Autor Thema: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling  (Gelesen 351564 mal)

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Re: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
« Antwort #975 am: 23. Januar 2025, 19:34:39 »
Ergänzend dazu:

Zu den Straßenseiten sind Lärmschutzwände in Höhe 2m geplant. Die Lautsprecheransage kann man zurückdrehen, Türgeräusche jedoch nicht.

Wie können diese armen Menschen eigentlich seit Jahrzehnten mit einer Straßenbahn-Haltestelle vor der Tür leben? Oder bleiben die Bim-Türen dort stets geschlossen, weil das gestopfte Umfeld lieber Auto fährt? Aber wie stellt ihr sicher, dass niemand eine Autotür zuschlägt? Ganz ehrlich, bei solchen an den Haaren gezogen Argumenten braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn euch niemand ernstnimmt.

Im Zuge des Umbaus wird die Eisenbahnkreuzung ersetzt, deren Sicherungsanlage auch nicht geräuschfrei ist. Überhaupt sind wir hier mitten in der Stadt und nicht irgendwo in einem abgelegenen Bergtal. Es gibt Autos, Straßenbahnen, Busse, Blaulicht, Geräusche des Stadtlebens eben - aber die Türgeräusche haltender S-Bahnen sollen den Leuten plötzlich das Leben zur Hölle machen. Ernsthaft? Ich komme kaum darüber weg, dass ihr das für ein ernsthaftes Argument haltet.

Deren brutale Architektur gehört zu den hässlichsten in Europa! Bahnhofsmodernisierungen muss man in Österreich mittlerweile durchgehend als optische Umweltverschmutzung bezeichnen... Das begann bereits vor -zig Jahren, als zum Beispiel die Haltestelle Wien Atzgersdorf neu errichtet worden ist.

Tut mir Leid, aber wie viel hast du eigentlich von Europa gesehen? Die aktuelle ÖBB-Standard-Architektur selbst kleinerer Stationen ist sehr viel höherwertiger als z.B. die in Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei oder Ungarn. Und jetzt komm bitte nicht mit gelungenen Ausnahmen wie Wrocław Główny, es geht um den Standard kleinerer Stationen, wie es sie hundert- und tausendfach gibt (wie eben Atzgersdorf). Da hast du in den meisten Ländern einfach Betonfertigteile mit einem Buswartehäuschen, das oft noch nicht mal wirklich vor Wind schützt.

Die ÖBB sind bei der Ausstattung (Bahnsteigdächer, Bänke etc.) sehr viel großzügiger als die meisten anderen Bahnen - ich bezweifle beispielsweise stark, dass eine Station wie Marchegg in Deutschland oder Polen wenigstens ein Mini-Bahnsteigdach bekommen hätte. Sie sind bei Bänken übrigens auch großzügiger als die Wiener Linien, die ja oft 8 Sitze pro U-Bahnsteig für ausreichend halten. Die eingesetzten Materialien sind auch hochwertiger als bei vielen anderen Bahnen.

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen in dieser Diskussion. Hab das an dieser Stelle längst aufgegeben - wir hatten genau diesselbe nämlich genau in diesem Thread schon vor Jahren. Die Geräusche der Türen sind eigentlich nur der Gipfel der Absurdität - es ist eigentlich physikalisch unmöglich, die weiter als ein paar Meter zu hören.

Liebe Grüße von einem ehemaligen Anrainer der Verbindungsbahn, der sich über 20 Jahre über eine S-Bahn-Station vor der Haustür gefreut hätte.

Kurzzug

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Re: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
« Antwort #976 am: 23. Januar 2025, 22:25:09 »
Auf die Fußgängerunterführungen ist es ein bisschen schwer einzugehen, weil du vor allem ästhetische Argumente vorbringst. Und wie gesagt, man kann schon mehr Geld für schönere Über- oder Unterquerungen ausgeben, das soll man sich aber nicht von der ÖBB Infra holen.

Ich denke, ich habe den Vorschlag der ÖBB-Infra bezüglich der Querungen Höhe Veitingergasse und Jagdschlossgasse deutlich beschrieben: Schacht mit Lift und drumherum eine Treppe mit Schienen für Fahrräder bzw. Kinderwagen. Unten angekommen Unterquerung der Bahnstrecke und auf der anderen Seite wieder eine Schachtanlage mit Lift.

Welche Frau geht dort gerne insbesondere nachts? Was passiert, wenn ein Lift (tagelang) ausfällt? Wie funktioniert die Lösung bei Schulbeginn/Schulende?

Es geht also nicht um ästhetische Argumente (die ich gar nicht vorgebracht habe) sondern um handfeste Sicherheits- und Mobilitätsargumente! Gerade für Fußgänger sollten Querungsmöglichkeiten bequem und unkompliziert sein. Warum sträubt man sich so gegen eine einfache, kostengünstige, nachhaltige und pflegeleichte Fußgängerquerung wie bei der Wattmanngasse bzw. Himmelbauergasse?

Und für alle, die flockig Argumente wegwischen: Es geht um ein Jahrhundertprojekt. Da wird der Einsatz von Hirnschmalz und auch Geldmittel für kompromissfähige Lösungen erlaubt sein, oder? Wer die Rechnung ohne den Wirt macht muss halt mit Gegenwind rechnen.

Na ja, Mobilitätsargument ist es nicht wirklich eines, es gibt hinsichtlich PRM ja genaue Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Es wird sich halt keine Rampe ausgegangen sein, die flach genug nach diesen PRM-Vorgaben ist, daher diese Lösung. Rampen oder Wege gibt es ja jeweils bei der Versorgungsheimstraße oder der Beckgasse. Da ich die Gegend um die Verbindungsbahn bis jetzt nicht als besonders kriminell wahrgenommen habe, vermute ich, dass in diesen Unterführungen nichts passieren wird. Man sollte nicht wegen des subjektiven Sicherheitsgefühls von Wenigen, Millionen extra ausgeben. Das kann man dem nächsten Innenminister überlassen...

Und was meinst du mit kompromissfähiger Lösung? Dein Anspruch ist "Ich will eine Rampe.", die ÖBB sagen (implizit) "geht nur schwer und wäre zu teuer". Der Kompromiss ist dann, dass du deine Rampe bekommst? Man kann sich hier leider nicht in der Mitte treffen. Und ich kann dir als Betrachter anderer Bahnprojekte in Österreich sagen, dass das Behalten aller dieser Kreuzungsmöglichkeiten ohnehin ein starkes Entgegenkommen der ÖBB Infra/der Politik ist, das hätte man laut Vorschrift sicher nicht so machen müssen. Die Querung Jagdschlossgasse hätte ja auch wegfallen können.

Aber wie gesagt, ich verstehe dein Argument bezüglich der Ästhetik schon ein wenig, die ÖBB haben in der Vergangenheit auch einige unschöne Lösungen gebaut. Gerade die Arbeit der letzten Jahre stimmt mich aber hoffnungsvoll, dass man in 5 Jahren die ganze Aufregung nicht mehr nachvollziehen können wird.

abc

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Re: [PM] Verbindungsbahn jetzt fix: Bessere S-Bahn von Penzing nach Meidling
« Antwort #977 am: 24. Januar 2025, 07:55:34 »
Und für alle, die flockig Argumente wegwischen: Es geht um ein Jahrhundertprojekt.

Gerade weil es um ein Jahrhundertprojekt geht, ist es eine schlechte Idee, eine neue Station von der zentralen Erschließungsachse der benachbarten Grätzl wegzurücken und so ihre Erschließungsfunktion zu verschlechtern.

Da wird der Einsatz von Hirnschmalz und auch Geldmittel für kompromissfähige Lösungen erlaubt sein, oder? Wer die Rechnung ohne den Wirt macht muss halt mit Gegenwind rechnen.

Diese Anmaßungen sind ziemlich dreist:

1. Nur ihr habt natürlich Hirnschmalz eingesetzt, die ÖBB Infra bzw. die von ihr beauftragten Planenden natürlich nicht. Dabei könnte sie, siehe Beitrag von "Kurzzug", ja auch einfach gewisse Übergänge ganz schließen, wenn sich Rampen vom Platz her nicht ausgehen.

2. Kompromisse bestehen also darin, dass zu 100 % eure Vorschläge umgesetzt werden.

3. Natürlich, ihr allein seid der Wirt, nicht die zwei Millionen anderen Menschen in Wien oder die neun Millionen anderen Menschen in Österreich, die eure Wünsche gefälligst mitfinanzieren sollen. Selbst die Hietzingerinnen und Hietzinger, die dann einen längeren Weg zur S-Bahn haben, sind nicht der Wirt - sondern ausschließen die, die eine Woche nach Eröffnung einen Nervenzusammenbruch wegen sich öffnender und schließender S-Bahn-Türen haben werden.

Ich bewundere dein Durchhaltevermögen in dieser Diskussion. Hab das an dieser Stelle längst aufgegeben - wir hatten genau diesselbe nämlich genau in diesem Thread schon vor Jahren.

Einer muss es ja machen - vor Jahren hast Du es übernommen, diesmal ich.  8)

abc

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Die Anpassung des ÖBB-Rahmenplans ans Budget bedeutet eine weitere Verzögerung für den Ausbau der Verbindungsbahn. Der öffentlich abrufbaren Präsentation (pdf, S. 16) wird inzwischen von einer Fertigstellung 2036 ausgegangen. Ich hatte schon die Verlegung auf 2032 nicht mitbekommen.

Dieser Thread wurde übrigens 2015 begonnen...

DaedalusBC304

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"Witzig", dass sich der Großteil des Rahmenplan 2025–2030 mit Verbesserungen beschäftigt die jetzt erst Ende der 2030er (nach diesem Plan) umgesetzt wird.

Aktuell dürfen sich ja eh wieder mehr Züge wegen der Sperre des neuen Weststrecke auf der Verbindungsbahn in Hietzing ausgehen - ohne das jetzt wirklich die Welt untergeht...  ???

abc

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Der wirkliche Mehrwert des Ausbaus sind aus meiner Sicht die neuen Stationen. Nun ja, jetzt haben die Stadt Wien und die Wiener Linien noch elf Jahre Zeit, sich mit der Mammutaufgabe "Verlegung der Straßenbahn- und Bushaltehaltestellen an der S-Bahn-Station Speising an den neuen Stationszugang Hofwiesengasse" zu beschäftigen. Ich fürchte, sie werden sie nicht nutzen.

highspeedtrain

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Die Anpassung des ÖBB-Rahmenplans ans Budget bedeutet eine weitere Verzögerung für den Ausbau der Verbindungsbahn. Der öffentlich abrufbaren Präsentation (pdf, S. 16) wird inzwischen von einer Fertigstellung 2036 ausgegangen. Ich hatte schon die Verlegung auf 2032 nicht mitbekommen.

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Gut so. Dieser Ausbau dürfte in der vorgesehenen Form nie stattfinden. Sehr viel Geld für sehr wenig Mehrwert. Das sollte das erste Projekt sein, das wegen der notwendigen Einsparungen unabsehbar verschoben wird (leider trifft es aber auch Meidling - Mödling, und das ist wirklich vordringlich).

Oskar

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Gut so. Dieser Ausbau dürfte in der vorgesehenen Form nie stattfinden. Sehr viel Geld für sehr wenig Mehrwert. Das sollte das erste Projekt sein, das wegen der notwendigen Einsparungen unabsehbar verschoben wird (leider trifft es aber auch Meidling - Mödling, und das ist wirklich vordringlich).

Wenn es abgesagt würde, wären die Kosten der bisherigen Planungen stranded investments. Deshalb glaube ich nicht an eine letztlich endgültige Absage. Und irgendwas muss dort wegen der zahlreichen Eisenbahnkreuzungen passieren, wenn die Intervalle der S80 verkürzt werden - was früher oder später der Fall sein wird...

LH

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Die Anpassung des ÖBB-Rahmenplans ans Budget bedeutet eine weitere Verzögerung für den Ausbau der Verbindungsbahn. Der öffentlich abrufbaren Präsentation (pdf, S. 16) wird inzwischen von einer Fertigstellung 2036 ausgegangen. Ich hatte schon die Verlegung auf 2032 nicht mitbekommen.

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Das Problem ist, dass die S45 nicht nach Meidling geführt wird. Eine verbesserte S80, die im Hütteldorf im Nichts endet ergibt wenig Nutzen.



oepnvlover

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Auf der neuen Verbindungsbahn sollte dann alle 10min die S-Bahn fahren die den großen S-Bahn Ring befährt, sowie alle 15min eine S80. Dabei sollte nur die S80 nach Hütteldorf und Meidling fahren, während die Linie am S-Bahn Ring von Penzing kommend über die Verbindungsbahn zu einer neuen Station Gutheil-Schoder-Gasse fahren sollte, eben ohne halt in Hütteldorf oder Meidling. Das würde dann bedeuten, dass 10 Züge die Std in Speising halten würden pro Richtung und sich somit ein ~6min Intervall dort ergeben würde

95B

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Auf der neuen Verbindungsbahn sollte dann alle 10min die S-Bahn fahren die den großen S-Bahn Ring befährt, sowie alle 15min eine S80. Dabei sollte nur die S80 nach Hütteldorf und Meidling fahren, während die Linie am S-Bahn Ring von Penzing kommend über die Verbindungsbahn zu einer neuen Station Gutheil-Schoder-Gasse fahren sollte, eben ohne halt in Hütteldorf oder Meidling. Das würde dann bedeuten, dass 10 Züge die Std in Speising halten würden pro Richtung und sich somit ein ~6min Intervall dort ergeben würde

... und dann bist du aufgewacht.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

LH

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Auf der neuen Verbindungsbahn sollte dann alle 10min die S-Bahn fahren die den großen S-Bahn Ring befährt, sowie alle 15min eine S80. Dabei sollte nur die S80 nach Hütteldorf und Meidling fahren, während die Linie am S-Bahn Ring von Penzing kommend über die Verbindungsbahn zu einer neuen Station Gutheil-Schoder-Gasse fahren sollte, eben ohne halt in Hütteldorf oder Meidling. Das würde dann bedeuten, dass 10 Züge die Std in Speising halten würden pro Richtung und sich somit ein ~6min Intervall dort ergeben würde

Ein S-Bahn-Ring ohne Anschluss an den Bahnknoten in Meidling würde am Bedarf vorbeifahren. Von Meidling aus bestehen Umsteigeverbindungen überall hin. Die Gutheil-Schoder-Gasse hätte dasselbe Problem wie Hütteldorf - es ist ein Haltepunkt ohne besondere Relevanz, der an den tatsächlichen Quell- und Zielpunkten der Fahrgastströme vorbeifährt. Realistisch würde ob der begrenzten Kapazität zwischen Meidling und Hbf. ein S-Bahn-Ring für geraume Zeit eher ein Halbring bleiben, für den man in Meidling zwei oder drei wahrscheinlich unterirdische Bahnsteigkanten errichten müsste. Aber auch eine durchgehende Linie Meidling - Penzing- Hernals - Heiligenstadt - Handelskai - Donaumarina würde die Lücke im höherrangigen Netz außerhalb des Gürtels schließen.

abc

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Das Problem ist, dass die S45 nicht nach Meidling geführt wird. Eine verbesserte S80, die im Hütteldorf im Nichts endet ergibt wenig Nutzen.

An sich wäre ja die nun deutlich nach hinten verschobene Realisierung auch eine Chance, diesen Punkt noch mal neu anzugehen und doch eine Verbindung zwischen Vorortelinie und Verbindungsbahn herzustellen (und natürlich einen Umstieg zur U4 in Unter St. Veit).