Autor Thema: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien  (Gelesen 41111 mal)

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13er

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #30 am: 10. August 2013, 18:20:56 »
Entschuldigung, dass ich lache. Aber das ist der größte Schwachsinnargument, was bis jetzt geöhrt habe. Denn Die Geschäftstraße Alser Straße ab der Albertgasse stadtauswärts ist sowieso nicht mehr vorhanden. Und ob die Fahrgäste stadteinwärts jetzt in der Kinderspitalgasse oder in der Alser Straße aussteigen, das ist doch komplett egal.
Ich bin eh auch für eine Umlegung, kann aber den Bezirk trotzdem verstehen. Stell dir mal die Alser Straße ohne Gleise vor, dafür Autoverkehr in beide Richtungen - nicht sehr attraktiv. Ein paar Geschäfte (u.a. die Landmann-Schnitzeln :D ) und auch ein sehr nettes Cafe, wo ich schon viel Karten gespielt habe, gibt es dort immerhin :)
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Tatra83

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #31 am: 10. August 2013, 19:09:04 »
Sorry, aber wär dort eine 44er-Umlegung zur derzeitigen Station nicht WESENTLICH sinnvoller und billiger? Das einzige was man IMO eventuell andenken könnte wäre eine Verlängerung der Bahnsteige über die südlich angrenzende Brücke (analog zur bestehenden Verlängerung am Nordende) und die Errichtung eines zweiten Abgangs am neuen Südende der Station. Aber für wahnsinnig sinnvoll oder notwendig halte ich das auch nicht.
Die günstige Lösung ist m.E. die Linie 8 entlang des Gürtels, weil sie den 44er durch die bessere Umsteigesituation deutlich aufwertet. Eine Umlegung des 44ers sähe ich als die schlechteste Lösung an, wobei man tatsächlich Quell-Ziel-Zählungen machen müsste, um rauszufinden, was entlang des 44ers wichtiger ist: Bequemes Umsteigen zur U6 oder Direktverbindung in die Stadt.

Ich würde die S45/11-Lokalbahn ja anders als heute betreiben. Die S-Bahn hat z.B. elendslange Stationsabfertigungen. Würde man die auf U-Bahn-Niveau bringen, ebenso wie die Beschleunigungswerte nach den Stationen, könnte man locker zwei neue Haltestellen bauen und die Fahrzeit würde dennoch kürzer werden.
Bei der Wiener S-Bahn plant man leider mit viel zu großen UIC-Reserven, da ließe sich garantiert was rausholen, zumal die Talent bzw. Desiro Mainline relativ spurtstark sind. Denkbar wäre der Betrieb mit den Triebwagen die für die RegioTram Kassel genutzt werden.

Warum ihr den armen 13er zur Nußdorfer Straße führen möchtet, ist mir nicht verständlich. Was soll er dort? Der gehört, wie schon geschrieben wurde, als 5er-Verstärker statt des 33ers verwendet und sollte in Richtung Friedensbrücke weiterfahren. Wie weit er danach fährt, ist dann gar nicht so wichtig (und hängt davon ab, was man mit dem 33er macht).
Der 13er ist doch nicht arm.  8) Aber er ist von seiner Verkehrsbedeutung sicher keine Ergänzungslinie, die dem 5er als Verstärker dient. Auch hier stellt sich die Frage, bevorzugen die Fahrgäste die Verknüpfung mit der U-Bahn am Gürtel oder eben einen Viertelring um die Stadt in Richtung Friedensbrücke? Eventuell macht es auch Sinn, auf der Strecke 13 zwei Linien anzubieten, eine in Richtung Friedensbrücke und eine Richtung Gürtel-U-Bahn, da erweitere ich @darkweasels Vorschlag:
13 Hauptbahnhof S+U - Weschelstraße S via FJB
14 Alser Straße U - Siedlung Südost via Matzleinsdorfer Platz

  • 8 vom Gürtel kommend - Gürtelbrücke - Adalbert-Stifter-Straße - Friedrich-Engels-Platz
Entweder 8er oder 35er über den Donaukanal, wobei ich letzteren favorisieren würde.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

invisible

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #32 am: 10. August 2013, 19:21:00 »
Ich bin eh auch für eine Umlegung, kann aber den Bezirk trotzdem verstehen. Stell dir mal die Alser Straße ohne Gleise vor, dafür Autoverkehr in beide Richtungen - nicht sehr attraktiv.

Warum soll man die Straße wieder in beide Richtungen für den Autoverkehr freigeben, nur weil man die Gleise rausreißt?
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

darkweasel

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #33 am: 10. August 2013, 19:45:48 »
bevorzugen die Fahrgäste die Verknüpfung mit der U-Bahn am Gürtel
Wenn mein Ziel links des Wienflusses liegt, dann fahre ich mit der U6 bis zu der entsprechenden Radiallinie und mit der zur Kreuzung mit dem 13er, dafür brauche ich keine Verknüpfung mit dem 13er. Wenn mein Ziel rechts des Wienflusses liegt, habe ich schnellere Möglichkeiten, dorthin zu kommen, etwa die S-Bahn-Stammstrecke - der 13er ist für kaum eine Relation die sinnvollste Linie. Einen 5er-Verstärker braucht man aber sowieso, also kann man gleich die Linie dafür verwenden, die sowieso ungefähr dort endet, ab wo man ihn braucht.

Klingelfee

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #34 am: 10. August 2013, 20:01:54 »
Ich bin eh auch für eine Umlegung, kann aber den Bezirk trotzdem verstehen. Stell dir mal die Alser Straße ohne Gleise vor, dafür Autoverkehr in beide Richtungen - nicht sehr attraktiv.

Warum soll man die Straße wieder in beide Richtungen für den Autoverkehr freigeben, nur weil man die Gleise rausreißt?
Weil man dan als Ausgleich die Kinderspitalgasse Autofrei machen könnte.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

13er

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #35 am: 10. August 2013, 20:08:38 »
13 Hauptbahnhof S+U - Weschelstraße S via FJB
14 Alser Straße U - Siedlung Südost via Matzleinsdorfer Platz
Ja, so schaut das gut aus! Das Problem mit 13er zur Nußdorfer Straße U ist der Verkehrswert. Das einzige, was man damit erreicht, ist eine umsteigefreie Verbindung z.B. Lazarettgasse - Canisiusgasse :D Zur U6 wird niemand so fahren, sondern die entsprechende Radiallinie stadtauswärts benutzen. Da der 5er aber hauptsächlich im Teil Alser Straße - Friedensbrücke eine Verstärkung braucht, bietet sich genau das an. Außerhalb schwächere Intervalle, im besten Abschnitt stärkere eben durch Überlappung.

Die Planung der WL sieht übrigens vor: 13 Hauptbahnhof - Alser Straße - Friedrich-Engels-Platz (Ersatz 33) und 14: Reumannplatz - Hohe Warte (Ersatz 37).
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Linie 41

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #36 am: 10. August 2013, 21:01:45 »
Die Planung der WL sieht übrigens vor: 13 Hauptbahnhof - Alser Straße - Friedrich-Engels-Platz (Ersatz 33) und 14: Reumannplatz - Hohe Warte (Ersatz 37).
Das ist durchaus sinnvoll eine Währinger-Straßen-Linie wegzubekommen. Bei der Spitalgasse hat ein 37er-Fahrgast ohnehin 4 Ersatzlinien zur Verfügung, kann aber auch ebensogut 43, 44 oder sogar 2 benutzen, wenn er nicht zum Schottentor muß.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

invisible

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #37 am: 10. August 2013, 22:01:45 »
Ich bin eh auch für eine Umlegung, kann aber den Bezirk trotzdem verstehen. Stell dir mal die Alser Straße ohne Gleise vor, dafür Autoverkehr in beide Richtungen - nicht sehr attraktiv.

Warum soll man die Straße wieder in beide Richtungen für den Autoverkehr freigeben, nur weil man die Gleise rausreißt?
Weil man dan als Ausgleich die Kinderspitalgasse Autofrei machen könnte.

Ja, aber das hat nicht wirklich was damit zu tun, wo die Straßenbahn fährt... Autofreie Zone (ausgenommen Zufahrt) rund um's St.Anna wäre sicher fein.
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W_E_St

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #38 am: 10. August 2013, 22:16:14 »
Sorry, aber wär dort eine 44er-Umlegung zur derzeitigen Station nicht WESENTLICH sinnvoller und billiger? Das einzige was man IMO eventuell andenken könnte wäre eine Verlängerung der Bahnsteige über die südlich angrenzende Brücke (analog zur bestehenden Verlängerung am Nordende) und die Errichtung eines zweiten Abgangs am neuen Südende der Station. Aber für wahnsinnig sinnvoll oder notwendig halte ich das auch nicht.
Die günstige Lösung ist m.E. die Linie 8 entlang des Gürtels, weil sie den 44er durch die bessere Umsteigesituation deutlich aufwertet. Eine Umlegung des 44ers sähe ich als die schlechteste Lösung an, wobei man tatsächlich Quell-Ziel-Zählungen machen müsste, um rauszufinden, was entlang des 44ers wichtiger ist: Bequemes Umsteigen zur U6 oder Direktverbindung in die Stadt.
Du denkst viel zu kompliziert - ich wollte den 44er über Kinderspitalgasse - Gürtel schicken (oder sogar Zimmermannplatz - Gürtel) und die Haltestelle entweder am Gürtel zwischen Hernalser Hauptstraße und Geblergasse oder - bei letzterer Lösung - vor der Stadtbahnstation.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

T1

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #39 am: 10. August 2013, 23:29:38 »
Bezügl. Alser Straße: Ich würde es auch für sinnvoller halten, 43 und 44 gemeinsam durch die Kinderspitalgasse zu führen. In dem Fall ist der 8. Bezirk aber mal sogar pro Straßenbahn: Man will den 44er in der Alser Straße nicht verlieren, da man sonst befürchtet, dass dort der Verkehr massiv zu- und die Geschäftstätigkeit massiv abnimmt. Ich kann's durchaus verstehen. Mit der Wiedererrichtung des 8ers würde sich das Problem aber wahrscheinlich in Luft auflösen: Wer weitere Strecken fährt, ist auch bereit, weiter zu gehen; wer nur 2-3 Haltestellen fährt, der kann mit dem 8er fahren.
Na ja, notwendig ist die Verlegung des 44ers zur U6-Station auch nicht wirklich: Viele Personen, die im Einzugsbereich des 44ers wohnen, gehen eh zum 2er oder zum 43er, wenn sie zur U6 wollen. Der Rest, der mit dem 44er fährt, braucht die U6 wohl nicht – und trotzdem ist der 44er gsteckt voll.

Also, so wichtig kann eine U-Bahn gar nicht sein. Da finde ich es eher wichtiger, den 44er nicht zusätzlich durch paar Bögen und Ampeln zu behindern. Und falls der 8er wirklich wiederkommen sollte, dann hat sich die Sache sowieso erübrigt.

Und überhaupt: Der Bezirk hat durchaus Recht, ohne Straßenbahn wäre die Alser Straße in dem Teil deutlich weniger angenehm. Auch wenn die Geschäfte dort de facto nicht mehr vorhanden sind (sogar die Trafik sperrt jetzt zu), ist der jetzige Straßenquerschnitt für Anrainer sehr angenehm!

13er

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #40 am: 11. August 2013, 00:36:25 »
Mein Hintergedanke war, dass der 44er dadurch endlich auch eine Schleife in Stadtnähe bekommt (weil er die Zimmermannschleife mitbenutzen kann). Zu den Verbindungsgleisen von der jetzigen Strecke wird man sich wohl nie durchringen können. Andererseits wird es mit den Verbindungen am JNBP immerhin möglich sein, den 2er und 44er bei Störungen zur Josefstädter Straße abzulenken.
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diogenes

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #41 am: 12. August 2013, 17:23:42 »
Auch wenn ich mich unbeliebt mache: Ich fürchte, 99,9 % bis 99,99 % sind Wunschtraum. Das liegt nicht daran, daß die Ideen schlecht sind (im Gegenteil; zumindest sind sie diskutierenswert), sondern daß den (wahren) Entscheidungsträgern die Straßenbahn ein Dorn im Auge ist. Man hat z.B. die Strecke 74 dem Autobus überantwortet, als die U3 in die Landstraße geführt wurde. Was soll das!? Um auf der Landstraßer Hauptstraße einen öffentlichen Verkehr aufrecht zu erhalten, wär's wohl billiger gewesen, die Straßenbahn dort weiter zu führen.
Mir geht der Achter ab. Man könnte ihn brauchen. Er würde die U6 tatsächlich aufwerten, weil man kurze Strecken mit der Tramway führe und längere mit der U. Das bedeutet Kapazitätserhöhung und Attraktivierung. Es hatte Jahrzehnte mit der Stadtbahn geklappt, und mit der U ist's unmöglich?
Weiß einer wer was?
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
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Anid

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #42 am: 12. August 2013, 18:06:38 »
Ich finde ja für einen wirklich attraktiven öffentlichen Verkehr braucht es sowohl unabhängige Schnellverbindungen als auch attraktive Feinerschließung. Bei den meisten Linien wird man ohnehin nicht um eine Straßenbahnlösung herumkommen, weil die Fahrgastzahlen schlicht und einfach immer weiter steigen. Die Stadt Wien sollte endlich einmal anständig Geld in die Hand nehmen und schauen, dass sowohl das Linienkreuz U2/U5 als auch der Straßenbahnmasterplan der Wiener Linien umgesetzt werden - und zwar möglichst rasch. Wenn die Ölfördermenge erstmal abnimmt (die ist dank Wirtschaftskrise seit etwa 2008 auf einem Plateau und wird in den nächsten Jahren beginnen abzufallen, trotz unkonventionellem Öl) und die Benzinpreise wahnwitzige Ausmaße erreichen ist es zu spät. Was spricht denn dagegen das Budget für den ÖV zu verdoppeln oder zu verdreifachen und stattdessen sämtliche Autobahnausbauprojekte auf Wiener Stadtgebiet zu streichen? Bedarf ist da ja ohnehin kaum vorhanden...

Edit: Alleine mit dem Budget des Lobautunnels wären sämtliche dieser Straßenbahnplanungen locker bezahlt. Man braucht wohl nicht lange überlegen was mehr Menschen etwas bringt..

Daniel

haidi

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #43 am: 12. August 2013, 18:24:35 »
Allerdings werden Autobahnprojekte nicht vom Wiener Budget bezahlt.

Ich wär ja dafür, dass die ASFINAG auch die Schienenwege übernimmt und diese gleichrangig zu den Autobahnprojekten und -wartung führt. Ditto mit Straßenbahngleise, die vom entsprechenden Landesbudget gleichrangig mit dem Straßenbudget zu bedienen sind.

Hannes
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13er

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Re: Gedanken zur integralen Stadtverkehrsplanung für Wien
« Antwort #44 am: 12. August 2013, 22:52:59 »
sowohl das Linienkreuz U2/U5 als auch der Straßenbahnmasterplan
Die U2/5 ist so abartig teuer, dass sich beides zusammen nicht ausgehen wird.
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