Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 866167 mal)

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Klingelfee

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1440 am: 25. November 2018, 22:41:00 »
Das Währinger Bad (Tröpferlbad) wird bald abgerissen, um für das Gymnasium nebenan einen neuen Turnsaal und eine Erweiterung der Schule selbst bauen zu können.
Zum Artikel auf wien.orf.at.

Echt schade das, den mitgelieferten Bildern und TV-Szenen nach ein schönes altes Gebäude. Verwunderlich, warum es nicht unter Denkmalschutz steht. Eventuell wäre es, um den Zweck der Gymnasiumserweiterung und Turnsaalerrichtung zu erreichen, auch möglich gewesen, das Gebäude zu adaptieren, eventuell auszukernen, sodass die historische Fassade erhalten bleibt. Den Turnsaal könnten man ja auch unter die Erde verlegen, auch der eigentliche Teil des Tröpferlbades an sich hätte vielleicht sogar für den Schulbetrieb eingebunden werden können (Turnen und Hygiene vor und danach beißt sich ja nicht ;)).


Klar ist es von der Optik her schade, wenn solche Gebäude verschwinden. Nur was ist der Umkehrschluß, wenn man all die Gebäude unter Denkmalschutz stellt. Dann hat man früher oder später viele Häuser die leer stehen, weil diese auf Grund der heutigen Anforderungen nicht mehr nutzbar sind.

Oder aber sie werden dann um teures Geld und unter vielen Auflagen umgebaut, obwohl man gleichwertige Gebäude um bei weiten weniger Geld errichten kann. Und im Fall des Tröpferlbad geht es einmal nicht um den Profit für teure Eigentumswohnungen, sondern darum, das unsere Schüler bessere Bedingungen zum lernen haben.
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1441 am: 25. November 2018, 23:52:26 »
Klar ist es von der Optik her schade, wenn solche Gebäude verschwinden. Nur was ist der Umkehrschluß, wenn man all die Gebäude unter Denkmalschutz stellt. Dann hat man früher oder später viele Häuser die leer stehen, weil diese auf Grund der heutigen Anforderungen nicht mehr nutzbar sind.

Oder aber sie werden dann um teures Geld und unter vielen Auflagen umgebaut, obwohl man gleichwertige Gebäude um bei weiten weniger Geld errichten kann. Und im Fall des Tröpferlbad geht es einmal nicht um den Profit für teure Eigentumswohnungen, sondern darum, das unsere Schüler bessere Bedingungen zum lernen haben.

Deinem Umkehrschluss ist entgegenzuhalten, dass die These, dass die Kernsanierung und ggf. Umadaptierung an eine andere Nutzung teurer sei, als ein Komplettabriss und Neubau, längst anhand vieler erfolgreicher Projekte widerlegt ist. Nur bedarf es dazu leider meistens des Zwangs über den Denkmalschutz, weil die meisten Bauherren diesbezüglich zu kurzsichtig sind. Schnell weg damit und Neubau ist halt vordergründig besser und einfacher zu verwirklichen, man muss sich damit auch nicht mit der lästigen Denkmalschutzbehörde auseinandersetzen, die bekanntermaßen in Hand-in-Hand-Zusammenarbeit durchaus kooperativ ist. Außerdem werden derartige Projekte unter der Ägide des Denkmalschutzes auch aus dem Denkmalschutztopf gefördert.

Dass, wie du in deinem letzten Halbsatz schreibst, unsere Schüler bessere Bedingungen zum Lernen haben sollen, versteht sich ja von selbst. Bei gutem Willen wäre wohl beides unter einen Hut zu bringen.

haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1442 am: 26. November 2018, 02:05:31 »
Ich denke, das Haus ist vor allem, wenn ein  Turnsaal integriert werden soll, nicht geeignet und das Grundstück selbst ist nur zu weniger als die Hälfte bebaut. Da wird wahrscheinlich die Bebauung bis an den Baufluchtlinie vorgezogen werden.
Vielleicht ist da mehr als 3 Klassenräume und ein Turnsaal gedacht. Einen Lehrerraum mit mehr als 45 cm Tischlänge pro Lehrkraft, einen Pausenraum/Kantinenraum für Schüler ........
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Klingelfee

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1443 am: 26. November 2018, 06:46:30 »
Klar ist es von der Optik her schade, wenn solche Gebäude verschwinden. Nur was ist der Umkehrschluß, wenn man all die Gebäude unter Denkmalschutz stellt. Dann hat man früher oder später viele Häuser die leer stehen, weil diese auf Grund der heutigen Anforderungen nicht mehr nutzbar sind.

Oder aber sie werden dann um teures Geld und unter vielen Auflagen umgebaut, obwohl man gleichwertige Gebäude um bei weiten weniger Geld errichten kann. Und im Fall des Tröpferlbad geht es einmal nicht um den Profit für teure Eigentumswohnungen, sondern darum, das unsere Schüler bessere Bedingungen zum lernen haben.

Deinem Umkehrschluss ist entgegenzuhalten, dass die These, dass die Kernsanierung und ggf. Umadaptierung an eine andere Nutzung teurer sei, als ein Komplettabriss und Neubau, längst anhand vieler erfolgreicher Projekte widerlegt ist. Nur bedarf es dazu leider meistens des Zwangs über den Denkmalschutz, weil die meisten Bauherren diesbezüglich zu kurzsichtig sind. Schnell weg damit und Neubau ist halt vordergründig besser und einfacher zu verwirklichen, man muss sich damit auch nicht mit der lästigen Denkmalschutzbehörde auseinandersetzen, die bekanntermaßen in Hand-in-Hand-Zusammenarbeit durchaus kooperativ ist. Außerdem werden derartige Projekte unter der Ägide des Denkmalschutzes auch aus dem Denkmalschutztopf gefördert.


Du musst aber schon unterscheiden zwischen einer Kernsanierung, Umdaptierung und einer Entkernung.

Bei den beiden ersten Punkten gebe ich dir Recht, dass dies zeitweise günstiger ist.

Ich bezweifle jedoch, dass man das Tröpferlbad mittels Kernsanierung zu einer Schule um adaptieren kann. Und wenn, dann siche rnicht in der Zeit, in der man das Haus niederreißt und ein neues Gebäude hinstellt.

Und zum Zusschuß aus dem Denkmaltopf kann ich nur müde lachen. Damit du aus diesem Topf einen Zuschuß bekommst, bekommst du auch viele Auflagen, die dann womöglich  fast soviele Zusatzkosten verursachen, wie der Zuschuß ausmacht. Selbst erlebt bei einer Kirchensanierung.

Und gerade bei einer Schule, die wiederum aus Steuergelder bezahlt wird, finde ich, dass man da nicht unnütz Geld ausgeben soll
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coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1444 am: 26. November 2018, 08:45:37 »
Das Gebäude des Bades zu einem Schulhaus umbauen ist sicher möglich. Aber teuer. Der benötigte Turnsaal ist aber herausfordernd in das bzw. unter das bestehende Haus zu integrieren. Vorallem da ein normaler Turnsaal so groß wie das gesamte Grundstück ist.
Am wahrscheinlichsten ist ein Abriß. Wobei ich das schade finde. Für Klassenräume wäre das Gebäude durchaus auch mit vertretbarem Rahmen adaptierbar. Turnsaal halt nicht.
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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1445 am: 26. November 2018, 10:46:00 »
Möglich wäre eine Erhaltung der Fassade, ist halt sehr auwändig und teuer.

Hier ein Beispiel:   https://de.wikipedia.org/wiki/Storchenschul

coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1446 am: 26. November 2018, 11:17:03 »
Möglich wäre eine Erhaltung der Fassade, ist halt sehr auwändig und teuer.

Hier ein Beispiel:   https://de.wikipedia.org/wiki/Storchenschul

Beispiele gibts hunderte. Auch die ehemalige Telegrafenzentrale hinter der Börse wird gerade komplett vom Bürohaus in ein Luxuswohnhaus umgebaut. Da bleibt auch keine Geschoßdecke wie sie war. Aussen bleibt das Gebäude aber wie es sit. Auch ein ehemaliges Postgebäude in der Neutorgasse bleibt aussen wie es ist und innen wird alles neu gemacht. Bis aufs Stiegenhaus.
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haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1447 am: 26. November 2018, 11:21:58 »
Möglich wäre eine Erhaltung der Fassade, ist halt sehr auwändig und teuer.

Hier ein Beispiel:   https://de.wikipedia.org/wiki/Storchenschul
Noch teurer, weil man die Fassade um 10-20 m an die Baufluchtlinie schieben müsste und das ist nicht so ohne. Ich bin der Ansicht, dass der Abriss dieses Gebäudes sinnvoll ist, eine Schule kann man nicht so leicht dorthin verlegen, wo ein kompletter Neubau nach heutigen Erkenntnissen möglich ist.
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coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1448 am: 26. November 2018, 13:00:27 »
Möglich wäre eine Erhaltung der Fassade, ist halt sehr auwändig und teuer.

Hier ein Beispiel:   https://de.wikipedia.org/wiki/Storchenschul
Noch teurer, weil man die Fassade um 10-20 m an die Baufluchtlinie schieben müsste und das ist nicht so ohne. Ich bin der Ansicht, dass der Abriss dieses Gebäudes sinnvoll ist, eine Schule kann man nicht so leicht dorthin verlegen, wo ein kompletter Neubau nach heutigen Erkenntnissen möglich ist.

Ich hab auch schon mal irgendwo ein Beispiel gesehen, da war die Fassade eines Althauses im Atrium des Neubaus integriert. Sprich von der Straße hast einen neuen Trakt gehabt und im überdachten und verglasten Innenhof war dann plötzlich die Altbaufassade vor einem.
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haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1449 am: 26. November 2018, 13:31:37 »
In der Stoesslgasse ist man beim Einbau eines Aufzuges folgendermaßen vorgegangen:
Das Haus hatte als Stiegenhaus einen leichten Vorsprung einer Fensterachse. Diesen Fassadenteil hat man um 1-2 m weiter vorne neu errichtet und die beiden Seitenwände mit Glasfassade gemacht.
Im Bild das vordere der Zwillingshäuser
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WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1450 am: 26. November 2018, 14:09:12 »
In der Stoesslgasse ist man beim Einbau eines Aufzuges folgendermaßen vorgegangen:
Das Haus hatte als Stiegenhaus einen leichten Vorsprung einer Fensterachse. Diesen Fassadenteil hat man um 1-2 m weiter vorne neu errichtet und die beiden Seitenwände mit Glasfassade gemacht.
Im Bild das vordere der Zwillingshäuser

Das ist eine einfache aber geniale Lösung, interessant auch die Gegenüberstellung VORHER - NACHHER.

haidi

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1451 am: 26. November 2018, 14:15:30 »
WEnn du hin fährst, hast du die Gegenüberstellung. Es ist ein Doppelhaus und nur in die eine Hälfte ein Aufzug eingebaut.

Ich halte Glas und Spiegelglas für ein gutes Element in der Umgestaltung von derartigen Häusern, aber auch in der Baulückenfüllung. Das Generali-Center (heute MAHÜ77) war in seiner ursprünglichen Ausführung mit bronzefarbigen Glasspiegelplatten versehen und hat sich der Architektur der Umgebung angepasst, weil sich die Häuser in der Fassade gespiegelt haben. Damit hat es wesentlich besser gepasst als das jetzige MAHÜ77
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1452 am: 26. November 2018, 16:07:47 »
Anbei der Flächenwidmungsplan des Gebiets (Quelle: wien.gv.at/flaechenwidmung/public):
Es liegt der gesamte Bereich in einer Schutzzone, das Grundstück des Bades hat außerdem eine „niedrigere“ Widmung als jenes des Gymnasiums. Somit wird hier eine Umwidmung notwendig, um das gesamte Grundstück in voller Höhe wie die Schule nebenan bebauen zu können. Außerdem muss der Abriss des Bades wohl extra genehmigt werden.

Ich halte es aber eindeutig für das klar überwiegende öffentliche Interesse, eine Schule auf taugliche Größe auszubauen, als ein - vielleicht ganz nettes, aber in keiner Weise herausstechendes - Gebäude zu erhalten, dessen Funktion ihre Zeit klar hinter sich hat. Die Umwidmung der Grünfläche ist an dieser Stelle aufgrund des Parks gegenüber auch gut argumentierbar.
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1453 am: 19. Dezember 2018, 15:13:40 »
Nun ist auch Laxenburger Straße 62 abgerissen worden, im Foto (Quelle: Bing Maps) ist es das 2. Haus von links (das niedrigere).
Das Haus rechts unten im Bild auf Nr. 52 (Ecke Buchengasse) ist - wie schon erwähnt - 2017 abgerissen worden.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Zusammenfassung der in den letzten Jahren in der Laxenburger Straße abgerissenen Gebäude:

Nr. 52 (2017)
Nr. 62 (2018)
Nr. 82 (2018)
Nr. 84 (2016)
Nr. 129 (2012)

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1454 am: 14. Januar 2019, 18:34:10 »
Hausabriss: Baupolizei erstattet Anzeige

Die Baupolizei hat am Montag den geplanten Abriss eines Hauses in Wien-Wieden gestoppt, allerdings sind große Teile des früheren Gasthauses Sperl schon entfernt worden....


https://wien.orf.at/news/stories/2958666/