Über Fehler und Probleme zu informieren war wohl noch nie üblich .....
Und es ist halt üblich, dass man mehr als früher alles als geheim betrachtet. Im Anbetracht der allgemeinen Bereitschaft Daten herzugeben eigentlich ein spannendes Phänomen.
Auch früher hat man in Fach(!)zeitschriften Problemlösungen publiziert. Aber meist erst viele Monate später.
Aber manchen hier geht es ja anscheinend mehr darum zu erfahren, ob die Gestelle schon unter dem 309 eingebaut waren oder für den 315 vorgesehen waren. Und welche Auswirkungen das auf die in 2020 zu liefernden Fahrzeugzahlen hat.
Du dürftest sichtlich da keinen Sinn darin sehen, dass Menschen Interesse an Dinge haben, das Sie wirklich verstehen wollen was dahinter steckt, Interesse an technischen Dingen haben.., aber passt so.
Ich bin überzeugt, wenn man jemandem, egal ob Techniker oder technisch Interessierter, fünf A4-Blätter mit Bildern und Zeichnungen in die Hand drückt und ihm vor Ort den Sachverhalt erklärt, wird es trotzdem nach fünf Minuten noch immer Fragen geben. Entweder weil die Materie schwer verständlich ist oder der Wissensdurst ins Unermessliche steigt. Ergo macht es keinen Sinn, in der aktuellen Situation für die Interessen von nullkommanullzwei Prozent der Bevölkerung dutzende oder hunderte Stunden in zusätzliche Öffentlichkeitsarbeit zu stecken, während 98 Prozent schon mit der Info zufrieden sind, dass man das Problem im Griff hat und es nur ein paar Tage sind, die die Sanierung dauert.
Das ist ja das Phänomen der heutigen Zeit, daß Infos u.U. in nur 5 Minuten um die ganze Welt publiziert werden und manche würden sich gerne aus Geilheit selbst mit einer Meldung überholen.
Bei einer so perfekt sich gebenden heutigen Gesellschaft, dürfte solches aber nicht passieren, die sich perfekt glaubende Gesellschaft, das ist das heutige Problem.
Niemand von den heute unter 40-jährigen kennt eine wirkliche Einschränkung oder Grenze, wie wir es auch unter den derzeitigen Bedingungen wegen Corona erleben. Es wird einiges ins Lächerliche gezogen und permanent aufs Neue hinterfragt, so wie gestern wieder von Wolf in der ZiB2 die eine oder andere Maßnahme, die gesetzt wurde. Und da gehören auch viele BWLer dazu, die glauben, alles neu erfinden zu müssen, sich über Grenzen hinwegsetzen zu können. Nur: Die Alten waren auch nicht dumm und man sieht ja, daß Vieles noch immer – Gott sei Dank – funktioniert, die Jungen profitieren von den Alten ebenfalls noch, nur sie glauben, sie sind besser. Das glauben sie tatsächlich, es wird ihnen auch immer wieder fälschlicherweise suggeriert. Nur das Gegenteil ist bei vielen der Fall, das Handy beweist es. Nimm‘st ihnen das Handy weg, sind sie brotlos, manche finden sich auf Google-Maps nicht einmal mehr zurecht, oder, sie können nicht einmal mehr „zu Fuß“ rechnen….
Ist es nicht wirklich egal, ob die jetzt nötigen Fahrwerke für einen Zug dezidiert vom schon fertigen D 309, 310, 311 oder von einer Euro-Palette aus dem Vorratslager-Regal (dort vielleicht noch die Etage 2, Reihe 12, Platz 3223) der Produktion für irgendeinen zukünftig fertigen Triebwagen kommen?
Die zuständigen Werkmeister in Favoriten müssen wissen, wo welches Fahrwerk mit der Inventarnummer unter welchem Triebwagen in welcher Position seine Arbeitsleistung abliefern darf. Das ist wichtig, alles andere dürfen wir nach einiger Zeitverzögerung auch einmal vielleicht erfahren, wenn es uns wirklich brennend interessiert. Und dazu kann ich selbst schreiben, eine Drehgestell-Inventarnummer hat mich noch nie interessiert oder vielleicht nur am Rande so, damit ich auch weiß, das es diese Nummer gibt und was/wen sie betrifft. Wichtig war immer nur, daß die Räder rund waren. Wichtig ist auch, daß man eine Schwachstelle – von wem auch immer entdeckt – erkennt und nach einiger Zeit eine Problemlösung bieten kann und die Garnituren wieder dem Betrieb zuführen kann. Das alles fällt unter die Kategorie „Kinderkrankheiten“.