Man hat sich immer an den stadtseitigen Straßen orientiert. Und da war die Alser Straße wohl die markanteste zur Auswahl stehende Bezeichnung. Eigentlich verwundert es mich eh, dass man nicht die Bezirksnamen verwendet hat, also Mariahilf, Neubau, Josefstadt oder Alsergrund. Nußdorfer Straße wäre dann wohl Thurygrund gewesen.
Eigentlich wurden die Namen der Linien verwendet, die Ausfallstraßen mit Toren am Linienwall:
Nussdorfer Linie
Währinger Linie
Hernalser Linie
Josefstädter Linie
Burggassenlinie
Mariahilfer Linie
Gumpendorfer Linie
Da die Linien mit Abbruch des Linienwalles samt Toren obsolet wurden, verwendete man halt die Bezeichnungen der Ausfallstraßen. Nur in zwei Fällen wich die Bezeichnung von den Linien ab: Hernalser Linie wurde Alser Straße; Mariahilfer Linie wurde Westbahnhof.
Insoferne war das Ganze schon ein Fortschritt. Damals wurden obsolete Bezeichnungen auch abgeschafft. 50-80 Jahre später wurden obsolete Bezeichnungen wieder eingeführt (Schottentor, Stubentor)

Aber wahrscheinlich hatte Otto Wagner nur zwei Blaupausen im Repertoire: Eine Art Tiefstation und eine Art Hochstation 
Stationen mit zwei Zugängen hätten doppelten Personaleinsatz erfordert!
Einerseits das. Andererseits war die Stadtbahn in ihrer ursprünglichen Planung auch gar nicht als übergeordnetes Stadtverkehrsmittel gedacht, von daher wurde wohl bei der Planung auch kein Wert auf gute Verbindungen zum Sekundärnetz (damals noch Primärnetz) gelegt. Erkennbar ist das auch an der Station Nussdorfer Straße, die ebenfalls ein wenig abseits von den Straßenbahnlinien und der namensgebenden Straße liegt.
Historisch sieht man es ja auch bei der U4: Die bedeutende Reinprechtsdorfer Straße hatte keine Anbindung an die Stadtbahn (der 6er hing immer in der Luft), dafür wurde die eher minderwichtige Kettenbrückengasse gut angebunden. Auch der Schwarzenbergplatz bekam keine Anbindung an die Stadtbahn, dafür der Stadtpark. Dort war die Stadtbahn Mittel zum Zweck umfangreicher landschaftsgärtnerischer Maßnahmen aber der Verkehrswert der Station ist bis heute bescheiden.