Autor Thema: Hier kommt der Flexity  (Gelesen 1681930 mal)

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38ger

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2385 am: 25. Februar 2019, 16:24:52 »
Also ich hielte in Wien nichts von Zweirichtungsfahrzeugen. Die Kreta-Anbindung wäre genauso gescheitert bzw. hätte man, wenn man sie wirklich gewollt hätte ja auch mit Schleife durchsetzen können.
Zweirichtungsfahrzeuge haben unbestreitbare Vorteile, aber der Preis dafür ist sehr hoch und mMn nur dort sinnvoll, wo man 1.) keine Schleifen errichten kann, 2.) 2,65m breite Fahrzeuge einsetzen kann, da nur dann der Sitzplatzverlust in den Modulen mit Türen abgefangen werden kann durch 2+2-Sitzanordnung in den Modulen ohne Türen, 3.) die Anlage von Mittelbahnsteigen Sinn macht, sei es, weil diese in Hochlage, oder in Tieflage liegt.
Diese Bedingungen sind in Wien allesamt nicht vorhanden.
Zweirichtungsfahrzeuge haben halt auch viele Nachteile: 1.) kosten mehr, da zwei Führerstände, beidseitige Türen usw. 2.) das "Endmodul" steht den Fahrgästen nicht zur Verfügung 3.) sind teurer im Unterhalt (doppelt so viel Türen, Türstörungen usw.) 4.) weniger Sitzplätze, da sich in den Türmodulen (bezogen auf den Flexity Wien als Zweirichtungsfahrzeug) unterbringen lassen 5.) deutlich weniger Platz für Kinderwägen und Rollstühle, da man diese ja nicht in den Modulen mit Sitzplätzen, nicht im Endmodul und auch nicht bei den Türen abstellen kann. - Insbesondere für etwas größere Kinderwägen und Rollstühle ist der Platz zwischen den Türen dann schon sehr beengt! - Auf Linien, wie dem 6er, der durch Gebiete vieler kinderreicher türkischen Familien fährt sind vier Abstellplätz einfach zu wenig. Schon alleine, weil ein 3. Kinderwagen in der Praxis dann, wenn er bei einem Modul mit zwei Kinderwägen reingeschoben würde auch nicht in das andere Modul verfrachtet werden würde, wo vielleicht erst ein (oder gar kein) Kinderwagen drinnen ist. Wobei Kinderwägenplätze ja auch durch Rollstuhlfahrer besetztsein könnten, auch wenn es sicherlich deutlich mehr Kinderwägen als Rollstühle gibt.

Die Vorteile, die 2-Richtungsfahrzeuge im Störungsfall, bei Mittelbahnsteifen oder Endstationen ohne Schleife bieten machen die fünf genannten Nachteile mMn nicht wett - schon gar nicht in Wien, wo keine der 3 oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind.

Tunafish

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2386 am: 26. Februar 2019, 11:32:55 »
Die Kreta-Schleife ist am Durchsetzungsvermögen der Politiker gescheitert, die schon beim kleinsten und unbedeutendsten Widerstand einknicken, nicht am Fehlen von Zweirichtungsfahrzeugen. Siehe auch: Viele andere Wiener Verkehrsprojekte.

95B

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2387 am: 26. Februar 2019, 11:37:30 »
Die Kreta-Schleife ist am Durchsetzungsvermögen der Politiker gescheitert, die schon beim kleinsten und unbedeutendsten Widerstand einknicken, nicht am Fehlen von Zweirichtungsfahrzeugen. Siehe auch: Viele andere Wiener Verkehrsprojekte.

Die Politiker im 10. stehen kurz vor dem Absturz (sprich, dem Verlust ihrer Macht an die blaune Opposition), die machen bis zu ihrer Abwahl keinen Handgriff mehr, der ihnen auch nur den Bruchteil einer Wählerstimme kosten könnte. Natürlich wird so ein Verhalten den Verbleib an der Macht nicht unbedingt fördern, aber das ist eine andere Geschichte.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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sheldor

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2388 am: 26. Februar 2019, 11:40:22 »
Zweirichtungsfahrzeuge - das geht gar nicht, da könnte es vorkommen, dass die Kletterweichen sinnvoll einsetzbar wären.

Wann waren in Wien das letzte Mal Kletterweichen im Einsatz?

Und bezüglich Zweirichtungsfahrzeuge. Könnte man das Bitte bei den entsprechenden Thread weiter diskutieren und heir bitte wirklich bei der Inbetriebnahme der bestellten Flexity bleiben?

Und ja ich weiß, ich bin kein Admin. Daher auch nur ein ersuchen. Aber mir geht es schön langsam auf den Geist, dass es kaum mehr Thread gibt, wo über das eigentliche Thema diskutiert wird.

Wenn ich mich nicht täusche war die letzte Kletterweiche auf der Linie O im Einsatz. Als man die Brücke (Marxer Gasse) über die ÖBB erneuerte.

60er

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2389 am: 26. Februar 2019, 11:44:28 »
Wenn ich mich nicht täusche war die letzte Kletterweiche auf der Linie O im Einsatz. Als man die Brücke (Marxer Gasse) über die ÖBB erneuerte.
Das war keine Kletterweiche, sondern eine stinknormale Schnürstelle. Eine solche gab es in den 90ern auch am 10er in der Breitenseer Straße und am 64er kurz vor der Endstelle Siebenhirten (beides wegen Bauarbeiten für die U-Bahn).

Die Politiker im 10. stehen kurz vor dem Absturz (sprich, dem Verlust ihrer Macht an die blaune Opposition), die machen bis zu ihrer Abwahl keinen Handgriff mehr, der ihnen auch nur den Bruchteil einer Wählerstimme kosten könnte. Natürlich wird so ein Verhalten den Verbleib an der Macht nicht unbedingt fördern, aber das ist eine andere Geschichte.
Genau so ist es! Das ist auch der Hauptgrund, warum die Neubaustrecke Neilreichgasse unter dieser Bezirksvorstehung sicher nicht mehr kommen wird.

Wie es ab 2020 in Favoriten politisch ausschauen wird, wird sich weisen. Eine Übernahme des Bezirksvorstehers durch die FPÖ wäre durchaus denkbar. Wobei durch die Besiedelung des Sonnwendviertels im 10. Bezirk aber inzwischen auch viele junge und eher liberale Wähler dazugekommen sind, die eher nicht FPÖ wählen.

coolharry

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2390 am: 26. Februar 2019, 11:57:32 »
Wie es ab 2020 in Favoriten politisch ausschauen wird, wird sich weisen. Eine Übernahme des Bezirksvorstehers durch die FPÖ wäre durchaus denkbar. Wobei durch die Besiedelung des Sonnwendviertels im 10. Bezirk aber inzwischen auch viele junge und eher liberale Wähler dazugekommen sind, die eher nicht FPÖ wählen.

Hierzu sei ein Verweis in die Seestadt erlaubt. Junges Stadtviertel und FPÖ lastig. Teilweise sogar ziemlich. Siehe Gemeinderatswahl 2015.
Also ein Neubauviertel ist kein garant für liberal. Bei der Nationalratswahl war die SPÖ dominierender allerdings knapp.
Bin aber schon gespannt wie es dort weiter aussehen wird, da jetzt doch wesentlich mehr Menschen dort wohnen als 2015.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2391 am: 26. Februar 2019, 12:01:40 »
Ich kann mir vorstellen, dass das Sonnwendviertel hipsterlastiger ist als die Seestadt. ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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60er

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2392 am: 26. Februar 2019, 12:08:18 »
Hierzu sei ein Verweis in die Seestadt erlaubt. Junges Stadtviertel und FPÖ lastig. Teilweise sogar ziemlich. Siehe Gemeinderatswahl 2015.
Also ein Neubauviertel ist kein garant für liberal. Bei der Nationalratswahl war die SPÖ dominierender allerdings knapp.
Bin aber schon gespannt wie es dort weiter aussehen wird, da jetzt doch wesentlich mehr Menschen dort wohnen als 2015.
Die Sonnwendbewohner sind viel mehr Bobos und damit ein etwas anderes Klientel, als die Seestädter. Für die Favoritner SPÖ könnte deren Wahlverhalten jedenfalls entscheidend sein und sie 2020 noch einmal mit einem blauen Auge davon kommen lassen.

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2393 am: 26. Februar 2019, 12:45:10 »
Zweirichtungsfahrzeuge haben unbestreitbare Vorteile, aber der Preis dafür ist sehr hoch und mMn nur dort sinnvoll, wo [...] die Anlage von Mittelbahnsteigen Sinn macht, sei es, weil diese in Hochlage, oder in Tieflage liegt.

Ach wer braucht schon Zweirichtungsfahrzeuge für Mittelbahnsteige, wenn man ja auch einfach für kurze Strecken mit Einrichtungsfahrzeugen in den Linksverkehr wechseln kann.   ;)

Natürlich haben sie Nachteile, aber nicht umsonst setzen die meisten neuen Straßenbahnbetriebe ausschließlich auf Zweirichtungsfahrzeuge. In kleiner Stückzahl machen sie auch bei älteren Einrichtungsbetrieben Sinn, um flexibel bei der Planung agieren zu können. Kann ja vorkommen, dass ein Mittelbahnsteig am sinnvollsten ist (Nein, Linksverkehr mit Eigenkreuzung ist keine vernünftige Alternative) oder die Errichtung einer Schleife nur unter sehr hohem Aufwand möglich ist. In Transdanubien könnte ein Subnetz mit Zweirichtungsverkehr heute schon Sinn machen.

Was ich mir beim Flexity Wien aber wirklich gewünscht hätte, wäre eine 40m-Version gewesen. Einige Linien mit starkem Fahrgastandrang könnten durch längere Fahrzeuge definitiv stabiler betrieben werden. Am 6er z.B. ist ein dichteres Intervall zur HVZ schlicht nicht mehr sinnvoll, trotzdem gehen die Fahrzeuge zeitweise über. Meine Lösung wäre da ein 40m-Flexity gewesen, die Wiener Lösung sieht bekanntlich anders aus.


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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2394 am: 26. Februar 2019, 12:52:16 »
Zweirichtungsfahrzeuge haben unbestreitbare Vorteile, aber der Preis dafür ist sehr hoch und mMn nur dort sinnvoll, wo [...] die Anlage von Mittelbahnsteigen Sinn macht, sei es, weil diese in Hochlage, oder in Tieflage liegt.

Ach wer braucht schon Zweirichtungsfahrzeuge für Mittelbahnsteige, wenn man ja auch einfach für kurze Strecken mit Einrichtungsfahrzeugen in den Linksverkehr wechseln kann.   ;)

Natürlich haben sie Nachteile, aber nicht umsonst setzen die meisten neuen Straßenbahnbetriebe ausschließlich auf Zweirichtungsfahrzeuge. In kleiner Stückzahl machen sie auch bei älteren Einrichtungsbetrieben Sinn, um flexibel bei der Planung agieren zu können. Kann ja vorkommen, dass ein Mittelbahnsteig am sinnvollsten ist (Nein, Linksverkehr mit Eigenkreuzung ist keine vernünftige Alternative) oder die Errichtung einer Schleife nur unter sehr hohem Aufwand möglich ist. In Transdanubien könnte ein Subnetz mit Zweirichtungsverkehr heute schon Sinn machen.

Was ich mir beim Flexity Wien aber wirklich gewünscht hätte, wäre eine 40m-Version gewesen. Einige Linien mit starkem Fahrgastandrang könnten durch längere Fahrzeuge definitiv stabiler betrieben werden. Am 6er z.B. ist ein dichteres Intervall zur HVZ schlicht nicht mehr sinnvoll, trotzdem gehen die Fahrzeuge zeitweise über. Meine Lösung wäre da ein 40m-Flexity gewesen, die Wiener Lösung sieht bekanntlich anders aus.

Diese Diskussion hatte wir auch schon. Das Problem ist nun mal, das viele Haltestellen nur auf 35m ausgelegt sind und diese auch nicht immer einfach zu verlängern sind. Angefangen einmal bei der USTRAB über die Gürtelquerungen der Linie 40-49 und den Schleifen wie zum Beispiel am Westbahnhof.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2395 am: 26. Februar 2019, 12:58:14 »
Das war keine Kletterweiche, sondern eine stinknormale Schnürstelle. Eine solche gab es in den 90ern auch am 10er in der Breitenseer Straße
Das war mir bisher nicht bekannt. Gibt es davon Fotos? Im historischen 10er-Thread habe ich dazu nichts gefunden.

Ich kann mir vorstellen, dass das Sonnwendviertel hipsterlastiger ist als die Seestadt. ;)
Das jedenfalls. Nur die Frage, ob die Hipster nicht zu den Pinken wandern, wo doch weder die Grünen noch die Roten Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten mit sonderlich viel Profil zu bieten haben und überdies stark mit sich selbst beschäftigt sind. Wobei - auf Bezirksebene könnten die Hipster die SPÖ schon „rausreißen“.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2396 am: 26. Februar 2019, 13:04:42 »
Diese Diskussion hatte wir auch schon. Das Problem ist nun mal, das viele Haltestellen nur auf 35m ausgelegt sind und diese auch nicht immer einfach zu verlängern sind. Angefangen einmal bei der USTRAB über die Gürtelquerungen der Linie 40-49 und den Schleifen wie zum Beispiel am Westbahnhof.

Dann stationiere man die 40m-Flexity halt nur in Favoriten und Simmering. Dort kommen sie nur mit der USTRAB in Berührung und vielleicht kann man bei den WLB erfragen, wie die mit ihren 50m-Garituren dort durch kommen.

Ganz grundsätzlich: Eine Diskussion ist nicht automatisch vorbei wenn sich ein Gegenargument findet.

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2397 am: 26. Februar 2019, 13:18:16 »
Das war mir bisher nicht bekannt. Gibt es davon Fotos? Im historischen 10er-Thread habe ich dazu nichts gefunden.
Die Schnürstelle am 10er gab es im Jahr 1994, weil dort eine riesige Baugrube für die U3 war.

Das jedenfalls. Nur die Frage, ob die Hipster nicht zu den Pinken wandern, wo doch weder die Grünen noch die Roten Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten mit sonderlich viel Profil zu bieten haben und überdies stark mit sich selbst beschäftigt sind. Wobei - auf Bezirksebene könnten die Hipster die SPÖ schon „rausreißen“.
Die Pinken sind nicht für alle enttäuschten Ex-Grünwähler eine Option und bereits 2015 sind gar nicht wenige Hipster zu den Roten gewechselt. Auch deswegen, weil das Wiener Wahlrecht bekanntlich die Stimmen für größere Parteien mehr gewichtet. Eine Stimme für die SPÖ wirkt sich im Kampf gegen den Rechtsruck mehr aus, als eine Stimme für eine Kleinpartei wie NEOs oder Grüne.

Klingelfee

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2398 am: 26. Februar 2019, 13:25:37 »
Diese Diskussion hatte wir auch schon. Das Problem ist nun mal, das viele Haltestellen nur auf 35m ausgelegt sind und diese auch nicht immer einfach zu verlängern sind. Angefangen einmal bei der USTRAB über die Gürtelquerungen der Linie 40-49 und den Schleifen wie zum Beispiel am Westbahnhof.

Dann stationiere man die 40m-Flexity halt nur in Favoriten und Simmering. Dort kommen sie nur mit der USTRAB in Berührung und vielleicht kann man bei den WLB erfragen, wie die mit ihren 50m-Garituren dort durch kommen.

Ganz grundsätzlich: Eine Diskussion ist nicht automatisch vorbei wenn sich ein Gegenargument findet.

Und auch In Simmering und Favoriten hast du mit längeren Züge Probleme So hast du dann zum Beispiel bei der Station Ring, Volkstheater keinen Platz mehr für 2 Züge in der Haltestelle in Richtung Oper (Linie 71, D) Und zu deiner Bemerkung der WLB und ihren 50m.

Klar kommen die durch die USTRAB, aber wenn du sie for die hast, dann kannst du nicht gleichzeitig als 2 Zug in die Station einfahren, weil du dann hinten raus stehst.

Und ich bin gerne bereit weiter darüber zu Diskutieren. Aber wenn im entsprechenden Thread. In diesem Thread ist die Diskussion diesbzüglich für mich beendet. Die WL haben sich nun mal für die 35m entschieden und hier in diesem Thread sollte bitte nur über Punkte, die mit der Inbetriebnahme des Flexity zu tun haben reinkommen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2399 am: 26. Februar 2019, 16:59:50 »
Zweirichtungsfahrzeuge haben unbestreitbare Vorteile, aber der Preis dafür ist sehr hoch und mMn nur dort sinnvoll, wo [...] die Anlage von Mittelbahnsteigen Sinn macht, sei es, weil diese in Hochlage, oder in Tieflage liegt.

Ach wer braucht schon Zweirichtungsfahrzeuge für Mittelbahnsteige, wenn man ja auch einfach für kurze Strecken mit Einrichtungsfahrzeugen in den Linksverkehr wechseln kann.   ;)

Natürlich haben sie Nachteile, aber nicht umsonst setzen die meisten neuen Straßenbahnbetriebe ausschließlich auf Zweirichtungsfahrzeuge. In kleiner Stückzahl machen sie auch bei älteren Einrichtungsbetrieben Sinn, um flexibel bei der Planung agieren zu können. Kann ja vorkommen, dass ein Mittelbahnsteig am sinnvollsten ist (Nein, Linksverkehr mit Eigenkreuzung ist keine vernünftige Alternative) oder die Errichtung einer Schleife nur unter sehr hohem Aufwand möglich ist. In Transdanubien könnte ein Subnetz mit Zweirichtungsverkehr heute schon Sinn machen.

Was ich mir beim Flexity Wien aber wirklich gewünscht hätte, wäre eine 40m-Version gewesen. Einige Linien mit starkem Fahrgastandrang könnten durch längere Fahrzeuge definitiv stabiler betrieben werden. Am 6er z.B. ist ein dichteres Intervall zur HVZ schlicht nicht mehr sinnvoll, trotzdem gehen die Fahrzeuge zeitweise über. Meine Lösung wäre da ein 40m-Flexity gewesen, die Wiener Lösung sieht bekanntlich anders aus.

Also wenn etwas Humbug ist, dann ein 40m-Flexity - abgesehen davon, dass man nur zwei Module einfügen kann und sich dadurch zwangsläufig eher 45m ergeben würden. Entweder man bleibt bei den bewährten Maßen, oder man tut (sorry für die deutsche Wortwahl, aber das triffts einfach am Besten:) klotzen statt kleckern und schafft für die Linie 6 gleich 55m lange Fahrzeuge an. Das würde bei zweiminütiger Verspätung am 6er zur HVZ eine wirkliche Stabilisierung bringen. 5 Meter mehr oder weniger machen das Kraut nicht fett bei einem eh schon 35m langen Fahrzeug.
Das wäre nur eine Wiederholung des teuren Fehlers der "kurzen überlanfen Gelenkbusse" - auch dort hätte man entweder bei den bisherigen 18m bleiben sollen, oder gleich auf Buszüge oder Doppelgelenkbusse setzen (nur um halbwegs realistisch zu bleiben, Umstellung vor Allem des 11A auf Straßenbahn wäre ohne Zweifel die sinnvollste Variante).