Im letzten Jahr wurden die alten russischen Metro-Züge mit einer optischen und akkustischen Türschließ-Warnanlage nachgerüstet.
Bis jetzt nur Wagen auf der M3.
Oberhalb der Türen wurden schmale, längliche rote Leuchten installiert, dazu ein "Pieper". Der Türschließvorgang besteht nun aus der Ansage vom Band, gleichzeitig oder kurz danach blinkt die rote Warnlampe und der Pieper ertönt mehrmals hintereinander - dann schließen sich die Türen.
Die Pieper waren ganz am Anfang im Testbetrieb installiert und werden seither nicht verwendet, lediglich die rot blinkende Warnleuchte gibt es noch. Und die blinkt immer gleichzeitig mit der Abfertigungsansage.
Da die Warnsignale vom Zugbegleiter gesteuert werden, können sie nach Lust und Laune auch unterbleiben.
Bist du dir sicher, dass die extra gesteuert werden?
Der Zugbegleiter macht das jedenfalls sicher nicht, weil es auf der M3 keine Zugbegleiter gibt.
Was du meinen könntest, ist, dass das ganze in vielen Zügen schlampig verkabelt ist und nur beim Türenschließen auf der in Fahrtrichtung linken Seite aktiviert wird (dafür auf beiden Seiten gleichzeitig), bzw. in rückwärts eingereihten Wagen genau umgekehrt.
Bei den neuen Alstom-Metropolis Zügen gibt es überhalb der Türen eine recht unscheinbare und sehr kleine rote Warnleuchte und einen eher schwachen Summer. In diesen Zügen ist grundsätzlich kein Warnhinweis vom Band vorgesehen, bei großem Fahrgastandrang wird der Warntext aber oft vom Zugbegleiter "live" gesprochen.
Doch, der Warnhinweis vom Band ist sehr wohl vorgesehen, nur ist der Abspielbefehl im Bordcomputer derart blöd positioniert (in Untermenüs), dass sich die meisten Fahrer die Mühe nicht machen und wenn überhaupt, dann lieber selber sprechen.
Für diejenigen unter euch, die der ungarischen Sprache nicht mächtig sind: Beim Warntext vom Band in den alten russischen Zügen gibt es mehrere Varianten, die in wortwörtlicher Übersetzung etwa folgendermaßen klingen: "Ich bitte Sie (Mehrzahl!), achtzugeben, die Türen schließen sich". "Seien Sie so herzlich achtzugeben, die Türen gehen zu" - und eine Kombination aus beiden. (Auf Ungarisch: "Kérem vigyázzanak, az ajtók záródnak", bzw. "Legyenek szívesek vigyázni, az ajtók csukódnak". Die Varianten kommen im Laufe einer Fahrt abwechselnd zur Anwendung.
Das stimmt so nicht. Bevor die Ansagen letztes Jahr wegen einiger Stationsumbenennungen getauscht wurden, lauteten sie bei der Männerstimme (M2: Thoma István, M3: Szalóczy Pál) abwechselnd "Szíveskedjenek vigyázni, az ajtók záródnak" ("Seien Sie so herzlich achtzugeben, die Türen schließen") und "Tessék vigyázni, az ajtók záródnak" ("Bitte geben Sie acht, die Türen schließen"), und bei der Frauenstimme (Vadász Ágnes, in den innen rosa gestrichenen "Barbie"-Zügen auf der M2) "Kérem vigyázzanak, az ajtók záródnak" ("Ich bitte Sie achtzugeben, die Türen schließen"). Seit dem Ansagentausch gab es lange nur mehr letztere Version, aber von einer anderen Dame (Tarcsa Zsuzsa) gesprochen. In den Alstom-Zügen spricht wieder Szalóczy Pál, die genaue Formulierung (immer gleich) habe ich leider vergessen, weil man sie so selten hört. In den russischen Zügen auf der M3 wurde vor kurzem begonnen, die Frauenansagen durch neue Ansagen von Szalóczy Pál zu ersetzen, dort ist der Wortlaut abwechselnd "Szíveskedjenek [...]" und "Kérem [...]".
Was die Warnleuchten und -signale bei Tram, Bus, O-Bus, Lokalbahn, Zahnradbahn und der alten Untergrundbahn betrifft, so ist die Palette sehr weitgefächert: Klingeln, Piepen, Summen, Ding-Dong - alles kommt vor, besonders bei Bus und O-Bus gibt es kaum zwei Fahrzeugtypen, die dieselben Abfertigungssignale haben.
Und bei der M1 wird man halb taub vom Abfertigungssignal, das noch dazu ziemlich lang anhält - das muss wirklich mühsam sein, damit jeden Tag, vor allem in der Früh, unterwegs zu sein.
Manche Fahrer verwenden es einfach nicht und setzen voll und ganz auf die Ansage vom Band.
PS: Ich liebe die alten sowjetischen Wagen!
Ich habe bei der zweiten Ansage auch die verdrehte Wortfolge "csukódnak az ajtók" gehört. Da ich aber schon lange nicht mehr in Budapest war, weiß ich nicht, ob es die noch immer gibt.
Darüber haben wir beide schon einmal diskutiert, dabei handelt es sich um die ganz alten, originalen Ansagen, die es schon
sehr lange nicht mehr gibt.