Autor Thema: [DE] Düsseldorf  (Gelesen 78976 mal)

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95B

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #45 am: 22. März 2014, 00:37:58 »
Die Wiener Art der Anwendung schwächt höchstens die Auswirkungen eines solchen Ereignisses ab, aber schützt nicht vor einem Zusammenstoß mit dem Gegenzug.

Doch, da in Wien so wie auch anderswo ein Zug wartet – allerdings nicht der vor der Linksweiche, sondern der andere. Wenn der Gegenzug daher unerwarteterweise nach links abbiegt, passiert nichts (außer vielleicht einem Angsthäuferl).
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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #46 am: 22. März 2014, 00:53:24 »
Es stimmt schon, dass dieses Verhalten vor einer falsch gestellten Weiche schützt, aber nicht vor einer plötzlich auftretenden Gabelfahrt (i.e. unter dem Zug umspringende Weiche), wo dann der hintere Teil des Zuges entgleist und in den stehenden Gegenzug kracht.

Welchen betrieblichen Vorteil siehst Du darin, dass der Zug, der die Weiche gegen die Spitze befährt, Vorfahrt hat?
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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #47 am: 22. März 2014, 07:47:14 »
Wäre ohnehin sinnvoller.
Nein, wäre es nicht. Der Sinn muss nämlich sein, dass der Zug, der eventuell eine Gabelfahrt machen und damit den Gegenzug gefährden kann, stehenbleibt. Die Wiener Art der Anwendung schwächt höchstens die Auswirkungen eines solchen Ereignisses ab, aber schützt nicht vor einem Zusammenstoß mit dem Gegenzug.
Auch in neuer Dv Strb. ab 2015 ändert sich da nicht viel!

95B

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #48 am: 22. März 2014, 09:20:39 »
Welchen betrieblichen Vorteil siehst Du darin, dass der Zug, der die Weiche gegen die Spitze befährt, Vorfahrt hat?

Der andere kann halb in die Kreuzung einfahren und beide können dieselbe Ampelphase nützen. Genau deshalb wird es ja in Wien so praktiziert.
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13er

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #49 am: 22. März 2014, 09:22:13 »
Welchen betrieblichen Vorteil siehst Du darin, dass der Zug, der die Weiche gegen die Spitze befährt, Vorfahrt hat?
Der andere kann halb in die Kreuzung einfahren und beide können dieselbe Ampelphase nützen. Genau deshalb wird es ja in Wien so praktiziert.
Ja, z.B. Kreuzung Alserbach # Nußdorfer 5 und 33 wird das immer praktiziert. Oder davor auch Nußdorfer <-> Spitalgasse.
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Helga06

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #50 am: 22. März 2014, 12:36:17 »
Wie ist das eigentlich in Prag? Dort wird ohne auf den anderen Zug zu warten gegengleich gefahren. Hat man dort andere Vorschriften oder ein anderes Weichensystem?

hema

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #51 am: 22. März 2014, 13:57:46 »
. . . .  aber nicht vor einer plötzlich auftretenden Gabelfahrt (i.e. unter dem Zug umspringende Weiche), wo dann der hintere Teil des Zuges entgleist und in den stehenden Gegenzug kracht.

Wenn eine VETAG-Weiche ordnungsgemäß und unter Beachtung des Weichensignals befahren wird, gibt es kein Umstellen unter dem Zug. Ausnahme wäre ein gravierender technischer Defekt und für den kann der Fahrer nichts! Der Defekt oder ein Versagen ist auch kein anzunehmender Betriebszustand enes Gerätes, sondern es muss hinreichend sicher sein, sonst darf es nicht eingesetzt werden.


Es ist jedermann klar, dass bei einem Auto auch einmal die Bremsen versagen können. Wäre das aber ein während des Betriebes laufend drohender Vorfall, würde so ein Konstrukt nie für den Verkehr zugelassen werden. Das "Auto" ist hier natürlich nur ein plakatives Beispiel!  ;)



Wie ist das eigentlich in Prag? Dort wird ohne auf den anderen Zug zu warten gegengleich gefahren. Hat man dort andere Vorschriften oder ein anderes Weichensystem?
Die "Linksweichenregel", also das generelle Begegnungsverbot im Bereich von Konfliktweichen,  gibt es nicht überall. In Wien wird das halt als betriebliche Regelung hochgehalten, in den Vorschriften (DV-Strab) existiert sie eh nicht (Nur als Vorrangregelung im Falle einander überschneidender Fahrwege).
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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #52 am: 22. März 2014, 15:37:30 »
Wenn eine VETAG-Weiche ordnungsgemäß und unter Beachtung des Weichensignals befahren wird, gibt es kein Umstellen unter dem Zug. Ausnahme wäre ein gravierender technischer Defekt und für den kann der Fahrer nichts!
Nach der Argumentationslinie dürfte aber der Gegenzug sofort weiterfahren, sobald erkennbar ist, dass der gegen die Spitze fahrende Zug den korrekten Weg genommen hat. Aber das "traut" man sich in Wien ja anscheinend auch nicht. Also ist das Verhalten eben nicht konsequent. Entweder ich habe Angst vor einer Gabelfahrt, dann darf der gegen die Spitze fahrende Zug nicht als erster fahren, oder ich sage dass die VETAG-Technik sicher ist, dann spricht aber eben nix gegen einen kompletten Verzicht auf die Linksweichenregel.
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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #53 am: 22. März 2014, 16:27:31 »
Im Gegensatz zu "hema" halte ich die Linksweichenregel (Konfliktweichenregel) für durchaus sinnvoll, um solche Unfälle, wie eben jetzt in Düsseldorf oder aber seinerzeit in Breitensee zu verhindern. Nichts hingegen stört mich an der geübten Praxis, den vor einer solchen Weiche stehenden Zug als erstes fahren zu lassen, da dadurch Züge in beiden Richtungen bei der gleichen Ampelphase durchkommen. Die Bedenken wegen einem allenfalls mit dem letzten Drehgestell entgleisten Beiwagen, sind zwar nicht unberechtigt, aber dagegen gibt es kein Mittel. Um bei der Kreuzung Nußdorfer Straße/Währinger Straße zu bleiben: Ein stadtauswärts fahrender 38er bekommt frei. In der Haltestelle in der Nußdorfer Straße steht ein Zug der Linie 5, der natürlich halt hat. Wenn nun der 38er mit dem letzten Beiwagendrehgestell oder meinetwegen ein ULF mit dem letzten Radpaar entgleist und der Fahrer bemerkt es nicht, so kann dieser entgleiste Zugteil den wartenden 5er rammen. Wo ist da der Unterschied zu einem vorranggebenden zur Stadt fahrenden 38er?

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #54 am: 22. März 2014, 17:13:14 »
Wenn nun der 38er mit dem letzten Beiwagendrehgestell oder meinetwegen ein ULF mit dem letzten Radpaar entgleist und der Fahrer bemerkt es nicht, so kann dieser entgleiste Zugteil den wartenden 5er rammen. Wo ist da der Unterschied zu einem vorranggebenden zur Stadt fahrenden 38er?
Ok, in dem Fall gibt's keinen Unterschied. Allerdings könnte man sich überlegen, an Kreuzungen, wo es eben auf die Ampelphase ankommt, IF-Weichensignale einzubauen, dann können beide Züge fahren und man braucht keine Konfliktweichenregel. Man müsste die IF-Weichen halt so auslegen, dass diese elektrisch auch in Konfliktrichtung stellbar sind (bisher gibt's das ja nur bei selbst rückstellenden Weichen, oder?). Wie das technisch aussehen muss, um eine irrtümliche elektrische Stellung in Konfliktrichtung zu verhindern, ist wieder eine andere Frage, aber sicher lösbar (z.B. Stellpunkt der Weiche entsprechend weit vorher mit Anmeldung und anschließender "Abarbeitung" der ankommenden Züge durch ein automatisches "Stellwerk" mit Freisignal nur in jeweils gesicherte Fahrstraßen).
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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #55 am: 22. März 2014, 18:24:42 »
Solche Entgleisungen schafft man sogar ohne Linksweichenregel, ja sogar ohne Weiche, siehe Siebensterngasse (oder war's die Westbahnstraße?). Ich finde, so wie es praktiziert wird funktioniert es ohnehin ganz gut. Vor allem kann man mit dieser Vorschrift - so sie eingehalten wird, aber das ist wieder eine andere Geschichte - vor allem die wirklich gefährlichen Frontal- oder Nahezu-Frontalzusammenstöße verhindern.

hema

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #56 am: 22. März 2014, 20:22:08 »
Im Gegensatz zu "hema" halte ich die Linksweichenregel (Konfliktweichenregel) für durchaus sinnvoll, um solche Unfälle, wie eben jetzt in Düsseldorf oder aber seinerzeit in Breitensee zu verhindern.
Du gehst aber davon aus, dass sich die Fahrer nicht an die Vorschriften halten (würden) und die Weichensignale und Bestimmungen für das Befahren der E-Weichen nicht einhalten. Mit der selben Logik müsste man dann auch das Anschließen an Vorderzüge verbieten, weil da auch viele nicht aufpassen und es immer wieder zu Auffahrunfällen kommt. Was natürlich sicher verbessert gehört, ist der gewisse Schlendrian, der immer mehr einreisst, weil kaum mehr wer echten Bezug zum Beruf hat und seine Tätigkeit mit großer Wurschtigkeit nur als Überbrückung bis zur nächsten Arbeitslosigkeit sieht. Eine gute Lösung wäre sicher die zusätzliche Montage von "F"-Leuchten an allen Konfliktweichen, welche für beide Fahrtrichtungen das gefahrlose Befahren anzeigen (Ein "F" für Flankenschutz genügt, das "I" ist unnötig und kostet nur sinnlos Geld und Strom).


Wenn Weichen gar so gefährlich sind, dürft man sie ja nie befahren, sobald irgend ein Hindernis in der "Schusslinie" steht. Was ist anders, wenn eine Straßenbahn einen vollbesetzten Bus abschießt oder in eine Kindergruppe fährt? Auch eine Fahrt in ein Ausweichgleis wäre dann ja zu gefährlich, wenn am andern Gleis ein Zug (grad noch grenzfrei) steht. Das erlaubtt die DV-Strab ab einem seitlichen Minimalabstand von 30 cm.
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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #57 am: 22. August 2014, 21:49:57 »
Tödlicher Straßenbahnunfall in Düsseldorf

Opfer wird 600 Meter mitgeschleift

Ein männlicher Fußgänger ist am Donnerstagabend durch eine Straßenbahn getötet worden. Zu dem Unfall kam es kurz vor 20 Uhr auf der Grafenberger Allee in Düsseltal. Polizei und Feuerwehr sperrten den Bereich weiträumig ab.

Wie die Polizei am Freitagmittag bekannt gab, ist der tödlich verletzte Mann bislang noch nicht zweifelsfrei identifiziert.

Nach ersten Ermittlungen hatte der Mann an der Station "Schlüterstraße" versucht, zwischen zwei Waggons eines Zuges der Linie 703 hindurchzuklettern. In der Sekunde fuhr die Bahn in Richtung Innenstadt los, riss das Opfer für mehr als 600 Meter mit und verletzte es tödlich.

Der Bahnfahrer und die Insassen des Zuges bekamen zunächst von dem Vorfall nichts mit. Erst der Fahrer einer Bahn in die Gegenrichtung alarmierte den Kollegen, der seinen Zug sofort stoppte. Auch ein Autofahrer, der hinter der Bahn unterwegs war, machte auf den Unfall aufmerksam. Die Feuerwehr musste den Zug anheben, um das Opfer zu bergen. Die Helfer konnten nur noch seinen Tod feststellen.





Quelle

Tragisch, aber dazwischen durchklettern...

HLS

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #58 am: 22. August 2014, 22:50:42 »

Tragisch, aber dazwischen durchklettern...
Sorry aber da kann ich nicht anders als SSKM.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Revisor

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Re: [DE] Düsseldorf
« Antwort #59 am: 22. August 2014, 22:56:47 »

Tragisch, aber dazwischen durchklettern...
Sorry aber da kann ich nicht anders als SSKM.

Wie kannst du nur? Da muß man selbstverständlich sofort zusätzliche und umfassende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, denn weshalb sollen solche Volltrotteln nicht auch eine Chance bekommen.  >:D  ::)

Bösuser i. V.