Was fasziniert dich so, dass eine Linie durch den Tunnel geführt wird?
Ist das nicht ungewöhnlich? Ich hätte mir erwartet, dass die Umleitung oberirdisch erfolgt.
Nein, der 14er wurde 2012 auch einmal durch den Tunnel umgeleitet, da kamen dann EU8N anstatt E1+c3 zum Einsatz, da die nicht durch den Tunnel dürfen.
Nun die angekündigten Bilder der Umleitung:
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In der Schleife Cichy Kącik, wo sonst nur der 20er fährt, wenden während der Bauarbeiten auch der 4er und 8er.
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Da wir vor kurzem über den przystanek techniczny diskutiert haben, hier ein Bild davon. Diese Haltestelle befindet sich unmittelbar vor der Schleifen einfahrt. Sie wird von Reservezügen/Stadionversterkern eingehalten, wenn sie nachher am Stockgleis abgestellt werden oder auch von planmäßigen Zügen, wenn in der Schleife kein Platz ist so wie das momentan hin und wieder vorkommen kann.
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Satte Wiesen sowohl am Triebwagen als auch in der Umgebung. Die Błonia links im Bild ist eine riesen Wiese, die manchmal für Veranstaltungen genutzt wird (während der Euro 2012 war hier die Fanzone). Der E1 wirbt für Górczańska, eine Mineralwassermarke.
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E1+c3 in der Aleja 3 Maja (Allee des 3. Mai) entlang der Błonia unterwegs Richtung Cichy Kącik. Am 3. Mai 1791 bekam Polen-Lithauen eine Verfassung. Das ist somit die älteste Verfassung Kontinentaleuropas. Der 3. Mai ist ein Feiertag.
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Wie bereits erwähnt, kommt hier normalerweise nur die Linie 20 vorbei. Sie wird mit EU8N betrieben. Die Displays sind natürlich in Betrieb, doch beim Fotografieren ist der angezeigte Text nicht immer am Bild.
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Ausnahmsweise ein Busfoto, da die Wiener bei ihrem Aufenthalt zu Allerheiligen verwundert waren, dass die Busse anzeigen, wann sie von der Endstation abfahren werden. Die neuste Generation von Solarisbussen in Krakau kann das. In Warschau zeigen auch die Straßenbahnen an, wann sie abfahren werden.
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Nicht unbedingt das beste Foto, aber da es von dieser Stelle hier noch kein Foto gibt, habe ich mir gedacht ich sollte einmal eines machen. Wieder ein 20er, wieder ein EU8N, wieder habe ich den Zieltext nicht am Bild.

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Beim E1 hatte ich mehr Glück. Hier in der ul. Piłsudskiego (Piłsudskistraße). Józef Piłsudski war stark an der Bildung der Unabhängikeit Polens nach 1918 beteiligt und von 1918–1922 Staatsoberhaupt, sowie zweimal Premier. Er war der "starke Mann" Polens und bis zu seinem Tode 1935 sehr einflussreich in der Politik. Piłsudski genießt heute noch in Polen hohes Ansehen. Jedoch gibt es Kontroversen um seine Person. Zum einen Aufgrund des Personenkultes, zum anderen, da er später autoritär regierte. Morgen am 11.11. dem Unabhängigkeitstag Polens kommen diese Spannungen wieder zum Vorschein.
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Wiedeńce (Wiener) beim Einbiegen von der Piłsudskiego in die Straszewskiego (Straszewskistraße). Wir sind hier auf den Planty, das ist die kreisförmige Straße um die Altstadt. Florian Straszewski war Mitgestalter dieser Straße.
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An Samstagen, Sonn- und Feiertagen kommen am 10er 2x105Na zum Einsatz, an Werktagen E1+c3. Im Hintergrund sieht man die Most Piłsudskiego (Piłsudskibrücke). Die Auffahrt zur Brücke heißt Legionów Piłsudskiego (Straße der Legionen Piłsudskis). Dies waren die ersten der sogenannten Polnischen Legionen. Die ersten wurden am 3. August 1914 gegründet und waren Bestandteil der k&k Armee. Weiters im Hintergrund Kościół św. Trójcy (Dreifaltigkeitskriche)
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Der 13er fährt aufgrund der Bauarbeiten in Bronowice im Uhrzeigersinn um die Altstadt. Hier sieht man einen NGT8 in Podgórze in der Kalwaryjska. Als Endpunkt gilt die Haltestelle Teatr Bagatela. Dies ist die letzte reguläre Haltestelle, die der 13er anfährt. Danach kommen die Haltestellen Basztowa LOT, Dworzec Główny (Hauptbahnhof) und Poczta Główna (Hauptpost), welche nur Aufgrund der Umleitung von dieser Linie bedient werden. Somit ist es sinnvoll als Zieltext Teatr Bagatela zu verwenden. Hier kann man in den Schienenersatzverkehr umsteigen.
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Ein 105Na-Zweiwagenzug in der Na Zjeździe (auf der Auffahrt), gemeint ist damit die Auffahrt auf die Brücke einige Meter weiter. Analog zum inversen Liniensignal sind die Zifferntafeln gelb. Die Aufschrift "Zmiana Trasy" (Änderung der Trasse) weißt auf eine Kurzführung bzw. Umleitung hin. Auch hier ist am Zielschild "Teatr Bagatela" zu lesen. Der 24er fährt aufgrund der Bauarbeiten gegen den Uhrzeigersinn um die Altstadt. Auch für ihn ist Teatr Bagatela die letzte reguläre Haltestelle, die nächsten Filharmonia und Plac Wszystkich Świętych (Allerheiligenplatz) werden von dieser Linie nur aufgrund der Umleitung bedient.
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Ein GT8S unterwegs nach Kurdwanów in der Haltstelle Plac Bohaterów Getta (Platz der Helden des Ghettos). Hier befand sich ab 1941 das von den Nazis angelegte Ghetto. Unweit von hier war die Fabrik von Oskar Schindler, heute befindet sich dort ein Museum über Krakau während der deutschen Besatzung. Sehr sehenswert. Der Platz hieß vorher Plac Zgody (Platz des Einvernehmens). Dieser Name geht auf die Zeit zurück als Podgórze noch eine eigene Stadt war. Bis 1915 war die Weichsel die Grenze Krakaus. Am südlichen Ufer liegt Podgórze, wie gesagt eine eigene Stadt. Heute ist es der 13. Bezirk Krakaus. Der Platz hieß bis zur Eingemeindung Mały Rynek (Kleiner Markt; der Rynek von Podgórze befindet sich nicht weit von hier) Da es in Krakau bereits einen Platz mit dem Namen Mały Rynek gibt, entschied man sich den Platz umzubenennen und entschied sich für Plac Zgody, um zu betonen, dass beide Gemeinden dafür waren Podgórze als Stadt aufzugeben und sich in Krakau einzugliedern. Der Rynek von Podgórze wurde ganz pragmatisch umbenannt, er wird seither Rynek Podgórski genannt. Die Straßenbahn hier her wurde 1917 eröffnet.
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Zum Abschluss noch eine Erklärung zur Figur der Sitzbezüge. Meine Besucher fragten mich mit den Worten "Was ist denn das für eine Hexe?" was es damit aufsich hat. Auf den Sitzen anderer Wagen sieht die Figur nämlich ganz anders aus. Das ist keine Hexe sondern der Lajkonik. Das ist ein bärtiger Reiter in orientalischer Kleidung, der zu Fronleichnam an einer Prozession teilnimmt. Woher dieser Brauch genau stammt, ist unklar. So sieht der Lajkonik in echt aus.

Ich hoffe die Bilder haben gefallen.