Die ständigen S80-Ausfälle bedeuten entlang der Marchegger Ostbahn:
Aspern Nord, Stadlau und Simmering: 2 statt 4 Züge pro Stunde (und zwar in einem ziemlich krummen "Takt" mit 40-min-Lücke)
Hirschstetten und Erzherzog-Karl-Straße: 1 Zug statt 3 Züge pro Stunde
Praterkai und Haidestraße: 0 statt 2 Zügen pro Stunde
Kurz: das so genannte Ersatzangebot ist ein schlechter Witz, selbst wenn man den Verweis auf die Wiener Linien mit berücksichtigt (Betriebsschluss des "Ersatzes" 72A an der Haidestraße: 19 Uhr). Und das geht ständig so, immer wieder, seit Jahren schon. Ich denke, ich bin nicht der Einzige, dem zwei Sommer sperren und ansonsten Ruhe lieber wären.
Davon abgesehen ziehen sich die ÖBB recht billig aus der Affäre und missachten den Grundsatz, dass von Einschränkungen möglichst wenige Fahrgäste möglichst wenig betroffen sein sollten. Zum einen stellt sich die Frage, warum die S80 nicht wenigstens bis Haidestraße geführt werden kann. Simmering wäre mitbedient, die Verbindung Meidling - Simmering beibehalten, und zwischen der Station Haidestraße und der Erdberger Lände gäbe es sogar ein Gleis, um beim Wenden nicht 20 min die Strecke zu blockieren.
Zum anderen halte ich es für fragwürdig, dass man sein Standard-Bauarbeiten-Notprogramm abspielt, obwohl sich durch die Sperre der March-Brücke bei Marchegg die Situation ganz anders darstellt als normalerweise. Der REX8 fährt nämlich nun außerhalb der HVZ vor allem warme Luft spazieren. Wäre es dann nicht naheliegender, ihn aus der Ostbahn herauszunehmen als die gut gefüllte S80? Oder ihn und die R81 zumindest alle Wiener Stationen bedienen zu lassen, um den S80-Ausfall wenigstens etwas zu kompensieren? Er muss aktuell ja auch nicht ins slowakische Netz eingebunden werden.
Lobautunnel und "Stadtstraße": natürlich wurde eine Alternative genannt und der viergleisige Ausbau Stadlau - Simmering ins Zielnetz 2040 aufgenommen.