Autor Thema: Linie 25 Neu  (Gelesen 403721 mal)

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Linie 41

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #690 am: 07. Mai 2013, 14:10:19 »
Lärmsimulationen sind in solchen Straßen extrem schwierig. Da man die Reflexionen der Gebäude zwar messen, aber nur schwer ausrechnen kann. Dafür sind die Strukturen der Putze und Wände zu ungenau. Ich bin mir sicher, dass die hälfte des Lärms Reflexionen sind, weil es keine absorbierenden Dinge gibt (große Bäume, Winkel, Schallschluckelemente, etc.).
Da kann man sowieso nichts machen. Was man aber ohneweiters simulieren kann, ist die Lärmemission. Wenn man den Lärm verringern will, muß man in erster Linie dort ansetzen, denn die Gebäude wird man kaum umbauen. Die singenden Gleise, die einen Großteil des Lärms ausmachen, haben jedenfalls mit der Schallreflexion relativ wenig zu tun, der Schall kommt eindeutig direkt vom Gleistrog.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #691 am: 07. Mai 2013, 14:13:10 »
Mit Erde auffüllen und gut ist's, bzw. besser wird es nimmer. Und die Hysterie der Straßenbahngegner kriegt man sowieso nicht weg, die bleibt sowieso.  ::)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Augenzeuge

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #692 am: 08. Mai 2013, 15:04:27 »
Mit Erde auffüllen und gut ist's, bzw. besser wird es nimmer. Und die Hysterie der Straßenbahngegner kriegt man sowieso nicht weg, die bleibt sowieso.  ::)

Lieber  Hema,

Ich kann Sie nicht verstehen. Von den zwei Sätzen, die Sie schreiben, ist einer grundvernünftig und der andere eine inhaltsleere Provokation. Wie könnte ich Ihre Meinung teilen?

Ich, den Sie wahrscheinlich zu den hysterischen Straßenbahngegnern zählen würden, wohne seit 2003 in der Tokiostraße, und ich wusste schon von Anfang an, dass der Mittelstreifen für die Straßenbahn freigelassen worden war. Ich war auch nicht gegen die Straßenbahn, und ich habe mich 2005 sogar erkundigt, wann diese gebaut werden sollte.
Jedoch hat mich die Art und Weise, wie die Straßenbahn dann schließlich gebaut wurde, zum Gegner der Straßenbahn durch die Tokiostraße gemacht.

Was ist uns nicht alles versprochen worden:

1.   Rasengleis
Ich glaube, wir sind uns einig, dass man das, was da gebaut wurde, beim besten Willen nicht als Rasengleis bezeichnen kann. Dass die Grünen dieser Bauweise zugestimmt haben, und die Floridsdorfer Grünen sich sogar für das „Rasengleis“ bei den Wiener Linien bedankt haben, kann ich Ihnen nie verzeihen.

2.   Zeitersparnis (laut den Grünen 6  Minuten/Tag)
Mit dem 27er Bus und U1 war für mich die Fahrzeit zur Arbeit im Durchschnitt 13 Minuten. Mit der Straßenbahn 25 durch die Tokiostraße und der U-Bahn brauche ich laut Fahrplan 14– 15  Minuten in die Arbeit, als um 1 Minute mehr, aber mir kommt es viel länger vor, wenn ich bei der Station Josef-Baumann-Straße bei der roten Ampel warte, und mir die Straßenbahn vor der Nase davonfährt. Übrigens mit dem 26er und Umsteigen beim Kagraner Platz in die U1 brauche ich laut Fahrplan 15-16 Minuten. Fazit: Wer umsteigen muss, dem bringt die Straßenbahn keine bis kaum Ersparnis.

3.   Baumschonende Bauweise
Beim Bau der Straßenbahn hat man den Bäumen so wenig Platz gelassen, dass nur 5 vorher mindestens 30 vorhandenen Bäume zwischen Donaufelder Straße und Arakawastraße den Bau überlebt haben. Man hat auch während des Baus nichts unternommen, um die Bäume zu erhalten.
Wenn man sich die Bauweise des Wiener „Rasengleises“ ansieht, muss man sich fragen, wieso rechts und links von den Gleisen so viel Abstand zu den L-förmigen Betonteilen benötigt wird, nämlich ca. 1,5 Meter. Wobei auch die Frage ist, ob die L-förmigen Betonteile überhaupt notwendig sind. Vielleicht sollte sich die F59 das einmal ansehen. :)
Sicher man hat jetzt wieder Bäume gepflanzt, aber durch vernünftige Bauweise hätte man sich das Geld dafür ersparen können.

4.   Nur ULFs
Ein in unserem Haus wohnender Bezirksrat hat uns versprochen, dass nur Niederflurstraßenbahnen durch die Tokiostraße fahren würden. Dass Problem wäre jedoch, dass diese so leise wären, dass Unfälle befürchtet würden. Ich hoffe, das war nicht der Grund war, dass man sich für die begrünten (und in der Prandaugasse unbegrünten) Vignolgleise entschieden hat.
Tatsächlich war anfangs nur etwa jede dritte Straßenbahn ein ULF. Jetzt sind es mehr geworden, wahrscheinlich eine Reaktion auf die Beschwerden wegen des Lärms.

5.   Lärm
Uns wurde (von den Grünen) gesagt, dass die Straßenbahn nur halb so leise wie der Autobus sein würde. Das Gegenteil ist der Fall. Die Straßenbahn ist viel lauter als der Autobus jemals war. Ich, der sein Schlafzimmerfenster nicht direkt auf die Tokiostraße hat, werde jeden Tag (auch am Wochenende)  um dreiviertel sechs Uhr durch eine Straßenbahn aufgeweckt. Ich höre vom Schlafzimmer aus kein Auto, das durch die Tokiostraße fährt, aber jede Straßenbahn höre ich.

Ich glaube, es ist daher nicht richtig, uns Bewohner der Tokiostraße  als „hysterische Straßenbahngegner“ zu bezeichnen. Uns in der Tokiostraße hat die Straßenbahn nichts gebracht außer dem Lärm, und wir haben daher ausreichend Grund zu bezweifeln, dass das Projekt die 12 Millionen wert war, die es gekostet hat.

Ich finde auch, dass wir in der Tokiostraße das Recht haben, dass das Lärm-Problem durch dafür wirklich geeignete Massnahmen beseitigt wird. Darum finde ich auch, dass der erste Satz, den Sie schrieben, vollkommen richtig ist: Gummiummantelung der Vignolgleise und Auffüllen mit Erde bis zur Schienenoberkante. Sonst wird es in Tokiostraße nie Ruhe geben, auch nicht von den Straßenbahngegnern, die in Wirklichkeit gar nicht so hysterisch sind, wie Sie vielleicht meinen.

95B

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #693 am: 08. Mai 2013, 15:32:23 »
4.   Nur ULFs
Ein in unserem Haus wohnender Bezirksrat hat uns versprochen, dass nur Niederflurstraßenbahnen durch die Tokiostraße fahren würden. Dass Problem wäre jedoch, dass diese so leise wären, dass Unfälle befürchtet würden. Ich hoffe, das war nicht der Grund war, dass man sich für die begrünten (und in der Prandaugasse unbegrünten) Vignolgleise entschieden hat.
Tatsächlich war anfangs nur etwa jede dritte Straßenbahn ein ULF. Jetzt sind es mehr geworden, wahrscheinlich eine Reaktion auf die Beschwerden wegen des Lärms.
Das ist natürlich hanebüchener Unsinn seitens des Bezirksrats. Einerseits hat er nicht den geringsten Einfluss auf die Wagenverteilung der WL (und wer regelmäßiger Fahrgast ist, muss wissen, dass es aufgrund der verfügbaren Wagenmengen unter der Woche nicht möglich ist, 25 und 26 rein niederflurig zu betreiben). Andererseits ist der ULF zwar ein wenig leiser als ein Hochflurer; Einfluss auf allfälliges Unfallgeschehen ergibt sich daraus jedoch keiner. Wer eine Straßenbahn überhört, tut dies, weil er telefoniert oder Kopfhörer trägt, und nicht, weil die Straßenbahn ein paar dB leiser ist.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Straßenbahn in der derzeitigen Form eine Belästigung für die Anrainer der Tokiostraße darstellt. Um den WL Druck zu machen, solltet ihr euch einmal mit der Bezirksvorstehung zusammentun oder mit dem Bürgerdienst... oder eventuell sogar eine Demonstration anmelden.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #694 am: 08. Mai 2013, 16:21:55 »
@Augenzeuge: Ich als Befürworter der Straßenbahn würde dir gerne etwas entgegnen - kann ich aber nicht, deine Punkte treffen leider zu... das liegt aber nicht an der Straßenbahn, sondern an der völlig unprofessionellen Art, wie sie von den WL gebaut und betrieben wird.

Zusätzlich lernt man absolut null aus Fehlern: Am 26er wird jetzt genau derselbe Oberbau wie in der Tokiostraße errichtet und ich wette mit euch, dass sich daran nichts ändern wird. Man müsste die Bewohner der Oberfeldgasse darauf aufmerksam machen. Vielleicht seh ich da jemanden, wenn ich das nächste Mal dort bin. Die sollen sich bei ihren Bezirkspolitikern aufregen über den Bullshit, der hier gebaut wird.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

E2

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #695 am: 08. Mai 2013, 16:22:34 »
... oder eventuell sogar eine Demonstration anmelden.

So in etwa?  ;D


darkweasel

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #696 am: 08. Mai 2013, 20:37:47 »
2.   Zeitersparnis (laut den Grünen 6  Minuten/Tag)
Was war da die genaue Behauptung der Grünen? Für die Leute aus der Tokiostraße bringt das in der Tat nur relativ wenig Zeitersparnis - im Gegenteil hat sich gegenüber dem 27A die Haltestellendichte sogar verschlechtert. Für den Rest der am 25er wohnenden Bevölkerung, die da bislang im 26er den Umweg über Kagraner Platz U gemacht hat, ist das aber eine Zeitersparnis.
Tatsächlich war anfangs nur etwa jede dritte Straßenbahn ein ULF. Jetzt sind es mehr geworden, wahrscheinlich eine Reaktion auf die Beschwerden wegen des Lärms.
Vielleicht. Vielleicht hat das aber auch nur damit zu tun, dass laufend neue ULFe ausgeliefert werden - ich führe keine Leihwagensichtungslisten ;) , aber werden eventuell dementsprechend B auch ins Referat Nord oder Ost oder wie das jetzt nach den Hin-und-Zurück-Änderungen heißt überstellt?
Ich glaube, es ist daher nicht richtig, uns Bewohner der Tokiostraße  als „hysterische Straßenbahngegner“ zu bezeichnen.
Pauschal hat das ja auch niemand getan. Nur, es gibt auch hysterische Straßenbahngegner in dieser Stadt - bei der letzten Neubaustrecke davor, der Reichsratsstraße, war das sehr schön zu sehen. ;) Es gibt gerechtfertigte Kritikpunkte an dieser konkreten Neubaustrecke, da stimmen dir hier die meisten zu.

Augenzeuge

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #697 am: 08. Mai 2013, 22:50:02 »
2.   Zeitersparnis (laut den Grünen 6  Minuten/Tag)
Was war da die genaue Behauptung der Grünen? Für die Leute aus der Tokiostraße bringt das in der Tat nur relativ wenig Zeitersparnis - im Gegenteil hat sich gegenüber dem 27A die Haltestellendichte sogar verschlechtert. Für den Rest der am 25er wohnenden Bevölkerung, die da bislang im 26er den Umweg über Kagraner Platz U gemacht hat, ist das aber eine Zeitersparnis.

Die Grünen haben behauptet, dass sich durch die Führung der Straßenbahn durch die Tokiostraße eine Fahrzeitersparnis von 6 Minuten ergibt. So steht das zum Beispiel am Ende des zweiten Absatzes in http://donaufeld.wordpress.com/2009/02/24/72/. Weiter unten steht dann, dass sich diese nicht pro Fahrt, sondern pro Tag ergeben würde (so wie ich das auch geschrieben habe).

Der Denkfehler der Grünen ist aber, dass kaum jemand mit dem 26er bis Kagran fährt, sondern praktisch alle beim Kagraner Platz aussteigen und in die U-Bahn umsteigen. Von der Station Josef-Baumann-Gasse zur U1 braucht jede Straßenbahn ungefähr gleich lang, aber es ist schon richtig, dass man zwei Minuten gewinnen kann, wenn man erst in Kagran umsteigt, und Richtung Innenstadt weiterfahren muss, so wie ich.

Wirkliche Zeitgewinnerinnen und Zeitgewinner des 25ers sind die, welche zum Beispiel von Floridsdorf ins SMZ Ost fahren wollen, also nicht umsteigen müssen. Dass das Tausende sind, so wie das die Grünen behaupten, erlaube ich mir zu bezweifeln.

Schienenbremse

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #698 am: 08. Mai 2013, 23:04:58 »
Unnötiges Geplänkel samt Auslöser entfernt.

HLS

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #699 am: 08. Mai 2013, 23:17:37 »
Ich will die Probleme der Tokiostraße nicht klein reden, etwas überzogen kommen sie mir dennoch vor. Ich wohne direkt an der Westbahnstrecke, keine 50m Luftlinie von den Gleisen, welche sogar in einer Kurve liegen, und hier donnern täglich mehrere 100 Züge, mit bis zu 120kmh vorbei und das 24h/365(6)Tage im Jahr. Jetzt wo es wieder wärmer wird, sogar bei geöffnetem Fenster und ich höre keinen einzigen wenn ich schlafe. Wenn man was im TV schaut, ist es zum Teil etwas unangenehm da man kurzweilig gar nichts mehr versteht davon aber das ist/war alles eine Gewohnheitssache. So haben wir uns angewöhnt, zwischen 21 und 1Uhr, wo die meisten Güterzüge fahren, das Fenster geschlossen zu halten und schon ist alles ganz harmlos.

Es ist also mMn alles eine gewisse Gewohnheitssache und sollte nach so geringer Zeit nicht überbewertet werden, was nicht heißt, dass ich diesen Pfusch gut heiße. Denn ich habe wirklich auf Rasengleis aller Lainz gehofft und wurde schwerlichst entäuscht. Wenn man in Lainz steht, hört man die Bim praktisch gar nicht, die grad mit bis zu 60kmh auf einen zufährt und da ist es egal ob Ulf oder E2.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #700 am: 09. Mai 2013, 00:30:05 »
2.   Zeitersparnis (laut den Grünen 6  Minuten/Tag)
Was war da die genaue Behauptung der Grünen? Für die Leute aus der Tokiostraße bringt das in der Tat nur relativ wenig Zeitersparnis - im Gegenteil hat sich gegenüber dem 27A die Haltestellendichte sogar verschlechtert. Für den Rest der am 25er wohnenden Bevölkerung, die da bislang im 26er den Umweg über Kagraner Platz U gemacht hat, ist das aber eine Zeitersparnis.

Die Grünen haben behauptet, dass sich durch die Führung der Straßenbahn durch die Tokiostraße eine Fahrzeitersparnis von 6 Minuten ergibt. So steht das zum Beispiel am Ende des zweiten Absatzes in http://donaufeld.wordpress.com/2009/02/24/72/. Weiter unten steht dann, dass sich diese nicht pro Fahrt, sondern pro Tag ergeben würde (so wie ich das auch geschrieben habe).


Eben, da geht es um die Fahrgäste der Linie ("Tausende Fahrgäste täglich zwischen Floridsdorf und Donaustadt"), nicht um die Anwohner in der Tokiostraße.

Zitat
Der Denkfehler der Grünen ist aber, dass kaum jemand mit dem 26er bis Kagran fährt, sondern praktisch alle beim Kagraner Platz aussteigen und in die U-Bahn umsteigen. Von der Station Josef-Baumann-Gasse zur U1 braucht jede Straßenbahn ungefähr gleich lang, aber es ist schon richtig, dass man zwei Minuten gewinnen kann, wenn man erst in Kagran umsteigt, und Richtung Innenstadt weiterfahren muss, so wie ich.

Und Dein Denkfehler ist, dass alle zur U-Bahn wollen. Die Linien 25 und 26 sind nicht als Zubringer zur U-Bahn konzipiert, sondern als eigenständige Tangenten für die Fahrgastströme zwischen 21. und 22. (und natürlich innerhalb der Bezirke). Sie haben *auch* einen Anschluss zur U1, aber das ist nur *ein* Aspekt von vielen.

Zitat
Wirkliche Zeitgewinnerinnen und Zeitgewinner des 25ers sind die, welche zum Beispiel von Floridsdorf ins SMZ Ost fahren wollen, also nicht umsteigen müssen. Dass das Tausende sind, so wie das die Grünen behaupten, erlaube ich mir zu bezweifeln.

Wie du sagst: "z.B.". Floridsdorf-SMZ ist ja nur eine von vielen möglichen Relationen. Genau auf dieser Verbindung sind's vermutlich wirklich nur maximal ein paar Hundert Fahrgäste, aber die Linien bieten halt auch etliche andere bezirksinterne Verbindungen. Die Straßenbahn erfüllt nun mal andere Verkehrsaufgaben als die U-Bahn (auch wenn das bei den WiLi noch nicht ganz angekommen ist).


Das Problem ist aber - wie hier ja schon öfter gesagt - nichtdie Straßenbahn durch die Tokiostraße, sondern die geradezu dilettantische Umsetzung durch die WiLi. Deine Argumentation liest sich halt sehr stark "gegen die Bim" - nur die kann ja auch nix dafür, dass die WiLi unfähig sind, zeitgemäßen Gleisbau zu betreiben.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #701 am: 09. Mai 2013, 15:18:14 »

Der Denkfehler der Grünen ist aber, dass kaum jemand mit dem 26er bis Kagran fährt, sondern praktisch alle beim Kagraner Platz aussteigen und in die U-Bahn umsteigen. Von der Station Josef-Baumann-Gasse zur U1 braucht jede Straßenbahn ungefähr gleich lang, aber es ist schon richtig, dass man zwei Minuten gewinnen kann, wenn man erst in Kagran umsteigt, und Richtung Innenstadt weiterfahren muss, so wie ich.

Und Dein Denkfehler ist, dass alle zur U-Bahn wollen. Die Linien 25 und 26 sind nicht als Zubringer zur U-Bahn konzipiert, sondern als eigenständige Tangenten für die Fahrgastströme zwischen 21. und 22. (und natürlich innerhalb der Bezirke). Sie haben *auch* einen Anschluss zur U1, aber das ist nur *ein* Aspekt von vielen.


Ich würde einmal behaupten, die Hauptfunktion des 25ers und 26ers ist die Zubringerfunktion zur U-Bahn. Die Zahl der Menschen, die damit quer durch den 21. und 22. Bezirk fahren, ist dagegen vernachlässigbar. Meine Frau und ich haben die Grünen und die Wiener Linien schon öfters gebeten, konkrete Zahlen vorzulegen, wie hoch (oder wie niedrig) der Anteil der Fahrgäste ist, die die Straßenbahnlinien als Tangentiallinien wirklich brauchen, aber niemand hat uns diese Zahlen vorlegen können. Aber vielleicht hast du diese Zahlen, leg sie vor, ich lasse mich gerne überzeugen.

Ich habe aber selbst erlebt, dass, wenn man im 26er früher am Morgen Richtung Kagraner Platz gefahren ist, die Straßenbahn dort praktisch leer wurde und sicherlich 90 Prozent der Fahrgäste ausstiegen, wovon der Großteil der Fahrgäste in die U-Bahn umgestiegen ist. Wenn ich also einen Denkfehler gemacht habe, dann vielleicht einen 20 prozentigen, während die Grünen und anderen Befürworter zu 80 Prozent falsch lagen. ;)

Ich behaupte, dass nur jene eine echte Zeitersparnis haben, die ohne Umsteigen den 25er benützen können. Dass der 25er für uns kaum eine Zeitersparnis bringt, wurde mir klar, als wir zu Weihnachten Besuch aus Amerika hatten, und wir an einem Samstag Nachmittag zum Schloss Schönbrunn fahren wollten. Die Fahrzeit ab Josef-Baumann-Gasse war exakt gleich, egal ob wir mit dem 25er durch die Tokiostraße, oder dem 26er zur U1 gefahren wären. Ich konnte das anfangs gar nicht glauben, aber es ist tatsächlich so.

Aber weil ich schon klinge wie ein „hysterischer Straßenbahngegner“, möchte ich schon auch sagen, dass ich die Vorteile der Straßenbahn, die es natürlich auch gibt, auch sehe. Mir fällt da zwar spontan nur ein, dass die Straßenbahn zwischen Josef-Baumann-Gasse und Kagran viel plan- und regelmäßiger unterwegs ist, als der 27A es je war, aber das ist schon eine Verbesserung.

Ich bin auch kein Gegner der Straßenbahn im Allgemeinen, im Gegenteil ich bin für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Radnetzes, sogar auf Kosten des Autoverkehrs (obwohl ich auch selbst ein Auto habe). Ich bin auch davon überzeugt, dass durch die Straßenbahn die Attraktivität einer Straße zunehmen kann, so wie das auf den Seiten über das Rasengleis auf dieser Web-Site so wunderschön dargestellt ist, und so, wie ich es selbst in Frankreich schon gesehen habe. Man kann jetzt schon in der Wagramer Straße zwischen Kagran und Kagraner Platz erkennen, wie die Attraktivität der Straße immer mehr verloren geht, und Geschäfte dort schließen. Das hängt sicher damit zusammen, dass dort bald keine Straßenbahn mehr fahren wird.

Klingelfee

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #702 am: 09. Mai 2013, 15:29:24 »
Ich würde einmal behaupten, die Hauptfunktion des 25ers und 26ers ist die Zubringerfunktion zur U-Bahn. Die Zahl der Menschen, die damit quer durch den 21. und 22. Bezirk fahren, ist dagegen vernachlässigbar. Meine Frau und ich haben die Grünen und die Wiener Linien schon öfters gebeten, konkrete Zahlen vorzulegen, wie hoch (oder wie niedrig) der Anteil der Fahrgäste ist, die die Straßenbahnlinien als Tangentiallinien wirklich brauchen, aber niemand hat uns diese Zahlen vorlegen können. Aber vielleicht hast du diese Zahlen, leg sie vor, ich lasse mich gerne überzeugen.

Ich behaupte, dass nur jene eine echte Zeitersparnis haben, die ohne Umsteigen den 25er benützen können. Dass der 25er für uns kaum eine Zeitersparnis bringt, wurde mir klar, als wir zu Weihnachten Besuch aus Amerika hatten, und wir an einem Samstag Nachmittag zum Schloss Schönbrunn fahren wollten. Die Fahrzeit ab Josef-Baumann-Gasse war exakt gleich, egal ob wir mit dem 25er durch die Tokiostraße, oder dem 26er zur U1 gefahren wären. Ich konnte das anfangs gar nicht glauben, aber es ist tatsächlich so.


Wenn du nur von der Donaufelder Straße und dann weiter U1 fahren willst, dann gebe ich dir recht, das du KEINE Zeitersparnis hast. Du aber auch genügend Fahrgäste, die von der Donaufelder Straße in S Donauzentrum oder weiter entlang der Linie 25 wollen. Und DIE haben eine Ersparnis von bis zu 10 min (wenn ich den Stau in Richtung Kagraner Platz mit einrechne).
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #703 am: 09. Mai 2013, 15:36:53 »
Das schreib ich doch die ganze Zeit. Zeit erspart sich, wer nicht umsteigen muss. Aber der größte Teil muss eben umsteigen, die meisten in die U-Bahn.

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Re: Linie 25 Neu
« Antwort #704 am: 09. Mai 2013, 16:15:36 »
Nur, es gibt auch hysterische Straßenbahngegner in dieser Stadt - bei der letzten Neubaustrecke davor, der Reichsratsstraße, war das sehr schön zu sehen.

Ich hatte davon keine Ahnung, aber wenn das stimmt, was in einem "Die Presse"-Artikel darüber steht (Kosten von 3,5 Millionen Euro für 170 Meter Gleis, das nur wenige Male im Jahr benützt wird) dann finde ich Reaktion der Straßenbahngegner dort nicht so hysterisch.

Auf den Fotos habe ich aber echtes Rasengleis entdeckt. Weiß jemand, ob es das dort noch gibt?