Autor Thema: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)  (Gelesen 1354759 mal)

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coolharry

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3975 am: 19. November 2019, 12:55:51 »
Vor ca. drei Monaten selbst erlebt: U6-Großstörung zwischen Westbahnhof und Michelbeuern, ca. 14 Uhr: Menschenmassen warten, Busersatzverkehr im annähernden 15 Minuten-Takt. 5er gehen über, eine Fahrschule steht als 2. Zug in der 5er-Haltestelle Westbahnhof. Lehrfahrer und Schüler plaudern heraußen und rauchen. Darauf angesprochen, ob er sich bei der Zentrale melden könnte, um einmal zur Nußdorfer Straße zu fahren, erwiderte der Lehrfahrer selbstredend: Wir gehören nach Favoriten und fahren schon heim. Außerdem sind wir eine Fahrschule, das dürfen wir nicht. Mein Einwand, daß er - der Lehrfahrer - wohl kein Schüler sei und seine Lehrlinge mit dem 6er heimfahren könnten, wurde natürlich mit Kopfschütteln und völliger Verständnislosigkeit quittiert.

Jede U6-Störung führt dazu, dass der Westen der Stadt per ÖV kaum zu befahren ist. Die U6 als einzige Nord-Süd-Verbindung ist für die Außenbezirke zu wenig. Gäbe es einen S-Bahn-Ring zumindest zwischen Handelskai-Hütteldorf-Gersthof-Hernals-Penzing-Meidling, würde die überlastete U6 nicht nur entlastet, es gäbe im Störungsfall auch eine tatsächliche Alternative.

Wer sollte die nützen? Da wäre man ja am Gürtel zu Fuß schneller  ;D

Meidling - Handelskai in unter einer Stunde zu Fuß. Sportlich.  >:D
In Wien wurde zwar ein inoffizieller Marathonrekord aufgestellt aber das mus deswegen ja nicht jeder bei jeder Störung unter beweis stellen müssen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

U4

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3976 am: 19. November 2019, 13:03:47 »
Vor ca. drei Monaten selbst erlebt: U6-Großstörung zwischen Westbahnhof und Michelbeuern, ca. 14 Uhr: Menschenmassen warten, Busersatzverkehr im annähernden 15 Minuten-Takt. 5er gehen über, eine Fahrschule steht als 2. Zug in der 5er-Haltestelle Westbahnhof. Lehrfahrer und Schüler plaudern heraußen und rauchen. Darauf angesprochen, ob er sich bei der Zentrale melden könnte, um einmal zur Nußdorfer Straße zu fahren, erwiderte der Lehrfahrer selbstredend: Wir gehören nach Favoriten und fahren schon heim. Außerdem sind wir eine Fahrschule, das dürfen wir nicht. Mein Einwand, daß er - der Lehrfahrer - wohl kein Schüler sei und seine Lehrlinge mit dem 6er heimfahren könnten, wurde natürlich mit Kopfschütteln und völliger Verständnislosigkeit quittiert.

Du vergisst aber, dass der Zug vielleicht auch in Favoriten benötigt wird. Ausserdem besteht auch für einen Fahrlehrer die Lenk- und Ruhezeit und somit könnten sie zwar theoretisch Fahrgäste in Richtung Favoriten mitnehmen, jedoch hast du, wenn auch der Fahrlehrer alleine nach Nußdorf und zurück fährt auch das Problem der Mehrleistung, wer vergütet dem Mitarbeiter die Mehrleistung.

Wie ich schon erwähnt hatte, der kleine Maxi stellt es sich so einfach vor, in der Praxis ist dies aber nicht der Fall. Und der Fahrlehrer wollte sich einfach nicht auf eine Endlosdiskussion einlassen.
Tja das sind die Zwänge der Vorschriften, die ja nicht angetastet werden dürfen  :fp:
Weil jede Vorschrift hat ein Hintertürl das benutzt werden darf, aber da müssten Leute mitdenken DÜRFEN
 8) Wie ist das denn früher gegangen?? Mit Hirn und Engagement der Bediensteten - als sie noch Bedienstete waren und nicht Automaten des Systems  :fp:
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

LH

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3977 am: 19. November 2019, 13:06:25 »
Vor ca. drei Monaten selbst erlebt: U6-Großstörung zwischen Westbahnhof und Michelbeuern, ca. 14 Uhr: Menschenmassen warten, Busersatzverkehr im annähernden 15 Minuten-Takt. 5er gehen über, eine Fahrschule steht als 2. Zug in der 5er-Haltestelle Westbahnhof. Lehrfahrer und Schüler plaudern heraußen und rauchen. Darauf angesprochen, ob er sich bei der Zentrale melden könnte, um einmal zur Nußdorfer Straße zu fahren, erwiderte der Lehrfahrer selbstredend: Wir gehören nach Favoriten und fahren schon heim. Außerdem sind wir eine Fahrschule, das dürfen wir nicht. Mein Einwand, daß er - der Lehrfahrer - wohl kein Schüler sei und seine Lehrlinge mit dem 6er heimfahren könnten, wurde natürlich mit Kopfschütteln und völliger Verständnislosigkeit quittiert.

Jede U6-Störung führt dazu, dass der Westen der Stadt per ÖV kaum zu befahren ist. Die U6 als einzige Nord-Süd-Verbindung ist für die Außenbezirke zu wenig. Gäbe es einen S-Bahn-Ring zumindest zwischen Handelskai-Hütteldorf-Gersthof-Hernals-Penzing-Meidling, würde die überlastete U6 nicht nur entlastet, es gäbe im Störungsfall auch eine tatsächliche Alternative.

Wer sollte die nützen? Da wäre man ja am Gürtel zu Fuß schneller  ;D

Wenn man aus den Außenbezirken den Wienfluss überqueren will muss man zuerst zum Gürtel. Das ist auch im Normalbetrieb ein Umweg. Der Bedarf einer S45 bis Meidling ergibt sich nicht nur aus der Alternativfunktion zur U6, die U6 ist bereits jetzt überlastet und kann kein weiteres Fahrgastwachstum bewältigen. In den Bezirken 13-19 wohnen 510.000 und arbeiten 170.000 Personen. Bereits daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer Verbindung zwischen diesen Bezirken sowie einer Anbindung dieser Bezirke an den Bahnknoten Meidling, über den sämtliche Wege in den Rest des Bundesgebiets und das südliche Wiener Umland führen.

coolharry

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3978 am: 19. November 2019, 14:02:48 »
Vor ca. drei Monaten selbst erlebt: U6-Großstörung zwischen Westbahnhof und Michelbeuern, ca. 14 Uhr: Menschenmassen warten, Busersatzverkehr im annähernden 15 Minuten-Takt. 5er gehen über, eine Fahrschule steht als 2. Zug in der 5er-Haltestelle Westbahnhof. Lehrfahrer und Schüler plaudern heraußen und rauchen. Darauf angesprochen, ob er sich bei der Zentrale melden könnte, um einmal zur Nußdorfer Straße zu fahren, erwiderte der Lehrfahrer selbstredend: Wir gehören nach Favoriten und fahren schon heim. Außerdem sind wir eine Fahrschule, das dürfen wir nicht. Mein Einwand, daß er - der Lehrfahrer - wohl kein Schüler sei und seine Lehrlinge mit dem 6er heimfahren könnten, wurde natürlich mit Kopfschütteln und völliger Verständnislosigkeit quittiert.

Du vergisst aber, dass der Zug vielleicht auch in Favoriten benötigt wird. Ausserdem besteht auch für einen Fahrlehrer die Lenk- und Ruhezeit und somit könnten sie zwar theoretisch Fahrgäste in Richtung Favoriten mitnehmen, jedoch hast du, wenn auch der Fahrlehrer alleine nach Nußdorf und zurück fährt auch das Problem der Mehrleistung, wer vergütet dem Mitarbeiter die Mehrleistung.

Wie ich schon erwähnt hatte, der kleine Maxi stellt es sich so einfach vor, in der Praxis ist dies aber nicht der Fall. Und der Fahrlehrer wollte sich einfach nicht auf eine Endlosdiskussion einlassen.
Tja das sind die Zwänge der Vorschriften, die ja nicht angetastet werden dürfen  :fp:
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 8) Wie ist das denn früher gegangen?? Mit Hirn und Engagement der Bediensteten - als sie noch Bedienstete waren und nicht Automaten des Systems  :fp:

Früher wurden die Leute aber auch dafür bezahlt. Gratis hat das auch damals keiner gemacht. Heute bekommst einmal eine am Deckel weils deine Ruhezeiten nicht eingehalten hast. Dann bekommst eine am Deckel weil der zug nicht zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle im Netz ist.

Dann bekommst die Zeit wahrscheinlich nicht bezahlt und als Überstunde sowieso nicht.
Ja man stellt sich vieles einfach vor aber diese Endlosdikurse über des Kaisers Bart sind mühsig.
Wir leben nunmal in einer Zeit in der es für jeden Furz eine Kostenstelle geben muss. In der es für jeden Furz mindestens einen Zettel oder sonstiges geben muss.
Und in einer Zeit in der Personal nur als Nummer im System hinterlegt ist und wenn diese Nummer eine Minute länger arbeitet als sie soll/darf sofort alle erklären müssen warum das so war. Da diskutiert man oftmals eine Stunde wegen 10 Minuten. Und das ist nicht nur bei den WL so. Oder man hat einen All-In Vertrag, das ist aber der Arbeitsmoral auf Dauer auch nicht zuträglich, vorallem in unteren Gehaltsschichten.
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haidi

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3979 am: 19. November 2019, 14:09:35 »
Jede U6-Störung führt dazu, dass der Westen der Stadt per ÖV kaum zu befahren ist. Die U6 als einzige Nord-Süd-Verbindung ist für die Außenbezirke zu wenig. Gäbe es einen S-Bahn-Ring zumindest zwischen Handelskai-Hütteldorf-Gersthof-Hernals-Penzing-Meidling, würde die überlastete U6 nicht nur entlastet, es gäbe im Störungsfall auch eine tatsächliche Alternative.
Ich würde schaun, dass ich zur S45 komme, dort bis Penzing, zu Fuß zur Kennedybrücke, U4 und die Meidlinger Hauptstraße gemütlich rauf spazieren.
Die meisten Haltestellen anderen Haltestellen der U6 am Gürtel lassen sich von der S45 mit Straßenbahn oder Bus erreichen. Kürzere Distanzen (3, 4 Haltestellen) kann man auch zu  Fuß gehen.
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hema

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3980 am: 19. November 2019, 15:29:26 »

Ich würde schaun, dass ich zur S45 komme, dort bis Penzing, zu Fuß zur Kennedybrücke, U4 und die Meidlinger Hauptstraße gemütlich rauf spazieren.
Wie wäre es mit 10A - 7A? Oder mit dem 10er zur Kennedybrücke? Oder mit 9 - 6/18 – 62/WLB? Man muss ja nicht immer gleich hatschen!   ;)
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haidi

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3981 am: 19. November 2019, 22:49:24 »
Kommt auf die Umstände an, wo bin ich gerade, wo will ich hin und welche Tageszeit ist es.
Zur Stoßzeit will ich nicht im 10A sitzen. Der ist voll und braucht lange, in der S45 muss ich zwar auch stehen, aber kürzer. Abgesehen davon werden wohl weniger U6-Fahrgäste mit der S45 fahren als mit dem 10A oder anderen LInien.
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Katana

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3982 am: 20. November 2019, 21:14:31 »
Ich vergaß - bei uns in Bagdad...

Kleines Beispiel aus Linz, ca. um 2000: An einem Adventsamstag kommen ca. 500 Fahrgäste mit einem Sonderzug der damaligen ÖBB-Nostalgie am Hauptbahnhof an, die großteils zum Pöstlingberg wollen. An diesem Tag waren auch drei Fahrschulzüge mit jeweils einem Lehrfahrer und drei Schülern unterwegs. Diese Garnituren warteten am damals oberirdischen Bahnhofvorplatz auf die ankommenden Zugfahrgäste, die Lehrfahrer übernahmen das Steuer und so hatte man ohne viel Aufwand drei Verstärker, die nach Urfahr fuhren. Ab dort wurden die Züge wieder zu Fahrschulen. Könnte sich das jemand in Wien vorstellen? Ich nicht. Hamma no nie, dürfma net, wo kamat ma do hin.

Du verwechselst da wieder Äpfel mit Birnen.

Der Vergleich einer Sonderfahrt mit einer Störung ist wirklich nicht zulässig.


Das Personalproblem haben wir schon mehrmals diskutiert. Funkstreifenbesatzungen, Diensteinteiler, Werkmeister und vor Allem die Erdberger Bürohengste, die sich sonst nur am Sonntag auf die Strecke trauen - bei Großstörungen muß jeder fahren, der es darf.


Edit: Laut f59 12.30 Verkehrsaufnahme

Und weil die angeführten Mitarbeiter dann erstens ihre Arbeit auch so einfach unterbrechen können und zweitens auch gleich ums Eck ihr Büro haben. Ihr stellt euch das so einfach vor.

Ausserdem gibt es genügend der angeführten Mitarbeiter, die auch unter der Woche noch ihrem Bürodienst sich auf eine Straßenbahn/U-Bahn/Autobus setzen und Fahrgäste befördern. Der Fahrgast stellt sich das so einfach vor. Nur das spielt es einfach nicht. Und am Sonntag fahren die wenigsten angeführten Mitarbeiter, da diese auch ihre Wochenendruhezeiten einhalten müssen.


Bei vielen der immer wieder auftauchenden Meinungen zu angeblichen Missständen bei den WL kommt mir vor, als hätten diese User noch nie in einem derartig großen Betrieb gearbeitet.


Vor ca. drei Monaten selbst erlebt: U6-Großstörung zwischen Westbahnhof und Michelbeuern, ca. 14 Uhr: Menschenmassen warten, Busersatzverkehr im annähernden 15 Minuten-Takt. 5er gehen über, eine Fahrschule steht als 2. Zug in der 5er-Haltestelle Westbahnhof. Lehrfahrer und Schüler plaudern heraußen und rauchen. Darauf angesprochen, ob er sich bei der Zentrale melden könnte, um einmal zur Nußdorfer Straße zu fahren, erwiderte der Lehrfahrer selbstredend: Wir gehören nach Favoriten und fahren schon heim. Außerdem sind wir eine Fahrschule, das dürfen wir nicht. Mein Einwand, daß er - der Lehrfahrer - wohl kein Schüler sei und seine Lehrlinge mit dem 6er heimfahren könnten, wurde natürlich mit Kopfschütteln und völliger Verständnislosigkeit quittiert.

Du vergisst aber, dass der Zug vielleicht auch in Favoriten benötigt wird. Ausserdem besteht auch für einen Fahrlehrer die Lenk- und Ruhezeit und somit könnten sie zwar theoretisch Fahrgäste in Richtung Favoriten mitnehmen, jedoch hast du, wenn auch der Fahrlehrer alleine nach Nußdorf und zurück fährt auch das Problem der Mehrleistung, wer vergütet dem Mitarbeiter die Mehrleistung.

Wie ich schon erwähnt hatte, der kleine Maxi stellt es sich so einfach vor, in der Praxis ist dies aber nicht der Fall. Und der Fahrlehrer wollte sich einfach nicht auf eine Endlosdiskussion einlassen.
Tja das sind die Zwänge der Vorschriften, die ja nicht angetastet werden dürfen  :fp:
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 8) Wie ist das denn früher gegangen?? Mit Hirn und Engagement der Bediensteten - als sie noch Bedienstete waren und nicht Automaten des Systems  :fp:

Die betriebsintern Verantwortlichen neigen immer dazu, die Gesetze und Normen vorsichtig auszulegen. immerhin könnten sie im Falle des Falles auch vorm Kadi stehen. Das will sich keiner antun, auch weil damit ein Risiko verbunden ist.


Vor ca. drei Monaten selbst erlebt: U6-Großstörung zwischen Westbahnhof und Michelbeuern, ca. 14 Uhr: Menschenmassen warten, Busersatzverkehr im annähernden 15 Minuten-Takt. 5er gehen über, eine Fahrschule steht als 2. Zug in der 5er-Haltestelle Westbahnhof. Lehrfahrer und Schüler plaudern heraußen und rauchen. Darauf angesprochen, ob er sich bei der Zentrale melden könnte, um einmal zur Nußdorfer Straße zu fahren, erwiderte der Lehrfahrer selbstredend: Wir gehören nach Favoriten und fahren schon heim. Außerdem sind wir eine Fahrschule, das dürfen wir nicht. Mein Einwand, daß er - der Lehrfahrer - wohl kein Schüler sei und seine Lehrlinge mit dem 6er heimfahren könnten, wurde natürlich mit Kopfschütteln und völliger Verständnislosigkeit quittiert.

Jede U6-Störung führt dazu, dass der Westen der Stadt per ÖV kaum zu befahren ist. Die U6 als einzige Nord-Süd-Verbindung ist für die Außenbezirke zu wenig. Gäbe es einen S-Bahn-Ring zumindest zwischen Handelskai-Hütteldorf-Gersthof-Hernals-Penzing-Meidling, würde die überlastete U6 nicht nur entlastet, es gäbe im Störungsfall auch eine tatsächliche Alternative.

Eine sehr pauschale Behauptung, die weitgehend durch die S45 in Verbindung mit 9 und 10 ad absurdum geführt wird.

haidi

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3983 am: 21. November 2019, 02:50:04 »

Und weil die angeführten Mitarbeiter dann erstens ihre Arbeit auch so einfach unterbrechen können und zweitens auch gleich ums Eck ihr Büro haben. Ihr stellt euch das so einfach vor.

Ausserdem gibt es genügend der angeführten Mitarbeiter, die auch unter der Woche noch ihrem Bürodienst sich auf eine Straßenbahn/U-Bahn/Autobus setzen und Fahrgäste befördern. Der Fahrgast stellt sich das so einfach vor. Nur das spielt es einfach nicht. Und am Sonntag fahren die wenigsten angeführten Mitarbeiter, da diese auch ihre Wochenendruhezeiten einhalten müssen.


Bei vielen der immer wieder auftauchenden Meinungen zu angeblichen Missständen bei den WL kommt mir vor, als hätten diese User noch nie in einem derartig großen Betrieb gearbeitet.

Bei kleinen Betrieben ist die Felxibilität einfacher, da kennt jeder jeden, die Kommunikationswege sind kurz und die Mitarbeiter meist viel motivierter als in großen Betrieben.

Bei größeren Betrieben sollte es entsprechende SVAs (Standardverfahrensanleitungen) geben, die einfach abgearbeitet werden. Für größere Ubahnstörungen sind sie sicher nicht einfach zu erstellen und müssen auf ihre Wirkung hin überprüft und angepasst werden, bis sie optimal funktionieren. Allerdings zeigt sich schon bei einfachen Sachen  wie Störungsbekanntmachungen, dass jeder Bedienstete das macht und schreibt, wie es ihm gerade gefällt. Dazu gehört auch, dass man Vorschläge von Bediensteten, aber auch von Kunden wertfrei entgegennimmt und objektiv beurteilt und nicht nach dem Motto "was kann den der schon davon verstehen" von Haus aus ablehnt.
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denond

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3984 am: 21. November 2019, 10:27:34 »
Bei kleinen Betrieben ist die Felxibilität einfacher, da kennt jeder jeden, die Kommunikationswege sind kurz und die Mitarbeiter meist viel motivierter als in großen Betrieben.

Bei größeren Betrieben sollte es entsprechende SVAs (Standardverfahrensanleitungen) geben, die einfach abgearbeitet werden. Für größere Ubahnstörungen sind sie sicher nicht einfach zu erstellen und müssen auf ihre Wirkung hin überprüft und angepasst werden, bis sie optimal funktionieren.

Jede Störung zeigt sich beim Zustandekommen, in der Störung selbst und in der Abarbeitung eben anders.

Mit der Felxibilität hast du ganz sicher recht, auch innerhalb einer Dienstschicht, kennst du im Großbetrieb deine "Mitkämpfer". Mit nur Gehaltsempfänger wirst du kein gescheites Störungsmanagement auf die Beine stellen können. Der macht nur das nötigste. Es kommt also entscheidend darauf an, ob und wo ein ambitionierter WL-Bediensteter sitzt. Wenn der genauso gleich tickt, genauso flexibel ist wie du, dann kannst du Berge versetzen, beide wissen, wie weit sie im Rahmen der gesetzl. Richtlinien einer Störung gehen dürfen und können und auch gehen wollen, das lotet man beim zusammenreden wie man die Störung bearbeiten will, aus. Ebenfalls vorausgesetzt: Das Personal auf der Piste d'raußen am Fahrzeug spielt mit, ist sehr gut geschult bzw. hat vieles Gelehrtes angenommen und im Kopf.
Entscheidend auch - wenn Polizei im Spiel ist - wie die Polizisten vor Ort entscheidungsfreudig sind. Da gibt es einige, die die Situation vor Ort so lassen bis die Rettung, Feuerwehr oder auch das Unfallkomando kommt, es gibt Polizisten, die haben andere Lösungen parat und lösen den Vorfall somit so weit auf, das eine Betriebsaufnahme  baldigst erfolgen kann. Mit alldem steht und fällt auch eine Störung. Aber immer in dem Rahmen, daß ich mir selbst nicht schade. Dieser Grad ist aber manchmal sehr dünn, besonders bei Personenschaden. Da wirst du von Sachverständigen manchmal auf die Sekunde zerpflückt anhand der Gesprächsaufzeichnungen der Funkgespräche.
Wenn du starkes Auftreten, profundes Wissen hast, kann dir nichts passieren. Du kannst jede Sekunde erklären, warum die Anordnung so erfolgt ist. Schwierig ist es bei nicht so selbstsicheren Kollegen, die ebenfalls mitarbeiten. Auf die mußt du aber in einer Störung ebenfalls noch aufpassen, sonst kommst du selbst auch noch in diesen Strudel. Es spielen also sehr viele Faktoren zusammen. Am Ende schwebt immer der Kadi über dir und trotzdem machen viele diesen Job, Störungsmanagement, sehr gerne...


haidi

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3985 am: 21. November 2019, 20:25:22 »
In der alten Mailingliste würde beschrieben, wie das die Züricher gemacht haben: Einfache Karteikarten, Linie, Störungsort (von - bis), durchzuführende Maßnahmen.

Natürlich kann man nicht eine SVA für alle Störungen machen, sondern muss für jede Linie und jeden Abschnitt eine eigene Störungs-SVA erstellen, z.b. Linie 60: Zwischen Mauer und Rodaun, Zwischen Mauer und Wolkersbergenstraße, zwischen Wolkersbergenstraße und Hofwiesengasse, .......

In er SVA steht dann drinnen, wie die Linien geführt werden, was die Züge als Zugzielanzeige haben, ab welcher voraussichtlichen Störungdauer ein SEV eingerichtet wird und wie er fährt, welcher Text in den jeweiligen Fällen in der Störungsmeldung, auf der Linie und in welchen Linein noch angesagt wird etc. Wenn das System optimal implementiert wird, braucht der Disponent nur mehr das entsprechende Dokument am PC öffnen, Störungsgrund wählen, Uhrzeiten und mögliche Dauer wählen und schon geht alles raus, die Fahrer bekommen die Umleitung/KKurzführung, die Kundeninformationen gehen raus und das alles ist in wenigen Sekunden erledigt.
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Klingelfee

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3986 am: 22. November 2019, 04:57:02 »
In der alten Mailingliste würde beschrieben, wie das die Züricher gemacht haben: Einfache Karteikarten, Linie, Störungsort (von - bis), durchzuführende Maßnahmen.

Natürlich kann man nicht eine SVA für alle Störungen machen, sondern muss für jede Linie und jeden Abschnitt eine eigene Störungs-SVA erstellen, z.b. Linie 60: Zwischen Mauer und Rodaun, Zwischen Mauer und Wolkersbergenstraße, zwischen Wolkersbergenstraße und Hofwiesengasse, .......

In er SVA steht dann drinnen, wie die Linien geführt werden, was die Züge als Zugzielanzeige haben, ab welcher voraussichtlichen Störungdauer ein SEV eingerichtet wird und wie er fährt, welcher Text in den jeweiligen Fällen in der Störungsmeldung, auf der Linie und in welchen Linein noch angesagt wird etc. Wenn das System optimal implementiert wird, braucht der Disponent nur mehr das entsprechende Dokument am PC öffnen, Störungsgrund wählen, Uhrzeiten und mögliche Dauer wählen und schon geht alles raus, die Fahrer bekommen die Umleitung/KKurzführung, die Kundeninformationen gehen raus und das alles ist in wenigen Sekunden erledigt.

Und das gibt es grundsätzlich auch in Wien. Und dieses Karteikartendenken ist grundsätzlich nicht schlecht. Nur gibt es ein großes Problem. Die mögliche Dauer. Die ist im Vorfeld oft nicht abzuschätzen. Oder bei den vielen Demo's oft hast du, dass sich die Demoteilnehmer nicht an die Vorgaben halten und ganz wo anders marschieren, wie vorgesehen. Oder du hast eine Störung auf der Umleitungsstrecke.

Und dann kenne ich auch nicht die Dienstpläne der Züricher. Denn wenn dort die Fahrer die ganze Schicht auf einem Zug bleiben, dann kann man ganz anders Disponieren, als wenn man so wie in Wien immer wieder den Zug wechselt.

Das man bei Störungen immer wieder nach Schema F arbeitet ist zwar schön und gut, aber so wie bei der Demo gestern, wo gefragt wurde, wieso der D über die Linie 1-0 abgelenkt wird, hast du die unterschiedlichsten Parameter, die dann eine Veränderung der Vorgaben erst wieder verursacht.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

haidi

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3987 am: 22. November 2019, 08:50:11 »
Ich weiß, ich weiß - und außerdem kann es passieren, dass einem Fahrer während der Fahrt schlecht wird. Darum kann man die ganze Idee vergessen.

1) in den meisten Fällen geht es eh normal und
2) Bei der Störungsdauer kann man auch angeben: Derzeit nicht voraussehbar.

Einer der Vorteile wäre, dass die Störungstexte vereinheitlicht werden und nicht nach Lust, Laune, Deutschkenntnissen und oft absurder Logik des Mitarbeiter verfasst werden.
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HLS

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3988 am: 22. November 2019, 11:39:28 »
...und nicht nach Lust, Laune, Deutschkenntnissen und oft absurder Logik des Mitarbeiter verfasst werden.
Das wäre echt zu begrüßen, aber Kingelfee hat uns doch gerad erklärt, dass wenn in China ein Sack Reis auf das gelbe Fahrrad fällt es in Wien zum Chaos führt.

Oft fehlt den Disponenten und auch Leitstellenmitarbeitern die Orts- & Netzkenntnis, wie ich damals in dem Beispiel geschrieben habe, wo mich einer dieser Wissenden am Schottentor umdrehen lassen wollte, obwohl ich mit dem D-Wagen Richtung Nußdorf unterwegs war.

Und noch schlimmer wird es, wenn die Leitstelle irgendeine Umleitung oder Kurzführung vorschlägt/anweist und der Disponent sich nicht getraut diese Anweisung abzuändern/umzuändern und erst Fahrer so wie ich es einer war, die Leitstelle selbst auf bessere Ideen gebracht haben bzw. sie drauf hinweisen mussten, dass das absoluter Müll ist was sie da anweisen/angewiesen haben.

Es steht und fällt somit wirklich mit fähigen und unfähigen Mitarbeitern und dazu zählt die ganze Hierarchiekette.
Es gibt aber einen entscheiden Vorteil wenn Mitarbeiter in höheren Positionen unfähig sind, die "Freizeit" oder besser Stehzeit des Fahrpersonals maximiert sich. >:D
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

nord22

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Re: Störungen und Fahrtbehinderungen (U-Bahn)
« Antwort #3989 am: 03. Dezember 2019, 23:20:52 »
Betriebsstörung auf der U1 am 03.12.2019 im Bereich Praterstern von ca. 22:23 bis 22:43; es ist keine Störungsmeldung in f59.at zu finden.
Fehlleistungen:
1.: keinerlei Information der Fahrgäste über Betriebsstörung bzw. mögliche Dauer und Ursache der Betriebsstörung
2.: ein Richtung Alaudagasse fahrender V - Zug fuhr mit Fahrgästen gegen 22:30 mit hohem Tempo in der Station Nestroyplatz durch; wartende FG konnten nicht zusteigen bzw. FG am Zug nicht aussteigen ( 10 x  :luck:)
3.: Gefährdung der Sicherheit wartender Fahrgäste, da es keinerlei Durchsagen gab, dass der Zug durchfährt (mindestens 100  :luck:)

nord22