umgesetzt werden könnte. Man findet ja nicht einmal genug Fahrer und Werkstattpersonal. Das Unternehmen ist zur Zeit als Arbeitgeber einfach nicht attraktiv... ???

Tatra83

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4734 am: 29. Mai 2019, 20:36:05 »
Für das Wiener Gleisnetz und die konkreten Fälle:  Die WL sollten raschest ihre Oberbauwerkstätten mit ihren Partien wieder aufleben lassen, auf den Stand von den 80iger-Jahren bringen um im nötigen Ausmaß reüssieren zu können. Die Entscheidung für den ULF, in all seinen Varianten, erfordert dies.

Das alles kann doch niemanden hier ernsthaft überraschen, erst recht niemanden bei den WL, oder sehe ich das falsch? Als @13er und ich in 2011 den Zustand der Gleisanlagen am Ring dokumentiert hatten, war doch absehbar, dass letzten Endes das gesamte Netz irgendwann so aussehen wird.
Ich schätze, du meinst mit dem Stand der 80er Jahre den Personalstand? Aus meiner Sicht ist das ein Thema, jedoch nicht das Wesentliche. Vielmehr müsste man mit guten Leuten, die ordentlich bis sehr gut ausgebildet sind, einen modernen Gleisbau bewerkstelligen. Und damit meine ich nicht unseren Gleisbieger, der - trotz moderner Maschinen - wie mit der Hand arbeitet und entsprechende "Qualität" liefert. Als nächsten wären zeitgemäße Oberbauformen notwendig, um den modernen Niederflurfahrzeugen (ULF oder Flexity ist egal) etwas adäquates entgegen zu setzen - da braucht es m.E. auch nicht ein Mehr an Personal, wohl aber an fähigen und motivierten Köpfen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

denond

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4735 am: 30. Mai 2019, 09:12:36 »
Ich schätze, du meinst mit dem Stand der 80er Jahre den Personalstand? Aus meiner Sicht ist das ein Thema, jedoch nicht das Wesentliche. Vielmehr müsste man mit guten Leuten, die ordentlich bis sehr gut ausgebildet sind, einen modernen Gleisbau bewerkstelligen. Und damit meine ich nicht unseren Gleisbieger, der - trotz moderner Maschinen - wie mit der Hand arbeitet und entsprechende "Qualität" liefert. Als nächsten wären zeitgemäße Oberbauformen notwendig, um den modernen Niederflurfahrzeugen (ULF oder Flexity ist egal) etwas adäquates entgegen zu setzen - da braucht es m.E. auch nicht ein Mehr an Personal, wohl aber an fähigen und motivierten Köpfen.

Es überrascht tatsächlich nicht wirklich, wenn man tagtäglich damit zu tun hat und mitdenkt. Ab 1996 gings in jeder Richtung bergab.

Ja, ich meinte den Personalstand und auch den Abteilungsstand von damals. Ich erachte dies doch als wesentlich, denn viele Hände haben damals schon fast unmögliches vollbracht, auch wenn diese Hände nur angelernte Arbeiter waren, waren sie doch stets mit Eifer und Euphorie bei der Sache dabei. Denn sie fühlten sich tatsächlich als Tramwayer und wurden von ihren Partieführern geschätzt und geachtet. Nur die Obrigkeit schaute verachtend auf sie hinunter. Ist ja nur ein Gleisbehm…
Und ganz ehrlich: Da lache ich nicht über den Schienenbieger in der Z-W, Abt. Oberbau, der ohne moderne Maschine, ohne Computer einen Gleisbogen oder Gleiskreuzung aus Gefühl, Erfahrung und fachlichem Können heraus produziert, der ohne Wenn und Aber geschmiedet, eingelegt, und das noch dazu passend genau erzeugt wurde. Ich ziehe vor solchen Leuten den Hut. Gleiches gilt für den Autobus und die U-Bahn. Es sind jene Menschen, die das System Wiener Verkehrsbetriebe am laufen halten...

Gute, fähige und motivierte Köpfe, ordentlich ausgebildete Führungskräfte gab es auch damals, ich denke da nur an Herrn DI Alexander Forst, der selbst die Eisenbahn als Hobby hatte, sehr viel von Gleisbau versteht und viele Gleisbögen vermessen, geplant und bei der Ausführung selbst immer wieder Anwesend war um nach dem Rechten zu sehen. Er hatte auch zukunftsweisende Ideen – auch schon in Ri. ULF-Einsatz vorzubringen - war zwar noch nicht das System Rheinfeder, nur wollte seine Zukunftsvisionen im Oberbaubereich damals schon niemand hören, da sie ihnen selbst, den Führungskräften, nicht eingefallen waren. Vielmehr war es da wichtig, Herrn DI Forst aus dem Amt zu jagen. Ich glaub‘, wir kennen das alles hier aus z.B. Salzburg oder auch von den ÖBB...

Was hilft mir z.B. auch die Erfüllung der Frauenquote, setze eine Fr. DI an die Spitze der Abteilung und dann kommen so dubiose Gleisverschlingungen wie in der Linzer Straße auf Höhe Kreuzung Einwanggasse zur Ausführung, dort, wo ich 50 km/h fahren kann und aus mangelnder fachlicher Kompetenz gezwungen werde, meine Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren, nur weil Madame keinen Gleisbau incl. dessen Vermessung beherrscht. Gleiches passierte im Bereich des Bhf. Gürtel, oder Kennedy Brücke, wo Triebwagen mit starren Achsen entgleisten, da man die Kurvenaufweitung für starre Achsen ganz einfach vergessen hat, mit einzuplanen. Aber vorher suchte man den Fehler beim Fahrpersonal der entgleisten Triebwagen, dann beim Triebwagen selbst. Gleiche fehlplanerische Leistungen am Joh.-Nep.-Berger-Platz, Vereinigungsweiche Li. 44/ Betriebsgleis aus der Rosensteingasse heraus in der Ottakringer Straße, FR. Erdbrustgasse. Eingeplanter Schienentod durch den ULF.

Ich bin für jede Frau in Führungsposition, sie soll es nicht schwerer, auch nicht leichter als ein Mann haben, soll die gleiche Entlohnung erhalten wie ein Mann in dieser Position, aber es sollte unterm Strich eine professionelle Arbeit abgeliefert werden. Das ist aber nicht der Fall.

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4736 am: 30. Mai 2019, 09:46:08 »
Da lache ich nicht über den Schienenbieger in der Z-W, Abt. Oberbau, der ohne moderne Maschine, ohne Computer einen Gleisbogen oder Gleiskreuzung aus Gefühl, Erfahrung und fachlichem Können heraus produziert

Blöderweise kommen dabei halt Kleinbahnschienen heraus, denn Übergangsbögen kann man einfach nicht nach Gefühl biegen, die gehören berechnet. Und dieser Kleinbahnoberbau ist dafür verantwortlich, dass der ULF beim Einfahren in so einen Bogen erst einmal ordentlich aneckt, bevor sich das erste Radpaar radial einstellen kann. Mit einem Übergangsbogen geht das Ganze viel sanfter. Owa za wos brauch ma des, iwa hundert Joahr is ohne aa gaungan!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

denond

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4737 am: 30. Mai 2019, 10:00:35 »
Blöderweise kommen dabei halt Kleinbahnschienen heraus, denn Übergangsbögen kann man einfach nicht nach Gefühl biegen, die gehören berechnet. Und dieser Kleinbahnoberbau ist dafür verantwortlich, dass der ULF beim Einfahren in so einen Bogen erst einmal ordentlich aneckt, bevor sich das erste Radpaar radial einstellen kann. Mit einem Übergangsbogen geht das Ganze viel sanfter. Owa za wos brauch ma des, iwa hundert Joahr is ohne aa gaungan!

Wie du auch weißt, hat DI Forst solche Übergangsbögen schon vor Jahren am Quellenplatz für die Li. 67 nach und vor den Verzweigungs-/ Vereinigungsweichen oder bei der Hauptfeuerwache Mariahilf am Gürtel bei deren Neulage eingeplant und ausgeführt. Nur kamen in weiterer Folge die Kleinbahnschienen wieder deshalb, da man Forst diesen Weitblick nicht vergönnte.

Also das Problem wieder "von Oben" hausgemacht.

Da kann aber der Schienenbieger nichts dafür. Der macht das, was er lt. Plan, lt. Vorlagen angeordnet bekommt. Ob mit CNC oder ohne CNC-Maschine, Computer oder irgendwas...

Schienenchaos

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4738 am: 30. Mai 2019, 11:25:07 »
Seid ihr euch sicher, dass die Gleisgeometrien wirklich aus fixen Radien zusammengestückelt werden? In den Plänen sieht man nämlich faktisch immer entsprechende Übergangsbögen eingezeichnet!

Rodauner

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #4739 am: 30. Mai 2019, 13:18:27 »
Eine Stelle, wo ich aufgrund der Laufruhe des ULF einen Übergangsbogen vermute ist der Linksbogen von der Eichenstraße in die Assmayergasse hinunter. Einfach zur Tür 1 stellen und "probefahren"!