Autor Thema: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus  (Gelesen 426094 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

TW 292

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1169
    • Styria Mobile
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #45 am: 30. Oktober 2013, 12:33:37 »
Zieht bei der Beschaffung von Neufahrzeugen bei Politikern nicht besonders das Arbeitsplatzargument? Soweit ich weiß, baut Siemens in Wien ja außer der Ulf-Restfertigung keine Straßenbahnen mehr (und selbst die Ulfe werden von Bombardier teilgefertigt). Insofern sollte Siemens unter diesem Aspekt inzwischen deutlich schlechtere Karten haben als Bombardier.

Avenio München, Den Haag werden in Wien produziert!

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #46 am: 30. Oktober 2013, 12:48:24 »
Solange du nur eine Straßenbahn nachbaust und sie nicht weiter verkaufst darfst du das.
Sicher? M.W. waren bei den C1, die ja Nachbauten aus Düwag-Wagen waren, sehr wohl Lizenzgebühren zu berappen. Aber vielleicht ist das heute anders, ist ja doch schon einige Jahre her...

Lies bitte genau, solange ich das Fahrzeug für den Eigenbedarf baue, darf ich das, nicht jedoch wenn ich es weiterverkaufe. Und ich glaube kaum, das der  C1 eine Eigenkonstruktion war. Ausserdem hat die Flotte der C1 58 Fahrzeuge umfasst
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #47 am: 30. Oktober 2013, 12:49:47 »
Solange du nur eine Straßenbahn nachbaust und sie nicht weiter verkaufst darfst du das.
Sicher? M.W. waren bei den C1, die ja Nachbauten aus Düwag-Wagen waren, sehr wohl Lizenzgebühren zu berappen. Aber vielleicht ist das heute anders, ist ja doch schon einige Jahre her...
Lizenzgebühren werden sicher fällig, sofern es sich um einen genehmigten Nachbau handelt, und keine Kopie, die reverse-engineered wurde.
Auch in anderen Bereichen werden Fahrzeuge in Lizenz nachgebaut bzw. weiter gebaut, man bedenke z.B. die VW-Käfer aus Mexiko, die Einser-Golf aus Südafrika. Auch im Ostblock war das Gang und Gebe, dass Westautos hochoffiziell - in abgespeckter und adaptierter Form - selbst produziert wurden: Die rumänischen Dacia waren alte Renault-Modelle, die sowjetischen, später russischen Lada Zhiguli ein altes Fiat-Modell usw. Alle diese Fahrzeuge haben gemeinsam: Es waren in ihrer Zeit gute Modelle, die aber im Westen nicht mehr verkauft werden konnten, in Schwellen- und Entwicklungsländern aber - wo die Kaufkraft gering war - aufgrund ihrer Robustheit und simplen Bauweise sehr nachgefragt waren.

Rumänien hat sogar die britische BAC-1-11, ein Passagierjet der ersten Generation, in den 1990ern nachgebaut, ist dabei aber nicht sehr erfolgreich gewesen (das wäre so, wie wenn man heute einen E1 in Lizenz neu produzieren würde).

Zu Straßenbahnlizenznachbauten: Die Sowjetunion hat noch versucht, Tatras selbst zu bauen und hatte schon die Lizenz dazu. Doch dann kam die Wende und abgesehen von ein paar Einzelfahrzeugen, die heute in Kiew fahren, konnte das Werk in Dnipropetrowsk nichts mehr fertigstellen.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7242
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #48 am: 30. Oktober 2013, 13:24:03 »
Anders ist man in Polen vorgegangen, wo Konstal einfach Tatra T1 nachgebaut hat OHNE beim Bruderstaat nachzufragen.

Was die verhaltene Reaktion der ULF-Feinde angeht: die können das Ende dieser Ära wahrscheinlich noch gar nicht glauben :D

Testfahrzeuge im (eingeschränkten) Fahrgastbetrieb wären jedenfalls absolut spannend!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Bus

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3374
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #49 am: 30. Oktober 2013, 13:28:34 »

Dass ausgeschrieben wird, stand sicher schon viel früher fest als es den Medien mitgeteilt wurde.

Möglich, aber warum hat man dann noch vor kurzem behauptet, die Option ziehen zu wollen.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #50 am: 30. Oktober 2013, 13:30:03 »
Anders ist man in Polen vorgegangen, wo Konstal einfach Tatra T1 nachgebaut hat OHNE beim Bruderstaat nachzufragen.
Wobei die T1 selbst Nachbauten waren, nämlich von den amerikanischen PCC (ob mit oder ohne Lizenz, kann ich nicht sagen)  ;)

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11483
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #51 am: 30. Oktober 2013, 13:30:28 »
Lies bitte genau, solange ich das Fahrzeug für den Eigenbedarf baue, darf ich das, nicht jedoch wenn ich es weiterverkaufe.
Ich habe genau gelesen, aber darauf hingewiesen, dass zumindest seinerzeit auch bei Nachbauten für den Eigendarf Lizenzkosten fällig wurden.
Zitat
Ausserdem hat die Flotte der C1 58 Fahrzeuge umfasst
Ja, und? Was willst du damit sagen?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #52 am: 30. Oktober 2013, 15:30:00 »
Ich finde, man sollte auch Skoda berücksichtigen. Dürfte ein solides Konzept sein und hübscher kann man ihn ja machen (Design ist von Technik einigermaßen unabhängig  ;) ) !


Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #53 am: 30. Oktober 2013, 16:11:53 »
Ich finde, man sollte auch Skoda berücksichtigen. Dürfte ein solides Konzept sein und hübscher kann man ihn ja machen (Design ist von Technik einigermaßen unabhängig  ;) ) !
Dazu muß sich Skoda zuallerst aber selbst berücksichtigen. ;D

Das Konzept mit den Jacobsdrehgestellen ist ansich OK, die Durchgangsbreite in den Gelenken jedoch noch ein ärgerer Albtraum als beim ULF. Wird aber wohl mit 350 mm Fußbodenhöhe eher ausscheiden.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5297
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #54 am: 30. Oktober 2013, 17:17:37 »
Das Konzept mit den Jacobsdrehgestellen ist ansich OK, die Durchgangsbreite in den Gelenken jedoch noch ein ärgerer Albtraum als beim ULF.
Bist du schon damit gefahren? Anscheinend nicht.

Es stimmt, die Durchgangsbreite ist enger. Das hat aber auch einen Vorteil: Niemand steht dort (außer es geht nicht anders)! Dieses beidseitige Halblehnen im ULF ist ja das blockierende, das macht dort niemand, weil es auch genügend andere Stehplätze gibt. Im Gegensatz zum ULF, wo man nicht wirklich woanders stehen kann.

Auch sind die Module länger (und haben zwei Türen), sodass sich die Personen innerhalb eines Moduls gut aufteilen können. Das ULF-Problem kann man hier also nicht 1:1 umlegen.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #55 am: 30. Oktober 2013, 17:31:02 »

Dazu muß sich Skoda zuallerst aber selbst berücksichtigen. ;D
Da muss man ihnen halt irgendwie zu verstehen geben, dass es sich um eine echte Ausschreibung handelt, ber der alle beteiligten Bewerber eine faire Chance haben!  ;)


Es soll ja schon vorgekommen sein dass der Wunschsieger eines Bewerbes schon von Anfang an festgestanden ist und das informell durchaus bekannt war. Der Rest war dann reine Spiegelgfechterei für die Kontrollinstanzen und die interessierte Öffentlichkeit*!  8)




*) Achtung, das ist wieder nur so eine blöde Spinnerei von mir, ohne Bezug auf jede Realität!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11667
    • In vollen Zügen
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #56 am: 30. Oktober 2013, 18:42:03 »
Bist du schon damit gefahren? Anscheinend nicht.
Doch 14T und 15T, für solche Fälle führe ich immer eine peinlich genaue Statistik. Willst Du die Fahrzeugnummern auch wissen? >:D >:D >:D

Zitat
Auch sind die Module länger (und haben zwei Türen), sodass sich die Personen innerhalb eines Moduls gut aufteilen können. Das ULF-Problem kann man hier also nicht 1:1 umlegen.
Die Modullänge und Türdichte müßte in etwa einem Ex entsprechen. Der zweiteilige ist 21 Meter lang und hat vier Türen, pro Gelenk kommen dann 10 Meter dazu. Ich glaube Dir schon, daß es nicht so schlimm ist wie der ULF (was ist schon so schlimm wie der ULF...). Keine Ahnung wieviel Spielraum Skoda bei der Modullänge hat – aber wenn sie nicht 25 cm Einstiegshöhe und einen Wagen mit ca. 35 Meter hinkriegen, dann hat das Ding beim Strukturkonservativismus der Wiener Linien keine Chance – wenngleich so ein 40-Meter-Skoda etwa am 43er gut passen würde.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #57 am: 30. Oktober 2013, 19:55:07 »
Den (Prager) Skoda-Wagen kannst du so lang bauen, wie nötig. Ein Zwischenmodul ist ca. 6 Meter lang. Ich würde aber gleich so weit gehen, die Wagen zukunftsträchtig 2,65 Meter breit und 100 km/h schnell zu machen (–> Stadtbahn bzw. Tramway/neu!). Da diese Skoda-Wagen an Bug und Heck keinen nennenswerten Überstand haben, damit auch keine große Auslenkung, bereitet eine größere Breite in Bögen weniger Probleme!  :lamp:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #58 am: 31. Oktober 2013, 08:15:47 »
Den (Prager) Skoda-Wagen kannst du so lang bauen, wie nötig. Ein Zwischenmodul ist ca. 6 Meter lang. Ich würde aber gleich so weit gehen, die Wagen zukunftsträchtig 2,65 Meter breit und 100 km/h schnell zu machen (–> Stadtbahn bzw. Tramway/neu!). Da diese Skoda-Wagen an Bug und Heck keinen nennenswerten Überstand haben, damit auch keine große Auslenkung, bereitet eine größere Breite in Bögen weniger Probleme!  :lamp:

Feuchte Träume?

Wir reden von WIEN und einer Ausschreibung für die WIENER LINIEN.
Da kann man froh sein wenns mal die Höchstgeschwindigkeit auf 70km/h schrauben.
Und bei der Niederösterreichfeindlichen Verkehrspolitik in Wien und NÖ wird's wohl auf absehbare Zeit keine Lokalbahnen geben die derart schnelle Garnituren brauchen täten. Und Sollte es widererwartend doch eine Strecke geben, reichen 70km/h auch aus. Wobei ich aber glaube das die vmax (mangels ernsthaften Bedarf) weiterhin bei den 60km/h rum dümpeln wird. Und samma sich ehrlich: Bei der derzeitigen Fahrplangeschwindigkeit auf einigen Linien könnte man heute noch mit Wagen fahren die nicht schneller als 25 gehen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: [PM] Straßenbahnen: Wr. Linien schreiben Auftrag aus
« Antwort #59 am: 31. Oktober 2013, 08:29:51 »
Wobei ich aber glaube das die vmax (mangels ernsthaften Bedarf) weiterhin bei den 60km/h rum dümpeln wird.
Mittelfristig sicher. Aber wenn man jetzt Neufahrzeuge in großer Zahl bestellt, die nur 60 fahren können, hat man auch keinen Grund, irgendwann schnellere Strecken zu kommissionieren. Nur in Wien zäunt man übrigens diese hochgefährlichen Hochgeschwindigkeitsstrecken ein, damit die armen Menschen nicht von einer 25-km/h-Straßenbahn totgefahren werden.

OT: Die Gesundheit der Passanten ist ja der Gewerkschaft nur wichtig, wenn es darum geht, vernünftige Lösungen abzuwürgen. Bei den Unfällen mit Mitschleifen, wo es auch mehrere Todesfälle gegeben hat, haben sie sich jahrelang gegen die Spiegel gewehrt...  >:(

Zitat
Und samma sich ehrlich: Bei der derzeitigen Fahrplangeschwindigkeit auf einigen Linien könnte man heute noch mit Wagen fahren die nicht schneller als 25 gehen.
Das habe ich bei meiner Sonderfahrt im Juli miterlebt, da sind wir mit einem M-Zweiwagenzug vom 49er-ULF abgebrannt worden. Auf der Spitalgasse war nichts vor uns, und wir waren dann in nicht einmal 10 min auf der Hohen Warte oben. Das ist eigentlich schon ein Drama!