Wenn du meine Nachrichten genau lesen würdest, dann wüsstest du dass ich den GESAMTEN ABLAUF der Winterdiensträumung bekrittle. INKLUSIVE der WL. Gestern hat sich keine Reinigungsorganisationsführung mit Ruhm bekleckert. Und ich ziehe sehr wohl den Hut vor den Reinigungskräften, die ihr möglichstes getan haben, dass das Chaos wieder kleiner geworden ist. Und im übrigen, ich habe mich allerdings auch nicht zu gut gefunden und habe Fahrern beim Reinigen der Weichen geholfen, damit die Fahrgäste irgendwie weiter kommen. Auch wenn ich Züge in andere, als vorgesehene Richtung schicken musste.
Gescheiter wäre es gewesen, wenn du Haltestellen geräumt hättest, damit nicht Fahrgäste beim Ein- oder Ausfahren der Züge ausrutschen und unter den Zug kommen

Und das die MA48 auch nur die Fahrzeuge einsetzten kann, die sie zur Verfügung hat, ist mir auch klar. Nur verstehe ich einfach nicht, dass Fahrzeuge für eine relativ kleine Gruppe binde (Radfahrer) und sie nicht für eine wesentlich größere Gruppe (Fußgänger) einsetze. Denn es gibt genügend Gehwege, die bezüglich der Räumpflicht in der Hoheit der MA48 liegen
Für die Gehwege sind zuständig:
Die Eigentümer der anliegenden Grundstücke und die Polizei:
Der Grundstückeigentümer hat zwischen 6 und 22 Uhr zu räumen oder jemand (Haubesorger, Reinigungsfirma etc.) mit der Räumung zu beauftragen. Das Beauftragen anderer entbindet ihn aber meiner Meinung nach nicht von der Sorgfaltspflicht gerade bei Reinigungsfirmen, bei denen es bekannt ist, dass die Räumung meist unzureichend ausgeführt wird. Die Polizei ist dafür zuständig, das Bestrafen derjenigen einzuleiten, die der Reinigungspflicht nicht nachkommen. Da gehört wirklich einmal anständig durchgegriffen, das könnte auch die Parkwächtertruppe übernehmen.
Und Gehsteige, die von der MA48 zu räumen sind, gibt es nicht so viele, die meisten gehören der MA 42 (Stadtgartenamt).
Aber ich höre von dir nichts wegen der überhaupt nicht vorhandenen Räumung der Haltestellenbereiche.
Die Fahrzeuge haben doch eh alle einen Wechselaufbau. Ausserdem gibts ja auch Müllsammler die man noch zu Räumfahrzeugen umrüsten kann. (ich glaube es ist bei einigen sogar vorgesehen).
Ausserdem: Für sowas gibt es Überstunden. Da werden halt ein, zwei Nächte Überstunden geschoben die man im Sommer oder sonstwann abbummelt. Das wurde halt gestrichen da irgendwer auf den Trichter der unverrückbaren 10h gekommen ist.
Arbeitszeitgesetz und gesetzliche Lenkzeitenvorschriften gibt es. (Wenn ich dran denke, dass man wieder den 12-Stunden-Tag - wenn auch nicht über das ganze Jahr - einführen will, steigen mir die Grausbirnen auf und ich frag mich, was sich die Damen und Herren Politiker dabei denken.)
Die Lenkzeiten sind mit gutem Grund und aus Erfahrung beschränkt und der Räumdienst in der Stadt ist sicher eine den Fahrer stark fordernde Lenktätigkeit, gerade bei dieser ist ein massives Überschreiten gefährdend.
Außerdem war gestern in Wien sicher kein Zustand, der irgendwelche Ausnahmen wegen Katastrophen zugelassen hätte. Schneekatastrophen kennen die Jüngeren unter uns gar nicht und ich selbst war noch nie direkt davon betroffen.
Allerdings hat es bis in die Sechziger Winter gegeben, wo das Bundesheer in der pannonischen Tiefebene (Gegend Bruck/Leitha) mit Panzern ausgerückt ist, die Autos zu bergen und aus den Achzigern ist mir ein Fall bekannt, wo die Fahrzeugkolonne auf der A2 südlich von Wien zum Stillstand gekommen ist und nach kürzester Zeit so eingeweht wurde, dass sie über Nacht dort festhing.
Das was sich gestern verkehrsmäßig abgespielt hat war im Prinzip nichts anderes als das, was sich z.B. beim Einfall der ungarischen Heuschreckenschwärme unmittelbar nach Öffnung des Eisernen Vorhanges abgespielt hat.