Ja, diese Menschen wissen gar nicht (oder tun es in voller Absicht), was sie da dem Fahrer/Lokführer antun!
Ein Suizid passiert aus einer ultimativen Verzweiflung heraus. Jemand, der sich vor einen Zug schmeißt, was den sicheren Tod bedeutet, denkt ja, dass sein Leben bzw. seine Person total insignifikant sind. Also warum sollte jemand unter seinem Ableben leiden? Dass man damit Freunde und Familie ins Unglück stürzt und den Fahrer sowie einige dutzend zufällig anwesende Passanten traumatisiert, können sich diese tragischen Persönlichkeiten daher gar nicht vorstellen.
Es ist leider so... man kann da gar nichts mehr machen, wenn der Entschluss zum Suizid gefasst ist. Übrigens auch interessant: Wenn ein Todeskandidat seinen Suizidentschluss gefasst hat, ist er sehr gelöst und entspannt. Bezugspersonen reagieren oft erleichtert ("endlich ist er besser drauf, hat seine Krise überwunden") und sind nach dem Suizid umso mehr schockiert.
"Er" gilt übrigens auch als "sie", da viele Schienensuizide auch von Frauen begangen werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schienensuizid