Und auch wenn für viele wieder nur eine Ausrede bringe - Sie halt nur Fakt. Wie willst du einen anderen Fahrweg anzeigen, als das Fahrzeug hat. Der Disponent weis nicht, ob der Strom in X min wieder da ist. Und wie soll er bei der Mayerhofgasse schon wissen, ob der Zug wirklich Westbahnhof fährt. Auch Richtung Stadt kann sich das Ziel noch ändern. Wichtig wäre in den Fall jedoch, dass der Fahrer ggf. bei der Hofwiesengasse eine Durchsage macht und die Fahrgäste auf die Linie 60 verweist.
Die Haltestelle Hermesstraße ist von der Endstation Wattmanngasse drei Fahrminuten entfernt. Dass der Disponent da noch nicht weiß, ob er den Zug in Speising kürzt oder Richtung Stadt schickt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Und auch die Mayerhofgasse ist nicht soo weit weg von der Eichenstraße, als dass man nicht zumindest dem ersten Zug die Ablenkung schicken könnte. Die Ablenkung kann ja auch wieder zurückgenommen werden, wenn die Verkehrsaufnahme erfolgt.
Das sorgt für einen weitaus besseren Effekt bei den Fahrgästen, als wenn ihnen bei der Eichenstraße – *piep*, *klesch* – offenbart wird, dass sie nun leider zum Westbahnhof kutschiert werden. Der Fahrer darf es zudem ausbaden, dass er am Matz noch nichts von der drohenden Ablenkung wusste... denn die Fahrgäste hätten ja von dort bequem mit der Schnellbahn Richtung Meidling oder Hetzendorf fahren und sich dann mit diversen Buslinien weiterbehelfen können.
Auch beim gestrigen SEV am 37er wurden immer wieder Geisterzüge mit Echtzeitangabe im Kando eingeblendet, die angeblich von der Hohen Warte hätten kommen sollen, während Abfahrten von der Marsanogasse Richtung Schottentor nur mit Phantasiezeiten abrufbar waren (die wurden aber auch als Echtzeit verkauft) – und das nicht etwa kurz nach Störungsbeginn, sondern 10 Stunden danach!
Das grundlegende Dilemma bei den Störungen dürfte sein, dass die korrekte Disposition der Züge einen zu hohen Personaleinsatz im Z-Expedit verlangt, den die zu wenigen Mitarbeiter nicht ableisten können, ohne alles andere rundherum völlig zu vernachlässigen (und sie haben ja noch eine Handvoll anderer Linien zu betreuen, auf denen ebenfalls Störungen auftreten können).
Fazit wieder einmal: Unter den gegebenen Umständen (Personal- und Sparpolitik, Betriebsklima) kann nur Chaos produziert werden.