Autor Thema: Hier kommt der Flexity  (Gelesen 1682201 mal)

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1920 am: 07. Dezember 2018, 11:49:39 »
Du erlebst niergends in einer Großstadt, weder in London, Paris, Barcelona, Amsterdam, Lyon, Zürich oder München so einen tief gesunkenes Benehmen der Fahrgäste als hier in Wien und da speziell auf der Linie U6

Als Fahrgast merkt man halt, wie die WiLi auf Unbequemlichkeit setzen und schert sich entsprechend wenig. In den T sind viele Plätze unpraktisch und in Details unbequem - anderswo achtet man genau auf solche Details, und schon bleiben die Sitze sauber. Wie man in den Wald ruft...
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1921 am: 07. Dezember 2018, 11:49:55 »
[...]
Ursprünglich waren die Fahrzeuge (Pferdetramway) gar nicht rot-weiß, das kam erst später auf. Auch die ersten elektrischen Fahrzeuge hatten noch eine grüne Front, aber immerhin schon eine rot-weiße Seitenwand. Das erste rot-weiße Farbschema war also: Seitenwand oben rot, unten weiß (Hauptfarbfläche somit den Stadtfarben entsprechend) und weißes Fensterband (kaum erkennbar, weil größtenteils holzfarben). Später wurde dann die Front rot statt grün lackiert.

Mit dem Wegfall der geteilten Seitenwand (Scheuerleiste) erübrigte sich in weiterer Folge die Aufteilung der Seitenwand in einen roten und einen weißen Teil, man lackierte sie komplett rot, behielt aber das weiße Fensterband bei. So etablierte sich dann die weiß-rote Farbgebung.

Ich würde da schon auf die Landesflagge tippen, bzw. halt die Farben selbiger. Früher war man da durchwegs praktischer veranlagt als heutzutage und hat die dunkleren Farben auf die Flächen getan, die schneller verschmutzen, bzw. die verschmutzungsanfälligen weißen Bereiche auf die Fenstersteher reduziert.

[...]
Schwer zu sagen, wie es dazu gekommen ist und wer das entschieden hat. Rot und weiß waren aber immer schon die Farben der Elektrischen Straßenbahn. Mit Einführung der neuen Mercedes-Busse kehrte man wieder zum klassischen Rot-Weiß zurück und machte dieses Farbdesign zur einheitlichen Corporate Identity für den gesamten Oberflächenverkehr.

Vielen Dank erstmal für die Antworten und Erklärungsansätze. So richtig überzeugt mich das aber noch nicht wirklich, dass es den konkreten Zusammenhang mit den Stadtfarben rot-weiß (oben-unten) gibt. :-[

denond

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1922 am: 07. Dezember 2018, 11:52:45 »
Als Fahrgast merkt man halt, wie die WiLi auf Unbequemlichkeit setzen und schert sich entsprechend wenig. In den T sind viele Plätze unpraktisch und in Details unbequem - anderswo achtet man genau auf solche Details, und schon bleiben die Sitze sauber. Wie man in den Wald ruft...

Muß ich dir vollkommen Recht geben. Nur, warum schaffen es hier in Wien die "Fachkräfte" nicht, solchen Details eine Chance zu geben? Übersozial sein wollend?

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1923 am: 07. Dezember 2018, 11:55:17 »
MMn hat das sehr viel mit den Fahrgästen, deren Benehmen und Art zu leben zu tun. Daraus resultierend die ökonomischen Gründe.
Ich glaube, dass die Entscheidung zu Kunststoffsitzen eher aus der Sparwut heraus entstanden ist. Polstersitze haben auch in Wien jahrzehntelang problemlos funktioniert. Sie müssen halt von Zeit zu Zeit speziell gereinigt werden und der Stoff nützt sich irgendwann ab und gehört dann neu bezogen.

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1924 am: 07. Dezember 2018, 11:57:51 »
MMn hat das sehr viel mit den Fahrgästen, deren Benehmen und Art zu leben zu tun. Daraus resultierend die ökonomischen Gründe.

Wenn ich den 6er hernehme, dann hüpfen da gerne irgendwelche Gschrappen auf den Sitzen herum, weil die bei manchen Bewohnern des 10.Bezirkes Narrenfreiheit haben.

Da wird Kebab gefressen und das tropft auf die Sitze.

Da verewigen sich Schüler mit Stiften oder Edding auf den Innenwänden.

Da schlitzen gelangweilte Kiddies mit Zirkeln und Schere ggf was in die Innenwände oder zerkratzen Fensterscheiben.

Und bei so einem Klientel willst du Polstersitze einführen? Die sind im Nullkommanix versifft und zerstört. (ist auch übrigens im Bus so, da erlebe ich angeführte Dinge 1:1 auch, und da sind auch öfters Sitze total im Arsch, aber man kann wohl nicht täglich Busse zum Sitze wechseln einziehen...)

Als Fahrer hat man da auch nur bedingt Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. Wenn die Gfraster keine Erziehung haben und keinen Respekt vor fremdem Eigentum, kannst als Fahrer auch nichts machen. Du kannst höchstens ein "Gusch, oida" oder andere "nette" Antworten erwarten ....

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1925 am: 07. Dezember 2018, 11:57:58 »
Du erlebst niergends in einer Großstadt, weder in London, Paris, Barcelona, Amsterdam, Lyon, Zürich oder München so einen tief gesunkenes Benehmen der Fahrgäste als hier in Wien und da speziell auf der Linie U6

Als Fahrgast merkt man halt, wie die WiLi auf Unbequemlichkeit setzen und schert sich entsprechend wenig. In den T sind viele Plätze unpraktisch und in Details unbequem - anderswo achtet man genau auf solche Details, und schon bleiben die Sitze sauber. Wie man in den Wald ruft...

Als Fahrgast mit massiven Rückenproblemen halte ich diese unergonomischen und harten Plastikschalen für eine unzumutbare Katastrophe, ganz unabhängig in welchen der WL-Fahrzeugen bzw. im-Auftrag-der-WL-Fahrzeugen. :down:

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1926 am: 07. Dezember 2018, 11:58:38 »
Als Fahrgast merkt man halt, wie die WiLi auf Unbequemlichkeit setzen und schert sich entsprechend wenig. In den T sind viele Plätze unpraktisch und in Details unbequem - anderswo achtet man genau auf solche Details, und schon bleiben die Sitze sauber. Wie man in den Wald ruft...

Muß ich dir vollkommen Recht geben. Nur, warum schaffen es hier in Wien die "Fachkräfte" nicht, solchen Details eine Chance zu geben? Übersozial sein wollend?

"Des brauch ma ned, de soin froh sein..." etc. Sieht man doch am "Downgrade" der neu bestellten Fahrzeuge, runter vom Serienstandard, obwohl es manchmal sogar Mehrkosten verursacht.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1927 am: 07. Dezember 2018, 12:00:32 »
Da verewigen sich Schüler mit Stiften oder Edding auf den Innenwänden.

Wenn ein Zug so ausschaut, ist das eventuell sogar eine Verbesserung. Wie man in den Wald hineinruft... Und den Flexity hat man wieder genauso gestaltet. Da fehlen zB an vielen Stellen Armlehnen.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1928 am: 07. Dezember 2018, 12:10:12 »
Wenn ein Zug so ausschaut, ist das eventuell sogar eine Verbesserung. Wie man in den Wald hineinruft... Und den Flexity hat man wieder genauso gestaltet. Da fehlen zB an vielen Stellen Armlehnen.

Wie auf deiner Aufnahme zu sehen, liegt das zu einem Gutteil an dem billigen Plastik: Das zieht Dreck geradezu magisch an - ganz ohne zusätzliche Verunstaltungen oder "eventuell sogar [...] Verbesserung[en]".

denond

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1929 am: 07. Dezember 2018, 12:19:16 »
Als Fahrgast mit massiven Rückenproblemen halte ich diese unergonomischen und harten Plastikschalen für eine unzumutbare Katastrophe, ganz unabhängig in welchen der WL-Fahrzeugen bzw. im-Auftrag-der-WL-Fahrzeugen. :down:

Da mußt du dich an die WL wenden.
In Bussen z.B., die im Auftrag der WL fahren, waren am Anfang in den neuen Citaros - zumindest auf denen der Linie 44B - gepolsterte Rückenlehen sogar montiert, die aber auf Geheiß der WL-Verantwortlichen abmontiert werden mußten, denn es geht nicht an, daß ein Privat-Fahrzeug (Bus) besser ausgestattet ist, mehr Komfort bietet, als ein WL-Fahrzeug. Auch spielt da in letzter Zeit der VOR eine wesentliche Rolle mit seinen Forderungen. Eine Chuzpe ist da ja auch, daß wenn sich ein Privater um eine Linie bewirbt, er nur mit neuen Fahrzeugen eine Chance bekommt.

Kann ich dir dezidiert von der Linie 97A berichten: 2015 wurden auf dieser Linie an einem Freitag sämtliche Busse während des Betriebes zu Mittag gegen Neue getauscht. Jetzt im September 2018 wurde von den WL nach Neuausschreibung wieder an Dr. Richard vergeben und dermal an einem Donnerstag wurde wieder die ganze Flotte zur Mittagszeit gegen neue Busse getauscht. Fordern kann ich ja, wer zahlt es? MMn Verschwendung pur.

Jetzt beim Flexity: Alles schaut natürlich auf das neue Fahrzeug, Sitze könnten besser ausgestattet, besser angeordnet sein. Viele andere Betriebe zeigen es vor. Wien ist halt anders, Digi-Stadt will es sein, W-LAN, Steckdose. Das sind die wichtigen Elemente, keinen interessieren Kursausfall, Kilometersparen, Personalmangel...  Kann man damit bequem fahren?

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1930 am: 07. Dezember 2018, 12:21:32 »


Als Fahrgast mit massiven Rückenproblemen halte ich diese unergonomischen und harten Plastikschalen für eine unzumutbare Katastrophe, ganz unabhängig in welchen der WL-Fahrzeugen bzw. im-Auftrag-der-WL-Fahrzeugen. :down:

Darum versuche ich auch einen bequemen und türnahen Stehplatz zu finden, ist aber aus vielen Gründen auch nicht leicht.

JochenK

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1931 am: 07. Dezember 2018, 12:28:38 »
@JochenK:  Wenn man jeden Tag damit zu tun hat, fallen dir die angeführten Unterschiede auf, unabhängig jetzt, lese Antwort 1924 weiter unten. Bei "einiges in Wien unterwegs" ist's klar, daß das nicht so auffällt.

Also solche Zustände kenne ich aus meinen Hauslinien 25/26 nicht sowiese in Antwort #1924 beschrieben.
6er okay, das ist eine andere Liga (egal ob U oder Straßenbahn).

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1932 am: 07. Dezember 2018, 12:32:20 »
Wenn man ständig mit Reinigung argumentiert, sollens einfach nur mehr Güterzüge einsetzen. In anderen Städten geht es ja auch, oder reinigen die anders? Womöglich geben Sie der Optik und Reinigung mehr Priorität. Trauriger Verein.

hema

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1933 am: 07. Dezember 2018, 12:43:22 »
Erschreckend finde ich die tiefe Sitzposition des Fahrers, was dessen Sichtweite erheblich reduziert. Am Bild, wo ULF und Flexity nebeneinanderstehen, gut zu erkennen! Selbst über einen VW-Bus wird man da kaum drübersehen können!   :o
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #1934 am: 07. Dezember 2018, 12:49:28 »
Als Fahrgast mit massiven Rückenproblemen halte ich diese unergonomischen und harten Plastikschalen für eine unzumutbare Katastrophe, ganz unabhängig in welchen der WL-Fahrzeugen bzw. im-Auftrag-der-WL-Fahrzeugen. :down:

Da mußt du dich an die WL wenden.
In Bussen z.B., die im Auftrag der WL fahren, waren am Anfang in den neuen Citaros - zumindest auf denen der Linie 44B - gepolsterte Rückenlehen sogar montiert, die aber auf Geheiß der WL-Verantwortlichen abmontiert werden mußten, denn es geht nicht an, daß ein Privat-Fahrzeug (Bus) bessere ausgestattet ist, mehr Komfort bietet, als ein WL-Fahrzeug. Auch spielt da in letzter Zeit der VOR eine wesentliche Rolle mit seinen Forderungen. Eine Chuzpe ist da ja auch, daß wenn sich ein Privater um eine Linie bewirbt, er nur mit neuen Fahrzeugen eine Chance hat.

[...hier gekürzt...]

Das ist mir klar, das lese ich ja hierforums ständig - bzw. schon früher in der StV-Liste seit Jahren.

Was den ersten Satz betrifft: Das ist genauso sinnvoll, wie in ein Sackerl hineinzureden. :down: Aber das ist sowieso auch hinlänglich bekannt hier ...

Wenn man ständig mit Reinigung argumentiert, sollens einfach nur mehr Güterzüge einsetzen. [...].

Güterzüge? Sind die Straßenbahnzüge sowieso alle - wir Fahrgäste sind ja eh nur die störenden Beförderungsfälle, Stückgut also. SCNR