Autor Thema: Julius Meinl und co.  (Gelesen 169483 mal)

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moszkva tér

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #60 am: 27. August 2015, 23:37:20 »
Mich wundert, dass in Mürzzuschlag ausreichend potente Kundschaft für ein
Meinl Geschäft ansässig war.
Meinl war doch ursprünglich kein überdrüber Nobelgeschäft, oder?

Helga06

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #61 am: 28. August 2015, 06:20:31 »
Von einem "überdrüber Nobelgeschäft" kann sicher nicht die Rede sein. Meinl war bekannt für seinen Kaffee, besonders geschultes Personal und seine qualitativ gute Ware und große Auswahl. Meinl war in fast allen Bezirks-Hauptstädten vertreten und MZ ist eine solche. Außerdem gab es ein großes Werk in MZ, ich glaube es war Eisen und Stahl, weiteres auch ein EB-Knotenpunkt durch die Linie nach Neuberg a. d. Mürz.

moszkva tér

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #62 am: 28. August 2015, 07:08:49 »
Meinl war in fast allen Bezirks-Hauptstädten vertreten und MZ ist war eine solche.
;)

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #63 am: 28. August 2015, 08:27:08 »
Von einem "überdrüber Nobelgeschäft" kann sicher nicht die Rede sein. Meinl war bekannt für seinen Kaffee, besonders geschultes Personal und seine qualitativ gute Ware und große Auswahl. Meinl war in fast allen Bezirks-Hauptstädten vertreten und MZ ist eine solche. Außerdem gab es ein großes Werk in MZ, ich glaube es war Eisen und Stahl, weiteres auch ein EB-Knotenpunkt durch die Linie nach Neuberg a. d. Mürz.

Es gab da ein geflügeltes Wort unter den einfachen Leuten:
"Zum Meinl kann mann nicht gehen!"
In der Übersetzung wäre das - den Meinl kann man sich nicht leisten.
Mürzzuschlag war eine Stahlstadt und im Einzugsgebiet eines großen Holzeinschlages. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Arbeiterklasse damals zum Meinl "einholen" ging, zumal in der Steiermark seit 1912 der Hornig Kaffee und deren Läden etabliert waren.
Meine Wurzeln sind in Voitsberg/Weststeiermark, mit damals Bergbau und Glaserzeugung ähnlich struktuiert. Die Verwandtschaft wäre schon aus Standesempfinden nicht zum Meinl gegangen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass es in Voitsberg einen Meinl gab, wohl aber KONSUM und Hornig.

Z-TW

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #64 am: 28. August 2015, 08:31:41 »

Es gab da ein geflügeltes Wort unter den einfachen Leuten:
"Zum Meinl kann mann nicht gehen!"

Stimmt so - ich stamme selbst aus einfachen Verhältnissen und in den 1960er-Jahren gab es in unserer Straße ein paar Greißler, eine NÖM-Filiale, einen Meinl, etwas weiter weg einen Konsum. Überall kauften die Eltern ein - nur nicht beim Meinl.

13er

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #65 am: 28. August 2015, 08:32:36 »
Den Haaren von Julius Meinl III. gefällt das nicht!

:D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Ferry

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #66 am: 28. August 2015, 09:28:56 »
Mich wundert, dass in Mürzzuschlag ausreichend potente Kundschaft für ein
Meinl Geschäft ansässig war.
Meinl war doch ursprünglich kein überdrüber Nobelgeschäft, oder?

Was er ursprünglich war, weiß ich nicht. Aber der Meinl bei uns in der Neulinggasse wurde von uns bestenfalls einmal im Monat und da mit gebotener Zurückhaltung aufgesucht. Mich hat das uniformierte Personal damals besonders beeindruckt, das gab es sonst nirgends. Und in Erinnerung geblieben ist mir auch, dass man - im Gegensaz zur MIAG - kaum warten musste, weil das Geschäft praktisch immer leer war.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Helga06

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #67 am: 28. August 2015, 12:17:42 »
Wenn man eure Mitteilungen betreffs Meinl liest, hätte es den Julius Meinl gar nicht geben dürfen. 1862 gegründet hat die Firma zwei Weltkriege überstanden, war in vielen europäischen Ländern vertreten und das Filialnetz in Österreich wurde erst 1999 verkauft, außer JM am Graben. Heute noch ist JM in der Gastronomie bis weit in den Osten aber auch in den USA vertreten. Vieles gäbe es diesbezüglich zu JM zu berichten, aber das hat eigentlich mit unserem Forum nichts zu tun.
Übrigens auch in VOITSBERG gab es eine Filiale.
Das was mich sehr freut ist, wenn Fotos von Filialen auftauchen und noch mehr wenn eine BIM auch darauf ist, im voraus schon vielen Dank.

hema

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #68 am: 28. August 2015, 12:56:59 »
Der KONSUM war auch nicht unbedingt billig(er), aber als aufrechter Genosse ging man ferngesteuert hin.  ;)


Ein Onkel von mir war immer verstimmt, wenn man sein Brot nicht beim (damals streng roten) Anker kaufte!  :-[
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haidi

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #69 am: 28. August 2015, 13:16:27 »
Wenn man eure Mitteilungen betreffs Meinl liest, hätte es den Julius Meinl gar nicht geben dürfen. 1862 gegründet hat die Firma zwei Weltkriege überstanden,
Und hat während der Wirtschaftskrise in der 1. Republik dem Staat Geld geliehen, damit er die Beamten zahlen kann.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Z-TW

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #70 am: 28. August 2015, 14:34:37 »
Der KONSUM war auch nicht unbedingt billig(er), aber als aufrechter Genosse ging man ferngesteuert hin.  ;)

Erstens das - der Vater war als Eisenbahner aufrechter Sozi - zweitens gab es 3 % Rückvergütung. War immer ein kleines Körberlgeld am Jahresende....

hema

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #71 am: 28. August 2015, 15:33:28 »
. . . . gab es 3 % Rückvergütung.
Aber nur als Gutschein und in der Stafa nur die Hälfte!  ;)
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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #72 am: 28. August 2015, 15:57:34 »
Meine Schwester bekam in den fünfziger Jahren eine Lehrstelle im KONSUM, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie Mitglied wurden.
Dazu musste man sich mit einem nicht unerheblichen Betrag in die Genossenschaft einkaufen.
Das Jahr über sammelte man alle Rechnungen, die dann in eigenen Kuverts mit aufgedruckter Tabelle angeführt und addiert in der Filiale abgegeben wurden. Soweit ich mich erinnere, bekam man für KGM-Zettel weniger refundiert.
Wie hema richtig bemerkt hat, war der KONSUM eigentlich recht teuer und was er den Mitgliedern zurückgab, wurde vorher aufgeschlagen.

hema

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #73 am: 28. August 2015, 17:50:08 »
Außerdem musste man, damit man die Kassazettel in seinen Pass eintragen lassen konnte, Mitglied in der Konsumgenossenschaft sein. Das war halt dann einer in einer Großfamilie, der bekam dann die Zettel von Brüdern, Cousins, Freunden usw. und erledigte das für die (der war dann irgenwie so, wie ein Sparvereins-Kassier  :D ). Irgend ein kleiner Betrag wurde von der Refundierung als eine Art Jahresmitgliedsbeitrag einbehalten.

Die Genossenschafter-Einlage betrug, glaube ich, 2000 Schilling. Trat man aus, bekam man das Geld zurück oder spendete es großzügig (und freiwillig) der Partei. Als der Konsum dann in Konkurs ging schauten natürlich alle Genossenschafter um ihre 2000 Schilling durch die Finger, es war auch schon vorher nicht mehr möglich, das Geld zurückzukriegen, als sich der Konkurs abzeichnete. Die Zettel des letzten Jahres konnte man sich natürlich auch auf den Bauch picken. Aber ein echter, in der Wolle gefärbter Sozi war da nicht böse, wusste er doch genau, dass nur die ÖVP und der böse Handel am freien Markt schuld waren!  ::)

Bei uns gab es da einige Familiendebatten!  ;D
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Z-TW

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Re: Julius Meinl und co.
« Antwort #74 am: 28. August 2015, 18:53:12 »
. . . . gab es 3 % Rückvergütung.
Aber nur als Gutschein und in der Stafa nur die Hälfte!  ;)

Hm - das weiß ich nicht mehr....
In Erinnerung blieb mir der Kalender am Jahresanfang mit schönen Österreichmotiven.