Ich schätze, du meinst mit dem Stand der 80er Jahre den Personalstand? Aus meiner Sicht ist das ein Thema, jedoch nicht das Wesentliche. Vielmehr müsste man mit guten Leuten, die ordentlich bis sehr gut ausgebildet sind, einen modernen Gleisbau bewerkstelligen. Und damit meine ich nicht unseren Gleisbieger, der - trotz moderner Maschinen - wie mit der Hand arbeitet und entsprechende "Qualität" liefert. Als nächsten wären zeitgemäße Oberbauformen notwendig, um den modernen Niederflurfahrzeugen (ULF oder Flexity ist egal) etwas adäquates entgegen zu setzen - da braucht es m.E. auch nicht ein Mehr an Personal, wohl aber an fähigen und motivierten Köpfen.
Es überrascht tatsächlich nicht wirklich, wenn man tagtäglich damit zu tun hat und mitdenkt. Ab 1996 gings in jeder Richtung bergab.
Ja, ich meinte den Personalstand und auch den Abteilungsstand von damals. Ich erachte dies doch als wesentlich, denn viele Hände haben damals schon fast unmögliches vollbracht, auch wenn diese Hände nur angelernte Arbeiter waren, waren sie doch stets mit Eifer und Euphorie bei der Sache dabei. Denn sie fühlten sich tatsächlich als Tramwayer und wurden von ihren Partieführern geschätzt und geachtet. Nur die Obrigkeit schaute verachtend auf sie hinunter. Ist ja nur ein Gleisbehm…
Und ganz ehrlich: Da lache ich nicht über den Schienenbieger in der Z-W, Abt. Oberbau, der ohne moderne Maschine, ohne Computer einen Gleisbogen oder Gleiskreuzung aus Gefühl, Erfahrung und fachlichem Können heraus produziert, der ohne Wenn und Aber geschmiedet, eingelegt, und das noch dazu passend genau erzeugt wurde. Ich ziehe vor solchen Leuten den Hut. Gleiches gilt für den Autobus und die U-Bahn. Es sind jene Menschen, die das System Wiener Verkehrsbetriebe am laufen halten...
Gute, fähige und motivierte Köpfe, ordentlich ausgebildete Führungskräfte gab es auch damals, ich denke da nur an Herrn DI Alexander Forst, der selbst die Eisenbahn als Hobby hatte, sehr viel von Gleisbau versteht und viele Gleisbögen vermessen, geplant und bei der Ausführung selbst immer wieder Anwesend war um nach dem Rechten zu sehen. Er hatte auch zukunftsweisende Ideen – auch schon in Ri. ULF-Einsatz vorzubringen - war zwar noch nicht das System Rheinfeder, nur wollte seine Zukunftsvisionen im Oberbaubereich damals schon niemand hören, da sie ihnen selbst, den Führungskräften, nicht eingefallen waren. Vielmehr war es da wichtig, Herrn DI Forst aus dem Amt zu jagen. Ich glaub‘, wir kennen das alles hier aus z.B. Salzburg oder auch von den ÖBB...
Was hilft mir z.B. auch die Erfüllung der Frauenquote, setze eine Fr. DI an die Spitze der Abteilung und dann kommen so dubiose Gleisverschlingungen wie in der Linzer Straße auf Höhe Kreuzung Einwanggasse zur Ausführung, dort, wo ich 50 km/h fahren kann und aus mangelnder fachlicher Kompetenz gezwungen werde, meine Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren, nur weil Madame keinen Gleisbau incl. dessen Vermessung beherrscht. Gleiches passierte im Bereich des Bhf. Gürtel, oder Kennedy Brücke, wo Triebwagen mit starren Achsen entgleisten, da man die Kurvenaufweitung für starre Achsen ganz einfach vergessen hat, mit einzuplanen. Aber vorher suchte man den Fehler beim Fahrpersonal der entgleisten Triebwagen, dann beim Triebwagen selbst. Gleiche fehlplanerische Leistungen am Joh.-Nep.-Berger-Platz, Vereinigungsweiche Li. 44/ Betriebsgleis aus der Rosensteingasse heraus in der Ottakringer Straße, FR. Erdbrustgasse. Eingeplanter Schienentod durch den ULF.
Ich bin für jede Frau in Führungsposition, sie soll es nicht schwerer, auch nicht leichter als ein Mann haben, soll die gleiche Entlohnung erhalten wie ein Mann in dieser Position, aber es sollte unterm Strich eine professionelle Arbeit abgeliefert werden. Das ist aber nicht der Fall.