Autor Thema: 1945 - Kriegsschäden in Wien  (Gelesen 61114 mal)

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nord22

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #60 am: 24. Dezember 2017, 20:21:37 »
Die Staatsoper wurde bei einem alliierten Bombenangriff am 12. März 1945 schwer getroffen und brannte in der Folge zwei Tage lang.
- eine Aufnahme der brennenden Oper; im Vordergrund ein umgestürzter Alleebaum (Foto: Archiv Die Presse)
- der zerstörte Zuschauerraum (Foto: Öst. Staatsarchiv)
- die zerstörte Dachkonstruktion (Foto: Archiv Die Presse)
Der Wiederaufbau zog sich ein Jahrzehnt hin; feierliche Wiedereröffnung der Staatsoper war am 05. November 1955.

nord22

hema

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #61 am: 25. Dezember 2017, 01:03:28 »
Sinnlose Zerstörungswut!  >:(
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

13er

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #62 am: 25. Dezember 2017, 01:09:39 »
Sinnlose Zerstörungswut!  >:(
Naja, war ja nicht absichtlich. Sie wollten eigentlich eine Fabrik in Floridsdorf treffen, aber haben (ich glaube wegen schlechter Sicht) im falschen Moment die Bomben fallengelassen. Krieg ist leider Krieg.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #63 am: 25. Dezember 2017, 02:44:07 »

Naja, war ja nicht absichtlich.
Siiiicher nicht!  ::)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

coolharry

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #64 am: 25. Dezember 2017, 09:02:26 »
Sinnlose Zerstörungswut!  >:(
Naja, war ja nicht absichtlich. Sie wollten eigentlich eine Fabrik in Floridsdorf treffen, aber haben (ich glaube wegen schlechter Sicht) im falschen Moment die Bomben fallengelassen. Krieg ist leider Krieg.
Bomber hatten immer Primär und Sekundar Ziele. Wurden beide nicht erreicht wurde die Last abgeworfen wo man halt grad war. Die Wiener Innenstadt war immer Sekundarziel. Primär waren immer Raffinerien und Industrieanlagen südlich von Wien. Wobei es aber gezielte Angriffe auf bewohntes Gebiet gab. Dresden war so ein Fall.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

106er

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #65 am: 25. Dezember 2017, 10:01:30 »
Sinnlose Zerstörungswut!  >:(
Naja, war ja nicht absichtlich. Sie wollten eigentlich eine Fabrik in Floridsdorf treffen, aber haben (ich glaube wegen schlechter Sicht) im falschen Moment die Bomben fallengelassen. Krieg ist leider Krieg.
Nähere Information gibt es z.B. hier: http://www.oesta.gv.at/site/cob__57111/currentpage__0/6644/default.aspx oder hier: http://tvthek.orf.at/profile/Archiv/7648449/Die-bewegte-Geschichte-der-Wiener-Staatsoper/13926171/Die-bewegte-Geschichte-der-Wiener-Staatsoper/14027410 ab 08:55 (noch kurz abrufbar)
Beelzebub has a devil put aside for me ...

haidi

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #66 am: 25. Dezember 2017, 10:32:59 »

Naja, war ja nicht absichtlich.
Siiiicher nicht!  ::)
Man darf nicht vergessen, dass die oben die Hosen genau so voll hatten wie die unten. Gerade bei den englischen Bombestaffeln waren die Verluste sehr hoch und so mancher hat die Bomben schon vor dem Ziel raus gelassen und ist umgekehrt, wenn e die Flak-Feuer vor sich gesehen hat.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Kálvin tér

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #67 am: 25. Dezember 2017, 16:28:01 »
Vergessen sollte man auch nicht, das Präzisionsangriffe im heutigen Sinn (die ja dann auch öfter mal daneben gehen) damals technisch nicht möglich waren. Die Bomben waren Freifallobjekte ohne Steuerung, die Zielgeräte mechanische Vorhalterechner (https://en.wikipedia.org/wiki/Norden_bombsight). Das bedeutet einerseits, das die Treffgenauigkeit ohnehin nicht besonders berühmt war (vor allem nicht aus Höhen über 6000 Meter), was durch die häufige Einneblung der Zielobjekte noch verschlimmert wurde. Hinzu kommt, das in der Regel die Bomben von einer Staffel (zu je sechs Maschinen) gleichzeitig abgeworfen wurden wenn das Führungsflugzeug auslöse, eine gewisse Streuung war also sowieso eingeplant (frei nach dem Motto: Immerhin war das Ziel auch dabei). Wenn man sich jetzt die geringen räumlichen Distanzen in der Wiener Innenstadt ansieht, ist klar, das es selbst bei einem halbwegs genauen Anflug auf das Hotel Metropol oder den Heinrichshof (heute Opernringhof) Kollateralschäden geben musste, auch wenn diese nicht beabsichtigt waren. Die Trefferlinie Albertina - Phillipphof - Staatsoper - Heinrichshof spricht meiner Meinung nach dafür, das hier eine oder mehrere Maschinen entweder zu früh oder aber zu spät ausgelöst haben. Für nähere Details müsste man sich die Einsatzbefehle und Trefferauswertungen (wurden mittels Fotografien von Aufklärungsflugzeugen durchgeführt - quasi ein vorher/nachher Vergleich) für den Tag anschauen, die liegen jedoch in den National Archives in Washington, also für unsereins nicht gerade ums Eck.

Hawk

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #68 am: 25. Dezember 2017, 17:53:11 »
War für alle nicht einfach, gewisse Aktionen waren sicher nicht absichtlich!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

nord22

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #69 am: 26. Dezember 2017, 09:51:15 »
Diese Aufnahme von Mag. Alfred Luft aus den 50er Jahren zeigt, wie durch einen Bombentreffer das Eck des Hauses Nordbahnstraße 44/ Darwingasse vernichtet wurde und der noch brauchbare Rest des Gebäudes mit notdürftigen Mitteln bewohnbar gehalten wurde. Das Gebäude wurde wiederaufgebaut und steht heute noch, wie das Foto von Kurt Rasmussen mit E1 4791 + c4 1308 vom 17.10.2016 zeigt.

nord22

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #70 am: 26. Dezember 2017, 11:26:11 »
Interessant, dass das Grundstück dahinter schon damals nur mit den heute noch existierenden Baracken bebaut war.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #71 am: 26. Dezember 2017, 12:47:59 »
Diese Aufnahme von Mag. Alfred Luft aus den 50er Jahren zeigt, wie durch einen Bombentreffer das Eck des Hauses Nordbahnstraße 44/ Darwingasse vernichtet wurde und der noch brauchbare Rest des Gebäudes mit notdürftigen Mitteln bewohnbar gehalten wurde. Das Gebäude wurde wiederaufgebaut und steht heute noch, wie das Foto von Kurt Rasmussen mit E1 4791 + c4 1308 vom 17.10.2016 zeigt.

Das Wiederaufbau-Eck ist interessant - der Altbau hatte sicher eine "normale" Ecke, nach dem Krieg waren "praktische" (rechtwinkelige) Räume modern.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Hawk

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #72 am: 26. Dezember 2017, 13:19:02 »
Interessant, dass das Grundstück dahinter schon damals nur mit den heute noch existierenden Baracken bebaut war.
Dürfte eine Fabrik oder Lager gewesen sein!

War jahrelang eine Garage mit Tankstelle, jetzt sind die Geldtransporter drinnen!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

N1

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #73 am: 26. Dezember 2017, 15:28:52 »
Das Wiederaufbau-Eck ist interessant - der Altbau hatte sicher eine "normale" Ecke, nach dem Krieg waren "praktische" (rechtwinkelige) Räume modern.
Leider war den damaligen Planern und Architekten nicht bewusst, dass hinter den abgeschrägten Ecken bei Altbauten ebenfalls praktische und nicht so sehr ästhetische Überlegungen standen, nämlich die Verbesserung der Übersichtlichkeit von Kreuzungen. An einem derartigen Weitblick – auch gerade angesichts der bevorstehenden Massenmobilisierung – mangelte es damals generell, man denke nur an die Ablösung der Blockrand- durch die sogenannte "Zeilenbebauung", also freistehende Wohnblöcke, wo zwar sicher die Besonnung der Wohnungen eine bessere ist (bei Höfen hapert es da insbesondere im Bereich der Innenecken), dafür jegliche Abschirmung vorm Straßenlärm fehlt. Es gab allen Ernstes die absurde Vorstellung, dass sich Schallwellen lediglich im rechten Winkel von der Straße aus ausbreiten und daher nur auf die Schmalseiten der Wohnriegel treffen. :fp: Außerdem fehlt dem Grün dazwischen jede Intimität, es ist vielmehr steril und abweisend, und dem Stadtbild die Struktur.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

moszkva tér

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Re: 1945 - Kriegsschäden in Wien
« Antwort #74 am: 26. Dezember 2017, 21:12:11 »
Außerdem fehlt dem Grün dazwischen jede Intimität, es ist vielmehr steril und abweisend, und dem Stadtbild die Struktur.
Also ich würde mich davor hüten, die Grünraumversorgung der Superblockzeit (1960er) mit der Gründerzeit zu vergleichen. In der Gründerzeit hat es praktisch nur unbrauchbare Lichthöfe gegeben, während in den modernen Zeilenbauten durchaus großzügige Freiräume mit Spielplätzen und sonstigen Einrichtungen möglich ist. Geh einfach einmal durch diese Bauten und schau es dir an, was möglich ist.

Parks in der Gründerzeit hingegen sind eigentlich nur entstanden, weil man als Akzent einen Häuserblock freigelassen hat (Mortaraplatz, Wielandplatz, Richard-Wagner-Platz,...). Bei Bedarf hätte man den auch noch verbauen können.