Was ich mich erinnere, hat die Wiener Städtische das neue Design gefordert, weil so das Sponsorlogo besser zur Geltung kommen sollte.
wer/zah/lts/chaf/ft/an Wenn man allerdings berücksichtigt, dass es hier um einen Betrag von lediglich 80.000 Euro pro Jahr geht, ist es erschreckend, wie egal der Stadt die Uhren sind. Aber das passt ohnehin gut zur allgemeinen Wurschtigkeit des Magistrats gegenüber der Identität der eigenen Stadtgestaltung.
Es gibt in Wien 74 Würfeluhren (
Kurier 22.10.2019). Die Wiener Städtische hat 2007 550.000 Euro in die Sanierung aller Uhren investiert und zahlt weiters 733,33 Euro pro Jahr und Uhr für das Recht, das Firmenloga anzubringen (
Rathauskorrespondenz 28.11.2007).
Man kann davon ausgehen, dass bei dem Deal zwischen Stadt Wien und der Wiener Städtischen die Stadt zumindest pari aussteigt. Gehen wir davon aus, dass die Summe von 80.000 Euro pro Jahr eine aktuelle Zahl ist (ergo knapp über 1000 Euro pro Uhr), und rechnen wir die Inflation seit 2007 raus, passen die Zahlen ziemlich gut zusammen.
Unter diesem Link kann man übrigens alle 74 aktuellen Standorte der Würfeluhren einsehen:
https://www.wien.gv.at/verkehr/strassen/einrichtungen/uhren/pdf/uhren-standorte.pdf - bei den 74 Stück ist die neu errichtete Würfeluhr in der Seestadt schon dabei.
@Identität der eigenen Stadtgestaltung: Klarerweise sind heute diese Würfeluhren weitgehend obsolet. Errichtet wurden diese Uhren zu einer Zeit, als private Armbanduhren Luxusgegenstände und somit nur den Reichen vorbehalten waren. Trotzdem würde aber niemand auf die Idee kommen, beispielsweise die Pummerin einzuschmelzen, weil man im Zeitalter von Smartphone sowieso weiß, wann das neue Jahr beginnt und der Glockenschlag gar nicht mehr benötigt wird. Ich mag diese Uhren und finde sie im Übrigen auch nicht unpraktisch. Sie zeigen einen Ort an, an dem man sich lokal gut orientieren kann: Ein zentraler Treffpunkt, ein Umsteigeknoten usw. Da passt eben auch eine Zeitanzeige gut hin.
Im Übrigen waren die Würfeluhren auch das Vorbild für den Wiener U-Bahn-Würfel als weithin sichtbarer Informationsträger und Orientierungshilfe