Autor Thema: Tramway-Nachtverkehr  (Gelesen 122988 mal)

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Klingelfee

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #180 am: 10. Januar 2016, 08:52:54 »
@hema:
Bitte um Erklärung, wies die Straßenbahn bei vorhandener Infrastruktur billiger ist, als der Bus

@Monorail:
Solange nicht Wartungsarbeiten anstehen bleiben die Fahrleitungen eingeschalten.

@95B:
ich weiß nicht, ob das kundenfreundlich und auch sinnvoll ist, wenn man auf Linien, wo man von der Auslastung her schon kein Straßenbahnbetrieb gerechtfertigt ist, die Linie auf Straßenbahn und Bus aufzuteilen. Noch dazu, wo der Wiener Fahrgast sowieso ungern umsteigt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Tatra83

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #181 am: 10. Januar 2016, 10:41:36 »
Wir brauchen hier nicht über die Auslastung der Nachtfahrten reden und anhand dessen überlegen, ob sich eine Umstellung auf Straßenbahn lohnt. Es ist nun mal Fakt, dass wenn sich die Straßenbahn tagsüber lohnt, sie des nachts ebenso günstiger als der Bus ist - das betrifft N6, N31, N38, N41, N43, N46, N49, N60.
Es gibt Verkehrsbetriebe, die von 750 Personen/h und Richtung ausgehen, sodass die Straßenbahn kostengünstiger als der Bus ist. Und 500 Personen/h und Richtung sind es, wenn die Fahrwegkosten der Straßenbahn außen vor gelassen werden. Bezugsgröße ist dabei die Spitzenstunde sowie die bekannten 5.000 FG/Werktag. Und im Nachtverkehr wird man beim 30-Minuten-Takt schon jetzt nicht über 300 Personen/h und Richtung kommen, d.h., der Tagesverkehr muss über seinen Linienleistungserfolg den Nachtverkehr "finanzieren".

Den größten Vorteil bringt der Straßenbahn-Nachtverkehr auf ausgewählten Linien eigentlich für die WL selbst - es müssen nurnoch Fahrpläne für eine statt zwei Linien aktualisiert werden, außerdem können exklusive Nachtbus-Haltestellen abgebaut werden. Des weiteren erspart man sich die Personalstunden für die Zuführung der Busse.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Klingelfee

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #182 am: 10. Januar 2016, 11:13:11 »
@Tatra: Deine Zahlen in allen Ehren. Aber ich weiß nur die Zahlen aus 2013 (Einstellung der Autobusnightliner). Aber damals hatten wir auch auf einem N6 im Schnitt max 20 Fahrgäste. Ein N60 hatte im Schnitt überhaupt nur 5 - 10 Fahrgäste pro Bus. Einzig der N43 hatte noch Fahrgäste, die eventuell eine umstellung auf Straßenbahn rechtfertigen würde.

Aber ein großes Problem, was ich auch noch sehen würde, ist die Tatsache, dass dann die Nachtwartungen, die jetzt noch an den Gleisanlagen durchgeführt werden und niemanden auffallen, dann nur mehr machbar wären, wenn man dann einen Schienenersatzverkehr einrichten würde. Und das ist etwas, was ich persönlich überhaupt nicht sinnvoll halte.

ich weiß, wir sind hier in einem Straßenbahnforum, aber wieso wollt ihr mit Gewalt ein relativ funktionierendes Nachtverkehrsystem umstellen.

Und zu den Kosten. Ich spare zwar Einführung und Schlußfahrten, wobei dann auch zu überlegen wäre, ob es unbedingt notwendig wäre, dann auch mit langen ULF auf einer Linie N38 oder N41 zu fahren, könnte man jedoch relativ leicht mit Zügen der benachbarten Linien (37 bzw 42 lösen, brauche jedoch dann mehr Personal, da ein Wechseln des Fahrpersonales zwischen den Linien auf Grund von fehlenden Expediten nicht möglich ist. beim Bus, fahren die Lenker ganz einfach zur anderen Linie. Ausserdem werden mit dem Einschub- bzw Einziehfahrten Lenker/Fahrer nach/von der Abstellanlage zu den einzelnen Expediten gebracht (Dienstwagen)
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

fastpage

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #183 am: 10. Januar 2016, 11:22:08 »
Gehen nicht auch Tagesbuslinien nahtlos in den Nightlinebetrieb über und umgekehrt? Zumindest 2mal kann ich mich an sowas erinnern, glaube N29 war das aber da kann die Erinnerung täuschen.
Und ein Bus rumpelt, qietscht und scheppert nicht über div. Weichenstrassen mitten in der Nacht  8) :P .

Doppelgleisigkeiten sind aber bei aller Liebe zur Tram echt in der Nacht unnötig. Tram und dann extra einen Bus fürs Grätzl  :fp: . 2x Personal, 2x Fahrzeug und das alles für einen Nachtbetrieb.
Die Nachtschwärmer kennen seit Beginn das Nightlinenetz. Oper und Schwedenplatz großer Umsteigeknoten, dort wo sich das Nachtleben in der Innenstadt abspielt. Die Busse fahren fast alle die Ehrenrunde Kai-Ring und vertschüssen sich dann Richtung Ziel. Somit hast du am Ring einen knappen 10Min Intervall.

Hier jetzt mit Zwang nur der Bim willens alles zu verkomplizieren ist der falsche Weg. Die Busse wurden ja nicht extra wegen dem Nachtbetrieb angeschafft sondern sind genauso wie die Strassenbahnen unter Tags im regulären Linienbetrieb.

Wie schon geschrieben, die Überlastung hat man mit Einführung der Nachtubahn in den Griff bekommen, für den Rest reichen die Busse. Immerhin wurden ja nicht grundlos viele Linien auf ASTAX  umgestellt weil die Auslastung nichtmal für einen Bus reicht.

Obwohl das mit den versteckten Haltestellen ist schon ein Manko. Suche mal die Haltestelle am Praterstern für den Nachtbus. Gefunden hab ich sie als der Bus mit dem Auge aus der Weite verfolgt werden konnte. Immerhin war damals WE und der N26 fuhr ebenfalls und somit nur 15min Wartezeit :p
Oft ist man ja auch nicht unbedingt nüchtern  :))

Ps.:
Klingelfee:
Das mit der Auslastung war meist auch nur 1 oder 2 Busse die vollkommen überlastet waren da um Hausnummer 3Uhr alle den Drang hatten nach Hause zu müssen. Dafür fuhr der Bus Richtung Innenstadt leer. Oft genug im überquellenden N66 stadtauswärts  gestanden und der Bus in die Gegenrichtung war leer (wenn er am Südtirolerplatz engegengekommen ist).
Daher wird der Schnitt dann mit 5-20 Fahrgästen pro Bus passen.

Tatra83

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #184 am: 10. Januar 2016, 11:29:12 »
Hmm, war der U-Bahnnachtbetrieb nicht 2010 eingeführt worden? Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die FG-Zahlen vor allem in den Wochenendnächten gestiegen sind. Unter der Woche ist der Straßenbahnnachtverkehr definitiv ein Zuschussgeschäft, was sich aber noch entwickeln kann.

Theoretisch reicht auf allen Linien ein A/A1 aus, der hat noch immer mehr Plätze als ein Gelenkbus. Nur, über das teils hausgemachte Elend über irgendwelche Expedite will ich mir nicht mal den Kopf zerbrechen, dafür gibts Lösungen wie z.B. Sechstel-Regelung oder eben Linienkopplungen. So könnten auch die Nachtwagen bei der Straßenbahn die Linie wechseln (N38/N41) oder wo siehst du gerade den Einzelfall, der die gesamte Umstellung gefährden könnte?
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

Stellwerker

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #185 am: 10. Januar 2016, 11:29:16 »
Meiner Meinung nach sollte man unter Woche die Busse lassen, auch in Hinblick auf die diversen Nachtarbeiten an der Infrastruktur. Hier kann ich auf die U-Bahn verweisen, wo unter der Woche in den Nächten desöfteren so einiges los ist.

An den Wochenenden oder in den Nächten vor Feiertagen könnte man die stark frequentierten Nachtbuslinien, welche entlang der Straßenbahnstrecken fahren durchaus auf Bimbetrieb umstellen.

Ich weiß jetzt keine aktuellen Zahlen bzw. hab keine Ahnung von der genauen Auslastung der Nachtbuslinien, aber in diesen Nächten könnte ich mir bei den Bimlinien 6, 18, 31, 38, 41, 43 und 49 eine gute Auslastung vorstellen. Der 18er würde den Südgürtel gut abdecken, hätte Anschluß an U1, U3, U4 und U6. Zusätzlich würde ich als weitere Rundlinie den 10er für die Feinverteilung der Fahrgäste von U3 und U4 einführen. Der 49er würde meiner Meinung nach zwischen Hütteldorf und Urbahn-Loritz-Platz (bzw. Westbahnhof) reichen.

LG,
Stellwerker

fastpage

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #186 am: 10. Januar 2016, 11:38:07 »
Der 10er ist eine fehlende Verbindung, da die Querverbindung ab dem Gürtel fehlt. Habe mal genau zwischen 46er und 43er gewohnt, der 44er wäre an meiner Haustüre vorbeigefahren. War ich wenigstens wieder nüchtern nach dem 20Min Fußmarsch :))

Werner1981

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #187 am: 10. Januar 2016, 17:10:32 »
Man kann sowieso keinen Straßenbahn-Nachtverkehr einführen, da die ULFe schon im Tagverkehr zu viele Kilometer sammeln.  8)


ich weiß, wir sind hier in einem Straßenbahnforum, aber wieso wollt ihr mit Gewalt ein relativ funktionierendes Nachtverkehrsystem umstellen.

100% Zustimmung!

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #188 am: 10. Januar 2016, 20:41:58 »
Der 10er ist eine fehlende Verbindung, da die Querverbindung ab dem Gürtel fehlt. Habe mal genau zwischen 46er und 43er gewohnt, der 44er wäre an meiner Haustüre vorbeigefahren. War ich wenigstens wieder nüchtern nach dem 20Min Fußmarsch :))

Da warst aber blunzenfett, wennst für die kurze Strecke vom N43 oder N46 ausgehend 20 Minuten gebraucht hast!  ;D ;D ;D

hema

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #189 am: 10. Januar 2016, 20:55:35 »
@hema:
Bitte um Erklärung, wies die Straßenbahn bei vorhandener Infrastruktur billiger ist, als der Bus

Nehmen wir mal an, es leistet wer ein eigenes Auto, verwendet aber für abendliche Fahrten ausschließlich einen Leihwagen. Handelt der vernünftig und wirtschaftlich oder wirkt das irgendwie eigenartig!? Oder man besitzt zwar eine volleingerichtete Wohnung, übernachtet aber prinzipiell im Hotel, damit dort der Betrieb besser ausgelastet ist.
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normalbuerger

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #190 am: 10. Januar 2016, 21:09:47 »
Gibt es eigentlich Daten was eine Straßenbahn auf 100km verbraucht? Nur um einmal einen Wert zu haben wieviel die Straßenbahn und der Bus verbrauchen.

hema

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #191 am: 10. Januar 2016, 21:22:50 »
. . . .  wieviel die Straßenbahn und der Bus verbrauchen.
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, speziell bei der Straßenbahn wird beim "Gesamtstromverbrauch" des Netzes oft alles mögliche mitgerechnet. Aber wenn du (über den Daumen!) für einen Straßenbahnzug 3 bis 4 Kwh/km rechnest um für einen Stadtbus 0,7 bis 1,2 Liter Diesel, liegst du im halbwegs realistischen Bereich. 
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Alex

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #192 am: 10. Januar 2016, 21:27:10 »
Nehmen wir mal an, es leistet wer ein eigenes Auto, verwendet aber für abendliche Fahrten ausschließlich einen Leihwagen. Handelt der vernünftig und wirtschaftlich oder wirkt das irgendwie eigenartig!? Oder man besitzt zwar eine volleingerichtete Wohnung, übernachtet aber prinzipiell im Hotel, damit dort der Betrieb besser ausgelastet ist.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich ;-)
Das, was Du hier vergleichst, würde dem entsprechen, wenn die WiLi die Nachtbuslinien an Private abgeben würden.
Ebenso wie die Schieneninfrastruktur ist auch die Straße vorhanden.

Dennoch, auf der einen oder anderen Relation kann es in der Nacht sicher auch eine Straßenbahn vertragen, da würde ich dann aber keine bestehenden Taglinien dafür hernehmen, sondern eventuell neue Relationen für die Nacht bedienen, die primär größere Verkehrsknoten verbinden. Bei den Bussen ist es ja doch so, dass die auf einigen Relationen sehr voll sind (z.B. N25 vom Ring bis zum Praterstern), dann aber wieder weniger ausgelastet sind. Hier würde beispielsweise eine Linie Ringrund - Praterstern (ehem. 21er-Strecke) dem Bus einiges an Überlastung abnehmen können. Auch würde ich einen Nacht-31er nicht bis Stammersdorf führen, sondern maximal bis Floridsdorf, wenn nicht sogar nur bis zum FEP.

hema

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #193 am: 10. Januar 2016, 22:25:21 »

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich ;-)
Wer es nicht verstehen kann/will, wird es auch nicht verstehen!  :'(


Zitat
Das, was Du hier vergleichst, würde dem entsprechen, wenn die WiLi die Nachtbuslinien an Private abgeben würden.
Da würden sie sogar Geld sparen dabei!
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Monorail

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Re: Tramway-Nachtverkehr
« Antwort #194 am: 10. Januar 2016, 23:30:14 »
ad 10er: Die Querverbindung da draußen würde in Form des 10A besser passen. Lässt von Meidling bis Heiligenstadt nicht einen Mistkübel aus, dagegen fährt der 10er leider schon etwas zu weit draußen und erreicht alles nördlich der Hernalser Hauptstraße (N41, N35, N38, U4) nicht mehr. Der 9er wiederum ist zu nahe bei der U6 und die S45 ist ÖBB-Domain.