Also wenn man bei euch so mitliest, wäre es euch am liebsten, wenn wir auf dem gesamten Straßenbahnetz einen 7/24 Betrieb hätten.
ich gebe euch jedoch zu bedenken, dass in der Silvesternacht mehr als eine halbe Million an menschen unterwegs waren, während in einer "normalen" Wochenendnacht sicher nicht mehr als 50.000 unterwegs sind.
Also bitte die Kirche im Dorf lassen. Denn wegen 5-10 Fahrgästen pro Fahrzeug, was auf vielen Nachtlinien spätestens ausserhalb des Gürtels Realität ist, rechnet sich sicher KEIN Straßenbahnbetrieb.
Oder aber ich brauche dann für Teilstrecken sehr wohl noch einen Autobus, da im äusseren Bereich der Bus auf Routen fährt, wo es keine Geleise gibt. Und da ist mMn es besser, es fährt von Anfang an der Bus, da der Fahrgast sich einmal umsteigen erspart.
Ganz so milchmädchenmäßig kann man das nicht rechnen. Die Nacht-U-Bahn rechnet sich ja nach wie vor nicht (was von Anfang an klar war), weil sich nicht mal die Tag-U-Bahn wirklich rechnet.
Zumindest dann nicht, wenn man auch die Erhaltungsmaßnahmen ("NeU4") korrekt einbezieht. Die U4 ist ja keine "110 Jahre" alt, sondern maximal 40, da beim Umbau von Stadtbahn so gut wie alles erneuert wurde. Auch auf der U1 wurde schon eine Teil-Generalsanierung gemacht, und in den nächsten 10 - 20 Jahren werden sommerliche Sperren auf allen U-Bahnlinien eher die Regel werden. Gerüchteweise ist immer wieder zu hören, dass alleine der Stromverbrauch der U-Bahnstationen (Licht, Aufzüge und Fahrtreppen, Heizung, Lüftung und Klimatisierung) mehr ausmacht als der der gesamten Straßenbahn.
Wahrscheinlich rechnet sich auf vielen Strecken nicht mal der Nachtbus. Warum fährt man also? Weil es eine gewisse Umwegrentabilität gibt über den Kundenbindungseffekt. Und weil man die Busse "einfach hat". Straßenbahnzüge und die Strecken hat man auch "einfach", hier müsste man also beinhart die Betriebskosten kalkulieren. Was kostet mehr? Treibstoff oder Strom? Busabnützung oder Bimabnützung? Buslenker oder Bimfahrer? Und genau genommen müsste man auch die Straßenabnützung einbeziehen und Umweltschäden.
Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, auf einigen frequentierten Strecken Nacht-Straßenbahn fahren zu lassen. Das müssen keineswegs dieselben Linien wie am Tag sein, hier würden sich ganz besonders neue Durchgangs- und Rundlinien anbieten. Z.B. (ob sinnvoll, oder nicht, kann ich jetzt nicht nicht evaluieren), könnte man über 5 - 18 - O sehr wohl noch die früheren Bahnhofsrundlinien fahren lassen. Nur so als Denkansatz.