Tramwayforum

Öffentlicher Verkehr national und international => Verkehrspolitik => Thema gestartet von: Ustrab am 28. Dezember 2010, 06:58:49

Titel: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Ustrab am 28. Dezember 2010, 06:58:49
Öffis": Vassilakou will Ticketpreise ändern
Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen in Wien für bestimmte Personengruppen billiger werden, hat Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) im "Wien heute"-Interview zum Jahreswechsel angekündigt. Die Umsetzung wird aber dauern. 
     
     
Vassilakou: Tarifmodell soll "soziale Aspekte" berücksichtigen.    Arbeitsgruppe erarbeitet neues Tarifmodell
"Wir werden mit einer Arbeitsgruppe ein neues Tarifmodell gestalten, das auf alle Fälle soziale Aspekte berücksichtigen wird und den Klimaschutz respektieren wird", sagte Vassilakou im Gespräch mit ORF-Wien-Chefredakteur Paul Tesarek.

Bei Personengruppen, die wenig verdienen, "könnte es zu Vergünstigungen kommen", so Vassilakou. Als Beispiele nannte sie etwa Studierende, Schulkinder oder Eltern die in Karenz sind.

In spätestens einem halben Jahr werde die Arbeitsgruppe dann "die ersten Ergebnisse" für eine Tarifreform vorlegen, so Vassilakou, der es trotz Verlusten bei der Wien-Wahl im Oktober gelungen ist, die Grünen in eine Koalition mit der SPÖ zu führen. 
     
     
    Für Vassilakou "wichitgstes" Vorhaben 2011
Für Vassilakou sei es "das Wichtigste, 2011 mit der Tarifreform zu beenden". Damit wolle sie "den Wienerinnen und Wienern zeigen, dass es mit diesem Modell Sinn macht, das Auto stehen zu lassen und auf die Öffis umzusteigen."

Woher das Geld für die Reform kommen soll, ließ Vassilakou im Interview aber weitgehend offen: "Es geht um Umschichtungen innerhalb des Systems. Ich kann das nicht jetzt schon verraten, denn ansonsten würden wir ja keine Arbeitsgruppe mit allen Akteuren brauchen".
 quelle : orf at 

Mod-Edit: polemischen Zusatz entfernt. Solche Äußerungen - egal, welche Partei es betrifft - sind tunlichst zu unterlassen.

 
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 28. Dezember 2010, 07:19:16
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Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Schienenbremse am 28. Dezember 2010, 08:00:56
1 Beitrag entfernt, da durch Mod-Edit obsolet.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 28. Dezember 2010, 08:02:30
moszkva tér gefällt das  :up:
(http://marcelnunis.com/blog/wp-content/uploads/2010/12/No-facebook.jpg)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 28. Dezember 2010, 08:12:59
Was soll ich sagen... Die Idee mit sozial gestaffelten Ticketpreisen finde ich prinzipiell sehr gut.
Die Finanzierung wird man, so man wirklich will, schon irgendwie hinbringen. Man könnte z.B. die Strafen in Kurzparkzonen erhönen. 21 Euro sind ein Scherz, wenn man bedenkt, dass man in der Innenstadt für das Geld gerade einmal 3 Stunden in der Garage stehen kann. Na da hasardiere ich doch auf die 21 Euro und lasse den Wagen den ganzen Tag draußen stehen. Vielleicht habe ich Glück und werde nicht erwischt. Habe ich Pech, habe ich mir immer noch einen Batzen Geld gespart.

Den Umsetzungshorizont sehe ich auch nicht so problematisch an: Wenn Ende 2011 tatsächlich diese Reform kommt, passt das schon. Das Budget 2011 kann man ja nicht mehr aufmachen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 28. Dezember 2010, 09:09:52
Was soll ich sagen... Die Idee mit sozial gestaffelten Ticketpreisen finde ich prinzipiell sehr gut.
Das ist ja an sich nichts Neues. Für Studenten gibt es die ermäßigten Semesterkarten schon lang, den Mobilpass gibt es ebenfalls nicht erst seit gestern. Dass man derartige Ermäßigungen ausweiten will und das gleichzeitig als Neuerfindung des Rades verkaufen will, halte ich für überzogen. Oder wird die Arbeitsgruppe von F59 beschickt? (Anmerkung für humorlose Stationswarte: Ich will lustig sein.)

Gleichzeitig halte ich es für sehr, sehr ungeschickt, dass sich die Grünen auf dieses Thema so stark konzentrieren. Da gäbe es weitaus wichtigere Dinge im Verkehrsressort, als sich mit solchen Kleinigkeiten herumzuschlagen und das auch noch in den Medien aufzubauschen, als wäre es der Stein der Weisen.

Lockangebote für eingefleischte Autofahrer wären meiner Meinung nach viel wichtiger zur Senkung des IV-Modal-Split-Anteils als Ermäßigungen für Leute, die sich das Autofahren eigentlich eh nicht leisten können (das hat wichtige soziale Aspekte, aber um die soll es hier nicht gehen) - Beispiel: Wer Führerschein- und Zulassungsbesitzer ist und noch nie eine Jahreskarte hatte, kriegt eine solche zum halben Preis (oder zum normalen Preis, aber dafür mit 2 Jahren Gültigkeit). Oder: Schnupperwochen für Großbetriebe - jeder Mitarbeiter der Firma XY erhält eine Monatskarte gratis... solche und ähnliche Aktionen werden übrigens unter dem Begriff "Mobilitätsmanagement" zusammengefasst - wahrlich ein Unwort wie vieles, wo "Management" vorkommt, aber dieser verunglückte Ausdruck enthält tatsächlich eine Menge brauchbarer Optionen zur Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs. Mit so etwas könnte man im Verkehrsressort und bei den Wählern punkten... und nicht mit Erbsenzählerei bei Tarifen für Randgruppen.

21 Euro sind ein Scherz, wenn man bedenkt, dass man in der Innenstadt für das Geld gerade einmal 3 Stunden in der Garage stehen kann.
Welche Garage meinst du? Am Hof kostet 3,80 pro Stunde, Stephansplatz 4 Euro - und mehr Innenstadtlage als bei diesen Garagen ist doch gar nicht mehr möglich. Ich stimme dir aber zu: 21 Euro sind zu wenig - außerdem ist es eine Farce, dass nur diejenigen einen Strafzettel bekommen, bei denen irgendwas mit dem Kurzparkschein nicht passt, während der Rest der Falschparker (Haltestellen, Ladezonen, 5-m-Bereich etc. etc.) leer ausgeht. Und das sind mindestens genau so viele. >:(
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 28. Dezember 2010, 09:15:42
Ich will lustig sein.
Aufpassen, sonst gibt's Leichtdienst!
Gleichzeitig halte ich es für sehr, sehr ungeschickt, dass sich die Grünen auf dieses Thema so stark konzentrieren.
Das sind sicher noch Auswirkungen des Wahlkampfs... ich sag nur 100 € Jahreskarte. Da kommt man jetzt halt nicht anders heraus.

Ganz allgemein frage ich mich, ob man über's Geld die Autofahrer zu Öffifahrern macht. Schließlich kostet jetzt ein Auto schon um Unsummen mehr als eine Jahreskarte und trotzdem verzichtet ein jeder lieber aufs Essen als aufs Auto. Ich habe aber auch kein besseres Rezept anzubieten.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 28. Dezember 2010, 09:28:54
Prinzipiell gebe ich 95B recht. Hier die ausschließliche Lösung der Mobilitätsprobleme zu sehen, wäre sehr verwegen.
Allerdings ist die Rücksichtnahme auf Randgruppen bei den Grünen ein wichtiges Paradigma und auch eines der wichtigsten Wahlargumente für die Kernwählerschaft. Insoferne sehe ich das auch als Basisarbeit.
Nun, ausschließlich mit Kernwählerschaft lassen sich keine Wahl gewinnen, und es wäre auch absurd, ausschließlich deren Interessen in der Politik umzusetzen.

Wo die Grünen aber auch gemessen werden, ist auch, wie sie ihre Ideen außerhalb des Verkehrssektors einbringen können. Auch bei der Wohnbau- und Bildungspolitik würde ein frischer Wind sich nicht schlecht machen.
Prinzipiell finde ich es halt positiv, dass einmal frische Ideen diskutiert werden. Ob diese Ideen gut oder blöd sind, stellt sich meistens im Diskussionsprozess heraus.
Bei einer Alleinregierung fällt dieser notwendige Diskussionsprozess halt meistens komplett weg oder wird sehr verkürzt.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 28. Dezember 2010, 10:21:20
Nicht die 21 Euro sind ein Witz, sondern die Durchführung der Kontrolle. Wenn man fleißig Kurzparkscheine nachlegt, kann man den ganzen Tag in der Kurzparkzone stehen. Und dort, wo ich gearbeitet habe (Grenze 16./17./9. Bezirk) habe ich (wenn ich mit dem Auto hingefahren bin) jedesmal beim Nachlegen nachgeschaut, ob in der Umgebung schon Strafmandate verteilt waren, wenn ja, dann hab ich nicht mehr nachgelegt, weil die Kontrolle nur ein Mal täglich erfolgt ist.

Verbilligte Jahreskarten für Autofahrer:
Ich seh das nicht ein - eher würde ich das Autofahren unattraktiver machen - z.B. Aufkleber oder so mit denen man in der Umgebung der Zulassungsadresse frei parken darf und im restlichen Wien nur gegen Einwurf von Münzen und Scheinen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 28. Dezember 2010, 10:28:17
Wenn man fleißig Kurzparkscheine nachlegt, kann man den ganzen Tag in der Kurzparkzone stehen.

Das muss man nicht einmal physisch machen, das geht auch per SMS. Beim SMS-Parken musste man zu Beginn eine Parkscheibe anbringen, um diesen Missbrauch zu verhindern. Das wurde aber rasch abgeschafft, bzw nicht mehr exekutiert.

Verbilligte Jahreskarten für Autofahrer sehe ich auch nicht ein... das ist eine Belohnung für ein unökologisches Verhalten. Besser wäre es, Haushalte zu fördern, die kein Auto haben, oder auf ihr Auto verzichten möchten. Beispielsweise durch eine Variante der Schrottprämie: Wer sein Auto weggibt und im Haushalt kein weiteres Auto mehr existiert, dann bekommen alle Haushaltsbewohner eine Jahreskarte verbilligt oder gar gratis (für eine bestimmte Zeit), solange kein neues Auto angeschafft wird. Wird jedoch vor Ablauf einer Frist wieder ein Auto angemeldet, muss man die Förderungen refundieren.
Das würde sicher viele davon überzeugen, das Auto wegzugeben. Ich kenne einige Leute, die nur deswegen ein Auto haben, weil sie es halt haben. Verkaufen rentiert sich nicht, verschrotten auch nicht, weil es fährt ja noch. Und weil man es halt hat, benutzt man es auch. Auch wenn diese Bekannten durchwegs sagen, dass sie eigentlich kein Auto bräuchten. Und auch keines mehr kaufen würden, wenn es endgültig den Geist aufgibt.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: luki32 am 28. Dezember 2010, 10:30:10
Verbilligte Jahreskarten für Autofahrer:
Ich seh das nicht ein - eher würde ich das Autofahren unattraktiver machen - z.B. Aufkleber oder so mit denen man in der Umgebung der Zulassungsadresse frei parken darf und im restlichen Wien nur gegen Einwurf von Münzen und Scheinen.

Da bin ich voll bei Dir.
Warum muß ich als langjähriger Jahreskartenbesitzer mehr zahlen als einer, der jahrelang mit seiner Blechliste durch die Stadt pflügt?
Ich verstehe das sicher nicht.

mfG
Luki
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 28. Dezember 2010, 10:37:48
Verbilligte Jahreskarten für Autofahrer: Ich seh das nicht ein

Verbilligte Jahreskarten für Autofahrer sehe ich auch nicht ein

Da bin ich voll bei Dir. [...] Ich verstehe das sicher nicht.

Auf den ersten Blick mag das in einem schiefen Licht erscheinen... aber für den Autofahrer ist das ein positiver Anreiz, dem er gern Folge leistet. Und ist er erst einmal von selber draufgekommen, dass der ÖV gar nicht so schlecht ist, bleibt er dabei. Zwingt man jedoch den Autofahrer in die Öffis, wird er alles tun, um dem Zwang zu entkommen, da das für ihn ein negatives Erlebnis ist.

Sich darüber aufzuregen, dass der zu ködernde Autofahrer ein Mal nur die Hälfte zahlt, ist kleinkariert.

Wer sein Auto weggibt und im Haushalt kein weiteres Auto mehr existiert, dann bekommen alle Haushaltsbewohner eine Jahreskarte verbilligt oder gar gratis (für eine bestimmte Zeit), solange kein neues Auto angeschafft wird.
Tja, dann läuft die Zulassung halt auf jemanden, der nicht im selben Haushalt wohnt... :lamp:
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 28. Dezember 2010, 10:42:10
Wer sein Auto weggibt und im Haushalt kein weiteres Auto mehr existiert, dann bekommen alle Haushaltsbewohner eine Jahreskarte verbilligt oder gar gratis (für eine bestimmte Zeit), solange kein neues Auto angeschafft wird.
Tja, dann läuft die Zulassung halt auf jemanden, der nicht im selben Haushalt wohnt... :lamp:
Das muss dann aber jemand sein, der im selben Bezirk wohnt, wegen Parkpickerl und so.
Dazu gabs auch schon Vorschläge hier im Forum, die ich gar nicht so schlecht finde... die Geltungsbereiche der Parkpickerln kleiner machen, also nicht auf Bezirke beschränken, sondern auf Wohnviertel (dafür gerne auch bezirksübergreifend). Ich finde es eh absurd, dass ich seinerzeit mit meinem Auto als Bewohner des 2. Bezirks ohne weiters vom Karmeliterviertel ins Stadioncenter gefahren bin. Dort habe ich nämlich als Pickerlbesitzer draußen parken können und habe mir die nervige Garage gespart  :P
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 28. Dezember 2010, 10:57:07
Vielleicht können wir die Gruppen von Autofahrern einmal aufteilen:
- Lieferverkehr: wird man kaum wegbringen, ist auch im wesentlichen ok
- Geschäftsverkehr/Berufliches: wird man evt. etwas verringern können, aber im großen und ganzen ok
- Zur Arbeit Fahrende: Hier könnte man je nach Entfernung zum Arbeitsplatz ansetzen, quasi so was wie eine "inverse Pendlerpauschale". Je näher der Arbeitsplatz liegt, desto weniger ist vertretbar, warum jemand mit dem Auto fährt. Bedeutet aber hohen Verwaltungsaufwand und bringt auch verfassungsrechtliche Probleme mit sich. Pendler sind eine besondere Gruppe innerhalb dieser Kategorie. Die Pendlerpauschale gehört sofort ersatzlos gestrichen und Park and Ride intelligent(er als jetzt) aufgezogen, von mir aus auch noch stärker subventioniert.
- Freizeitverkehr: Größtenteils unnötig.

Beim Freizeitverkehr ("schnell einmal ein Eis holen in die Stadt", "Tschick holen ums Eck", ein Ottakringer besucht einen Freund in Simmering) liegt IMHO der erste Ansatzpunkt. Diesen kann man wohl nur durch empfindliche Verteuerungen (MÖSt, Citymaut, ...) reduzieren. Eine Angebotsverbesserung der Öffis wird gerade diese Personen leider kaum ansprechen. Da finden sich hunderte mehr oder weniger gute Ausreden, warum man nicht auf die Öffis umsteigen kann. Weil da stinkts ja immer so, da kommt man verschwitzt mit dem Anzug in die Arbeit, wie bekomm ich meinen neuen Flachbildfernseher nach Hause, wie kommt die gehbehinderte Oma zum Arzt.

Der "Wiener Weg" durch Ausbau der Öffis scheitert an den beiden Personengruppe Arbeits- und Freizeitverkehr rigoros, auch wenn die Fahrgastzahlen der Öffis stetig steigen.

Kann man den Freizeitverkehr stark und den Arbeitsverkehr vertretbar (davon den Pendlerverkehr stark) reduzieren, hat man vermutlich bereits eine Reduktion des Autoverkehrs auf die Hälfte erreicht.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 28. Dezember 2010, 11:18:45
- Freizeitverkehr: Größtenteils unnötig.

Jein!
Prinzipiell gebe ich dir recht. Die von dir genannten Beispiele brauchen tatsächlich kein Auto. Allerdings gehts darum, eben den Menschen es zu ermöglichen, ihre Freizeit dennoch auf die Art und Weise und an dem Ort zu verbringen, an dem sie möchten.
Das bedingt einerseits, dass man die Freizeitverbindungen des ÖV ausbaut (z.B. Nachtverkehr, Ausflugsverkehr usw.), andererseits kann man auch ein intelligentes Car-sharing-Modell forcieren.
Wenn ich gerne einmal an einem Sonntag die barocken Dorfkirchen des Weinviertels besichtigen möchte, geht das halt nur mit dem Auto. Wichtig ist, hier den Menschen Möglichkeiten zu geben, nicht auf ihre Mobilität verzichten zu müssen, ohne ein eigenes Auto zu haben.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: E2 am 28. Dezember 2010, 11:45:17
- Zur Arbeit Fahrende: Hier könnte man je nach Entfernung zum Arbeitsplatz ansetzen, ...

Da fehlt mir aber was: Arbeitsbeginn / -ende, sowie Zeitraum zwischen Ende und Beginn, in Bezug auf vertretbare Fahrzeiten mit Öffis bzw. überhaupt Öffi-verkehr!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 28. Dezember 2010, 12:07:11
- Zur Arbeit Fahrende: Hier könnte man je nach Entfernung zum Arbeitsplatz ansetzen, ...

Da fehlt mir aber was: Arbeitsbeginn / -ende, sowie Zeitraum zwischen Ende und Beginn, in Bezug auf vertretbare Fahrzeiten mit Öffis bzw. überhaupt Öffi-verkehr!
Sonder- und Ausnahmefälle wird es immer geben. Klar, wenn du um 4 Uhr Dienstbeginn hast, dann wirst du dir höchstwahrscheinlich schwer tun mit den Öffis und dann wird's jeder einsehen, wenn du mit dem Auto fährst.

Es geht mir (als Beispiel) vor allem um die ganz normalen Angestellten, 9 bis 17 Uhr, wohnhaft in Ottakring, arbeitend im 1. - da gibt es keinen einzigen Grund, warum so jemand mit dem Auto fahren muss und nicht z.B. mit der U3.

@moszkva tér: Den Waldviertelausflug wird man ohne Auto schwer bestreiten können. Mir ging es um den Freizeitverkehr, wenn jemand in Kagran draufkommt "foahr ma schnö midm Auto am Schwedenplatz a Eis hoin!".
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Ferry am 28. Dezember 2010, 12:17:49
Sich darüber aufzuregen, dass der zu ködernde Autofahrer ein Mal nur die Hälfte zahlt, ist kleinkariert.
Wenn er denn nur ein Mal die Hälfte zahlt! Davon war bis jetzt nicht die Rede.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 28. Dezember 2010, 12:36:49
Die Pendlerpauschale gehört sofort ersatzlos gestrichen und Park and Ride intelligent(er als jetzt) aufgezogen, von mir aus auch noch stärker subventioniert.
Nein, das Pendlerpauschale soll vorerst (sprich: die nächsten Jahrzehnte) bleiben - aber es gehört zweckgebunden, sprich: nicht von der Steuerbemessungsgrundlage abgezogen, sondern als Fahrpreisermäßigung im ÖV. So weit, dass wir das Pendeln unattraktiv machen können, damit sich die Leute einen Job nahe der Wohnung oder vice versa suchen, sind wir noch nicht. Da bedarf es noch einiger langfristiger Investitionen in die Raumentwicklung.

- Freizeitverkehr: Größtenteils unnötig.
Leider strukturbedingt derzeit sehr wohl nötig - wie willst du denn beispielsweise ins Kino kommen, wenn nicht mit dem Auto? Dass es in jedem Bezirk ein paar Kinos gibt, ist lang her. Bis es wieder einmal so weit sein wird (wenn überhaupt), wird noch viel Zeit vergehen, das werden wir alle miteinander nicht mehr erleben.

Kann man den Freizeitverkehr stark und den Arbeitsverkehr vertretbar (davon den Pendlerverkehr stark) reduzieren, hat man vermutlich bereits eine Reduktion des Autoverkehrs auf die Hälfte erreicht.
Und um das zu erreichen, darf man eben nicht beim Verkehr ansetzen, sondern muss bei dessen Rahmenbedingungen herumschrauben (Siedlungsstruktur, Nutzungsmischung). Sind die optimiert, reduziert sich der Verkehr von selbst.

Sich darüber aufzuregen, dass der zu ködernde Autofahrer ein Mal nur die Hälfte zahlt, ist kleinkariert.
Wenn er denn nur ein Mal die Hälfte zahlt! Davon war bis jetzt nicht die Rede.
Doch. Allerdings habe ich mich nicht klar ausgedrückt, wie ich soeben beim Nachschauen feststellen musste. Ich schrieb:

Zitat
Wer Führerschein- und Zulassungsbesitzer ist und noch nie eine Jahreskarte hatte, kriegt eine solche zum halben Preis (oder zum normalen Preis, aber dafür mit 2 Jahren Gültigkeit).
Damit meinte ich das erste Jahr, denn bei der zweiten Jahreskarte trifft die Bedingung "noch nie eine Jahreskarte hatte" schon nicht mehr zu. Ich gebe aber zu, dass man das in dieser Formulierung auch anders auffassen kann, da war ich während des Schreibens wohl zu sehr von der eigenen Idee überzeugt. :D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 12. April 2011, 18:04:45
12.04.2011 | 16:42 |  Von Duygu Özkan und Martin Stuhlpfarrer (DiePresse.com)

Wiener Linien: Preiserhöhung in der Pipeline

Tarifreform. Betriebsrat rechnet mit einer Erhöhung der Wiener-Linien-Ticketpreise um 13 Prozent – und würde diese Erhöhung auch begrüßen. Teurere Tarife könnten bereits vor dem Sommer auf die Wiener zukommen.

Wien. Es ist (neben den Radstraßen, die vorerst auf Eis gelegt sind) das Flaggschiff der grünen Regierungsbeteiligung. Die Rede ist von der Tarifreform bei den Wiener Linien. Immerhin hatten die Grünen im Wahlkampf flächendeckend die 100-Euro-Jahreskarte für alle Wiener im Wahlkampf versprochen und plakatiert. Mit der SPÖ konnte man sich bisher nur auf eine Tarifkommission einigen, die untersuchen soll, was finanzierbar ist.

Am Dienstag sind Gerüchte aufgetaucht, dass die Grünen mit ihren Forderungen für eine Tarifreform bei den Wiener Linien gescheitert sind. „Die Wünsche von Maria Vassilakou sind nett, aber unfinanzierbar“, ist im Rathaus zu hören. Vielmehr soll es eine Preiserhöhung geben: „Wir rechnen mit einer Tariferhöhung von 13 Prozent“, sagt der Vorsitzende des Zentralbetriebsrats der Wiener Linien, Michael Bauer.

Wie die Erhöhung im Einzelnen aussehen könnte, darüber herrscht aber derzeit noch Unklarheit. „Momentan haben wir sehr wenige Infos über die Verhandlungen“, so Bauer.

„Kommen mit Geld nicht aus“
Fest steht, dass der Betriebsrat eine Erhöhung begrüßen würde. „Wir kommen mit dem Geld nicht aus“, sagt Bauer. Insbesondere, weil die Nacht-U-Bahn eingeführt und Linien verlängert wurden (dadurch wird mehr Personal benötigt). Daher hoffe man auf eine Tariferhöhung noch vor dem Sommer. Ansonsten müsse man viele Serviceleistungen reduzieren, beispielsweise bei der Reinigung oder Instandhaltung der Wagen.

Die Wiener Linien selbst halten sich mit Informationen über eventuelle Tariferhöhungen bedeckt. Man wolle den Verlauf der Tarifgespräche nicht kommentieren, sagt Sprecher Dominik Gries. Fix ist jedoch, dass mit der neuen Tarifreform auch eine Anpassung kommen wird: Das betrifft das unterschiedliche Alter für Seniorenjahreskarten. Frauen haben ab 60, Männer ab 65 Jahren Anspruch auf eine ermäßigte Jahreskarte für Senioren. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat diese Regelung bereits im Jänner gekippt; sie verstoße gegen das Gleichbehandlungsgesetz. Ob die Altersgrenze nun erhöht oder gesenkt wird, ist offen.

Unterdessen wird in grünen Kreisen auf die Frage, ob die grüne Tarifreform – also günstigere Ticketpreise – gestorben ist, weiter mit „Sicher nicht!“ geantwortet. Fest steht nur, dass Vassilakou von der 100-Euro-Jahreskarte für alle, mit der der Anteil des öffentlichen Verkehrs in den nächsten Jahren auf 40 Prozent steigen sollte, bereits sanft abgerückt ist.

Neue Spielregeln für Ticketkauf
Apropos Erhöhung der Fahrgäste: Deutlich mehr Finanzmittel wird Vassilakou brauchen, wenn sie ihre Vision von einem 15-Minuten-Takt auf den Schnellbahn-Pendlerrouten zwischen Niederösterreich und Wien realisieren will. Die ÖBB stehen den Plänen der Wiener Verkehrsstadträtin sehr positiv gegenüber – allerdings: „Zusatzangebote müssen immer vom Land Wien bezahlt werden“, heißt es bei den ÖBB.

Investiert wurde inzwischen in die Erneuerung der Software bei den 360 Fahrkartenautomaten der Wiener Linien – und zwar insgesamt 400.000 Euro. Grund: Ab Freitag wird bei einem Kauf einer Fahrkarte per Kreditkarte am Automaten der Pincode verlangt. Dies sei eine zusätzliche Sicherheitsvorkehrung, man wolle damit Missbrauch von gestohlenen Kreditkarten vorbeugen, so die Wiener Linien. Allein im Vorjahr hätte der Schaden rund 70.000 Euro betragen.

Auf einen Blick
Ticketpreise. Der Betriebsrat der Wiener Linien rechnet für heuer mit einer Tariferhöhung um rund 13 Prozent. Ein Fahrschein um 1,80 Euro würde dann zwei Euro kosten.
Kreditkarten. Ab diesem Freitag werden die Ticketautomaten der Wiener Linien umgestellt. Käufer mit Kreditkarte müssen dann ihren Pincode eingeben.

("Die Presse" Printausgabe vom 13.04.2011)

Quelle: Die Presse (http://diepresse.com/home/panorama/wien/649789/Wiener-Linien_Preiserhoehung-in-der-Pipeline?_vl_backlink=/home/index.do)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 12. April 2011, 18:21:12
Die LInienverlängerungen (es kann sich doch nur um die 2 Durchgangslinien handeln) haben doch auch mehr Fahrgäste gebracht - oder?

Änderung Software für die Fahrkartenautomaten um 400.000 Euro:
Haben die für jeden Automaten einzeln programmiert?

Schön langsam wäre es interessant, eine "Grenzüberschreitungsgebühr" für jedes Fahrzeug einzuheben, das die Wiener Grenze Richtung Wien überschreitet. Warum soll Wien allein für das 15-Minuten Schnellbahnintervall zahlen, das dann für die NÖ-Pendler gedacht ist.

Hannes
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 12. April 2011, 21:00:05
Die LInienverlängerungen (es kann sich doch nur um die 2 Durchgangslinien handeln) haben doch auch mehr Fahrgäste gebracht - oder?
Es ist die U2-Verlängerung gemeint. Man will nur nicht so deutlich schreiben, dass man durch die wahnsinnigen (Betriebs-)Kosten der U-Bahn ständig in Geldnot ist und eh schon im Oberflächennetz einspart, was überhaupt nur geht.

Ich (er)warte(te) ohnehin schon seit längerem, dass die Jahreskarte "endlich" 499 kostet. 449 war so ein unrunder Preis ;)

Die Fahrradstraßen sind übrigens überhaupt nicht vom Tisch, sondern, da der Bundesgesetzgeber diese nicht (in der Form, wie von Wien gewünscht) umsetzen wollte, wird nun eben für jede Wiener Fahrradstraße einzeln bei deren Beginn und Ende ein Schilderwald mit den Vorrang- und sonstigen Regelungen stehen, das ist alles.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: highspeedtrain am 12. April 2011, 23:48:39
Schön langsam wäre es interessant, eine "Grenzüberschreitungsgebühr" für jedes Fahrzeug einzuheben, das die Wiener Grenze Richtung Wien überschreitet. Warum soll Wien allein für das 15-Minuten Schnellbahnintervall zahlen, das dann für die NÖ-Pendler gedacht ist.

Sobald die Schnellbahn die Stadtgrenze quert, zahlt ohnehin NÖ - nebst dem Bund wohlgemerkt, der für den ÖBB-Nahverkehr bei weitem am meistem zahlt. Und zwar auch in Wien.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: tram am 13. April 2011, 10:19:41
Verkehrszeichendiskussion abgetrennt!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 13. April 2011, 11:43:30
Schön langsam wäre es interessant, eine "Grenzüberschreitungsgebühr" für jedes Fahrzeug einzuheben, das die Wiener Grenze Richtung Wien überschreitet. Warum soll Wien allein für das 15-Minuten Schnellbahnintervall zahlen, das dann für die NÖ-Pendler gedacht ist.

Sobald die Schnellbahn die Stadtgrenze quert, zahlt ohnehin NÖ - nebst dem Bund wohlgemerkt, der für den ÖBB-Nahverkehr bei weitem am meistem zahlt. Und zwar auch in Wien.

Die Frage ist: Will NÖ für ein 15-Minuten-Intervall zahlen oder lieber parallel dazu Autobusse führen?
Wenn NÖ nichts zahlt, dann gibts kein 15-Minuten-Intervall oder Wien muss alles zahlen.

Das ist einer der vielen Gründe, warum ich für die Abschaffung der Bundesländer-Verwaltung bin. Man ersparte sich verdammt viel Geld, wenn man keine Landtagsabgeordneten, Landesregierung,*) Landesbeamten mehr hat (wobei man einen Teil der Landesbeamten sicher wo anders braucht).
Es gibt nur mehr eine Bauordnung, ein Jugendschutzgesetz (weil es gerade in Diskussion ist)....
Die Kompetenzaufteilung in der Durchführung der Gesetze und in der Verwaltung muss man dann halt sinnvoll zwischen Bund und Bezirkshauptmannschaften/Magistrate aufteilen.
Und die Kleinststaaterei hat auch ein Ende.
Immerhin ist Österreich so groß wie ein durchschnittliches deutsches Bundesland.

Im Gegensatz dazu gehört allerdings der Bundesrat zu einer vollwertigen Kammer aufgewertet, d.h. ein Gesetz muss dann immer von Parlament und Bundesrat beschlossen werden, wobei ich beim Nationalrat beim Verhältniswahlrecht bliebe, beim Bundesrat ein Persönlichkeitswahlrecht einführte. Ein Mandatar pro Bezirkshauptmannschaft (für größere Städte wie Wien, Linz, Grat.... müsste man sich etwas überlegen) ergäbe dann zwischen 100 und 150 Mandatare.

Hannes

*) Genau diese politischen Posten sind der Grund, warum es nie dazu kommen wird.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 13. April 2011, 11:45:29
In Wien und Graz zumindest kann man ja auch die Stadtbezirke zu Wahlkreisen machen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 13. April 2011, 12:15:39
derStandard.at›Panorama›Wien›Verkehr in Wien›Öffis in Wien | 13. April 2011, 11:59

Öffi-Ticketpreise: "SPÖ will signifikante Erhöhung"

Grünen-Verkehrssprecher Chorherr behauptet, dass Koalitionspartner den Betriebsrat vorschickt - Einzel- oder Kurzzeitfahrscheine könnten teurer werden

Die gestern kolportierte Erhöhung der Ticketpreise für die Wiener Linien um 13 Prozent - siehe Bericht - sorgt für Spannungen in der rot-grünen Stadtregierung. "Die SPÖ will signifikante Erhöhungen, ohne Grüne hätte es diese auch schon längst gegeben", erklärt Christoph Chorherr, Verkehrssprecher der Grünen, auf derStandard.at-Anfrage. "Wir wollen aber weiterhin eine Senkung und ein sozial gestaffeltes Tarifsystem."

Dass bereits bis zum Sommer die Tarife erhöht werden sollen, weist Chorherr strikt zurück: "Das wird es mit uns nicht geben. Die Politik der SPÖ aber scheint zu sein, Druck auszuüben, indem sie  Betriebsratsleute mit diesen Forderungen vorschicken." Im Büro von SP-Finanzstadträtin Renate Brauner, die auch für die Wiener Linien zuständig ist, wollte man die Sache nicht kommentieren. Eine Brauner-Sprecherin verwies auf noch laufende Verhandlungen. Die mit Ausarbeitung der künftigen Ticketstruktur betraute Arbeitsgruppe soll - so sieht es der ursprüngliche Zeitplan vor - ihre Ergebnisse bis Ende Juni vorlegen.

Teilweise Erhöhungen werden verhandelt
Wie die APA berichtet, werde aber bei einzelnen Ticketsegmenten bereits um eine Erhöhung verhandelt. Einzel- oder Kurzzeitfahrscheine könnten somit teurer werden, billigere Tarife solle es dafür für Langzeitkarten und bestimmte Nutzergruppen geben - Stichwort: soziale Staffelung. Die Reform wollen die Grünen jedoch an die Bedingung knüpfen, dass der Koalitionspartner SPÖ die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung garantiert.

Dass zusätzliches Geld - nicht zuletzt infolge der Tarifreform - nötig ist, bestreiten die Grünen nicht. Sie wollen finanzielle Mittel allerdings nicht durch generell höhere Kartenpreise lukrieren, sondern über den Umweg des Autoverkehrs hereinbringen. Konkret verlangen die Grünen von der SPÖ die Zusicherung, dass die Parkraumbewirtschaftung ausgebaut wird. Sprich: Die Tarifreform soll mit der Ausweitung des Parkpickerls junktimiert werden. Diese zusätzlichen Einnahmen sollen dann in den Öffi-Verkehr fließen.

100 Euro Jahreskarte
Zur Forderung der Grünen während des Wahlkampfs 2010, eine Jahreskarte zum Preis von 100 Euro anzubieten, meint Chorherr auf derStandard.at-Anfrage: "Diese Vorstellungen hatten wir im Wahlkampf. Aber wie immer bei solchen Verhandlungen geht man mit einer Forderung hinein und kommt mit einem Kompromiss heraus."

(mob, APA, derStandard.at, 13.4.2011)

Quelle: Der Standard (http://derstandard.at/1302516051033/Oeffi-Ticketpreise-SPOe-will-signifikante-Erhoehung)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 13. April 2011, 12:27:51
Wenn die Grünen schlau wären, würden sie sich für eine massive Vergünstigung von Jahres- und Monatskarten einsetzen und im Gegenzug die Einzelfahrscheine wesentlich teurer machen. Beispielsweise: 300 € Jahreskarte, 35 € Monatskarte, 12 € Wochenkarte, Umweltkarte 30 €, Einzelfahrschein 2.50 €.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 13. April 2011, 12:53:15
Und wo soll das Geld dafür herkommen? Der Großteil der Einnahmen kommt von den Zeitkartenkäufern.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 13. April 2011, 13:12:15
Und wo soll das Geld dafür herkommen?
Beschleunigungsmaßnahmen, Posten- und Besoldungsreform, sofortiger Verzicht auf sämtliche weiteren U-Bahn-Ausbauten, Senkung der Ausbildungskosten durch Verringerung der Fluktuation - ja, ich weiß, alles nur Träumereien.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 13. April 2011, 13:58:24
Beschleunigungsmaßnahmen, Posten- und Besoldungsreform, sofortiger Verzicht auf sämtliche weiteren U-Bahn-Ausbauten, Senkung der Ausbildungskosten durch Verringerung der Fluktuation - ja, ich weiß, alles nur Träumereien.

 ;D ;D ;D ;D


Jetzt mal ernsthaft. Das einzige was vielleicht doch in größerem Maße umgesetzt wird sind die Beschleunigungsmaßnahmen. Dort wo sie nicht eh schon existieren.
Die bringen aber bestenfalls mehr Luft im Wagenauslauf. Und die paar Fahrer weniger am Tag machen das Kraut nicht fett.
Gut besser als gar nichts.

Grüße

Harald

Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 13. April 2011, 14:06:47
Und die paar Fahrer weniger am Tag machen das Kraut nicht fett.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Personalkosten sind mit die höchsten laufenden Kosten im Straßenbahn- und Busbetrieb. Sparst du auf jeder Linie einen oder zwei Fahrer ein, ist das eine ganz hübsche, sicher nicht unbedeutende Summe.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 13. April 2011, 15:32:19
Das einzige was vielleicht doch in größerem Maße umgesetzt wird sind die Beschleunigungsmaßnahmen.
Eher das Gegenteil, wenn man sich die Fahrzeiten so anschaut...

Was zum Ergebnis führt, dass ich zwar in den Ferien fahren kann, ohne irgendwas zu bezahlen, dafür muss ich außerhalb der Ferien Vollpreis zahlen.
Hast du keine Schülerfreikarte? ???
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 14. April 2011, 08:47:58
Die letzten Beiträge würden gut in den Thread "Wien zahlt zu viel für die Schülerfreifahrt" passen, dafür könnte man dort die Kindererziehungsdiskussion auslagern.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: twf am 14. April 2011, 10:18:22
Die letzten Beiträge würden gut in den Thread "Wien zahlt zu viel für die Schülerfreifahrt" passen, dafür könnte man dort die Kindererziehungsdiskussion auslagern.
Vollkommen einverstanden, ich habe mich jetzt bemüht, die doch eher verwobenen Threads richtig aufzusplitten.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 06. Mai 2011, 10:29:07
Wien

Öffi-Tarifreform im Großraum Wien wird in wenigen Wochen beschlossen: Soziale Staffelung, Wiener Linien kriegen auch mehr Geld

Im Verkehrsverbund läuft’s nicht so rund
 
Für die U-Bahn-Verlängerung brauchen die Wiener Linien Geld.
 
Von Reinhard Göweil

* Einzelfahrschein könnte auf zwei Euro gehen, aber soziale Staffelung bei Jahreskarten geplant.
* Wiener Linien verkürzen Intervalle auf bestimmten Strecken, bekommen aber höhere Einnahmen.
* Vassilakou: "Arbeiten mit Hochdruck an Gesamt-Tarifreform."

Wien. In die rot-grünen Verhandlungen über eine Tarif-Reform im öffentlichen Verkehr in Wien kommt Bewegung. Die Wiener Linien haben für Juni im "Verkehrsverbund Ost-Region" einen Antrag vorbereitet, ab September den Einzelfahrschein von derzeit 1,80 auf zwei Euro zu verteuern. Hintergrund der Preiswünsche sind die erheblichen Investitionen der Wiener Linien in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie Verbesserungen – etwa der Wochenend-Nachtbetrieb der U-Bahn.

Die schlichte Erhöhung würde aber einer zentralen Forderung der in Wien mitregierenden Grünen widersprechen, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen. Von der Wahlkampf-Forderung nach einer 100-Euro-Jahreskarte haben sich die Grünen ohnehin schon verabschiedet.

Einigung in den kommenden Wochen
Maria Vassilakou, Chefin der Wiener Grünen und Verkehrs-Städträtin: "Wir arbeiten nach wie vor an einer Gesamt-Tarifreform." Aus Rathauskreisen war zu hören, dass es "in den nächsten Wochen" eine Einigung geben werde. Und diese Einigung soll das politische Credo der Grünen nach attraktiven Öffis und den Finanzbedarf der Wiener Linien bedienen.

Folgendes zeichnet sich dazu ab: Der Einzelfahrschein könnte tatsächlich auf zwei Euro erhöht werden. Bei Monats- und Jahreskarten könnte es eine stärkere soziale Staffelung geben. Bei der Seniorenkarte steht im Raum, dass diese generell erst ab 65 gekauft werden kann. Frauen erhielten sie bisher ab 60, dies wurde vom Verfassungsgericht als gleichheitswidrig aufgehoben und muss sowieso bereinigt werden.

Dafür dürften die Wiener Linien auch auf bestimmten Bus- und Straßenbahn-Linien die Intervalle verkürzen – etwa in Randbezirke.

Die politische Argumentation der Grünen dafür steht auch bereits: Das Angebot wird verbessert und im Vergleich mit anderen europäischen Städten sind die Öffi-Preise immer noch moderat.

Grüne sehen Finanzbedarf der Wiener Linien
Man muss kein Hellseher sein, um zu vorauszusagen, dass die Freiheitlichen und die Wiener Volkspartei daran kein gutes Haar lassen werden. Inoffiziell ist sowohl aus SP-Kreisen als auch bei den Grünen zu hören, dass diese Öffi-Tarifreform keine Belastung für die Koalition darstellt. "Die Grünen sind recht rasch in der Wirklichkeit angekommen", sagte ein SPÖ-Mann zur "Wiener Zeitung". Denn auch dort wird die wirtschaftliche Notwendigkeit der Wiener Linien nach einer Einnahmensteigerung akzeptiert. 2009 und 2010 schrieb die Wiener Linien GmbH jeweils 110 Millionen Euro Verlust. Die Investitionszuschüsse der Gemeinde Wien sind eine fixe Summe und ebenfalls länger nicht angepasst worden. Es ist möglich, dass im Zuge der Tarifreform auch dieser Zuschuss etwas erhöht wird, eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht. Sowohl SPÖ- als auch grüne Verhandler haben vereinbart, bis zur Fixierung der Tarifreform in der dafür eingesetzten Arbeitsgruppe keine Details bekanntzugeben. Die Zahl der Öffi-Fahrgäste in Wien ist 2010 um 3,3 Prozent auf 839 Millionen gestiegen, die Eigenkapitalquote ist dagegen von 90 auf 86 Prozent zurückgegangen. Der Personalstand ist von 7950 Mitarbeiter auf 8120 gestiegen.

Um den geplanten Ausbau finanzieren zu können ist das städtische Unternehmen auf Einnahmensteigerungen angewiesen. Dieser Notwendigkeit verschließen sich offensichtlich auch die Grünen nicht mehr.

Verkehrsverbund Burgenland und NÖ erhöht am 1. Juli
Denn im benachbarten "Verkehrsverbund Niederösterreich/Burgenland" werden die Ticketpreise per 1. Juli angehoben. Das hat dem Vernehmen nach auch der Verkehrsverbund Ostregion geplant. Die grüne Beteiligung an der Wiener Stadtregierung machte diese Pläne zunichte.

Zuletzt wurde der Einzelfahrschein in Wien 2009 um zehn Cent angehoben – von 1,70 auf 1,80. Schon damals gab es Stimmen, die meinten, es wäre besser gewesen, gleich eine deutlichere Preisanhebung zu machen. "Ob du für zehn Cent mehr oder für 30 von der Opposition kritisiert wirst, ist auch schon wurscht", sagte damals ein Rathaus-Beamter lapidar.

Tarifreform soll im September in Kraft treten

Die überaus komplexe Tarif-Reform, die – so wie es aussieht – im Juni fixiert wird und im September in Kraft tritt, hat auch Auswirkungen auf den Verkehrsverbund Ostregion. Dessen Tickets, die auch Wien umfassen, würden sich dementsprechend verteuern. Was rein technisch die Anhebung des Einzelfahrscheins wahrscheinlich macht, denn Sozialtarife bei Monats- oder Jahreskarten wären in das komplexe Gebilde kaum einzurechnen. Das kann nur für Wien gelten.

Die ÖBB, die ebenfalls Mitglied in den Verkehrsverbünden sind, halten sich aus der Diskussion heraus, man wisse nichts von Preismaßnahmen. Auch im Büro von Vizebürgermeisterin und Finanzstadträtin Renate Brauner gibt man sich zugeknöpft: "Wir wissen davon nichts."

Beim Verkehrsverbund Ostregion halten Wien und Niederösterreich jeweils 44 Prozent, 12 Prozent das Burgenland. Der – an derselben Firmenadresse logierende – Verkehrsverbund Niederösterreich-Burgenland deckt die anderen Teile dieser Bundesländer ab.

Verkehrsverbünde sind intransparente Gebilde
Wobei die Verkehrsverbünde ein wenig transparentes Gebilde darstellen. Offiziell müssen sie die Preise für den öffentlichen Verkehr in ihrer Zone festlegen, in Wahrheit sind dies – siehe Wien – immer landespolitische Entscheidungen.

Wie in anderen Bereichen auch sind die Verkehrsverbünde zudem föderal organisiert, jedes Bundesland macht sich in Wahrheit die Tarife selbst, eine Abstimmung gibt es kaum.

Am unangenehmsten ist dies für die ÖBB, die ob ihrer flächendeckenden Präsenz an allen Verkehrsverbünden teilnimmt. Sie muss achtmal um den Anteil am Kuchen verhandeln. Denn die Einnahmen daraus werden je nach Verkehrsaufkommen des Unternehmens aufgeteilt. Mindesterfordernis sind zwei Haltestellen im jeweiligen Verkehrsverbund.

"Für uns bedeutet das, dass wir unsere Fahrscheinautomaten je nach Verkehrsverbund anders programmieren müssen", ist aus den ÖBB zum Thema zu hören. "Der technische Aufwand ist beträchtlich."

Vor allem zwischen dem Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und dem "restlichen" Verkehrsverbund Niederösterreich und Burgenland (VVNB) ist zudem die Zonengrenze oft ein Problem. So verlaufen manche Grenzen durch Gemeinden, was dazu führt, dass ein Fahrschein teuer oder billiger wird, je nachdem, bei welcher örtlichen Haltestelle man einsteigt.

Die ganze Ostregion in einen Verkehrsverbund?
Im Zuge der von Wien ausgehenden Tarifreform könnten daher diese beiden Verkehrsverbünde stärker abgestimmt werden. Verkehrsexperten meinen, dass es am einfachsten wäre, diese beiden Verkehrsverbünde einfach zusammenzulegen.

Solange die Verhandlungen laufen, ist es schwierig, zu diesem Thema jemand zu finden, der offiziell dazu Stellung bezieht. Für viele Pendler im weiteren Umfeld von Wien, die zur Arbeit in die Bundeshauptstadt fahren, wäre es natürlich einfacher, wenn es einheitliche Tarife geben würde. Und es wäre auch ein zusätzlicher Anreiz, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Bisher war dies wegen der Bundesländer-Zuständigkeiten kaum möglich. Als Wien vor Jahren plante, die U-Bahn bis zur SCS zu verlängern, erklärte Niederösterreich, dass es keine Mitfinanzierung an der Wiener U-Bahn geben könne, selbst wenn diese nach Niederösterreich fährt. Das Projekt platzte. Vielleicht ist man mittlerweile ja tatsächlich klüger geworden.

(http://www.wienerzeitung.at/Images/2011/5/6/948_377_22199_060505grafik.jpg)

Wissen: Verkehrsverbünde

* Verkehrsverbund Ost-Region (VOR): Der seit 1984 bestehende VOR umfasst Wien, das niederösterreichische Umland und das Nordburgenland mit einer Fläche von 6457 Quadratkilometern. Der älteste und größte österreichische Verkehrsverbund versorgt rund 2,35 Millionen Einwohner. Organisatorisch wurden der VOR und die Verkehrsverbünde Niederösterreich/Burgenland bereits zusammengefasst. Zukünftig sollen sie auch tariflich in einen gemeinsamen Verbund für die gesamte Ost-Region zusammengeführt werden.

* Verkehrsverbund Niederösterreich/Burgenland (VVNB): Der VVNB besteht aus den Teilen von Niederösterreich und dem Burgenland, die nicht zum VOR gehören. Rund 1,11 Millionen Einwohner und eine Fläche von 17097 Quadratkilometern gehören zu seinem Gebiet. Organisatorisch ist er in fünf Teilbereiche wie etwa die Waldviertelregion (seit 1991) oder das Südburgenland (seit 1997) gegliedert.

* Oberösterreichischer Verkehrsverbund: Der OÖVV tätigt seine Geschäfte im Bundesland Oberösterreich mit einer Fläche von 11980 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von 1,39 Millionen. Er ist seit 1996 wirksam.

* Salzburger Verkehrsverbund (SVV): Das Bundesland Salzburg und das oberösterreichische Grenzgebiet (rund 520.000 Einwohner) werden vom SVV seit 1995 mit Nahverkehrsmitteln versorgt. Seit 1997 existiert eine Kooperation mit dem Landkreis Berchtesgaden (Bayern), womit Europas erster grenzüberschreitender Verbund entstanden ist.

Daneben gibt es in Österreich noch den Verkehrsverbund Tirol (VVT), den Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV), den Verkehrsverbund Steiermark (VST) und den Verkehrsverbund Kärnten (VVK).

Printausgabe vom Freitag, 06. Mai 2011

Quelle: Wiener Zeitung (http://www.wienerzeitung.at/default.aspx?tabID=3902&alias=wzo&cob=559207)



Einzelfahrscheine der Wiener Linien ab Herbst teurer

David Ellensohn und Maria Vassilakou haben im Wahlkampf 2010 eine Jahreskarte für die Wiener Linien zu 100 Euro gefordert.

Von Brigitte Pechar

* Grüne für Ausbau der Öffis, um den Individualverkehr zurückzudrängen.
* Ellensohn für Flächenwidmungs-Gewinnsteuer.

Wien. Im Wahlkampf 2010 haben die Grünen eine Tarifreform für die Wiener Linien mit einem Jahreskartenpreis von 100 Euro gefordert. Derzeit kostet eine Jahreskarte 449 Euro bei Barzahlung oder 458 Euro in Monatsraten. Gemeint war damals selbstverständlich, dass die Jahreskarte für alle 100 Euro kosten sollte. Nun sieht es so aus, dass zwar eine 100-Euro-Jahreskarte kommen könnte, aber nicht für alle.
Eine Arbeitsgruppe der rot-grünen Wiener Stadtregierung arbeitet derzeit an einer Tarifreform. In einigen Wochen wird laut Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou ein Ergebnis erwartet. Grünen-Klubobmann David Ellensohn bestätigt im Gespräch mit der "Wiener Zeitung", dass es so, wie es ist, nicht bleiben kann.

Aber er verweist auch auf die Budgetsituation der öffentlichen Hand und die derzeitige Steuerpolitik. Solange es Steuergeschenke an Millionäre gebe, müsse jemand anderer die Rechnung zahlen. "Ich hätte gerne, dass es die sind, die viel haben." Deshalb fordert er etwa, dass eine Flächenwidmungsgewinnsteuer eingeführt wird. Denn, so fragt Ellensohn, warum sollte jemand, der einen Acker in Bauland umgewidmet erhält, diesen Lottosechser nicht zumindest teilweise versteuern? Jedenfalls gebe es nicht "den einen Plan".

Es müsse nicht unbedingt so sein, dass alle Jahreskarten gleich viel kosten. Es bestünde schon derzeit eine Vielzahl an unterschiedlichen Tarifen und einer davon könnte auch eine 100-Euro-Jahreskarte sein – nur eben nicht für alle. Die Seniorenjahreskarte kostet derzeit 224/229 Euro. Sozial- und Mobilpassinhaber bezahlen monatlich 15,20 Euro, im Jahr 182,40 Euro. Sollten die Wiener Linien eine Tariferhöhung fordern, werde das als ein Vorschlag behandelt werden. "Die Wahrscheinlichkeit liegt nahe, dass Einzelfahrscheine teurer werden", gestand Ellensohn aber ein.

Eine Tarifkorrektur ist schon alleine deshalb notwendig, weil der Verfassungsgerichtshof die unterschiedlichen Seniorentarife für Frauen und Männer als verfassungswidrig aufgehoben hat. Denn Seniorenermäßigungen gibt es für Frauen ab 60 und für Männer ab 65 – angelehnt an das gesetzliche Pensionsalter. Ob man sich hier auf Seniorenkarten ab 60 für alle oder auf 61, 62 oder 65 einigt, sei noch offen, sagt Ellensohn. "Wir sind mitten in den Verhandlungen."

"Opposition schweigt"
Ziel der Grünen sei es jedenfalls, den öffentlichen Verkehr so attraktiv wie möglich zu gestalten, um den Individualverkehr zurückzudrängen. Dazu müsse dieser attraktiv sein und "zu vernünftigen Preisen" angeboten werden. "Niemand wünscht sich, dass sich der Autoverkehr verdoppelt in der Stadt", sagt Ellensohn. Daher sei der Ausbau der Öffis, deren Qualitätssicherung mit kürzeren Intervallen und eine Attraktivierung der Tarife notwendig. Was er vermisst, sind Vorschläge der Opposition. Die FPÖ-Forderungen nach Steuersenkungen und Leistungserhöhungen "führen jedenfalls zum Staatsbankrott".

Printausgabe vom Freitag, 06. Mai 2011

Quelle: Wiener Zeitung (http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3941&Alias=wzo&cob=559204)



Das meiste Geld für den Untergrund

Von Ronald Schönhuber

* In den U-Bahn-Bau werden heuer 282 Millionen investiert.
* Verlängerungen belasten Budgets.

Wien. Als die Wiener SPÖ für ihre Volksbefragung im Februar 2010 die Frage nach der Einführung einer Nacht-U-Bahn auf die Stimmzettel schrieb, war man wohl nicht nur bei der ÖVP, die das Thema ursprünglich lanciert hatte, überrascht. Auch die Planer der Wiener Linien dürften das Projekt nicht unbedingt auf ihrer To-Do-Liste gehabt haben, zumal es von der damals noch allein regierenden SPÖ wegen der hohen Kosten (rund fünf Millionen Euro) zuvor konsequent abgelehnt wurde.
Nach der knappen Zustimmung bei der Befragung ist die Nacht-U-Bahn nun mittlerweile schon gut acht Monate an den Wochenenden unterwegs und belastet seitdem auch außertourlich die personellen und finanziellen Ressourcen der Wiener Linien. Ebenso wie die in den letzten Jahren erfolgten Verlängerungen einzelner Strecken – so hört man aus den Wiener Linien – hat das dazu beigetragen, dass nun das Geld knapp wird.

Im Jahr 2010 haben die Wiener Linien nicht weniger als 471 Millionen Euro in ihre Infrastruktur investiert. 300 Millionen davon entfielen auf den U-Bahn-Ausbau, den Bund und Land je zur Hälfte finanzieren. Den Löwenanteil machte dabei der fünf Kilometer lange Ausbau der U2 von der Station "Stadion" über sechs neue Haltestellen bis hin zum neuen Endpunkt "Aspernstraße" aus. Daneben wurde 2010 kräftig in den Fuhrpark investiert: Rund 100 Millionen flossen in neue Straßenbahnen und Busse.

Damit war 2010 das kostenintensivste Jahr in der jüngeren Vergangenheit. Zwischen 2005 und 2009 hatte man pro Jahr zwischen 355 und 455 Millionen Euro ausgegeben, wobei auch hier der größte Anteil auf den U-Bahn-Ausbau, etwa die U1-Verlängerung nach Norden, fiel.

VOR mit Geldsorgen
2011 dürften es die Wiener Linien allerdings nicht billiger geben. Heuer sollen insgesamt 477 Millionen Euro investiert werden, 282 Millionen davon in den U-Bahn-Ausbau (primär U2). Außerdem wird die Fuhrparkerneuerung fortgesetzt, 2011 sollen fünf neue U-Bahnzüge, 20 Niederflurstraßenbahnen und 30 Busse angeschafft werden. Geplant ist außerdem der Baubeginn der 4,6 Kilometer langen neuen Strecke für die Straßenbahnlinie 26, die ab 2013 Floridsdorf (U6), den Kagraner Platz (U1) und die Hausfeldstraße (U2) verbindet. Auf Eis gelegt scheint hingegen die U1-Verlängerung nach Rothneusiedl. Finanzstadträtin Renate Brauner machte zuletzt die Geschwindigkeit der Projektrealisierung davon abhängig, wann die Stadt die für die Verlängerung benötigten Grundstücke "zu einem vernünftigen Preis" kaufen kann – für viele Beobachter ein Indiz dafür, dass es Brauner nicht unbedingt eilig hat.

Über Investitionssteigerungen wie bei den Wiener Linien kann man sich beim Verkehrsverbund Ostregion hingegen nicht freuen. "Vielmehr sind wir durch die Kürzung von Bundesmitteln betroffen", sagt Geschäftsführerin Alexandra Reinagl. Heuer wird der VOR, der neben der administrativen Ausarbeitung der gemeinsamen Tarife auch für die Bestellung der Regionalbusse zuständig ist, mit 80 Millionen Euro operieren müssen. Über eine Tariferhöhung im Rahmen des Verbundes wäre Reinagl daher "nicht unglücklich".

Bei den Pendlern dürfte sie damit nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen. Laut einer Umfrage der AK halten 70 Prozent von ihnen ihre Arbeitswegkosten jetzt schon für "hoch" oder "zu hoch". Gleichzeitig werden Verspätungen und zu geringes Angebot beklagt.

Printausgabe vom Freitag, 06. Mai 2011

Quelle: Wiener Zeitung (http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3941&Alias=wzo&cob=559202)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 06. Mai 2011, 11:47:09
Sankt U-Bahn schreit nach Geld! Nichts Neues.  :down:
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 06. Mai 2011, 13:09:19
"Die Grünen sind recht rasch in der Wirklichkeit angekommen", sagte ein SPÖ-Mann zur "Wiener Zeitung".
Übersetzt: Die Grünen haben sich endlich der SPÖ untergeordnet.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 06. Mai 2011, 13:41:27
Naja, das übliche wird halt kommen.

Für die ach so armen Senioren wird es eine Jahreskarte zum Spottpreis (100 Euro?) geben. So können die Grünen dann auch argumentieren, man habe das Wahlversprechen eh eingehalten. Alle anderen werden empfindliche Preissteigerungen treffen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 06. Mai 2011, 14:41:43
Ja, völlig irre. Leider wird in Österreich soziale Staffelung sehr oft mit Gießkannenförderung für über 60-Jährige verwechselt. Leider erweisen sich die Grünen zunehmend als zahnloser Koalitionspartner. Ich hoffe nur, daß sie bei der Wahlrechtsreform nicht auch den Schwanz einziehen – sonst können sie sich gleich Tipps bei Nick Clegg holen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 06. Mai 2011, 15:15:26
Ich hoffe nur, daß sie ... nicht .. den Schwanz einziehen ...
Wer von den Grünen hat den bitte einen Schwanz, den sie einziehen könnte?  ;) ;D 8) :o
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 06. Mai 2011, 15:57:17
Ich hoffe nur, daß sie ... nicht .. den Schwanz einziehen ...
Wer von den Grünen hat den bitte einen Schwanz, den sie einziehen könnte?  ;) ;D 8) :o
Ich hätte das Wort anders intepretiert. ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 68er am 06. Mai 2011, 16:13:49
Leider erweisen sich die Grünen zunehmend als zahnloser Koalitionspartner. Ich hoffe nur, daß sie bei der Wahlrechtsreform nicht auch den Schwanz einziehen – sonst können sie sich gleich Tipps bei Nick Clegg holen.

Im ÖV-Bereich gibt es wichtigere Forderungen, an denen sie zu messen sind. Günstigere Tarife wären nett, haben aber nicht das Potential, Innenstädte wieder in bewohnbare Gebiete zu verwandeln.

Der Vergleich der Wahlrechtsreformen zwischen UK und Wien ist schon sehr polemisch. Die leicht mehrheitsfördernde Modifikation des Verhältniswahlrechts in Wien ist schon was ganz anderes als ein brutales "winner takes it all"-Mehrheitswahlrecht wie in England.
Und die 45%+ schafft die SPÖ sowieso nie mehr, mit denen sie davon profitieren könnte.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 06. Mai 2011, 16:48:26
Und die 45%+ schafft die SPÖ sowieso nie mehr, mit denen sie davon profitieren könnte.
Die SPÖ vielleicht nicht, aber eventuell jemand anderer.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: E2 am 07. Mai 2011, 10:40:56
Ich hoffe nur, daß sie ... nicht .. den Schwanz einziehen ...
Wer von den Grünen hat den bitte einen Schwanz, den sie einziehen könnte?  ;) ;D 8) :o

Ich stell mir grad die Tzatziki-Mitzi beim Schwanz einziehen vor .... ;D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: tram am 07. Mai 2011, 12:22:12
So, jetzt hamma wieder alle g'lacht und kommen bitte wieder zum Thema zurück.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 26. Juli 2011, 09:17:27
Zitat
Viele Zwischenstopps auf dem Weg zur Tarifreform
25. Juli 2011 18:56

    Aus der 100-Euro-Jahreskarte, die den Grünen im Wahlkampf vorschwebte, wird nichts. Für Vielfahrer soll das Öffi-Fahren aber billiger werden, der Einzelfahrschein wird teurer.

Das Drei-Milliarden-Euro-Loch im Stadtbudget hindert Rot-Grün nicht daran, eine millionenschwere Öffi-Tarifreform auszuverhandeln - Für wen die Öffis billiger werden sollen, ist noch offen

Wien - Die grüne Verkehrsstadträtin will den Autoverkehr in Wien um ein Drittel reduzieren - unter anderem durch günstigere Öffi-Tarife. Aus der 100-Euro-Jahreskarte, die Maria Vassilakou im Wahlkampf vorschwebte, wird allerdings nichts. Die für die Wiener Linien zuständige Finanzstadträtin Renate Brauner (SP) machte bereits zu Beginn der Verhandlungen klar, dass sie wenig von einer drastischen Verbilligung hält.

Seither versucht die Rathaus-Koalition, in dieser Frage einen Kompromiss zu finden - bisher mit mäßigem Erfolg. Ursprünglich sollte bereits im Juni ein Ergebnis vorliegen, nun wurde die Reform auf Herbst verschoben. Fix ist, dass einzelne Tickets (wie der Einzelfahrschein) erhöht werden, für Jahreskartenbesitzer wird's billiger.

Auch die Seniorentarife muss die Stadtregierung neu verhandeln: Der Verfassungsgerichtshof hob die Regelung, nach der Frauen bereits ab 60, Männer erst ab 65 den vergünstigen Pensionistentarif in Anspruch nehmen können auf. Rot-Grün lässt sich die Öffi-Tarif-Reform trotz Drei-Milliarden-Loch im Stadtbudget einiges kosten: Laut Finanzstadträtin sind dafür einige 100 Millionen Euro notwendig. Derzeit schießt die Stadt den Wiener Linien bereits 750 Millionen im Jahr zu.

Ob günstigere Tickets wirklich mehr Wiener in die Öffis locken, ist umstritten. "Die Kosten haben wenig Einfluss auf die Zahl der Fahrgäste", sagt Gerd Sammer, Leiter des Instituts für Verkehrswesen an der Uni für Bodenkultur. "Autofahrer bringt man so kaum dazu, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen." Wesentlich effektiver sei da die Parkraumbewirtschaftung. Deren Ausweitung will Rot-Grün ebenfalls angehen.

Das Parkpickerl (das es derzeit in elf Bezirken gibt) soll auf den 10., 12., 14., 15., 16., 17., und 18. Bezirk ausgeweitet werden. Über die Umsetzung dieses Plans gibt es allerdings noch recht unterschiedliche Vorstellungen. So will die Hernalser Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer die Bevölkerung mitreden lassen, wie die Bürgerbeteiligung genau aussehen soll, ist noch unklar. Außerdem sollen in ausgewählten Straßen nur noch Anrainer parken dürfen - ein Modell, das auch die schwarzen Vorsteherinnen Ursula Stenzel (City) und Veronika Mickel (Josefstadt) befürworten. Im 21. und 22. Bezirk sind sogenannnte Insellösungen angedacht: Das Parken wäre dann nur um U-Bahn-Stationen gebührenpflichtig.

Bis Ende 2011 will man sich geeinigt haben, die neuen Parkpickerln soll es ab Herbst 2012 geben. Möglicherweise verzögert sich eine Einigung aber noch. Die roten Bezirkschefs nehmen nämlich wenig bis gar keine Rücksicht auf den grünen Koalitionspartner im Rathaus.(Martina Stemmer, DER STANDARD; Printausgabe, 26.7.2011)

Quelle: http://derstandard.at/1310512131393/Reformagenda-Wien-Neue-Oeffi-Tarife-Viele-Zwischenstopps-auf-dem-Weg-zur-Tarifreform (http://derstandard.at/1310512131393/Reformagenda-Wien-Neue-Oeffi-Tarife-Viele-Zwischenstopps-auf-dem-Weg-zur-Tarifreform)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 26. Juli 2011, 14:59:45
Gerade von Anrainern sollte man verlangen, dass sie über einen eigenen Parkplatz verfügen müssen! Diese Pickerl-Manie ist irgendwie der falsche Weg. Wo und wann das (Kurz-)Parken gebührenpflichtig ist, und auch in welcher Höhe (abhängig von der Lage), ist eine eigene Entscheidung und sollte dann auch ausnahmslos gelten!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 26. Juli 2011, 15:01:08
Gerade von Anrainern sollte man verlangen, dass sie über einen eigenen Parkplatz verfügen müssen!
Wobei ich den Nachweis eines Parkplatzes nicht an die Errichtung einer Wohnung, sondern an die Anschaffung eines Fahrzeuges koppeln würde.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 26. Juli 2011, 15:07:21
Gerade von Anrainern sollte man verlangen, dass sie über einen eigenen Parkplatz verfügen müssen!
Wobei ich den Nachweis eines Parkplatzes nicht an die Errichtung einer Wohnung, sondern an die Anschaffung eines Fahrzeuges koppeln würde.
Bingo. Und wer auf der Straße steht, muss halt den an dieser Örtlichkeit üblichen Tarif zahlen. Das wird an vielen Orten sowieso Null sein, an anderen (Zentrum) recht teuer.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 26. Juli 2011, 15:16:29
Wobei ich den Nachweis eines Parkplatzes nicht an die Errichtung einer Wohnung, sondern an die Anschaffung eines Fahrzeuges koppeln würde.

Tokioter verhältnisse. Da sind dann auf einen Parkplatz sieben Autos angemeldet.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 26. Juli 2011, 15:19:08

Da sind dann auf einen Parkplatz sieben Autos angemeldet.
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 26. Juli 2011, 15:27:36
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)

Aber es führt die ganze Regelung ad absurdum.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 26. Juli 2011, 15:44:23
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)

Aber es führt die ganze Regelung ad absurdum.
Gleichzeitig muss man natürlich die Anzahl der Parkplätze im öffentlichen Raum stark dezimieren.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 26. Juli 2011, 18:29:25
Ist ja auch wurscht, weil dort abstellen kann ma nur eines, für alle, die auf der Straße stehen zahlt man sich unter Umständen blöd!  ;)

Aber es führt die ganze Regelung ad absurdum.
Nein, weil in "besseren" Lagen die Parkgebühren rasch die Kosten für den teuersten Garagenplatz übersteigen würden. Dort wo weniger Andrang und daher mehr freier Platz ist, wären die Gebühren entsprechend niederer. Das System wäre selbstregulierend (Pfui gack, Marktwirtschaft)!  ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 22. September 2011, 15:05:06
Neues zu diesem Thema im Standard:
http://derstandard.at/1316390268088/Tarifreform-Wiener-Linien-wollen-Preise-fuer-alle-Fahrkarten-erhoehen (http://derstandard.at/1316390268088/Tarifreform-Wiener-Linien-wollen-Preise-fuer-alle-Fahrkarten-erhoehen)

Zitat
Tarifreform
Wiener Linien wollen Preise für alle Fahrkarten erhöhen
22. September 2011 12:34

Abschluss der Verhandlungen im September - Auch Jahreskarte soll teurer werden - Grüne dagegen

Wien - Das zähe Ringen soll kommende Woche ein Ende finden: Bis Ende September will sich die rot-grüne Stadtregierung auf die Tarifreform bei den Wiener Öffis geeinigt haben. In der Schlussphase der Gespräche haben nun allerdings die Wiener Linien mit einer Forderung aufhorchen lassen, die einer reibungslosen Einigung nicht unbedingt förderlich sein dürfte. Die Geschäftsführung sprach sich in Medienberichten für die Preiserhöhung aller Ticketkategorien aus - somit auch der Jahreskarte. Die Grünen wollen diese jedoch seit jeher deutlich billiger machen.

Abschluss im September erhofft

"Ein Abschluss der Verhandlungen erscheint bis Ende September realistisch, wir streben das an", ließ Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou am Donnerstag über ihren Sprecher ausrichten. Sie sei mit dem Fortgang der Verhandlungen zufrieden. Dass sich die Grünen tatsächlich mit einer Preissenkung für Vielfahrer durchsetzen, dürfte allerdings noch nicht fix sein. Die Forderung bleibt aber aufrecht: "Mein Ziel ist die Verbilligung der Jahreskarte", so die Ressortchefin.

Alexandra Reinagl und Eduard Winter, die beiden neuen Geschäftsführer der Wiener Linien, hatten sich kürzlich für die "Anpassung" aller Tarifkategorien ausgesprochen und dies mit betriebswirtschaftlichen Gründen argumentiert. Billigere Fahrkarten und damit verbundene Einnahmenverluste hätten unter Umständen die Ausdünnung von Intervallen oder Einsparungen bei den Nachtautobussen zur Folge, so die Drohung der Unternehmenschefs. Außerdem sei im Falle eines Anstiegs von Jahreskartenbenutzern das dann nötige neue Wagenmaterial nicht finanzierbar.

SPÖ zeigt sich diplomatisch

Bei der SPÖ zeigte man sich diplomatisch. Man könne zu laufenden Verhandlungen nichts sagen - nur soviel: Es sei die Aufgabe und das gute Recht der Geschäftsführung eines Unternehmens, "sich zu überlegen, wie man künftig haushaltet", sagte ein Sprecher von Finanzstadträtin Renate Brauner, die auch für die Verkehrsbetriebe zuständig ist. Dass die Gespräche bis Ende September abgeschlossen sein werden, wollte er nicht bestätigen. Man werde sich jedenfalls die Zeit nehmen, die man braucht.

In der Vergangenheit war bereits wiederholt kolportiert worden, dass sich die Verhandlungsteams bereits auf einen künftigen Jahrestarif von 365 Euro statt derzeit 449 Euro und eine gleichzeitige Verteuerung von Kurzzeittickets geeinigt hätten. Die Grünen plädierten außerdem stets dafür, zu erwartende Einnahmenverluste durch höhere Parkgebühren wettzumachen. Ursprünglich wollte Rot-Grün bereits im Sommer ein Reformergebnis vorlegen. (APA)

Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 22. September 2011, 15:18:26
Falls sich die Wiener Linien mit ihrer (von der SPÖ eingetrichteren) Forderung durchsetzen, gibt es für die Grünen nur eins: sofortige Auflösung der Koalition und Neuwahlen!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 22. September 2011, 15:27:00
Falls sich die Wiener Linien mit ihrer (von der SPÖ eingetrichteren) Forderung durchsetzen, gibt es für die Grünen nur eins: sofortige Auflösung der Koalition und Neuwahlen!
:up:
Obwohl ich mich dann sehr vor einem Herrn Bürgermeister St.Rache fürchten würde. Gibts dann wenigstens reservierte Inländersitze in den Öffis?  ;D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 22. September 2011, 15:38:18
Falls sich die Wiener Linien mit ihrer (von der SPÖ eingetrichteren) Forderung durchsetzen, gibt es für die Grünen nur eins: sofortige Auflösung der Koalition und Neuwahlen!

Gab es wirklich Menschen die geglaubt haben, dass die Jahreskarte wirklich billiger wird? Wie ich früher schon mal geschrieben hab, wäre eine nicht Verteurung schon ein riesen Gewinn.
Würdet Ihr freiwillig auf einen Teil eures Gehaltes verzichten, wenn euch jemand verspricht stattdessen eine schwankende Prämie auszuzahlen, bei der nicht mal fest steht ob sie die Einnahmenverluste wirklich ausgleicht, da sie ja schwankt?
Auf eine nicht Erhöhung kann man sich mit Zähne knirschen sicher einigen aber auf weniger - das ist und bleibt ein Unsicherheitsfaktor.
 
Von 449 auf 365 sind ~18%.
Bei 355.838 Jahreskarten (Stand 2010) ergibt das einen Verlust von 29.890.392,00 €.
In Parkstunden ausgedrückt: 24.908.660 h = ~7341 (zusätzliche) Autos die ein Jahr lang in der Kurzparkzone stehen und das von 9-22Uhr.

Es ist und bleibt viel Geld. Okay die U-Bahn ist teurer aber das Geld der U-Bahn wird niemals in das Betriebskosten Budget umgeschichtet werde.

Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 22. September 2011, 16:15:32
Nach meinen Informationen sind die 365 € für die Jahreskarte so gut wie fix und das ist nur noch ein letztes Aufbäumen der WL, weil sie halt für sich noch was rausschlagen wollen. Welches Unternehmen verzichtet schon gern durch politische Intervention auf Einnahmen? Ich bin aber keineswegs so pessimistisch. Das Mehr an verkauften Karten und die verteuerten Einzelfahrscheine werden, wie schon einmal gesagt, durchaus eine Gegenfinanzierung schaffen.

Ich verstehe die Position der WL. Aber: Alles wird derzeit teurer, nur mein Gehalt, das steigt nicht...
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: tramway.at am 22. September 2011, 17:29:19
Nach meinen Informationen sind die 365 € für die Jahreskarte so gut wie fix und das ist nur noch ein letztes Aufbäumen der WL, weil sie halt für sich noch was rausschlagen wollen. Welches Unternehmen verzichtet schon gern durch politische Intervention auf Einnahmen? Ich bin aber keineswegs so pessimistisch. Das Mehr an verkauften Karten und die verteuerten Einzelfahrscheine werden, wie schon einmal gesagt, durchaus eine Gegenfinanzierung schaffen.

Ja, ich kann mir zum ersten Mal vorstellen, eine Jahreskarte zu kaufen - obwohl ich ehrlich gesagt relativ wenig fahre (arbeite ja zuhause und hab mein Leben generell auf kurze Wege optimiert). Aber das Argument, ein Tag mit der Jahreskarte kostet nur die Hälfte eines einzigen Einzelfahrscheins, bzw "die ganze Stadt um einen Euro am Tag" etc. lässt sich herrlich verkaufen. Auch in meiner Umgebung (teils Wochen/Monatskartenfahrer, teils gelegentliche Nutzer) wird das bereits ähnlich gesehen. Ich glaub mal an einen ordentlichen Schub an Mehrverkäufen bei der Jahreskarte...
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 22. September 2011, 17:49:21
Ja, bei 365 Euro fange auch auch wieder zum Überlegen an.

Sports beim Preis, sports U-Bahn.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 22. September 2011, 18:15:21
Kann man denn nicht die Einnahmen der Kurzparkzonen und deren Überwachung an die WL übergeben? Die hätten dann ein Interesse an den Einnahmen und würden besser kontrollieren. An der Alser Straße sinds nur ein Mal am Tag gekommen, wenn der durch war, hat man keinen Parkschein mehr gebraucht.

Hannes
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: darkweasel am 22. September 2011, 19:50:13
Kann man denn nicht die Einnahmen der Kurzparkzonen und deren Überwachung an die WL übergeben? Die hätten dann ein Interesse an den Einnahmen und würden besser kontrollieren. An der Alser Straße sinds nur ein Mal am Tag gekommen, wenn der durch war, hat man keinen Parkschein mehr gebraucht.
Ich denke nicht, dass es Organen eines Privatunternehmens rechtlich irgendwie ermöglicht werden kann, Verkehrsdelikte anzuzeigen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Klingelfee am 22. September 2011, 20:02:09
Kann man denn nicht die Einnahmen der Kurzparkzonen und deren Überwachung an die WL übergeben? Die hätten dann ein Interesse an den Einnahmen und würden besser kontrollieren. An der Alser Straße sinds nur ein Mal am Tag gekommen, wenn der durch war, hat man keinen Parkschein mehr gebraucht.
Ich denke nicht, dass es Organen eines Privatunternehmens rechtlich irgendwie ermöglicht werden kann, Verkehrsdelikte anzuzeigen.
Das Problem ist nicht die Anzeige. Das hast du in Wien schon lange dass die WL bei Fahrtbehinderungen die Verkehrsdelikte anzeigen. Das Problem, was ich sehe ist, dass die WL die Strafen behalten darf. Denn bei den Anzgeiden wegen Behinderung kassiert auch die MA67
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: darkweasel am 22. September 2011, 20:17:44
Kann man denn nicht die Einnahmen der Kurzparkzonen und deren Überwachung an die WL übergeben? Die hätten dann ein Interesse an den Einnahmen und würden besser kontrollieren. An der Alser Straße sinds nur ein Mal am Tag gekommen, wenn der durch war, hat man keinen Parkschein mehr gebraucht.
Ich denke nicht, dass es Organen eines Privatunternehmens rechtlich irgendwie ermöglicht werden kann, Verkehrsdelikte anzuzeigen.
Das Problem ist nicht die Anzeige. Das hast du in Wien schon lange dass die WL bei Fahrtbehinderungen die Verkehrsdelikte anzeigen. Das Problem, was ich sehe ist, dass die WL die Strafen behalten darf. Denn bei den Anzgeiden wegen Behinderung kassiert auch die MA67
haidi spricht von Kurzparkzonen, du sprichst von fahrtbehinderten Straßenbahnen. Also was jetzt?

Und ja, ich hab falsch formuliert - anzeigen können sie natürlich alles, aber sie sind halt keine staatlichen Organe, die Kurzparkzonen überwachen können ...
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 22. September 2011, 21:18:14
Man könnte die Einnahmen aber für den ÖV zweckbinden.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: tramway.at am 22. September 2011, 22:05:50
Ich denke nicht, dass es Organen eines Privatunternehmens rechtlich irgendwie ermöglicht werden kann, Verkehrsdelikte anzuzeigen.

Also, wie ich mal bei einer von der SP Wien veranstalteten Arbeitsgruppe dabei war, hat es sinngemäß geheissen, "wenn wir wollen kann man jedes Gesetz ändern, wir sind die SPÖ!". Nichtmal die Mehrwertsteuer war tabu! Alles ist möglich, Gesetze werden von Menschen gemacht um den Menschen zu dienen. Grad mal EU-Gesetze overrulen eventuell hiesiges, aber da anzustreifen ist garnicht nötig.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 22. September 2011, 23:18:44
Ich denke nicht, dass es Organen eines Privatunternehmens rechtlich irgendwie ermöglicht werden kann, Verkehrsdelikte anzuzeigen.
Doch doch, solange diese Delikte mit der Straßenbahn oder dem Bus in Kontakt/Konflikt stehen, sehr wohl.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 22. September 2011, 23:36:50
Kann man denn nicht die Einnahmen der Kurzparkzonen und deren Überwachung an die WL übergeben? Die hätten dann ein Interesse an den Einnahmen und würden besser kontrollieren. An der Alser Straße sinds nur ein Mal am Tag gekommen, wenn der durch war, hat man keinen Parkschein mehr gebraucht.
Ich denke nicht, dass es Organen eines Privatunternehmens rechtlich irgendwie ermöglicht werden kann, Verkehrsdelikte anzuzeigen.
Das Problem ist nicht die Anzeige. Das hast du in Wien schon lange dass die WL bei Fahrtbehinderungen die Verkehrsdelikte anzeigen. Das Problem, was ich sehe ist, dass die WL die Strafen behalten darf. Denn bei den Anzgeiden wegen Behinderung kassiert auch die MA67
haidi spricht von Kurzparkzonen, du sprichst von fahrtbehinderten Straßenbahnen. Also was jetzt?

Und ja, ich hab falsch formuliert - anzeigen können sie natürlich alles, aber sie sind halt keine staatlichen Organe, die Kurzparkzonen überwachen können ...

Auch die Parkplatzwachter sind keine staatlichen, sonder städtische (oder ländliche?) Organe. Dazu kann man Bedienstete der WL auch machen.

Hannes
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 02. Oktober 2011, 15:56:53
Apropos Ticketpreise: Folgendes Interview mit David Ellensohn ist im Standard erschienen. Klingt nach einer grünen Bankrotterklärung was die Jahreskarte betrifft. Ich zitiere:

Zitat
STANDARD: Über die 365 Euro statt 449 Euro für die Jahreskarte fährt der Zug drüber?

Ellensohn: Wir werden auf jeden Fall die Jahreskarte substanziell günstiger machen. Wir reden also nicht von fünf oder zehn Euro.

"Substanziell günstiger" ist ein klarer Fall von Politikersprech, wenn man kräftig zurückrudert. Mit Glück kommt wahrscheinlich ein Preis von minimal 400 Euro dabei raus, mit Pech sind es 420 Euro. Fakt ist aber auch, daß die Sozialdemokraten sich wieder einmal als die ärgste Betoniererfraktion entpuppen und für sinnvolles Regieren völlig unbrauchbar sind.

Ich werde also weiterhin keine Jahreskarte kaufen, angesichts meiner Radkilometer kann ich gerne darauf verzichten und der U-Bahnfraktion will ich eh kein Geld schenken. Bei 1 Euro pro Tag, hätte ich das als akzeptables Angebot empfunden.

Wer das ganze Interview lesen will:

http://derstandard.at/1317018992477/Rot-Gruen-in-Wien-Die-Beziehung-beruht-auf-Gegenseitigkeit-sonst-waere-es-ja-Stalking (http://derstandard.at/1317018992477/Rot-Gruen-in-Wien-Die-Beziehung-beruht-auf-Gegenseitigkeit-sonst-waere-es-ja-Stalking)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: IngWer am 04. Oktober 2011, 22:50:18
Fakt ist aber auch, daß die Sozialdemokraten sich wieder einmal als die ärgste Betoniererfraktion entpuppen und für sinnvolles Regieren völlig unbrauchbar sind.
Ein gutes Sparpotential liegt bei den ÖV-feindlichen Ampeln. Die Bevorrangung ist ein Kindermärchen, weil die Bezirke dies verhindern. Wenn bei jeder, auf Bezirkswunsch lähmenden Ampel dokumentiert werden könnte, wieviel Verlust dadurch entsteht dann könnten die WL den Verlust von den Bezirken zurückfordern. Der ehemalige Finanzstadtrat Riedl hat diese Idee abgelehnt: Nein, bei uns werden solche Sachen amikal erledigt. Freundschaft (auf Kosten des ÖV)!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. Oktober 2011, 08:53:22
In Wien nichts neues: Nur nicht billiger werden! Sagen auch die "Experten"  :down:
http://derstandard.at/1317019549118/Wiener-Oeffi-Tarife-Fachleute-lehnen-Preissenkungen-ab (http://derstandard.at/1317019549118/Wiener-Oeffi-Tarife-Fachleute-lehnen-Preissenkungen-ab)

Zitat
Wiener Öffi-Tarife
Fachleute lehnen Preissenkungen ab
06. Oktober 2011 19:20

Wissenschafter warnen vor Qualitätsverlust und sehen kaum Neukundenpotenzial durch Verbilligungen


Wien - Die rot-grüne Stadtregierung will in den nächsten Tagen eine Tarifreform der Wiener Öffis präsentieren. Angestrebt wird eine Verbilligung der Jahreskarte - ein Ziel, das vor allem von den Grünen verfolgt wird. Wissenschafter und Verkehrsexperten sehen allerdings keinen Bedarf für günstigere Tickets. Im Gegenteil: Durch Preissenkungen würden sich kaum Neukunden gewinnen lassen, dem öffentlichen Verkehr könnten durch den Mittelentzug und damit einhergehenden, drohenden Qualitätseinbußen gar Passagiere verloren gehen, so der Tenor in einer Veranstaltung am späten Donnerstagnachmittag.

Stefan Weigele vom Beratungsunternehmen "civity Management Consultants" sah "keinen Bedarf für eine große Tarifreform" in der Bundeshauptstadt. Ein Vergleich zwischen Städten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zeige, dass die Wiener Ticketpreise sowohl im Kurzzeit- als auch im Dauerkartensegment deutlich unter dem Durchschnitt lägen - bei Monatskarten etwa um 21 Prozent.

"Spielraum für Erhöhungen"


Zudem hielten die Wiener selbst die Tarife überwiegend für günstig bzw. angemessen, vor allem im Vergleich zum Auto. Laut Umfrage aus dem Jahr 2009 würden die Einwohner größtenteils sogar einen Öffi-Jahreskartenpreis von 500 Euro (derzeit 449 Euro, Anm.) akzeptieren: "Hier gibt es also Spielraum für Erhöhungen." Angedachte Verbilligungen in diesem Bereich hätten rund 35 Mio. Euro an jährlichen Mehrkosten zur Folge. Gleichzeitig führen Weigele zufolge Preissenkungen "nicht zu den gewünschten Fahrgastzuwächsen". Hier könne man nur über andere Maßnahmen wie Parkraumbewirtschaftung und Citymaut etwas bewirken.

In eine ähnliche Kerbe schlug auch Sebastian Kummer von der Österreichischen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (ÖVG), die zur Veranstaltung lud. "Eine Preissenkung würde nicht viel mehr Nachfrage generieren", so sein Fazit. Denn der Öffi-Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen sei bereits jetzt äußerst hoch.

Seine Empfehlung: Statt über Preise sollte man über eine Differenzierung des Angebots reden, um noch bestimmte Zielgruppen ansprechen zu können. Beispiele wären etwa ein "Winterabo", wo fünf Monate zum halben Preis der Jahreskarte zu haben sein würden, oder Angebote an Unternehmen, um Tickets für ihre Mitarbeiter zu stützen.

Qualitätsverlust

TU-Professor Hermann Knoflacher, der auch Leiter des Fahrgastbeirats der Wiener Linien ist, sprach sich ebenso gegen günstigere Jahreskarten aus. Es sei nämlich ein Qualitätsverlust infolge von Einnahmensverlusten zu befürchten. Allerdings seien Pünktlichkeit und Infosysteme wesentlich einflussreicher als Modifizierungen bei den Tarifhöhen. Ein Bedürfnis nach Vergünstigung gibt es zudem offenbar auch seitens der Kunden nicht, denn der Fahrgastbeirat habe in den acht Jahren seines Bestehens so gut wie keine diesbezügliche Beschwerde bekommen.

Viel entscheidender für den Modal Split seien andere Faktoren, da interne Preisumschichten Benachteiligungen des Öffi- gegenüber dem Autoverkehr nicht beseitigen könnten. Knoflacher plädierte deshalb für eine Anhebung der Parkgebühr auf 2,50 Euro pro Stunde. Damit bringe man Autos von der Straße weg. Denn die Gestaltung der Umgebung habe wesentlichen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten. So legen Studien nahe, dass Menschen dann deutlich höhere Bereitschaft zeigen, zu Fuß bzw. zur nächsten Haltestelle zu gehen, wenn das Parken vor der eigenen Haustüre unattraktiver werde.

Unterdurchschnittliche Ticketpreise

Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl wünschte sich einmal mehr eine Erhöhung der Tarife, um damit das Angebot und die Qualität ausbauen zu können. Außerdem habe man bereits jetzt bei unterdurchschnittlichen Ticketpreisen einen überdurchschnittlichen Eigendeckungsgrad von 66 Prozent. Nachsatz: "Bis dato - aber das kann man natürlich auch ändern", so ihr Seitenhieb auf die von der Politik forcierten Vergünstigungen.

Apropos Politik: Zur knapp dreistündigen Veranstaltung mit dem Titel "Tarife im öffentlichen Stadtverkehr" waren auch SPÖ-Verkehrssprecher Karlheinz Hora und sein grünes Pendant Rüdiger Maresch angekündigt. Beide sagten ihre Teilnahme allerdings kurzfristig ab. (APA)


Klarerweise wird das Geld den Wiener Linien fehlen. Aber das ist doch der Sinn der Tarifverhandlungen, dieses Geld den Wiener Linien dann anderwertig zur Verfügung zu stellen.
Es ist natürlich auch eine Taktik, zu sagen, wir schröpfen die Bestandskunden wo es nur geht, weil es gibt immer noch genug Leute in Wien, die keine Alternativen haben, weil sie sich z.B. kein Auto leisten können. Oder wollen.

Das erinnert mich an die Diskussion mit den Studiengebühren... wir geben den Unis die Möglichkeit, Gebühren einzuheben, dafür kürzen wir das Unibudget einfach um genau diesen Betrag. Hier ist es genauso, nur umgekehrt.
Und genau das ist das Problem, wenn man denkt, ein ohnehin nicht zu knapp öffentlich finanzierter Dienstleistungsbetrieb in öffentlichem Interesse möge bitte betriebswirtschaftlich agieren.

Aber hier wird nach dem Giffen-Parodoxon (http://de.wikipedia.org/wiki/Giffen-Paradoxon) gewirtschaftet:
Zitat
Jemand hat 3 Euro am Tag zur Verfügung. Er kauft jeden Tag 1 Laib Brot für 1 Euro und 1 Stück Fleisch für 2 Euro. Jetzt steigt der Brotpreis auf 1,50 Euro. Da er nach einem Laib Brot nicht mehr genug Geld für Fleisch übrig hat, kauft er stattdessen einen weiteren Laib Brot.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 07. Oktober 2011, 09:25:21
Die zitierte ÖVG-Veranstaltung fand gestern Abend statt. WL-Geschäftsführerin Reinagl stellte dabei kurz einige Invest-Vorhaben vor, so natürlich die Hauptwerkstatt neu (160 Mio.) und z.B. der Tunnelfunk (9 Mio.) und auch den 25er/26er-Neubaumaßnahme. Ins Detail wurde aber nicht gegangen. Reinagl sagte außerdem, dass man zumindest über eine Kombination von ÖV-Ticket und P+R-Nutzung nachdenkt. Ihr Tenor war, dass mit den Preissenkungen auch Angebotskürzungen kommen müssten. Allerdings kein Wort dazu, dass man diese Angebotsrücknamen durch eine effziente Beschleunigung abfedern könnte. Natürlich wurden die in den Asperner Äckern verbuddelten 1400 Mio. EUR für die U2 gelobpreist...  :blank:
In der dann folgenden Diskussion (Kummer, Schroll, Reinagl, Weigerle und Knoflacher) betonte bspw. VOR-Chef Schroll, dass man am Ausbau des S-Bahn-Angebots arbeiten müsse, damit der Modal-Split über die Stadtgrenze gehalten bzw. zugunsten des ÖV verschoben werden könne. Explizit sprach er dabei auch eine Versteterung des Angebots bis nach Mitternacht an.
Und natürlich wurde das unsägliche Nicht-Thema E-Mobilität durchgekaut, welchem sich die WL anscheinend widmen wollen. Da fragt man sich schon, warum es kein Geld für weitere Citybike-Stationen gibt, wohl aber für Elektrofahrräder.
Alles in allem wurden nur Positionen gegen die Tarifsenkung ausgetauscht, ein Diskussionsgast lobte die Diskutanten gar dafür, dass man ganz ohne Populismus diskutieren würde, was ihn sehr freue. *hüstel*
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 07. Oktober 2011, 09:48:49
Alles in allem wurden nur Positionen gegen die Tarifsenkung ausgetauscht
Stimmt, ich habe mir diese Veranstaltung gestern auch gegeben. Eigentlich hat sie meine Erwartungen total erfüllt und ich habe auch nicht im Traum damit gerechnet, dass sich ein Politiker dort blicken lässt. Eigentlich ein Fehler der Programmgestalter, denn bei den beiden hätte die Anmerkung "angefragt" dazugehört (mehr als eine Anfrage wird's auch nicht gespielt haben).

In der Zuhörerschaft kommt ich übrigens auch Mister Wrong erblicken. :D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 07. Oktober 2011, 09:54:51
Ich hatte leider keine Zeit, sonst hätt ich mir das auch gegeben...

Alles in allem wurden nur Positionen gegen die Tarifsenkung ausgetauscht, ein Diskussionsgast lobte die Diskutanten gar dafür, dass man ganz ohne Populismus diskutieren würde, was ihn sehr freue. *hüstel*
Das war dann vermutlich eh der von 95B genannte Answer None :)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 07. Oktober 2011, 10:01:34
Alles in allem wurden nur Positionen gegen die Tarifsenkung ausgetauscht, ein Diskussionsgast lobte die Diskutanten gar dafür, dass man ganz ohne Populismus diskutieren würde, was ihn sehr freue. *hüstel*
Das war dann vermutlich eh der von 95B genannte Answer None :)
Nein, es war ein älterer Herr mit schüttem Haar. Die ganze Kommunikations-Kavallerie der WL saß ja dort, man hätte also schnell eingreifen können, sofern Frau Reinagl etwas *falsches* gesagt hätte... :blank:

@95B: Die Frage nach der gleitenden Monatskarte kam von mir  :-X
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. Oktober 2011, 10:15:09
@95B: Die Frage nach der gleitenden Monatskarte kam von mir  :-X
Gleitende Monats- und Wochenkarten habe ich im August per Mail beim Fahrgastbeirat angefragt. Heute habe ich einmal eine Stellungnahme, zumindest aber eine Eingangsbestätigung, urgiert.
Gleitende Zeitkarten wären ein brauchbarer Tausch für eine zu erwartende Preis"anpassung".
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 07. Oktober 2011, 10:18:00
Was habe ich als Wiener ohne Auto von dem P+R-Scheiß? Interessiert mich nicht, ich will billiger fahren!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 07. Oktober 2011, 10:23:20
Was habe ich als Wiener ohne Auto von dem P+R-Scheiß? Interessiert mich nicht, ich will billiger fahren!

Na wenn der Preis sich nicht verändert für die nächsten, sag ma mal 2 Jahre, nicht ändert, dann fährst in den nächsten 2 Jahren eh billiger, da du mit einem Jahreskartenpreis fährst der vor 5 Jahren aktuell war. Also im Reallohn vergleich fährst dann billiger.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. Oktober 2011, 10:29:49
Was habe ich als Wiener ohne Auto von dem P+R-Scheiß? Interessiert mich nicht, ich will billiger fahren!

Na wenn der Preis sich nicht verändert für die nächsten, sag ma mal 2 Jahre, nicht ändert, dann fährst in den nächsten 2 Jahren eh billiger, da du mit einem Jahreskartenpreis fährst der vor 5 Jahren aktuell war. Also im Reallohn vergleich fährst dann billiger.

Man unterstützt halt Autofahrer bei der Parkplatzsuche.
Habe ich kein Auto, habe ich auch nichts davon. Man verkauft halt zum Premiumpreis ein ganzes Paket an Serviceleistungen dazu, für die es kein Opt-Out gibt, die aber ein guter Teil der Leute ohnehin nicht nutzen können oder wollen.
Was bedeutet... Leute, die früher vielleicht das Auto ganz stehen gelassen haben, fahren dann vielleicht zumindest bis zur U-Bahn, weil es ja eh inbegriffen ist. P&R kann zwar Autos aus der Stadt raushalten, aber sehr wohl auch den suburbanen Autoverkehr verstärken. Dann steige ich halt nicht mehr in Guntramsdorf in die S-Bahn ein, sondern fahre mit dem Auto nach Erdberg zur U3, wenns attraktiver ist.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 07. Oktober 2011, 10:31:31
Gleitende Monats- und Wochenkarten habe ich im August per Mail beim Fahrgastbeirat angefragt. Heute habe ich einmal eine Stellungnahme, zumindest aber eine Eingangsbestätigung, urgiert.
Gleitende Zeitkarten wären ein brauchbarer Tausch für eine zu erwartende Preis"anpassung".
Knoflacher antwortete, dass gleitende Monatskarten einen Einnahmeverlust brächten... Er schob aber dann gleich nach, es ist eh alles schon in Diskussion...  ::)

Was habe ich als Wiener ohne Auto von dem P+R-Scheiß? Interessiert mich nicht, ich will billiger fahren!
Na wenn der Preis sich nicht verändert für die nächsten, sag ma mal 2 Jahre, nicht ändert, dann fährst in den nächsten 2 Jahren eh billiger, da du mit einem Jahreskartenpreis fährst der vor 5 Jahren aktuell war. Also im Reallohn vergleich fährst dann billiger.
Genau da hat VOR-GF Schroll angesetzt und gesagt, dass jeder Österreicher - dank der Gewerkschaften - zum Jahresanfang ein Plus im Geldbörsel hätte und dass es ja nicht sein könne, dass entsprechende Preiserhöhungen bei den Nahverkehrstarifen nicht ebenso jährlich erfolgen.

Was der P+R-Kram soll, erschließt sich mir ebenso wenig, zumal derjenige, wenn er denn schon im Auto sitzt, auch gleich bis zur Arbeitsstätte in Wien durch fahren kann und das sicherlich auch tun wird. Siehe "Ciao Stau" mit der U2 - Pustekuchen, auf der A23 steht man trotzdem täglich sich die Räder eckig.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 68er am 07. Oktober 2011, 10:33:11
Ich wäre für eine Halbpreis-Jahreskarte "Zone 100 ohne U-Bahn".
Für die häufigen Fälle von Betriebsstörungen der Oberflächenlinien müsste natürlich ein Ausweichen auf die U-Bahn erlaubt sein.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 07. Oktober 2011, 10:35:48
Genau da hat VOR-GF Schroll angesetzt und gesagt, dass jeder Österreicher - dank der Gewerkschaften - zum Jahresanfang ein Plus im Geldbörsel hätte und dass es ja nicht sein könne, dass entsprechende Preiserhöhungen bei den Nahverkehrstarifen nicht ebenso jährlich erfolgen.
Tschuldigung, aber bei solchen Aussagen geht mir das G'impfte auf!!! Genau, wo kommen wir da hin, wenn der Reallohn stabil bleibt oder - Gottseibeiuns! - gar steigt und die Menschen mehr Geld verdienen! So was muss sofort neutralisiert werden!

Genau wegen so was hab ich jetzt auch den Gasanbieter (vormals Wien Energie) gewechselt, nachdem sie rein zufällig jedes Mal vorm Winter die Gaspreise kräftig hinaufsetzen (obwohl der internationale Preis schon gesunken ist, man das aber leider leider erst im Frühling weitergeben kann). Auch wenn man sich nicht dramatisch viel erspart (naja, immerhin 100 € im Jahr sind's bei mir), aber vor allem der Seele geht's jetzt besser!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. Oktober 2011, 10:44:30
Ich wäre für eine Halbpreis-Jahreskarte "Zone 100 ohne U-Bahn".
Für die häufigen Fälle von Betriebsstörungen der Oberflächenlinien müsste natürlich ein Ausweichen auf die U-Bahn erlaubt sein.
Also so wie die Autobahnvignette?
Wenn übrigens eine Straße des untergeordneten Netzes gesperrt ist, und die Umleitung über die Autobahn ausgeschildert ist, ist die ausgeschilderte Umleitungsstrecke nicht vignettenpflichtig.  :lamp:

Ich würde eher die Halbpreisfahrscheine revolutionieren, also Kurzstreckengrenzen größer machen. Z.B. dass man zwei Kurzstrecken ohne Umsteigen mit einer Halbpreiskarte fahren kann.
Dann würde ich das Garagengesetz abschaffen und dafür lieber die Häuslbauer pro geschaffener Wohnung statt einem Parkplatz die Jahreskarten (über einen Zeitraum von z.B. 10 Jahren) zahlen lassen. Z.B. als Naturalleistung an die Bewohner - gestaffelt nach Wohnungsgröße - für Wohnungen gebaut für Familien zwei Jahreskarten, für Garconnieren eine. Nur so als Idee...

Gleitende Zeitkarten... natürlich ist das ein Einnahmenverlust, wenn man die Kunden nicht mehr betakeln kann. Wenn man ihnen eine Monatskarte noch am 20. zum vollen Preis andrehen kann, gibt das ein schönes Körberlgeld bei Leuten, die beim Automaten nicht aufpassen. Wie gesagt, Leistung verkaufen, die gar nicht in Anspruch genommen werden kann.  :down:

Eine Idee wäre natürlich, stattdessen Halbpreiszeitkarten zu verkaufen. z.B. Halbpreis-Wochenkarte ab Donnerstag, Halbpreis-Monatskarte ab dem 16.

So erinnert mich das Gejammer aber an die Einstellung der alten Greißler. Wie ich ein Kind war, haben die Kaufleute wundersamerweise auch nie einzelne Schillinge zum Rausgeben gehabt. Stattdessen haben sie uns dann zu einem 7-Schilling-Eis noch ein paar Gummibären oder Cola-Flascherln dazu angedreht. Gut, dass es solche Geschäfte heute nicht mehr gibt!



Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 07. Oktober 2011, 10:48:07
Tschuldigung, aber bei solchen Aussagen geht mir das G'impfte auf!!! Genau, wo kommen wir da hin, wenn der Reallohn stabil bleibt oder - Gottseibeiuns! - gar steigt und die Menschen mehr Geld verdienen! So was muss sofort neutralisiert werden!

Sarkasmus Modus:
Ist das nicht der Grund warum sie diesen fantastischen Inflationsanpassungen überall erfunden haben!
Es wäre ja gar nicht auszudenken wenn nicht alles an die Inflation gekoppelt wäre, die man ja mit den Inflationsanpassungen ja erst wieder weiter anheizt.
Juhuu. Also alles an die Inflation koppeln, die ja Preissteigerungen angibt, um weitere Preisteigerungen zu rechtfertigen. 
Sarkasmus Ende:

 :blank:

Gehts da nur mir so oder ist das ein Teufelskreis die immer schlimmer wird?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. Oktober 2011, 10:51:11
Tschuldigung, aber bei solchen Aussagen geht mir das G'impfte auf!!! Genau, wo kommen wir da hin, wenn der Reallohn stabil bleibt oder - Gottseibeiuns! - gar steigt und die Menschen mehr Geld verdienen! So was muss sofort neutralisiert werden!

Sarkasmus Modus:
Ist das nicht der Grund warum sie diesen fantastischen Inflationsanpassungen überall erfunden haben!
Es wäre ja gar nicht auszudenken wenn nicht alles an die Inflation gekoppelt wäre, die man ja mit den Inflationsanpassungen ja erst wieder weiter anheizt.
Juhuu. Also alles an die Inflation koppeln, die ja Preissteigerungen angibt, um weitere Preisteigerungen zu rechtfertigen. 
Sarkasmus Ende:

 :blank:

Gehts da nur mir so oder ist das ein Teufelskreis die immer schlimmer wird?

Steigender Reallohn (wo ist in Österreich seit 1990 der Reallohn gestiegen, außer im Top-Manager-Bereich?) als Argument für Preiserhöhungen, von mir aus. Dann aber auch bitte sinkenden Reallohn als Grund für Verbilligungen!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 07. Oktober 2011, 10:51:38
Ich hätte es für vernünftiger gehalten, den Preis für die Zone-100-Jahreskarte zu belassen oder leicht anzuheben und dafür billigere Teilkarten anzubieten. Wenn heute jemand vier Stationen nur für die Fahrt in die Arbeit und retour zurücklegt zahlt er genausoviel wie jemand, der täglich mehrmals quer durch Wien fährt. Außerdem ist die größere Einsteigshürde eher die Verständlichkeit der Fahrgastinformation in jeder Hinsicht, also beim Automaten angefangen bis zum Leitsystem und der DFI. Von der Kompenz und Freundlichkeit des Personals will ich ja gar nicht reden (besonders was die Gelbjacken betrifft).
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. Oktober 2011, 10:56:27
Ich hätte es für vernünftiger gehalten, den Preis für die Zone-100-Jahreskarte zu belassen oder leicht anzuheben und dafür billigere Teilkarten anzubieten.
Man könnte beispielsweise Wiener Arbeitgeber (oder gleich in ganz Österreich) dazu verpflichten, ihren Mitarbeitern den Arbeitsweg zu sponsern. Dann hat man eine billige Streckenkarte für den Arbeitsweg. Analog zur Schülerfreifahrt könnte man mit einer Zusatzmarke diese zu einer kompletten Netzkarte machen.

Es ist ja auch im Interesse des Arbeitgebers, dass die Mitarbeiter stressfrei und pünktlich zur Arbeit erscheinen.

z.B. je 15 Euro pro Monat Dienstgeber- und Dienstnehmeranteil für die Streckenkarte. 20 Euro für die Zusatzmarke und wir sind auch auf den 50 Euro, die heute eine Monatskarte kostet.
Dafür könnte man das Pendlerpauschale kübeln.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: luki32 am 07. Oktober 2011, 11:27:38
Ich wäre für eine Halbpreis-Jahreskarte "Zone 100 ohne U-Bahn".
Für die häufigen Fälle von Betriebsstörungen der Oberflächenlinien müsste natürlich ein Ausweichen auf die U-Bahn erlaubt sein.

Tschuldige, das ist aber völliger Blödsinn.
In Wien ersetzt die U-Bahn den Oberflächenverkehr, also ist so eine Karte kontraproduktiv.

Oder kommt die Idee daher, daß Dir die U6 als Anrainer zu laut ist?

mfg
Luki
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 68er am 07. Oktober 2011, 11:38:04
So ein Preismodell würde den U-Bahnbetrieb noch ungünstiger machen, als er jetzt schon ist, und damit einen größeren Widerstand der WiLi gegen absurde Neubauprojekte bringen.
Außerdem sehe ich nicht ein, warum mehr als eine halbe Mio. Innenstadt- und Gründerzeitviertelbewohner die Expressverbindungen finanzieren sollen, die günstiges Wohnen auf der grünen Wiese ermöglichen. Vorallem deshalb, weil sie damit ja nur ein Alternativangebot für die Kinder und gelegentliche abendliche Sauftouren in der Innenstadt jener Leute, die sonst zwei Autos pro Person besitzen und mit einem davon tagtäglich in die Innenstadt fahren, schaffen.

U6-Anrainer bin ich übrigens nicht, und die Nacht-Ubahn würde wohl auch dann fahren, wenn sie außer der Nicht-Geilomobil-Besitzer-Fraktion der JVP niemand nützen würde.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. Oktober 2011, 11:54:05
Vorallem deshalb, weil sie damit ja nur ein Alternativangebot für die Kinder und gelegentliche abendliche Sauftouren in der Innenstadt jener Leute, die sonst zwei Autos pro Person besitzen und mit einem davon tagtäglich in die Innenstadt fahren, schaffen.
Ist es dir lieber, die Leute fahren mit dem Auto auf Sauftour?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 68er am 07. Oktober 2011, 12:41:02
Das zu verhindern, ist Aufgabe der Polizei. Wie die Speckgürtler ihre Sauftouren sonst organisieren, ob mit Taxi, stundenlanger Busfahrt oder Ausweichen auf lokale Branntweiner, ist ihr Problem.

Oder wird seit neuestem jedem Ladendieb eine goldene Kreditkarte, die durch die Allgemeinheit bezahlt wird, gestellt, damit er nicht in Versuchung kommt?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 07. Oktober 2011, 13:10:51
Außerdem sehe ich nicht ein, warum mehr als eine halbe Mio. Innenstadt- und Gründerzeitviertelbewohner die Expressverbindungen finanzieren sollen, die günstiges Wohnen auf der grünen Wiese ermöglichen. Vorallem deshalb, weil sie damit ja nur ein Alternativangebot für die Kinder und gelegentliche abendliche Sauftouren in der Innenstadt jener Leute, die sonst zwei Autos pro Person besitzen und mit einem davon tagtäglich in die Innenstadt fahren, schaffen.
Aja, und die Innenstadtbewohner benutzen die Nacht-U-Bahn nach ihrer Sauftour nicht? Speckgürtler machen sicher nicht die Masse der Nachtfahrgäste aus. Das Angebot an 24-Stunden-Öffis birngt Bewohnern der Innenbezirke und Bewohner des Stadtrandes gleichermaßen etwas. Ob man dazu eine luxuriöse und teure Nacht-U-Bahn braucht, oder ob es nicht ein dichtes Netz an Nachtbussen genauso täte, ist freilich eine andere Frage.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Wattman am 07. Oktober 2011, 13:39:11
Siehe "Ciao Stau" mit der U2 - Pustekuchen, auf der A23 steht man trotzdem täglich sich die Räder eckig.

Für den, der die U2 nützt, gilt sehr wohl "Ciao Stau".
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Wattman am 07. Oktober 2011, 13:40:35
Ich wäre für eine Halbpreis-Jahreskarte "Zone 100 ohne U-Bahn".

So was Ähnliches gibt's eh schon, die Zone 111.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 07. Oktober 2011, 13:53:54
So was Ähnliches gibt's eh schon, die Zone 111.
Das ist aber Zone 100 ohne U-Bahn, Straßenbahn und Bus. :D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 07. Oktober 2011, 13:55:33
Ich wäre für eine Halbpreis-Jahreskarte "Zone 100 ohne U-Bahn".
So was Ähnliches gibt's eh schon, die Zone 111.
Das ist aber nur die Schnellbahn. Nix Bim, nix Bus.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Z-TW am 07. Oktober 2011, 15:31:04

In der Zuhörerschaft kommt ich übrigens auch Mister Wrong erblicken. :D

Wer ist das?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 07. Oktober 2011, 15:50:46
Wer ist das?
Unser Liebling, Answer "Wrong" (oder eigentlich Lang). ;D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Z-TW am 07. Oktober 2011, 17:57:00
Sagt mir nichts.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Wattman am 07. Oktober 2011, 19:14:51
So was Ähnliches gibt's eh schon, die Zone 111.
Das ist aber Zone 100 ohne U-Bahn, Straßenbahn und Bus. :D

Ich wäre für eine Halbpreis-Jahreskarte "Zone 100 ohne U-Bahn".
So was Ähnliches gibt's eh schon, die Zone 111.
Das ist aber nur die Schnellbahn. Nix Bim, nix Bus.

Ja eh, drum schrieb ich ja "So was Ähnliches".
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 07. Oktober 2011, 20:16:43
Sagt mir nichts.
Der Pressesprecher der Wiener Linien. Der ist doch bitte eh in jeder zweiten Presseaussendung zitiert und kam hier oft genug vor.

http://www.lmgtfy.com/?q=answer+lang (http://www.lmgtfy.com/?q=answer+lang)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 07. Oktober 2011, 22:16:11
Sagt mir nichts.
Der Pressesprecher der Wiener Linien. Der ist doch bitte eh in jeder zweiten Presseaussendung zitiert und kam hier oft genug vor.

http://www.lmgtfy.com/?q=answer+lang (http://www.lmgtfy.com/?q=answer+lang)
Is persönlich eh ein ganz lieber, nur Ahnung von seinem Job hat er halt nicht ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: ULF am 08. Oktober 2011, 12:46:17
Ich habe die letzten Seiten ein wenig durchgeblättert und danach gesucht, aber mir wäre nicht aufgefallen, dass folgendes schon dabei war...

Zitat von: derStandard.at
Verzögerungen
Wiener Öffi-Tarife: Mehrere Varianten liegen auf dem Tisch (http://derstandard.at/1317019223938/Verzoegerungen-Wiener-Oeffi-Tarife-Mehrere-Varianten-liegen-auf-dem-Tisch)
04. Oktober 2011 12:47

Offenbar Einigung darüber, dass Vergünstigungen über Parkraumbewirtschaftung finanziert werden

Wien - Die rot-grüne Reform des Wiener Öffi-Tarifsystems lässt nach wie vor auf sich warten. Offiziell will niemand etwas zum aktuellen Stand sagen. Aus Verhandlerkreisen war nun allerdings zu vernehmen, dass mittlerweile einige Varianten über die künftige Preisgestaltung auf dem Tisch liegen. Die Letztentscheidung sollen Bürgermeister Michael Häupl und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou treffen, was aber frühestens nächste Woche der Fall sein wird.
 
Dem Vernehmen nach soll es eine Lösung geben, die einerseits wirtschaftlich tragbar ist und andererseits den Grünen keinen Gesichtsverlust beschert. Der kleine Koalitionspartner plädiert seit jeher für eine "substanzielle" Vergünstigung für Vielfahrer. Konkrete Zahlen werden nicht genannt - auch von den immer wieder medial kolportierten und von Häupl bereits genannten 365 Euro will momentan niemand mehr sprechen.
 
"Querfinanzierung" dürfte fix sein
 
Offenbar gibt es allerdings bereits eine Einigung zwischen Sozialdemokraten und Grünen darüber, Geld für günstigere Ticketpreise über die Parkraumbewirtschaftung hereinzuspülen. Öffis über den Individualverkehr "querzufinanzieren" sei in anderen internationalen Städten bereits "State of the art", das wolle man nun auch in Wien tun, hört man aus dem Rathaus.
 
Unmut herrscht offenbar in beiden Parteien über die Geschäftsführung der Wiener Linien. Diese hatte vor kurzem mit ihrer Forderung aufhorchen lassen, alle Ticketkategorien teurer zu machen. Dies hatte Häupl in weiterer Folge dazu veranlasst, den Chefs der Verkehrsbetriebe via Zeitungsinterview auszurichten, dass derlei Äußerungen für die politischen Verhandlungen "nicht wirklich wichtig" seien.
 
Der grüne Klubchef David Ellensohn hatte vergangenes Wochenende im Standard erklärt: "Wenn sie (die Chefetage der Wiener Linien, Anm.) nicht in der Lage ist, die Tarifstruktur, so wie wir sie vorschlagen, umzusetzen, gibt es sicher andere Leute, die das gern machen." (APA)
Von dieser "offenbar fixen Querfinanzierung" hatte ich bisher nichts derart konkretes gehört, bin aber erfreut, dass man sowas ins Auge fasst. Auch der Seitenhieb der Wiener Stadtregierung finde ich nicht ganz unerheblich (was aber leider wiedereinmal zeigt, wie sehr dieser monopolistischer Betrieb unter der Fuchtel der Politik steht - ohne dabei dies nun irgendwie zu werten).
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: N1 am 08. Oktober 2011, 18:42:49
Von dieser "offenbar fixen Querfinanzierung" hatte ich bisher nichts derart konkretes gehört, bin aber erfreut, dass man sowas ins Auge fasst.
Geht aber auch nur, weil ...
Zitat
dieser monopolistischer Betrieb
[Anm.: Ein natürliches Monopol]
Zitat
unter der Fuchtel der Politik steht
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 08. Oktober 2011, 19:40:39
[Anm.: Ein natürliches Monopol]
Ist es nicht. Nur die Schieneninfrastruktur sind ein natürliches Monopol. Fahrzeuge und Betreiber (sowie sonstige Verwaltung) wären durchaus davon trennbar, wie bei der ÖBB. Die Stadt könnte weiterhin das Schienennetz verwalten, aber mehrere Private drauf fahren lassen.

Ohne das jetzt werten zu wollen, denn das hat alles seine Vor- und (große) Nachteile (ein bißchen Konkurrenz würde den WL aber keinesfalls schaden, dann würde z.B. die Fahrgastinformation auf einmal funktionieren, wenn ein anderes Unternehmen es vormachen würde, wie das geht; sie können sich das auch nur eben wegen der derzeitigen Monopolstellung erlauben).
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 08. Oktober 2011, 20:04:58
Da müsste die Stadt Wien aber erst alle Schienen, Gebäude usw. von den WiLi aufkaufen. Auch die Erhaltung von Schienenstraßen ginge dann direkt zulasten des Wien-Budgets, jene aller Gleise natürlich auch. Von den ganzen Ampelanlagen, Inseln, Haltestellen, der Ustrab etc. und deren Erhaltung, die man derzeit kostenmäßig den WiLi aufbürdet, ganz zu schweigen.  8)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 08. Oktober 2011, 20:18:13
Das wäre ja kein Problem: B6 und ein paar andere Unterabteilungen sowie natürlich deren Budget kommen wieder zur Stadt und die Wiener Linien werden privatisiert und müssen Péagegebühren für die Benützung der Gleise zahlen ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: N1 am 08. Oktober 2011, 20:29:17
Nur die Schieneninfrastruktur sind ein natürliches Monopol. Fahrzeuge und Betreiber (sowie sonstige Verwaltung) wären durchaus davon trennbar, wie bei der ÖBB.
Ein natürliches Monopol ist durch hohe Fixkosten und geringe Grenzkosten geprägt, was sowohl auf die Schieneninfrastruktur als auch auf die Fahrzeugflotte zutrifft. Okay, das lässt sich nichtsdestotrotz - wie bei den ÖBB - trennen. Schafft viele politisch zu besetzende Posten, aber sonst? Anders gefragt: Taugen die ÖBB wirklich zum Vorbild? Auf den stärksten Linien liefern sich dann der Haselsteiner und das entsprechende, zu gründende WL-Subunternehmen Konkurrenz, auf den mäßig frequentierten Linien wird weitergewurschtelt wie bisher (die will der Haselsteiner nicht) und die schwächsten werden, da sie weder das Wiener-Linien-Unternehmen noch der Haselsteiner haben wollen, an die Bezirke verkauft, die sie dann einstellen. :D

Noch ein paar Gedanken zur angeblichen Effizienz und Konkurrenz, die man hier zu erreichen glaubt: V.a. bei Busbetrieben ist auch die Flotte dem Markt ausgesetzt. Ein großes Unternehmen kann es da eher verkraften, mal bei einer Ausschreibung leer auszugehen, ein kleines, sich eine handvoll Busse anzuschaffen.  In beiden Fällen stehen dann unvermeidlich nutzlos Fahrzeuge in ebenfalls nutzlosen Depots herum? Ist das effizient? Verliert ein kleiner Unternehmer "seine" Buslinie, steht er mitunter vor dem Ruin. Solche Firmen werden also auf lange Sicht von größeren Playern verdrängt werden (wer tut sich das sonst schon an?), einige wenige oder gar nur eines den Markt dominieren (siehe Wien: Dr. Richard). Entspricht das dem Ideal der Konkurrenz?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 08. Oktober 2011, 20:54:01
Anders gefragt: Taugen die ÖBB wirklich zum Vorbild?
Nein, selbstverständlich nicht. Das war ja eine rein politisch motivierte Trennung einer Regierung, deren "echte" Heldentaten jetzt erst so nach und nach rauskommen. Es gilt die Unschuldsvermutung ;)

Ich bin ja auch kein Freund der Privatisierung, aber es ging ja nur darum, ob der ÖV in Wien ein natürliches Monopol ist und das bestreite ich nach wie vor (teilweise).
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 11. Oktober 2011, 09:37:01
Zitat
KOSTENLOSE ÖFFIS
"Weniger als ein Drittel der Kosten werden durch Tickets getragen"

Gratis Tickets für die Öffis wären eine effizentere Maßnahme für das Energiesparen, als Elektroautos, meint Walter Boltz von E-Control

"Es gibt selten so eine gute Fotomöglichkeit", sagt Walter Boltz, Geschäftsführer von E-Control, hinsichtlich Elektro-Autos. In der Praxis sei eine flächendeckende Nutzung jedoch "in weiter Zukunft". Die Popularität der teuren E-Cars sei in der Bevölkerung noch endenwollend, meint Boltz. Was ihn auch gleich zur aktuellen Tarif-Diskussion der Öffis in Wien einige Argumente anführen lässt: Eine kostenlose Netzkarte für alle Öffentlichen Verkehrsmittel wäre im Moment sinnvoller, um Energie und Autoabgase einzusparen. "Damit soll eine Verhaltensänderung ausgelöst werden, die aufgrund der bisher gesetzten Verkehrsmaßnahmen nicht schnell genug erreicht wird", heißt es in einer Studie der E-Control dazu.

"Es werden sowieso weniger als 30 Prozent der Kosten durch den Verkauf von Tickets getragen. Mehr als 70 Prozent kommen aus dem öffentlichen Bereich", rechnet Boltz vor. Und die Mehrkosten für die privaten Haushalte wären überschaubar, ist er überzeugt. In Photovoltaik würde im Moment schließlich auch investiert und Ökostrom sei am teuersten. Außerdem fielen diverse Nebenkosten im Bereich der Fahrscheine und Fahrscheinkontrolle zusätzlich weg, wenn das Öffi-Ticket gratis wäre.

Billigere Öffis, teurere Autos

Eine denkbare Variante der Finanzierung - um auch die Qualität weiterhin zu gewährleisten - wäre die steuerliche Absetzbarkeit der Netzkarten von Firmen für ihre Mitarbeiter. Walter Boltz streicht aber hervor, dass so ein Konzept nicht radikal umzusetzen ist. In einer ersten Phase könnte es zum Beispiel den Erwerbstätigen in Österreich ermöglicht werden, die Öffis für den Arbeitsweg gratis zu nutzen. "Man kann das natürlich nicht nur als einzelnen Punkt umsetzen, es wäre sinnvoll die kostenlosen Tickets mit einer City-Maut oder Parkgebühren für private PKWs zu verbinden", sagt Boltz. Es sei an der Zeit, dass öffentliche Verkehrsmittel attraktiver werden, als ihre Konkurrenz, das Auto. Dazu zähle auch die Schaffung von verkehrsfreien Zonen, so der E-Control-Geschäftsfüher.

Freifahrt in Hasselt

In der flämischen Stadt Hasselt gibt es seit mehr als 14 Jahren keine Schwarzfahrer mehr: Die Busse fahren in und um die Stadt kostenlos. Die Maßnahme setzte der ehemalige Bürgermeister und spätere Minister sowie Parteivorsitzenden der sp.a Steve Stevaert durch. Zunächst meinten Kritiker,der Sozialdemokrat sei entweder ein Kommunist oder verrückt, denn Hasselt war die am höchsten verschuldete Stadt von Flandern. Inzwischen wird das Nahverkehrsprojekt in ganz Europa bestaunt. Denn von 1996 bis 2006 stieg die Zahl der Fahrgäste von täglich durchschnittlich 1.000 auf 12.600. Die Einkaufsstraßen wurden autofrei, die Innenstadt ist heute verkehrsberuhigt.

Das Gratisbusprojekt wurde unter anderem an Anfang auch dadurch finanziert, dass ein geplanter dritter Straßenring um den alten Stadtkern nicht gebaut wurde. Die anderen zwei Ringe waren unter der Woche schon hoffnungslos von Blechlawinen verstopft. Der innere Ring wurde mittlerweile von vier auf zwei Spuren reduziert. Wo früher  Straßenspuren verliefen, ist heute Platz für Bäume, Straßencafes und Radwege. Autofahrer, die nur auf Besuch oder auf der Durchreise sind, können den zweiten Ring benutzen. Es gibt außerdem kostenlose und bewachte Parkplätze, der Bus ist eine kostenlose Alternative für die Fahrt durch die Stadt.

Zersiedelt

In Österreich ist ein Gesamtkonzept für den Öffentlichen Verkehr noch nicht möglich, meint auch Boltz. Es gebe aber Siedlungsgebiete, die soweit "vom Schuß" liegen, dass deren Bewohner auch in 20 Jahren noch auf ihre Autos angewiesen sein werden, kritisiert er. Es sei verabsäumt worden sicherzustellen, dass diese Menschen an ein öffentliches Verkehrsnetz angebunden sind. (Julia Schilly, derStandard.at, 10. Oktober 2011)
Quelle: derstandard.at (http://derstandard.at/1317019792753/Kostenlose-Oeffis-Weniger-als-ein-Drittel-der-Kosten-werden-durch-Tickets-getragen)
Link: Freie Fahrt in Hasselt (http://toerisme.hasselt.be/du/content/4404/met-de-bus.html)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 11. Oktober 2011, 09:44:19
Es gäbe genug kreative Ideen, die man sich durchaus einmal durchüberlegen könnte... aber bei uns gibt's halt immer nur einen Minimalkonsens, keine Veränderungen wie in anderen Städten. Wer sich heute aber nicht verändert, der verliert.

Übrigens dürfte die Tarifreform nun fix sein und soll heute um 11:30 bei "1 Jahr Rotgrün" präsentiert werden, wenn ich das richtig verstanden habe: http://www.wien.gv.at/multimedia/pk/live.htm (http://www.wien.gv.at/multimedia/pk/live.htm)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 11. Oktober 2011, 09:56:26
Man darf gespannt sein. Die Aussage aus dem anderen Thread über die Belgier nehme ich übrigens zurück – scheint eher ein Land zu sein, wo Genie und Wahnsinn sehr knapp beisammen sind.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 11. Oktober 2011, 10:05:33
Wien mit einer Belgischen Kleinstadt zu vergleichen ist jetzt aber auch schon super.
Gut hier gehts um ein paar hundert andere kleinere Gemeinden und Städte, denen das sicher gut tun täte. Zum Beispiel hat die Einführung des Citybuses in Kindberg (Weltmetropole in der Steiermark), meine Oma sehr gefreut. Da sie jetzt alleine Einkaufen fahren hat können. Vorher gabs nichts und so musste sie mit wem mitfahren seit der Konsum dicht gemacht hat.
Es gibt ja immer noch genug Städtchen in Österreich, die nicht mal einen regelmässig verkehrenden Öffentlichenpersonennahverkehr haben.
Hier könnte man mal ansetzen bevor man jetzt schon mal freifahrt fordert. Freifahrt ist gut, wenn aber nichts fährt kann ich mir sie wohin picken.

Man darf gespannt sein. Die Aussage aus dem anderen Thread über die Belgier nehme ich übrigens zurück – scheint eher ein Land zu sein, wo Genie und Wahnsinn sehr knapp beisammen sind.

Um hier eine Website zu zitieren die sich mit der Metro Legere von Charleroi beschäftigt: "Es gibt auch denkende Belgier."
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 11. Oktober 2011, 11:08:52
Die 365-Euro-Jahreskarte kommt, der Einzelfahrschein wird 2 Euro kosten.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 11. Oktober 2011, 11:19:29
Die 365-Euro-Jahreskarte kommt, der Einzelfahrschein wird 2 Euro kosten.
Hellseher oder Insider? 8) ;D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 11. Oktober 2011, 11:30:32
Die 365-Euro-Jahreskarte kommt, der Einzelfahrschein wird 2 Euro kosten.
Hellseher oder Insider? 8) ;D
Das pfeifen mittlerweile schon die Spatzen vom Dach - siehe auch wien.orf.at.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 11. Oktober 2011, 11:31:58
Geht bei euch eigentlich die Live-Übertragung? Ich habe nur ein schwarzes Fenster.

Edit: Aha... war wohl irgendein Flash-Problem, jetzt geht's.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: tramway.at am 11. Oktober 2011, 11:38:10
Yeah!!! 1 Euro / Tag = Jahreskarte !!!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 11. Oktober 2011, 11:39:21
Der Bürgermeister hat allen Ernstes gesagt:

Zitat
Die Jahreskarte für die Straßenbahn...

Yeah!!! 1 Euro / Tag = Jahreskarte !!!
Ob sie in Schaltjahren dann 366 Euro kostet? :D

P.S.: Bin jedenfalls positiv überrascht. Nächstes Jahr kaufe ich mir wieder eine Jahreskarte.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 11. Oktober 2011, 11:44:30
Mist, jetzt ist mir die Verbindung abgerissen. Was hat Vassilakou über das Fahrrad gesagt?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: TW 292 am 11. Oktober 2011, 11:47:24
Die Monatskarte wird 45 € kosten.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 11. Oktober 2011, 11:54:17
Tarifreform per 1. Mai 2012
Jahreskarte: 365 Euro (statt 449 Euro) *)
*) wer jetzt eine kauft, erhält im Sommer eine Gutschrift
Monatskarte: 45  Euro (statt 49,50 Euro)
Einzelfahrschein 2 Euro (statt 1,80 Euro)
8-Tage-Klimakarte 33,80 Euro (statt 28,80 Euro)
Wochenkarte 15 Euro (statt 14 Euro)
Senioren-Jahreskarte: 224 Euro (gleich)
Alter für Männer und Frauen einheitlich ab 60 (ab 1.1.2012), Anhebung auf 65 Jahre bis 2022.

Semesterticket für Studierende bis 26: 5 Monate gültig, Familienbeihilfe irrelevant
Wiener: 75 Euro, sonst 150 Euro (statt 50,50 / 100,– / 128,50 Euro)
Nachmittagsbildungskarte: gilt Mo-Fr ab 12.00 Uhr, Sa ganztägig

Schwarzfahren: 100 Euro
Beförderung von Fahrrädern in der U-Bahn: kostenlos
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 11. Oktober 2011, 12:02:17
Semesterticket für Studierende bis 26: 5 Monate gültig, Familienbeihilfe irrelevant
Wiener: 75 Euro, sonst 150 Euro
Das ist aber auch eine ordentliche Verteuerung! :o

Tarifreform erst ab 1. Mai? Das gilt dann aber wohl nicht für Semestertickets. Wieso überhaupt 1. Mai und nicht einheitlich ab 1. Jänner 2012?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: coolharry am 11. Oktober 2011, 12:04:42
Semesterticket für Studierende bis 26: 5 Monate gültig, Familienbeihilfe irrelevant
Wiener: 75 Euro, sonst 150 Euro
Das ist aber auch eine ordentliche Verteuerung! :o

Tarifreform erst ab 1. Mai? Das gilt dann aber wohl nicht für Semestertickets. Wieso überhaupt 1. Mai und nicht einheitlich ab 1. Jänner 2012?

Na irgendwo muss Geld herkommen. Von den 20 Cent bei Einzelfahrscheinen wirds nicht herkommen. Die Erhöhung find ich sogar gut. Eine Zwei Euro Münze ist handlicher als 1,80Euro.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 11. Oktober 2011, 12:05:36
Wieso überhaupt 1. Mai und nicht einheitlich ab 1. Jänner 2012?

Laut Brauner wegen der Komplexität des Tarifsystems. Man möge die Dame beim Wort nehmen und als nächsten Schritt eine Vereinfachung fordern.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: TW 292 am 11. Oktober 2011, 12:07:30
Wird die Tageskarte 6 € kosten?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 11. Oktober 2011, 12:14:11
Na irgendwo muss Geld herkommen. Von den 20 Cent bei Einzelfahrscheinen wirds nicht herkommen. Die Erhöhung find ich sogar gut. Eine Zwei Euro Münze ist handlicher als 1,80Euro.
Naja, gerade bei den Studenten Geld einzutreiben, ist auch eher zweifelhaft. Allerdings gelten die neuen Semestertickets 5 Monate, was ein deutlicher Fortschritt ist, da man dadurch beim Ferienticket sparen kann. Als ich noch Student war, hätte ich mir oft gewünscht, dass das Semsterticket nicht stur am letzten Tag des Semsters seine Gültigkeit verliert, sondern wenigstens noch die ersten zwei Ferienwochen gültig ist. Denn bei vielen Studienrichtungen finden auch in den Ferien noch Blocklehrveranstaltungen und Prüfungen statt.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 11. Oktober 2011, 12:16:09
Wird die Tageskarte 6 € kosten?

Laut Brauner sind noch nicht alle Tarifdetails geklärt. Keine Karte wird abgeschafft. Ein günstiges Kombiangebot mit P+R soll kommen. Die Investitionen (z.B. neue Fahrzeuge) werden wie geplant weitergehen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 11. Oktober 2011, 12:18:40
Einzelfahrschein 2 Euro (statt 1,80 Euro)
8-Tage-Klimakarte 33,80 Euro (statt 28,80 Euro)

Find ich nicht gscheit - jetzt muss man sich überlegen, ob man 2 Einzelfahrscheine oder einen Abschnitt der Klimakarte nimmt. Diese 22,5 Cent/Tag bei denen, die die Klimakarte für nur 2 Fahrten pro Tag benutzten, machen das Kraut auch nicht fett.

Hannes
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 11. Oktober 2011, 12:19:48
Mist, jetzt ist mir die Verbindung abgerissen. Was hat Vassilakou über das Fahrrad gesagt?
Fahrräder werden künftig gratis sein!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 11. Oktober 2011, 12:28:58
Mist, jetzt ist mir die Verbindung abgerissen. Was hat Vassilakou über das Fahrrad gesagt?
Fahrräder werden künftig gratis sein!
Schön wär's. Leider "nur" der Transport in der U-Bahn.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 11. Oktober 2011, 12:55:59
Schön wär's. Leider "nur" der Transport in der U-Bahn.
Nona, denn in Straßenbahn und Bus ist ein Fahrradtransport sowieso nicht gestattet. Und die fahrradfeindliche ÖBB führt so etwas sowieso niemals ein.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 11. Oktober 2011, 12:57:04
Nona, denn in Straßenbahn und Bus ist ein Fahrradtransport sowieso nicht gestattet. Und die fahrradfeindliche ÖBB führt so etwas sowieso niemals ein.
Lies Deinen Satz noch mal genau, dann kommst Du drauf, was schaffnerlos gemeint hat. ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 11. Oktober 2011, 13:04:22
Lies Deinen Satz noch mal genau, dann kommst Du drauf, was schaffnerlos gemeint hat. ;)
Verstehe jetzt nicht so ganz, worauf du hinaus willst.

Das Fahrrad war (abgesehen von ÖBB-Zügen) immer schon nur in der U-Bahn erlaubt. Daran wird sich wohl nichts ändern, außer dass für Fahrräder künftig kein Halbpreisfahrschein mehr zu lösen ist.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 11. Oktober 2011, 13:06:39
Ach, die Kollegen versuchen nur, lustig zu sein: "Fahrräder werden künftig gratis sein!" – Lies es im Wortsinne ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 11. Oktober 2011, 13:10:01
Ach, die Kollegen versuchen nur, lustig zu sein: "Fahrräder werden künftig gratis sein!" – Lies es im Wortsinne ;)
Ich bin heut auch ein Langsamchecker...  :blank:
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: E2 am 11. Oktober 2011, 13:11:45
Macht ja nix  :D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 11. Oktober 2011, 13:45:44
Man sollte auch endlich die Ungleichheit der Automatenpreise für Einzelfahrscheine abschaffen, also die gravierend unterschiedlichen Preise bei U-Bahn- und Straßenbahnautomaten! Ein Unterschied, der faktisch nicht erklärbar ist, nur mit Vorwänden und Ausreden.


Es betrifft zwar nur einen verschwindend geringen Teil der zahlenden Fahrgäste, muss aber für jeden verwunderlich bis ärgerlich sein, wenn er z.B. von der Stadt nach Grinzig weniger zahlt, als für den Rückweg - bei der gleichen in Anspruch genommenen Leistung!  :down:
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 11. Oktober 2011, 13:57:03
Hugh, der Häuptling hat gesprochen und schon posaunen die WL eine Jubel-Meldung in die Weltgeschichte: Tarifreform ab Mai 2012: Billigere Jahreskarte, Öffi-Ausbau weiter auf Kurs: http://www.wienerlinien.at/wl/ep/contentView.do/contentTypeId/1001/channelId/-31441/programId/9419/pageTypeId/9081/contentId/27396 (http://www.wienerlinien.at/wl/ep/contentView.do/contentTypeId/1001/channelId/-31441/programId/9419/pageTypeId/9081/contentId/27396)
Erst über die Tarifabsenkung sudern, um noch ein paar Groschen mehr herausschlagen zu können, und dann jubeln - was für Wendehälse! Im Artikel steht übrigens nix zum "Öffi-Ausbau".  :blank:

Ansonsten Glückwunsch zu "Ganz Wien für 1 EUR am Tag*", marketing-technisch wirklich ein Coup!

* mit der Jahreskarte für 365 EUR.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 11. Oktober 2011, 14:02:58
Die Pressesprecher überlegen wohl grad, wen sie nun einen Pfosten nennen sollen: Die Grünen oder die eigenen Leute ;)

Ansonsten Glückwunsch zu "Ganz Wien für 1 EUR am Tag*", marketing-technisch wirklich ein Coup!
Ja, genial gemacht! Auch wenn man natürlich bei der nächsten Erhöhung der Jahreskarte davon wieder wird abweichen müssen (die Erhöhung soll nun übrigens, so weit ich das richtig verstanden habe, mit der Inflation gehen und nicht dermaßen sprunghaft wie bisher).

Auch der Anreiz für viele Studenten, nun Wiener zu werden und somit beim Finanzlastenausgleich zu Wien zu zählen, ist (steuertechnisch) durchaus beachtenswert!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 11. Oktober 2011, 14:16:22
Ja, genial gemacht! Auch wenn man natürlich bei der nächsten Erhöhung der Jahreskarte davon wieder wird abweichen müssen (die Erhöhung soll nun übrigens, so weit ich das richtig verstanden habe, mit der Inflation gehen und nicht dermaßen sprunghaft wie bisher).
Wien wird aus dem gregorianischen Kalender aussteigen, sodass das Jahr fortan mit der Inflation länger wird und dieser Slogan immerwährende Gültigkeit hat. Der Häupl wirds schon richten.  ;D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 11. Oktober 2011, 14:18:02
Ja, genial gemacht! Auch wenn man natürlich bei der nächsten Erhöhung der Jahreskarte davon wieder wird abweichen müssen (die Erhöhung soll nun übrigens, so weit ich das richtig verstanden habe, mit der Inflation gehen und nicht dermaßen sprunghaft wie bisher).
Wien wird aus dem gregorianischen Kalender aussteigen, sodass das Jahr fortan mit der Inflation länger wird und dieser Slogan immerwährende Gültigkeit hat. Der Häupl wirds schon richten.  ;D
Gleichzeitig wird man so der Pensionsproblematik Herr: Wenn das Jahr einmal 600 Tage hat, kann man das Pensionsalter weiterhin bei 65 belassen :D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 11. Oktober 2011, 15:12:16
Ja, genial gemacht! Auch wenn man natürlich bei der nächsten Erhöhung der Jahreskarte davon wieder wird abweichen müssen (die Erhöhung soll nun übrigens, so weit ich das richtig verstanden habe, mit der Inflation gehen und nicht dermaßen sprunghaft wie bisher).
Wien wird aus dem gregorianischen Kalender aussteigen
... und jenen von F59 berechneten internationalen Zeit- und somit auch Kalenderstandard übernehmen, nach dem sich schon heute - Achtung, Vorreiterrolle! - sämtliche Countdownanzeigen richten.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: W_E_St am 11. Oktober 2011, 15:29:26
Ja, genial gemacht! Auch wenn man natürlich bei der nächsten Erhöhung der Jahreskarte davon wieder wird abweichen müssen (die Erhöhung soll nun übrigens, so weit ich das richtig verstanden habe, mit der Inflation gehen und nicht dermaßen sprunghaft wie bisher).
Wien wird aus dem gregorianischen Kalender aussteigen
... und jenen von F59 berechneten internationalen Zeit- und somit auch Kalenderstandard übernehmen, nach dem sich schon heute - Achtung, Vorreiterrolle! - sämtliche Countdownanzeigen richten.
Yeah! Die Einführung der flexiblen Minuten! :D Quasi die Objektivierung der subjektiven Relativität der Zeit.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 11. Oktober 2011, 16:43:28
Auch der Anreiz für viele Studenten, nun Wiener zu werden und somit beim Finanzlastenausgleich zu Wien zu zählen, ist (steuertechnisch) durchaus beachtenswert!
Wer als Student in Wien wohnt und den Hauptwohnsitz nicht ummeldet begeht ja in Wirklichkeit sowieso eine Verwaltungsübertretung, denn schließlich ist der Lebensmittelpunkt dort, wo man 5 Tage die Woche ist und nicht dort, wo man 2 Tage die Woche ist.

Yeah! Die Einführung der flexiblen Minuten! :D Quasi die Objektivierung der subjektiven Relativität der Zeit.
Klar, man läßt sich quasi die relativistische Zeitdilatation durch die hohe Geschwindigkeit der Tramway extra bezahlen, schließlich macht man da quasi eine Verjüngungskur.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: W_E_St am 11. Oktober 2011, 17:02:52
Ich wäre ja ausgesprochen neugierig, ob das Semesterticket schon ab Sommersemester 2012 zum neuen Preis kommt oder nicht... wahrscheinlich eher nicht.
Frage zwei: was heißt "bis 26"? Bis zum 26. Geburtstag oder "bis einschließlich 26"?
Beide Fragen zusammen könnten für mich den Unterschied zwischen noch einem Semesterticket und einer Jahreskarte ausmachen...
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: ULF am 11. Oktober 2011, 17:08:24
Ich wäre ja ausgesprochen neugierig, ob das Semesterticket schon ab Sommersemester 2012 zum neuen Preis kommt oder nicht... wahrscheinlich eher nicht.
Frage zwei: was heißt "bis 26"? Bis zum 26. Geburtstag oder "bis einschließlich 26"?
Beide Fragen zusammen könnten für mich den Unterschied zwischen noch einem Semesterticket und einer Jahreskarte ausmachen...
Auf den Seiten der Wiener Linien steht:

Zitat von: wienerlinien.at
http://www.wienerlinien.at/wl/ep/contentView.do/contentTypeId/1001/channelId/-31441/programId/9419/pageTypeId/9081/contentId/27396
Die Änderungen werden mit 1. Mai 2012 umgesetzt. (...) Das neue Semesterticket können alle Studierenden unter 26 erwerben.
Hilft das? :)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: W_E_St am 11. Oktober 2011, 17:49:21
Ich wäre ja ausgesprochen neugierig, ob das Semesterticket schon ab Sommersemester 2012 zum neuen Preis kommt oder nicht... wahrscheinlich eher nicht.
Frage zwei: was heißt "bis 26"? Bis zum 26. Geburtstag oder "bis einschließlich 26"?
Beide Fragen zusammen könnten für mich den Unterschied zwischen noch einem Semesterticket und einer Jahreskarte ausmachen...
Auf den Seiten der Wiener Linien steht:

Zitat von: wienerlinien.at
http://www.wienerlinien.at/wl/ep/contentView.do/contentTypeId/1001/channelId/-31441/programId/9419/pageTypeId/9081/contentId/27396
Die Änderungen werden mit 1. Mai 2012 umgesetzt. (...) Das neue Semesterticket können alle Studierenden unter 26 erwerben.
Hilft das? :)
Ja, Frage 2 ist damit beantwortet.
Für alle unter 26 wäre trotzdem interessant zu wissen, ob das neue Semesterticket mit dem Sommersemester 2012 oder dem Wintersemester 2012/13 kommt. Angenehm wäre ersteres, zu erwarten ist (da die Reform ja erst mit Mai in Kraft tritt) letzteres.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: darkweasel am 11. Oktober 2011, 18:53:15
Man sollte auch endlich die Ungleichheit der Automatenpreise für Einzelfahrscheine abschaffen, also die gravierend unterschiedlichen Preise bei U-Bahn- und Straßenbahnautomaten! Ein Unterschied, der faktisch nicht erklärbar ist, nur mit Vorwänden und Ausreden.


Es betrifft zwar nur einen verschwindend geringen Teil der zahlenden Fahrgäste, muss aber für jeden verwunderlich bis ärgerlich sein, wenn er z.B. von der Stadt nach Grinzig weniger zahlt, als für den Rückweg - bei der gleichen in Anspruch genommenen Leistung!  :down:
Also beim Bus ist es eindeutig verständlich, da ich durch einen Fahrscheinkauf ja die Busfahrt verlangsame, wenn der Lenker damit beschäftigt ist.

Auch bei Hochflurstraßenbahngarnituren kann ich es verstehen, weil sich da der Fahrkartenautomat bei der Tür befindet, wo eh auch so schon (bedingt durch die Anordnung der meisten Haltestellen und durch die dortige Platzierung des Kinderwageneinstiegs) die meisten Fahrgäste ein- und aussteigen und bei mehr Fahrkartenkäufen im Wagen u.U. die Tür 1 noch mehr frequentiert und verstopft wäre. Im ULF ist es aber, da hast du Recht, absolut nicht verständlich, dass man da mehr zahlen muss.

In deinem Beispiel würde ich mir übrigens gleich bei der U-Bahn-Station zwei Fahrscheine kaufen, dann erspare ich mir das. Umgekehrt wäre das Beispiel sinnvoller, wobei das auch davon abhängt, ob es in der Nähe der Einstiegsstelle eine (zum jeweiligen Zeitpunkt offene) Trafik gibt.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: ULF am 11. Oktober 2011, 19:25:07
(...)
Für alle unter 26 wäre trotzdem interessant zu wissen, ob das neue Semesterticket mit dem Sommersemester 2012 oder dem Wintersemester 2012/13 kommt. Angenehm wäre ersteres, zu erwarten ist (da die Reform ja erst mit Mai in Kraft tritt) letzteres.
Die entsprechende APA-Meldung lüftet das Geheimnis:
Zitat von: ots.at
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111011_OTS0189/rot-gruener-erfolg-wiener-oeffis-noch-attraktiver (http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20111011_OTS0189/rot-gruener-erfolg-wiener-oeffis-noch-attraktiver)
(...) Änderungen gibt es ab dem Wintersemester 2012/13 für Studierende an Universitäten bzw. an Fachhochschulen. (...)
Übrigens, haben die Wiener Linien (ich denke es war Geschäftsführerin Alexandra Reinagl) im eben über den Äther gegangenen Beitrag in Wien heute erklärt, dass ausdrücklich keine Qualitätseinbußen durch die Tarifreform zu befürchten seien und man mit den (um 20(?) Millionen Euro erhöhten) Zuschüssen der Stadt sicherlich das Auslangen fände. Interessante Randnotiz im Anbetracht der vergangenen Erklärungen des Unternehmens.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 12. Oktober 2011, 01:20:43
Wer als Student in Wien wohnt und den Hauptwohnsitz nicht ummeldet begeht ja in Wirklichkeit sowieso eine Verwaltungsübertretung, denn schließlich ist der Lebensmittelpunkt dort, wo man 5 Tage die Woche ist und nicht dort, wo man 2 Tage die Woche ist.
Es soll auch Studenten geben, die im Wiener Speckgürtel wohnen und zum Studieren täglich nach Wien pendeln. ;)

wobei das auch davon abhängt, ob es in der Nähe der Einstiegsstelle eine (zum jeweiligen Zeitpunkt offene) Trafik gibt.
Sofern die Trafik Fahrscheine führt! Viele Trafiken tun das nämlich nicht (mehr). Genauso haben immer mehr Trafiken keine Briefmarken mehr in ihrem Sortiment.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 12. Oktober 2011, 07:52:45
Sofern die Trafik Fahrscheine führt! Viele Trafiken tun das nämlich nicht (mehr).
Und viele, die noch Fahrscheine führen, verweigern (entgegen den Richtlinien des Verkehrsverbunds) die Abgabe von einzelnen Fahrscheinen, sondern wollen die Tickets nur im 5er-Block hergeben ("des woar scho imma so").
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 12. Oktober 2011, 09:14:07
Einzelfahrschein 2 Euro (statt 1,80 Euro)
8-Tage-Klimakarte 33,80 Euro (statt 28,80 Euro)

Find ich nicht gscheit - jetzt muss man sich überlegen, ob man 2 Einzelfahrscheine oder einen Abschnitt der Klimakarte nimmt. Diese 22,5 Cent/Tag bei denen, die die Klimakarte für nur 2 Fahrten pro Tag benutzten, machen das Kraut auch nicht fett.

Finde ich auch ärgerlich... Das war bisher immer eine Benchmark für Gelegenheitsfahrer. Brauche ich eine Hin und Rückfahrt, zwicke ich die UStrK. Sollte ich dann am Abend doch noch spontan wohin müssen, ist die Fahrt sozusagen gratis.
Jetzt stellt sich die Frage... 22,5 Cent mehr zahlen, als notwendig, oder hazardieren und dann doch noch 1-2 Einzelfahrscheine blechen, oder die spontane Abendunternehmung ganz absagen.  :down:

Natürlich ist es für die meisten Menschen, wie auch mich, keine Geldfrage. Aber eher eine Prinzipfrage. Es verkompliziert das Tarifsystem, wenn man schon vorzeitig planen muss.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 12. Oktober 2011, 09:15:21
Man sollte auch endlich die Ungleichheit der Automatenpreise für Einzelfahrscheine abschaffen, also die gravierend unterschiedlichen Preise bei U-Bahn- und Straßenbahnautomaten! Ein Unterschied, der faktisch nicht erklärbar ist, nur mit Vorwänden und Ausreden.
Also beim Bus ist es eindeutig verständlich, da ich durch einen Fahrscheinkauf ja die Busfahrt verlangsame, wenn der Lenker damit beschäftigt ist.
Auch bei Hochflurstraßenbahngarnituren kann ich es verstehen, weil sich da der Fahrkartenautomat bei der Tür befindet, wo eh auch so schon (bedingt durch die Anordnung der meisten Haltestellen und durch die dortige Platzierung des Kinderwageneinstiegs) die meisten Fahrgäste ein- und aussteigen und bei mehr Fahrkartenkäufen im Wagen u.U. die Tür 1 noch mehr frequentiert und verstopft wäre. Im ULF ist es aber, da hast du Recht, absolut nicht verständlich, dass man da mehr zahlen muss.
Deiner Ansicht nach müsste man also nach Fahrzeugart differenzierte Ticketpreise löhnen? Der derzeitige Aufschlag ist m.E. ein leicht verdientes Körberlgeld, das direkt an die WL geht - und er gehört abgeschafft!
Würde man beim Bus vernünftige Fahrscheindrucker nebst "Galoppwechsel" für Münzen am Fahrerplatz installieren, ist der Fahrscheinkauf eine Sache von 30 Sekunden! Und so könnte das Fahrpersonal doch noch weitere, wertvolle Minuten für den Euphemismus "Effizienzbonus" geltend machen, also eine Win-Win-Situation. :blank:
Schaut man sich außerdem auf dem Markt für Automatenkassen um, so entdeckt man sogar Automaten, die per Touchscreen bedient werden, Geldscheine und Bankomat annehmen und dabei sogar noch kompakter sind als die derzeitig verbauten Monstren in den Straßenbahnen...
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: darkweasel am 12. Oktober 2011, 09:56:23
Deiner Ansicht nach müsste man also nach Fahrzeugart differenzierte Ticketpreise löhnen?
Es ist zumindest nachvollziehbar und verständlich, wenn man es muss.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 12. Oktober 2011, 10:10:29
Deiner Ansicht nach müsste man also nach Fahrzeugart differenzierte Ticketpreise löhnen?
Es ist zumindest nachvollziehbar und verständlich, wenn man es muss.
Es ist eine Bevorzugung der U-Bahn gegenüber den anderen Verkehrsmitteln, wodurch mehr Leute U-Bahn fahren, speziell die Gelegenheitsfahrer.
Dass der Fahrkartenverkauf im Fahrzeug teurer ist, lasse ich mir mit deinen Argumenten einreden. Aber warum man nicht den Kunden die Möglichkeit gibt, an den wichtigsten Straßenbahn- und Busknoten auch Automaten zum Regulärpreis zu nutzen, verstehe ich nicht.
Als Faustregel würde ich sagen: Jede Haltestelle, die wichtig genug für ein DFI ist, sollte auch einen Automaten haben.

Und jetzt bitte nicht mit "Vandalismus" et al. kommen, in anderen Städten (Bratislava) funktioniert das auch.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 12. Oktober 2011, 10:10:39
Deiner Ansicht nach müsste man also nach Fahrzeugart differenzierte Ticketpreise löhnen?
Es ist zumindest nachvollziehbar und verständlich, wenn man es muss.
Es ist überhaupt nicht verständlich! Außer "des wor scho' immer so" gibt es keinen wirklich plausiblen Grund für den Einzelausgabezuschlag im Fahrzeug.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 12. Oktober 2011, 10:14:28
Standautomaten würde ich auch für sinnvoller halten. Klar, es muß nicht bei jedem Hühnerstall einer stehen, aber wenn man bei den größeren Stationen welche aufstellt, können den kleinen Rest an Fahrscheinverkäufen auch die Fahrer selbst machen ohne große Verzögerungen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 12. Oktober 2011, 10:27:28
Also beim Bus gebe ich darkweasel recht - es ist wirklich lästig, wenn im 13A bei jeder Haltestelle ein paar Leute einsteigen, die ihre Fahrkarte beim Fahrer kaufen. Dadurch versäumt der Fahrer oft genug seine Phase.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 12. Oktober 2011, 10:28:41
Die Stationen des 13A wären aber auch gleich heiße Kandidaten für Fahrscheinautomaten.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 12. Oktober 2011, 12:06:32
Standautomaten würde ich auch für sinnvoller halten. Klar, es muß nicht bei jedem Hühnerstall einer stehen, aber wenn man bei den größeren Stationen welche aufstellt, können den kleinen Rest an Fahrscheinverkäufen auch die Fahrer selbst machen ohne große Verzögerungen.
Und man kann nicht einmal sagen, dass das nicht geht, "weu des hamma no nia...", denn was steht denn am Schwedenplatz und gegenüber der Oper? ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 12. Oktober 2011, 12:16:42
Und man kann nicht einmal sagen, dass das nicht geht, "weu des hamma no nia...", denn was steht denn am Schwedenplatz und gegenüber der Oper? ;)
Wenn man schon an frequentierten Straßenbahnstationen Standautomaten einführt, dann aber bitte gleich vernünftige mit Touchscreen, die Geldschein- und Kartenzahlung ermöglichen und auch andere Fahrscheinarten als nur Einzelfahrscheine ausgeben.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 12. Oktober 2011, 13:39:54
Wenn man schon an frequentierten Straßenbahnstationen Standautomaten einführt, dann aber bitte gleich vernünftige mit Touchscreen, die Geldschein- und Kartenzahlung ermöglichen und auch andere Fahrscheinarten als nur Einzelfahrscheine ausgeben.
No na, alles andere wäre Humbug.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 12. Oktober 2011, 13:44:22
Wenn man schon an frequentierten Straßenbahnstationen Standautomaten einführt, dann aber bitte gleich vernünftige mit Touchscreen, die Geldschein- und Kartenzahlung ermöglichen und auch andere Fahrscheinarten als nur Einzelfahrscheine ausgeben.
No na, alles andere wäre Humbug.
Nunja, das was bei der Oper und beim Schwedenplatz steht, sind aber die normalen orangen Automaten, die man auch in den Fahrzeugen findet. Einziger Unterschied: sie verrechnen keinen Einzelausgabezuschlag, sondern den normalen Voll- und Halbpreis.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 12. Oktober 2011, 14:46:04
Nunja, das was bei der Oper und beim Schwedenplatz steht, sind aber die normalen orangen Automaten, die man auch in den Fahrzeugen findet.
Das hat historische Gründe: Diese Automaten stammen noch aus einer Zeit, als es für den Nachtbus eigene Tarife gab. Man hat sie aber nach der Vereinheitlichung der Tarife stehen gelassen - wohl, weil sie sich gut bewährt haben oder weil sie zwar unnütz sind, aber dennoch niemanden stören. (Und vielleicht gibt es einen eigenen Bediensteten, der für die Kontrolle und Wartung von "Outdoor-Automaten" zuständig ist. :D)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 12. Oktober 2011, 14:52:37
(Und vielleicht gibt es einen eigenen Bediensteten, der für die Kontrolle und Wartung von "Outdoor-Automaten" zuständig ist. :D)
Und da hast du schon einen Vorteil bzw. auch einen Nachteil im Vergleich zu den Fahrschein-Automaten in den Fahrzeugen. Letztere können nur (nachts) im Betriebshof be- und enttankt (Wechselgeld, Papierrolle, etc.) werden, während die Haltestellen-Automaten tagsüber gewartet werden können. Die Dresdner haben beispielsweise viele Haltestellen mit Automaten ausgerüstet, die Berliner Verkehrsbetriebe haben entlang des Ku'damms Automaten aufgestellt und sich das über das Beschleunigungs-Programm für den ÖV finanzieren lassen.  :up:
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 12. Oktober 2011, 15:04:31
Das hat historische Gründe: Diese Automaten stammen noch aus einer Zeit, als es für den Nachtbus eigene Tarife gab. Man hat sie aber nach der Vereinheitlichung der Tarife stehen gelassen.
Ja, das ist mir bekannt. Vor den orangen Automaten gab es dort glaub ich sogar noch ältere, gelbe Modelle.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 07. November 2011, 12:45:50
Auch die weiteren Tarife der Wiener Linien sind nun fix. Der Einzelfahrschein in Bus oder Bim bleibt bei 2,20 Euro und wird nicht erhöht. Der Zwei-Fahrten-Fahrschein für Seniorinnen und Senioren kostet nun 2,50 (1,25 pro Fahrt), das Dayticket per Handy 4,90 Euro. Das vor allem von Wien-Besuchern benützte 48-Stunden-Ticket kommt nun auf 11,70 Euro.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 07. November 2011, 12:52:25
Und das Single Ticket per Handy?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 07. November 2011, 13:58:25
ab 1.1.2012:
Jahreskarte für Seniorinnen und Senioren bei Einmalzahlung 224,- (gleich)
Jahreskarte für Seniorinnen und Senioren bei Abbuchung in 10 Monatsraten 229,- (gleich)
2 Fahrten Fahrschein Seniorinnen und Senioren 2,50 (statt 2,30)
Frauen und Männer ab 60 Jahre. Bis 2022 wird dieses Anspruchsalter schrittweise auf 65 Jahre erhöht.

ab 1.5.2012:
Jahreskarte bei Einmalzahlung 365.- (statt 449,-)
Jahreskarte bei Abbuchung in 10 Monatsraten 375,- (statt 458,-)
Jahreskarte für Lehrlinge 250,- (statt 241,50)
Monatskarte 45,- (statt 49,50)
Monatskarte für Lehrlinge 25,- (statt 24,20)
Monatskarte für Mobilpass InhaberInnen 15,20 (gleich)
Monatskarte für Studentinnen und Studenten 45,- (statt 46,-)
Monatskarte für Studentinnen und Studenten Ferien 29,50 (gleich)
Zusatz-Monatskarte - Schülerinnen und Schüler und BerufsschülerInnen 6,- (gleich)
Mo-Fr ab 12.00 Uhr, Sa ganztägig, Fahrten für Lehrausgänge und andere Schulveranstaltungen inkludiert.
Wochenkarte 15,- (statt 14,-)
Wochenkarte für Lehrlinge 6,80 (statt 6,60)
8-Tage-Klimakarte 33,80 (statt 28,80)
72 Stunden Karte 14,50 (statt 13,60)
48 Stunden Karte 11,70 (statt 10,-)
24 Stunden Karte 6,70 (statt 5,70)
Wiener Einkaufskarte 5,40 (statt 4,60)
Handy-Ticket Single 2,50 (statt 2,20)
Handy-Ticket Day 4,90 (statt 4,20)
Einzelfahrschein 2,- (statt 1,80)
Einzelfahrschein im Fahrzeug 2,20 (gleich)
4 Fahrten Streifenkarte 8,- (statt 7,20)
Fahrschein zum Halbpreis 1,- (statt 0,90)
Fahrschein zum Halbpreis im Fahrzeug 1,10 (gleich)
2 Fahrten Halbpreis 2,- (statt 1,80)
4 Fahrten Halbpreis 4,- (statt 3,60)
Mitnahme Fahrrad kostenlos (statt 0,90/1,10)
Schwarzfahren bei Zahlung binnen drei Tagen 100,- (statt 70,-)

ab 1.9.2012:
Semesterkarte für Wienerinnen und Wiener 75,- (statt 50,50/128,50)
Semesterkarte 150,- (statt 100,-/128,50)

Jahreskarte:
monatliche Abbuchung in 10. Raten: die Umstellung erfolgt automatisch, der neue Monatsbetrag wird ab Mai 2012 abgebucht.
einmalige Barzahlung: ihre Gutschrift wird auf ein von ihnen bekanntgegebenes Konto überwiesen.
einmalige Abbuchung: ihre Gutschrift wird automatisch auf ihr Konto überwiesen.
Seniorinnen und Senioren:
Die Umstellung ihrer Jahreskarte auf den neuen Tarif für Männer unter 65 ist an jeder Vorverkaufsstelle ab Dezember 2011 möglich. Bitte dazu einen Lichtbildausweis mitbringen. Je nach Zahlungsart werden ihre Abbuchungsbeträge angepasst oder sie erhalten eine Gutschrift.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 07. November 2011, 14:06:06
Jahreskarte:
...
einmalige Barzahlung: ihre Gutschrift wird auf ein von ihnen bekanntgegebenes Konto überwiesen.
einmalige Abbuchung: ihre Gutschrift wird automatisch auf ihr Konto überwiesen.
...
Ich nehme an, du hast das aus einer offiziellen Info rauskopiert? Du würdest uns nicht mit der direkten Anrede ansprechen, in der Höflichkeitsform, und dann auch noch klein geschrieben.

Die Gutschrift von Frau Mustermensch wird automatisch auf ein von den Mafiosi bekanntgegebenes Konto überwiesen  :o

Was ich sagen will... Quellenangabe nicht vergessen  ;)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 07. November 2011, 14:12:28
Quellenangabe nicht vergessen  ;)

Ja, sorry, Blaufärbung vergessen. Quelle ist natürlich Wiener Linien.
Anmerkung: Reihenfolge von mir etwas geändet und die bisherigen Preise von mir hinzugefügt.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 07. November 2011, 14:18:00
Merci vielmals für die Gesamtaufstellung.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 07. November 2011, 17:34:13

Ich nehme an, du hast das aus einer offiziellen Info rauskopiert?
Man schreibt zwar "ihr" und "ihnen", vergisst aber nie auf das große Binnen-i. Sehr gut!   ::)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: tram am 07. November 2011, 17:40:07
Bitte zurück zum Thema und nicht die 100. Rechtschreib-/Genderdiskussion.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: TW 292 am 12. November 2011, 00:47:41
Zitat
24 Stunden Karte 6,70 (statt 5,70)
Wird ja ordentlich teuer die 24 Stunden Karte, aber ich verwende auch weiterhin die 8-Tage-Klimakarte.   8)

Warum ist es in Wien noch immer nicht möglich, dass die Wochen-, Monats-, Jahreskarte nach einen flexiblen Datum gültig sein kann?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: E2 am 12. November 2011, 01:26:48
Des woar scho imma so! :lamp:
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: moszkva tér am 12. November 2011, 06:53:45
Warum ist es in Wien noch immer nicht möglich, dass die Wochen-, Monats-, Jahreskarte nach einen flexiblen Datum gültig sein kann?
Ein Monatserster bzw. Montag deiner Wahl ist dir nicht flexibel genug?  ;)

Flexible Zeitkarten würde ich allerdings auch befürworten und habe es auch schon beim Fahrgastbeirat vorgeschlagen (–-> Rundablage). Ich finde es einen Kundenhäckel, Leute für eine Leistung zahlen zu lassen, die man gar nicht mehr in Anspruch nehmen kann. Das passiert nämlich, wenn man die Wochenkarte erst am Dienstag kauft. Und wenn man nicht aufpasst, kauft man beim Automaten noch am Freitag die Wochenkarte für die laufende Woche, wenn man das Gültigkeitsdatum nicht händisch auf die Folgewoche ändert.  :down:
Fairer wäre es, die Wochenkarte am Ende verfallen zu lassen. Dann kann ich sie wenigstens theoretisch noch weitergeben. Aber Tage bezahlen zu müssen, die schon vergangen sind, ist eigentlich Abzocke, um ein Wort unserer nordwestlichen Nachbarn zu strapazieren.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 60er am 16. November 2011, 14:08:15
Warum ist es in Wien noch immer nicht möglich, dass die Wochen-, Monats-, Jahreskarte nach einen flexiblen Datum gültig sein kann?
Ein Monatserster bzw. Montag deiner Wahl ist dir nicht flexibel genug?  ;)
Des hamma no nia g'mocht, außerdem wo kamat ma do hin, do kennt jo a jeda kumman... ::)

Diese Unflexibilität bei den Zeitkarten bringt den Wiener Linien ein ordentliches Körberlgeld, daher wird man darauf verständlicherweise nicht verzichten wollen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Ferry am 17. November 2011, 15:59:06
ab 1.1.2012:
Zusatz-Monatskarte - Schülerinnen und Schüler und BerufsschülerInnen 6,- (gleich)
Mo-Fr ab 12.00 Uhr, Sa ganztägig, Fahrten für Lehrausgänge und andere Schulveranstaltungen inkludiert.
Zu meiner Zeit konnte ich zu meiner Schülerstreckenfreikarte monatlich eine Zusatzmarke erwerben (kostete damals öS 55.-) und hatte damit eine an allen Tagen zeitlich unbegrenzt gültige Monatskarte.

Meine Tochter, die ebenfalls mit der U-Bahn in die Schule fährt, macht das auch. Verstehe ich den obigen Satz richtig, dass eine solche Monatskarte ab 1.1.2012 - abgesehen von der Fahrt in die Schule selbst - an Werktagen erst ab 12:00 gültig ist?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: W_E_St am 17. November 2011, 16:41:32
ab 1.1.2012:
Zusatz-Monatskarte - Schülerinnen und Schüler und BerufsschülerInnen 6,- (gleich)
Mo-Fr ab 12.00 Uhr, Sa ganztägig, Fahrten für Lehrausgänge und andere Schulveranstaltungen inkludiert.
Zu meiner Zeit konnte ich zu meiner Schülerstreckenfreikarte monatlich eine Zusatzmarke erwerben (kostete damals öS 55.-) und hatte damit eine an allen Tagen zeitlich unbegrenzt gültige Monatskarte.

Meine Tochter, die ebenfalls mit der U-Bahn in die Schule fährt, macht das auch. Verstehe ich den obigen Satz richtig, dass eine solche Monatskarte ab 1.1.2012 - abgesehen von der Fahrt in die Schule selbst - an Werktagen erst ab 12:00 gültig ist?
Schaut sehr so aus - besonders lustig an schulautonomen freien Tagen und ähnlichen Gelegenheiten. Auch dürfen Oberstufenschüler meines Wissens einzeln von der Schule zu Exkursionen, ins Schwimmbad, zu externen Turnsälen usw. fahren und zurück, wie sollen die das beweisen?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: HLS am 17. November 2011, 16:52:19
ab 1.1.2012:
Zusatz-Monatskarte - Schülerinnen und Schüler und BerufsschülerInnen 6,- (gleich)
Mo-Fr ab 12.00 Uhr, Sa ganztägig, Fahrten für Lehrausgänge und andere Schulveranstaltungen inkludiert.
Zu meiner Zeit konnte ich zu meiner Schülerstreckenfreikarte monatlich eine Zusatzmarke erwerben (kostete damals öS 55.-) und hatte damit eine an allen Tagen zeitlich unbegrenzt gültige Monatskarte.

Meine Tochter, die ebenfalls mit der U-Bahn in die Schule fährt, macht das auch. Verstehe ich den obigen Satz richtig, dass eine solche Monatskarte ab 1.1.2012 - abgesehen von der Fahrt in die Schule selbst - an Werktagen erst ab 12:00 gültig ist?
Schaut sehr so aus - besonders lustig an schulautonomen freien Tagen und ähnlichen Gelegenheiten. Auch dürfen Oberstufenschüler meines Wissens einzeln von der Schule zu Exkursionen, ins Schwimmbad, zu externen Turnsälen usw. fahren und zurück, wie sollen die das beweisen?
Gar nicht. Wenn doch zweifel bestehn sollten kann der Kontrolllor ja in der Schule etc anrufen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 17. November 2011, 17:02:14
Verstehe ich den obigen Satz richtig, dass eine solche Monatskarte ab 1.1.2012 - abgesehen von der Fahrt in die Schule selbst - an Werktagen erst ab 12:00 gültig ist?
Ja, anscheinend will irgendeine Witzfigur verhindern, daß Schüler vor 12 Uhr zu anderen Zwecken außer der Schule die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Sicherlich eine absolut enorme Einsparmaßnahme mit der wir die Bauphase 42 der Wiener U-Bahn finanzieren können. ::)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 17. November 2011, 17:12:23
ab 1.1.2012:
Zusatz-Monatskarte - Schülerinnen und Schüler und BerufsschülerInnen 6,- (gleich)
Mo-Fr ab 12.00 Uhr, Sa ganztägig, Fahrten für Lehrausgänge und andere Schulveranstaltungen inkludiert.
Zu meiner Zeit konnte ich zu meiner Schülerstreckenfreikarte monatlich eine Zusatzmarke erwerben (kostete damals öS 55.-) und hatte damit eine an allen Tagen zeitlich unbegrenzt gültige Monatskarte.

Meine Tochter, die ebenfalls mit der U-Bahn in die Schule fährt, macht das auch. Verstehe ich den obigen Satz richtig, dass eine solche Monatskarte ab 1.1.2012 - abgesehen von der Fahrt in die Schule selbst - an Werktagen erst ab 12:00 gültig ist?

Kann es sein, dass das mit der NAchmittags-Bildungskarte durcheinander geraten ist, die für Schüler zu kaufen ist, die keine Schülerstreckenkarte haben. Diese kostet gleich wie die Zusatzwertmarke, gilt an Schultagen aber erst ab 12 Uhr.

Hannes
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 17. November 2011, 20:12:15
Kann es sein, dass das mit der NAchmittags-Bildungskarte durcheinander geraten ist, die für Schüler zu kaufen ist, die keine Schülerstreckenkarte haben.
Das kommt mir auch so vor.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: extra am 17. November 2011, 21:14:33
Da geht es ganz sicher um die Nachmittagsbildungskarte.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: W_E_St am 17. November 2011, 21:16:04
ab 1.1.2012:
Zusatz-Monatskarte - Schülerinnen und Schüler und BerufsschülerInnen 6,- (gleich)
Mo-Fr ab 12.00 Uhr, Sa ganztägig, Fahrten für Lehrausgänge und andere Schulveranstaltungen inkludiert.
Zu meiner Zeit konnte ich zu meiner Schülerstreckenfreikarte monatlich eine Zusatzmarke erwerben (kostete damals öS 55.-) und hatte damit eine an allen Tagen zeitlich unbegrenzt gültige Monatskarte.

Meine Tochter, die ebenfalls mit der U-Bahn in die Schule fährt, macht das auch. Verstehe ich den obigen Satz richtig, dass eine solche Monatskarte ab 1.1.2012 - abgesehen von der Fahrt in die Schule selbst - an Werktagen erst ab 12:00 gültig ist?

Kann es sein, dass das mit der NAchmittags-Bildungskarte durcheinander geraten ist, die für Schüler zu kaufen ist, die keine Schülerstreckenkarte haben. Diese kostet gleich wie die Zusatzwertmarke, gilt an Schultagen aber erst ab 12 Uhr.
Ich würde das anders formulieren: die Nachmittagsbildungskarte ist gratis, gilt aber nur in Verbindung mit einer Zusatzmarke, und auch dann nur ab 12 Uhr.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: extra am 17. November 2011, 21:20:09
nein das ist von dem User komplett falsch geschrieben sorry...wenn er schon selbsttätig zusammenschreibt wie er sagt dann aber richtig

Die Nachmittagsbildungskarte ist ein Angebot für Schülerinnen und Schüler, deren Wohnsitz zu nahe an der Schule ist und die daher keinen Anspruch auf Schülerfreifahrt haben. Mit den neuen Regeln ist die Karte unter der Woche bereits ab 12.00 Uhr und samstags ganztägig gültig.
Quelle Wiener Linien

Da hat sich nur die Zeit der Gültigkeit geändert. Statt um 13:00 gilt sie jetzt schon ab 12:00. Und Samstag dürfen sie jetzt damit den ganzen Tag fahren.
Die Zusatzmarke brauchst bei der Karte immer sonst ist die Karte ungültig. Und der Preis der Zusatzmarke hat sich ja nicht geändert.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 09. Dezember 2011, 10:24:08

Artikel vom 08.12.2011, 16:59 Uhr

Zwei Monate werden nicht bezahlt

Von Christian Mayr
 
Mit Kunstgriff sparen sich die Wiener Linien Geld bei Jahreskarten-Vergütung.

Wien.
Die Besitzer von Jahreskarten der Wiener Linien dürfen sich freuen: In den vergangenen Wochen wurde ihnen schriftlich mitgeteilt, dass sie kommendes Jahr Geld zurückbekommen werden - zwischen 8,40 und 75,60 Euro. Je nachdem, wie lange die Jahreskarte noch gilt und sich daher der Differenzbetrag zur verbilligten Jahreskarte ab Mai vergrößert. Diese kostet dann ja nur noch 365 statt 449 Euro. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass das Geschenk der Wiener Linien durchaus höher hätte ausfallen können.

Denn in einer Fußnote wird den Jahreskarten-Besitzern mitgeteilt, dass "die letzten zwei Monate der jeweiligen Vertragsdauer" nicht rückvergütet werden, da es sich um "Bonusmonate" handle. Wer zum Beispiel eine Jahreskarte bis 31. Oktober 2012 besitzt, bekommt daher nur vier (Mai bis August) statt sechs Monate (Mai bis Oktober) refundiert. Allerdings findet sich nirgendwo in den Tarifbestimmungen der Terminus "Bonusmonat". Warum also wird nicht die volle Summe ausbezahlt - bei 250.000 Jahreskartenbesitzern geht es immerhin um mehr als eine Million Euro?

"Man zahlt nur zehn Monate"
Die Wiener Linien stehen auf dem Standpunkt, dass Jahreskartenbesitzer jeweils nur für zehn volle Monate einbezahlen, weshalb für die restlichen zwei Monate nichts beglichen werden könne. Dies gehe auch deutlich aus den Tarifbestimmungen hervor, meint Sprecher Answer Lang. "Bei monatlicher Abbuchung werden in den ersten zehn Monaten jeweils 45,80 Euro abgebucht, sodass dann die Gesamtsumme von 458 Euro beglichen ist." Obwohl dieses Argument bei der auf einmal zu zahlenden Jahreskarte (449 Euro) nicht zutrifft, erklärt Lang: "Ich sehe hier nichts Unklares."

"Fall für Konsumentenschutz"
Anderer Ansicht ist der Verkehrsexperte Michael Palfinger: "Das ist ein interessanter Fall für den Konsumentenschutz. Denn natürlich müsste die einbezahlte Gesamtsumme durch zwölf und nicht durch zehn Monate dividiert werden." Von einem "Bonusmonat" sei jedenfalls noch nie die Rede gewesen, so Palfinger: "Und wenn, dann ist das ja ein Bonus für die Verkehrsbetriebe und nicht für die Fahrgäste, weil sie ja das Geld für die letzten beiden Monate vorstrecken müssen."

Noch scheinen sich die Kunden über die Geld-Retournierung aber ausschließlich zu freuen. Zu den nicht ausbezahlten Monaten habe es nämlich nur eine einzige Kundenanfrage gegeben, so Lang.

Quelle: Wiener Zeitung (http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wzwien/unterwegs/417437_Zwei-Monate-werden-nicht-bezahlt.html)
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: E2 am 09. Dezember 2011, 10:26:41
Link link link.

Aber die brauchen das Geld ja, um die Ulfs feuersicher zu machen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 09. Dezember 2011, 10:28:55
Die zwei Bonusmonate sind andererseits auch Malusmonate, wenn man eine Jahreskarte aus welchem Grund auch immer noch während der Laufzeit zurückgibt: Bis zum dritten Monat vor Ende bekommt man aliquot die Restsumme zurück, bringt man die Jahreskarte aber ab zwei Monate vor Ende der Laufzeit retour, bekommt man gar nichts. Also dort wird es ähnlich gehandhabt.

Ich sehe hier nichts Unklares! (c) :D
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 09. Dezember 2011, 10:32:01
Michael Palfinger mag vieles sein, ein Verkehrsexperte ist er allerdings garantiert nicht. Leider ist da die Wiener Zeitung etwas lernresistent.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: schaffnerlos am 09. Dezember 2011, 10:37:39
Michael Palfinger mag vieles sein, ein Verkehrsexperte ist er allerdings garantiert nicht. Leider ist da die Wiener Zeitung etwas lernresistent.
Und inwieferne hat er in dieser Causa unrecht?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 68er am 09. Dezember 2011, 11:29:48
Und inwieferne hat er in dieser Causa unrecht?

Dahingehend, dass die Rückerstattung der Verbilligung ein freiwilliges Entgegenkommen der Wiener Linien ist, zu dem sie in keinster Weise verpflichtet wären. Dass sie sich dabei mit der Argumentationslinie "Bonusmonate" Geld sparen, ist unbestreitbar, aber kein Fall für den Konsumentenschutz.

Natürlich ist die Freiwilligkeit relativ, wenn die Kunden die Möglichkeit haben, ihre bestehende Karte zurückzugeben und einen neuen, günstigeren Vertrag abzuschließen. Somit hätten die Wiener Linien auch noch massiven administrativen Mehraufwand, den sie sich mit der Rückzahlung eines Teils des Preisunterschieds sparen wollen. Alles völlig legal und die Zeit- und Ärgerersparnis teilen sich Kunde und Lieferant, indem beide auf einen Teil verzichten.

Wenn man bei einem Handynetzbetreiber einen Vertrag mit 24 Monatsbindung abschließt, und einen Tag später senkt er die Preise um € 10 / Monat, schaut man auch blöd aus der Wäsche. Pacta sunt servanda, Pech gehabt.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 95B am 09. Dezember 2011, 11:44:19
Und inwieferne hat er in dieser Causa unrecht?
Hier gar nicht, aber um das festzustellen, muss man kein (selbsternannter) Verkehrsexperte sein. Meine Kritik richtet sich nicht gegen den Inhalt des zitierten Artikels, sondern nur gegen die Tatsache, dass Palfinger seit ewig und drei Tagen als "Verkehrsexperte" herumgereicht wird, der er einfach nicht ist.

In den Tarifbestimmungen (http://www.wienerlinien.at/media/files/2008/Tarifbestimmungen_2415.pdf) wird der Bonus für die Monate 11 und 12 auf Seite 19 mehrfach erwähnt, eine explizite Definition findet sich jedoch nicht.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 29. Juli 2012, 17:20:52
Es gab ja viel Diskussion um die Senkung der Jahreskarten-Tarife, vorallem die vorab ausgemachten "Experten-Diskussionen" bzw. die ablehnenden Haltung der WL-GF gegenüber der Ticketpreis-Senkung...
Am 16.12.2011 wurden den WL per Gemeinderatsbeschluss ( https://www.wien.gv.at/infodat/ergdt?detvid=98926 (https://www.wien.gv.at/infodat/ergdt?detvid=98926) ) für die Jahre 2011 und 2012 jeweils 24 Mio. EUR Betriebskostenzuschuss gewährt.

Am 1. Mai folgte dann die Senkung des Jahreskarten-Tarifs auf 365 EUR. Mit 1. Juni wurde dann die U-Bahn-Steuer (DGA) von 0,72 EUR auf 2,00 EUR pro angefangener Kalenderwoche erhöht. So holt sich die Stadt Wien das Geld für die medienwirksam kommunizierte Jahreskarte anscheinend zurück.

Bei 246.010 Jahreskarten-Inhabern (Stand 31.12.2011) kommen monatlich knapp 9,2 Mio. EUR rein, mit der 365-Karte sind es noch immer 7,9 Mio. EUR. Macht also einen Differenzbetrag von 1,3 Mio. EUR/Monat (p.a. 15,6 Mio. EUR).

Die U-Bahn-Steuer spülte bis zur Erhöhung ca. 2,4 Mio. EUR in die Stadtkasse, seit Juni sind es rund 6,8 Mio. pro Monat. Das macht also ein sattes Plus von 4,4 Mio. EUR (p.a. 52,8 Mio. EUR).

Auch wenn die Stadt Wien und die WL prinzipiell getrennt Buch führen, läßt sich per Gemeinderatsbeschluss immer wieder was nachlegen, ganz abseits von vereinbarten Vertragswerken. Die Mittelzuweisung vom 16.12.2011 erfolgte dabei nicht zweckgebunden, glaubt man dem GR-Beschluss.

Dass ein finanzieller Fehlbetrag beim Verkehrsbetrieb durch politische Tarifänderung auch durch die Politik ausgeglichen werden muss, sehe ich durchaus ein. Aber wofür bekommt der weltbeste Verkehrsbetrieb schon in 2011 24 Mio. EUR und warum wird in 2012 nicht der Verlust ausgeglichen, der tatsächlich entsteht? Oder sind die 48 Mio. doch nur der von Bombardier geforderte Betrag für die 20 neuen T2? Wobei es sich dann eigentlich um eine Investition in Anlagevermögen handeln müsste und nicht um einen Betriebskostenzuschuss...
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Linie 41 am 29. Juli 2012, 17:31:24
Gibt's eigentlich schon Prognosen wieviele Jahreskartenbesitzer es am Ende des Jahres 2012 sein werden?
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: hema am 29. Juli 2012, 17:45:19
Der Finanzbedarf für die U-Bahn ist grenzenlos. Aber auch sonst wird in vielen Punkten nicht gerade gespart (Verwaltung, Werbung), wenn schon, dann beim Verkehrsangebot an der Oberfläche  oder dem Erhaltungsaufwand!
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: 13er am 29. Juli 2012, 18:02:57
Naja, wenigstens ist es nicht so schlimm wie in Kärnten ;D Das ist aber auch schon das beste, was man drüber sagen kann.

Bei den Zahlen, die du letztens für Berlin genannt hast, muss wirklich jeder zu überlegen beginnen, warum man in Wien mit doppelt so viel städtischer Subvention nicht das Auslangen findet. Wo noch dazu das Aufgabengebiet der BVG wesentlich größer ist. Ich denke, es ist so, wie in jeder größeren (halb-)staatlichen Organisation: Das Geld versickert in der Verwaltung, während draußen der Betrieb immer schleißiger wird. Vermutlich könnte man - pointiert gesagt - in Erdberg die Hälfte der Stellen einsparen und es würde sogar besser werden. Die Ideen für das Piepsen im ULF müssen einem sehr gelangweilten Gehirn entsprungen sein.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 29. Juli 2012, 19:29:10
Bei den Zahlen, die du letztens für Berlin genannt hast, muss wirklich jeder zu überlegen beginnen, warum man in Wien mit doppelt so viel städtischer Subvention nicht das Auslangen findet. Wo noch dazu das Aufgabengebiet der BVG wesentlich größer ist. [..]

Naja, die Relationen sind schon andere... Ich würde mich den direkten Vergleich allein aufgrund der Sozialstruktur beider Städte nicht so recht trauen. Dazu kommen die Löhne und Gehälter beider Unternehmen usw. usf.

LeistungBerlinWien
Infrastruktur (BVG, WL)175 Mio.124 Mio.
Betrieb (BVG, WL)75 Mio.294,5 Mio.
Nutzkm U-Bahn20,3 Mio.77,6 Mio.
Fahrgäste U-Bahn457 Mio.567 Mio.
Nutzkm Straßenbahn20 Mio.33,0 Mio.
Fahrgäste Straßenbahn166 Mio.193,8 Mio.
Nutzkm Bus88,7 Mio.29,0 Mio.
Fahrgäste Bus390 Mio.113 Mio.
S-Bahn-Verkehr250 Mio.6,5 Mio.
Quellen: Betriebsangaben WL, Geschäftsbericht BVG, CNB und DerStandard

Soviel mal zu den Zahlen, bei allen Verkehrsmitteln - außer bei der U-Bahn - scheint der Nutzkm-Einsatz in einem ähnlichen Verhältnis zu den beförderten Fahrgästen zu liegen.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 07. August 2012, 19:01:27
Inzwischen konnte ich die überhöht wirkenden Nutzkm-Angaben der Wiener U-Bahn nachvollziehen. Der Vergleich mit Berlin ist da nämlich einer von Äpfel und Birnen. Die Berliner haben dabei 20,3 Mio. Nutz-Zug-Kilometer, während die Wiener Angabe sich auf den Nutz-Wagen-Kilometer bezieht. Mit einer kleinen C#-Anwendung zur Linienleistungsrechnung konnte ich das nachvollziehen  :D
Die Nutzwagen-Km der Linien U1, U2, U3 und U4 sind dabei das Sechsfache der Nutz-Zug-Km, bei der U6 ist es nur das Vierfache... Hinzu kommt noch die Unterscheidung in Triebwagen- und Beiwagen-Km, welche man bei der Bim noch nachvollziehen kann, bei der U-Bahn fehlt mir da eine Hirnwindung...
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Klingelfee am 07. August 2012, 19:21:49
Die Nutzwagen-Km der Linien U1, U2, U3 und U4 sind dabei das Sechsfache der Nutz-Zug-Km, bei der U6 ist es nur das Vierfache... Hinzu kommt noch die Unterscheidung in Triebwagen- und Beiwagen-Km, welche man bei der Bim noch nachvollziehen kann, bei der U-Bahn fehlt mir da eine Hirnwindung...

Und wo liegt da das Problem? Die Steuerwagen sind nun mal als Beiwagen zu kalkulieren. Ausserdem gab es auf der U6 bis vor ein paar Jahren "echte" Beiwagen
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: Tatra83 am 07. August 2012, 23:15:28
Die Nutzwagen-Km der Linien U1, U2, U3 und U4 sind dabei das Sechsfache der Nutz-Zug-Km, bei der U6 ist es nur das Vierfache... Hinzu kommt noch die Unterscheidung in Triebwagen- und Beiwagen-Km, welche man bei der Bim noch nachvollziehen kann, bei der U-Bahn fehlt mir da eine Hirnwindung...
Und wo liegt da das Problem? Die Steuerwagen sind nun mal als Beiwagen zu kalkulieren. Ausserdem gab es auf der U6 bis vor ein paar Jahren "echte" Beiwagen
Das Problem ist, dass dieser Modus sachlich falsch ist. Der V-Zug ist ein Zugverband, welcher bei den WL als nicht trennbare Einheit im Einsatz ist. Die Triebwagen sind also ohne Steuerwagen (nach WL-Definition ein Beiwagen) im Fahrgasteinsatz nicht einsatzfähig. Warum also diese kruden Zahlenspiele, wenn der V-Zug in der Praxis eh nicht geschwächt wird und diese Schwächung dann keine Änderung bei den "Beiwagen-Nutzwagen-km" zur Folge hätte? Das genaue Gegenteil ist beim *nachvollziehbaren* Beiwagen-Einsatz bei der Bim der Fall.
Seit Abstellung der Baureihen E6 und c6 sind mittlerweile 3 1/2 Jahre ins Land gezogen, daher möchte ich das "Was mal war" ungern als Argument gelten lassen; sehe es bis 2008 aber als absolut nachvollziehbar an.
Titel: Re: Öffis: Vassilakou will Ticketpreise ändern
Beitrag von: haidi am 26. September 2013, 14:26:12
Zitat
Freifahrt in Hasselt

In der flämischen Stadt Hasselt gibt es seit mehr als 14 Jahren keine Schwarzfahrer mehr: Die Busse fahren in und um die Stadt kostenlos. Die Maßnahme setzte der ehemalige Bürgermeister und spätere Minister sowie Parteivorsitzenden der sp.a Steve Stevaert durch. Zunächst meinten Kritiker,der Sozialdemokrat sei entweder ein Kommunist oder verrückt, denn Hasselt war die am höchsten verschuldete Stadt von Flandern. Inzwischen wird das Nahverkehrsprojekt in ganz Europa bestaunt. Denn von 1996 bis 2006 stieg die Zahl der Fahrgäste von täglich durchschnittlich 1.000 auf 12.600. Die Einkaufsstraßen wurden autofrei, die Innenstadt ist heute verkehrsberuhigt.

Hasselt hat die Freifahrt mit 1.Mai abgeschafft (http://www.hbvl.be/limburg/hasselt/geen-gratis-bussen-meer-in-hasselt.aspx), Personen über 19 Jahre zahlen jetzt 60 Cent/Fahrt.

Zitat
Deutschsprachige Quelle (http://)http://www.nahverkehrhamburg.de/nachrichten-aus-der-welt-mobil/794-belgische-stadt-hasselt-schafft-gratis-nahverkehr-ab)
In der belgischen Stadt Hasselt fahren die Busse ab morgen nicht mehr kostenlos. Die Verwaltung schafft das vor 16 Jahren gestartete Gratis-System aus Kostengründen wieder ab.
Das berichten mehrere belgische Medien übereinstimmend. Demnach müssen Fahrgäste, die älter als 19 Jahre sind, ab dem 1. Mai wieder zahlen – allerdings nur 60 Cent pro Fahrt.

Hasselt hatte seinen Öffentlichen Nahverkehr 1997 für Fahrgäste kostenlos gemacht. Dadurch stieg die Zahl der Nutzer nach Angaben der Stadtverwaltung von täglich im Schnitt 1.000 (1996) auf 12.600 (2006). Das Experiment fand europaweit Beachtung.

Laut einem Bericht des Deutschlandradios ist Hasselt in dieser Zeitspanne zur viertwichtigsten Einkaufsstadt Belgiens aufgestiegen. Statt 1.000 würden nun über 3.000 Menschen in der Innenstadt arbeiten. Außerdem soll sich der wirtschaftliche Umsatz mehr als verdreifacht haben.