Tolle Bilder! Daran kann ich mich auch noch erinnern, sowohl im U-Bahn, wie auch im Stadtbahnbetrieb!
Den U-Bahnbetrieb bzw Stadtbahn im U-Bahndesign kannte ich weniger, da ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr in Wien verweilte. Zu klassischen Stadtbahnzeiten sah die Station Westbahnhof etwas anders aus. Es gab, wenn ich mich recht erinnere hellgrün gefärbte einfache Glastüren vom Durchgang zur Kassenhalle hin, die Wände hatten noch keine gelbe Pissoir-Verfliesung sondern waren getüncht, also eher weiß bzw de facto grau, das ganze natürlich in kaltem Neonlicht. In der Kassenhalle gab es einst Bahnsteigsperren wie in allen anderen Stadtbahnstationen. Ob es eigene Hüttln für die Kartenbändiger gab kann ich mich nicht erinnern.
Bemerkenswert finde ich, daß bei der Planung und bei Bau der Stadtbahnstrecken von Otto Wagner NUR auf der Gürtelstrecke (und zum Teil auf der Vorortelinie) diese Rundbögen bei den Tunnel vorkommen, nicht jedoch auf der Wiental- und Donaukanalstrecke!
Das lässt sich damit erklären dass sowohl Wiental als auch Donaukanal künstliche Tunnels sind, zumal sie im erweiterten Flussbett errichtet wurden und zumindest einseitig ein abstüzendes Erdreich fehlte. Deshalb die Errichtung mit Seitenwänden und Deckenträgern. Donaukanal war übrigens fast durchgehend seitlich offen - wie heute noch vor allem im Abschnitt zwischen Schottenring und Friedensbrücke (damals vorteilhaft wegen Rauchabzugs). Dem gegenüber wurde am Gürtel ein Graben für die Stadtbahn ausgehoben der danach abschnittweise eingewölbt wurde. Bei der Vorortelinie waren es echte, bergmännisch vorgetriebene Tunnels.
Wenn mich nicht alles täuscht, liegt das daran, daß entlang der Wiental- und Donaukanalstrecke ursprünglich überhaupt keine Tunnels existierten, sondern lediglich Einschnitte, die erst später überplattet wurden.
Bis auf die Stationen Meidling, Karlsplatz, Landstraße und Schottenring, die einst offen waren, war die Strecke vom Anfang an zur Gänze eingedeckt. Beim Schwedenplatz bin ich mir nicht ganz sicher, kenne jedoch keine alte Aufnahme mit offener Station. Von Meidling bis etwa Längenfeldgasse (die Station kam erst mit der U6) war die Strecke offen. Die Wientalgleise waren getrennt wärend in der Mitte die Rampe zur Gürtelstrecke anstieg.